Dr



Dr. Risto Ivanovski

HELLAS

Bitola, R.Makedonija

2008 Jahr

Dr. Risto Ivanovski, HELLAS

CIP-Katagisation zur Publikation

Maticna i univerzitetska biblioteka

“Sv.Kliment Ohridski”- Bitola

94 (38) “ – 06 / 0031 “ – 112.2

IVANOVSKI, Risto

HELLAS/ Risto Ivanovski. – Bitola :

Ivanovski R., 2008, 148 Seiten. ; 20 cm.

a) Hellas, Historie

COBISS . MK – ID 18284097

[1]“DER LEBENSRAUM DER GRIECHEN

Die Hochkulturen der Alten Welt breitete sich rings um das Mittelmeer. Di-eses erdgeschichtlich junge Einbruchsbecken schließt die Randlandschaften zu einer großen historischen Schicksalsgemeinschaft.

Von den drei Halbinseln, die sich von Norden in das Mittelmeer hineinschi-eben, trägt der Südteil der östlichen, der Balkanhalbinsel, das griechische Mutterland.[2] Es gliedert sich in Nordgriechenland mit den Landschaften Epirus[3] im Westen und dem einst durch seine Pferdezucht[4] berühmt Thessalien im Osten, im Mittelgriechenla-nd mit Böotien,dem Land der “Rinderleute”,und Hauptgegend Attika und in die (auch: den) Peloponnes,die eine 6 km breite Landenge bei Korinth mit dem nördlichen Festla-nd verband. Man zog die Schiffe aus dem Korinthischen Meerbusen in die Bucht von Ägine auf einer Art Fahrband hinüber. Erst 1893 wurde der 23 m breite und 8 m tiefe Kanal durch den Isthmos eröffnet, den man schon unter Periander von Korinth und an-deren, zuletz unter Kaiser Nero, geplant hatte. Die Peloponnes, trägt im Norden die Landschaften Achaia und Argolis, an der Westküste fällt das wellige Hügelland Elis sanft zum Meere ab, im Mittelraum erhebt sich das rauhe und unwegsame Hirtenland Arkadien.[5] Gegen Süden öffnet sich die fruchtbare Niederung von Lakonien, durch das sich bis in die Schneeregion erhebende Kettengebierge des Taugetos (2409 m) von dem noch fruchtbaren Messenien getrennt.[6]

Glücklich und welttroffen ist die Lage. Im Norden blockieren Gebirgeszüge die Zusammenhänge mit europäischen Hinterland; nur an der Ostküste führt eine uralte Völkerstraße zur schmalen Meeresenge des Bosporus und verbindet Europa mit asiati-schen Kontinent. Die von Norden nach Südosten streichenden Gebirgsketten tauchen ins Ägäische Meer, treten aber in vielen Inselköpfen immer wieder ans Licht.Aber au-ch nach Süden und Westen schieben sich Inseln gegen Afrika und Italien vor. So ist das Meer keine Völkerscheide, sondern auf seinem Rücken flutet der Verker auch ein-er primitiven Schiffahrt, die Insel als Rastplätze und Richtzeichen nutzend.

Der griechische Siedlungsraum von Epirus und Thessalien bis zur Südspitze der Peloponnes ist trotz seiner gerignen Ausdehnung von etwa 88.000 km2 (Flächen-inhalt Österreichs: 83.850 km2; BRD: 248.107 km2) so reich und mannigfaltig geglied-ert wie kaum ein anderer in der Welt.

In tiefen und weiten Buchten bricht das Meer in das Festland ein und spaltet es in kleinste geographische Provinzen auf. Die Bewohner betreiben Seefahrt und Fi-schfang. Nur wo gute Häfen fehlen, bleibt der Grieche[7] Hirt und Bauer. Das Relief der Binnenlandschaft bestimmen die Kalkgebirge, die sich vielfach verästeln und auch ge-legentlich ins Meer vorschieben. Zwischen den schroffen, über 2000 m ansteigenden Höhen betten sich langgezogene Täler, die nur durch schwer übersteigbare Paßwege untereinander verbunden sind. Oft werden auch noch diese Talschaften durch querlie-gende Gebirgblöcke in kleinere Bereiche gesondert. Nur wenige größere oasenhafte Kulturebenen, wie im Norden das Flußgebiet des Axios, die Thessalische Mulde, das Becken um den Kopaissee, die Ebene an dem Golf von Ägina und in der Peloponnes die Niederungen in Lakonien und Messenien, gegen Ansporn zu größeren Staatenbil-dungen. Die Gebirge erheben sich oft auf kleiner Grundfläche zu bedeutender Höhe in steilen und eindrucksvollen Gestaltungen. So gipfelt der auf drei Seiten von Meer um-gebene Athos mit 2000 m, der Olymp mit 2917 m in nur 18 km Abstand von Meer, der Taygetos mit 2409 m in einer Küstenentfernung von 13 km. Auf diesem engnachbar-lichen Zusammenrücken von Höhen, wo oft der Schnee nur wenige Wochen im Hoch-sommer schwindet, und ebenen Fruchtgeländen und sich weitenden Meeresbuchten, auf dieser Vielfalt von Form und Farbe beruht die Schöncheit der griechischen Land-schaft. (Aber ohne Makedonien und seine pelasgischen Makedonier, R.I.)[8]

In der Frühzeit der Menschheit waren die Höhen noch bewaldet, wie es na-turwissenschaftliche und historische Erwägungen erhärten. Erst später hat der Bedarf für den Schiffbau und der Umstand, daß die Hirten die Bäume niederbrannten, um We-ideland zu gewinnen, oder die gefräßigen Ziegen[9] die Wiederaufforstung hinderten, die Berge verkasten lassen. Nun ragen sie braun-rötlich gegen den tiefblauen Himmel. Infolge der einstigen Bewaldung waren die Täler im Altertum wasserbelebt und fru-chtbar, von besonderem Ertrag die Schwemmlandebenen. Aber im ganzem gesehen, war das Land fern von tropischer Üppigkeit, und sein Ertrag mußte ihm in harter Ar-beit abgerungen werden.[10] (Schwemme in See, der man gräbt=kopai/j, Kopaissee, R.I.)

Das Klima Griechenlands schwankt wegen der großen greographischen Bre-itenunterschiede und des vielförmigen Reliefs, aber es steht in seiner Gesamtheit unter dem typischen mediterranem Einfluß. Die Sommer sind heiß und wegen der trockenen Nordwinde regenarm. Getreide, Weinstock und Ölbaum sind die dem Klima angepaß-ten drei Kulturpflanzen.Das Getreide wird noch vor der Sommerdürre im Juni geerntet, Ölbaum und Weinrebe überdauern sie im Grünen. Auch der gegen Verdunstung durch seine fleischigen Blätter geschützte Feigenkaktus und die Agave[11] mit ihrem hohen Blütenschaft halten die heiße Zeit durch. Agrumen (Zitrusfrüchte), Tabak und Baum-wolle, die heute selbstverständlich zum Vegetationsbild Griechenlands gehören, waren der Antike unbekannt. Im Winter sinkt die Temperatur an der Westseite langsamer als an der Ostseite, große Regenzeiten lassen die sonst wasserarmen Flüsse zu verheeren-der Kraft anschwellen. Gelegentliche Schneefälle breiten nur über die höchsten Gebir-gslagen eine langedaurende Firndecke.

Für Griechenland charakteristisch ist die Klarheit der Luft. Sie zeichnet in durchsichtiger Helle alle Geländeformen mit wunderbarer Tiefenschärfe und hat einen Hauptanteil an dem bildnerischen Sinne der Griechen.

Lage und Boden haben die Hellenen[12] frühzeitig zu harter Arbeit verpflicht-et. Als Hirten wanderten sie mit ihrem Kleinvieh über die kargen Weiden, die seßha-ften Bauern betrieben zwar Rinderzucht, aber das Rind war vor allem Zugtier vor Pflug und Lastwagen.[13] Die antiken Städte bevorzugten eine Anhöhe für ihre Burgen, am Gehänge lehnte die Siedlung, oder sie waren auch in den Niederungen zu finden, wo sich aus der Ebene ein geeigneter Hügel erhebt. Alle bedeutenden Orte lagen an der Küste oder waren der Sicherheit wegen zwar etwas landeinwärts verschoben, aber durch einen Hafenplatz mit der See verbunden.

Die Seefahrt überwog den Landverkehr.Denn dieser bot nur wenige Straßen, meistens nur Karrenwege; erst unter den Römern wurden Kunststraßen angelegt. Nur eine Hauptverkehrsader führte von Norden nach Süden, ein Schicksalsweg, mit Burg-ruinen und Schlachtfeldern gezeichnet, über Thessalien ins Kephissostal und weiter über Theben, Athen, Korinth nach Sparta. Wohl aber war der Seeverkehr durch die meeroffene Lage, die hafenreiche Aufgliederung der Küsten und durch die vielen Inselstützen der Ägais bedeutend, im Sommer gefördert durch das nebelfreie Meer. Nur in den Wintermonaten ruhte die Schiffahrt. Von 6. bis zum 4. Jahrhundert v.Chr. beherrschten die Griechen den Verkehr der damaligen Welt.

Diese Weite hat in ihnen Kräfte geweckt, ihre eigene Wesensart zu entfalten und weitzugewandt die umgegebenden Einflüsse älterer und höherer Kulturen zu neuer schöpferischer Einheit einzuschmelzen. Branche auch die Zersplitterung und Abson-derung des landschaflichen Reliefs einen individualistchen Zug in das Griechentum[14] gegenüber den großen zentralistischen Orienstaaten, führte sie zu politischer Zerteil-ung und einem sehr starken Freiheitsbewußtsein, so schützte die meeroffene Lage vor nationaler Abgeschlossenheit. Der zur Schiffahrt einladende Küste und Armut des Mu-tterlandes ließen sie ferne Kolonien gründen und Wissens und der Schönheit Licht über den Mittelmeerraum breiten. Sie gelangten als die ertsen unter den abendländi-schen Menschen zu vollendeter Reife, wuchsen zu Lehrmeistern der anderen Völker und blieben sie auch dann noch, als ihre politische Macht längst dahingesunken war.

ÄGÄISCHE FRÜHZEIT 3500-1000 V.CHR.

Heinrich Schlimann wurde 1822 zu Neubuckow[15] in Mecklenburg als Sohn eines Pfarrers geboren. Sein Vater führte ihn in die Sagenwelt der Griechen[16] ein und weckte schon in ihm den Wunsch, einmal Troja aufzusuchen und dort nachzuforschen. Aber sein Weg wies ihn als Lehrling in ein Kaufmannsgeschäft. Neben seinen Berufs-pflichten trieb er eifrige Sprachstudien. Er wurde mit 25 Jahren Besitzer eines großen Handelshauses. Zu Reichtum gelangt, zog er sich von seinem käufmännischen Wirku-ngskreis zurück, und unternahm große Reisen, die ihn um die ganze Welt führten. Er ließ sich in Paris nieder und betrieb eifrig archöologische Studien. In alter Homerbe-geisterung ging er nach Hellas, lernte Griechisch wie eine lebende Sprache und konnte bald fließend Alt- und Neugriechisch lesen.[17] 1870 besuchte er die Troas, die Nordwe-stecke Kleinasiens, und begann nach längeren Verhandlungen mit der türkischen Re-gierung die Ausgrabungsarbeiten auf dem Schutthügel von Hissarlik, unter dem er im Gegensatz zu der damaligen Gelehrtenauffassung Troja vermutete. Sein Suchen war vom Glück begünstigt. Unter der wissenschaftlichen Beratung durch Wilhelm Dörp-feld hat er auf eigene Kosten von 1870 bis 1890 die Ruienstätte Trojas freigelegt.

Gleichzeitig mit diesen Grabungen begann er seine Nachforschungen auf der Peloponnesischen Halbinsel und entdeckte 1876 und in den folgenden Jahren die Kö-nigsgräber von Mykenä und 1884-85 die gewaltige Burg[18] von Tiryns und ließ in Or-chomenos am Nordufer des Kopaisses und Ithaka Nachforschungen anstellen. Als Endziel seines Lebens hatte er die Absicht, den Königspalast in Knossos auf Kreta auf-zudecken. Der Wunsch blieb unerfüllt. Schliemann starb 1890 in Neapol. Der Oxford-er Professor Sir Arthur Evans führte dieses große Werk in den Jahren von 1900 bis 1925 fort. (Evans, Georgiev, Ventris...sprachen Pelazgisch=sog.Slawisch, R.I.)

Kreta. Die bedeutendste und älteste Kultur, mit der die Griechen in eine ent-scheidende Beziehung kamen, war die Kultur Kretas.Sie ist das erste Glied der europä-ische Kette in der Geschichte der Zivilisation.[19]

Die große Insel riegelt gleichsam den Ägäisraum in Süden ab. Diese geogra-phische Lage führte zwangsläufig zu einem regen Kulturaustausch mit Ägypten und Kleinasien, während Griechenland mit seiner damals noch einfachen bäuerlichen Ku-ltur anfangs nur stauend auf die kretische Welt blickte. Homer erwähnt die Insel als ei-ne reiche und mächtige, mit einer hohen Städtekultur, aber auch für ihn ist der Glanz der alten Pracht schon im Dunkel der Vergangenheit erloschen. Denn die Blützeit Kre-tas beginnt im 4. Jahrtausend v.Chr. und umfaßt zwei Jahrtausende. Was wir von die-ser Zeit wissen, verdanken wir den Ausgrabungen, vor allem in Knossos und Phaistos.

Es wurden so beträchtliche Funde an Grundrisse, Mauerresten, Bruchtstü-cken von Fresken, Einrichtungsgegenständen und Geräten zutage gefördert, daß ihre Summe einen reichen und vielfältigen Überblick über die blühende Kunst, aber auch über die gesamte vereinerte Kultur- und Lebenshaltung dieser Epoche gibt. Es fehlte bisher diesen stummen Zeugen noch das lebendige Wort, das sich in den Zeichen eines linearen Schriftsystem der über 1500 gefundenen Tontäfelchen verbarg. Aber wie Cha-mpollion-Figeac 1822 die ägyptischen Hieroglyphen entziferte, so gelang es in jüngs-ter Zeit, auch hinter das Geheimnis der kretischen Linearschrift B zu kommen. Ebenso bemühen sich die Forscher um Aufhellung der rätselhaften Herkunft der Kreter und der Fremdarigkeit der Erscheinungsformen dieser seltsamer Kultur.[20]

Auf Evans geht die übliche Einteilung der Fundschichten in eine frühminoi-sche Periode vor 2000, in eine mittelminoische von 2000 bis 1500 und in eine spät-minoische 1500 bis 1300 zurück. Für die Anfangszeit charakteristisch sind unbefesti-gte Siedlungen mit Hütten und Handwerkszeug aus Stein und Knochen, Kennzeichen der neusteinzeitlichen Periode (Neolithikum), an der Ost- und Nordküste Stadtanlagen mit rechteckigen, mehreäumigen, manchmal auch mehrstöckigen Häusern aus Lehm-ziegeln, auf Steinsockeln. Die keramischen Erzeugnisse sind poliert und mit eingeri-tzten linearen Ornamenten geschmückt, zu denen sich später runde und spiralförmige Muster gesellen. Die Grabbauten sind Rundgräber; man bestattete die Toten in haus-ähnlichen Tonsärgen oder in riesigen Tongefäßen.

In der mittelminoischen Epoche erstanden die großen Paläste in Knossos, Phaistos, Hagia Triada usw. Sie gliedern sich um einen großen Zentralhof mit einer verwirrenden Menge von Räumlichkeiten, die aus Lichthöfen beleuchtet wurden und durch Treppen miteinander in Verbindung standen. Sie erhoben sich auf freiem, welli-gem Gelände ohne jede Befestigung. So sicher fühlten sich die Könige im Besitz ihrer unangefochtenen Seeherrschaft, beschirmt durch eine starke Flotte. Thukydides beri-chtet, daß Minos der erste gewesen sei, der eine Flotte besaß. Lebhafter Handel wurde mit Ägypten und den Kykladen getrieben.[21] (Manos=Minos=Monos=Munos, R.I.)

Der politische Mittelpunkt der Insel lag in Knossos, das mit dem Namen des Minos, des Sohnes des Zeus, und der Sage von Stiermenschen, dem Minotaurus, ver-knüpft ist. Dabei ist es unerwiesen, ob sich der Name Minos auf eine überragende He-rrscherpersönlichkeit Kretas bezieht oder nur einen Titel bezeichnet wie Pharao oder Caesar.(Minos=Mines: Manes=Mines=Mones=Munes; Knossos=k nossos=nos..., R.I.)

Um 1700 v.Chr. bricht über die Insel eine schwere Katastrophe herein, wir wissen nicht, ob sie mit einem vulkanischen Ausbruch, inneren Aufständen oder einem Überfall äußerer Feinde zusammenhängt. Die Paläste von Knossos, Phaistos, Gurnia usw. wurden zerstört. Nur das eine steht fest, daß Kreta sehr rasch die Unglückszeit überwand und die Paläste mit noch größerer Prachrentfaltung aufgebaut wurden.

Der Schwerpunkt der Herrschaft blieb weiterhin in Knossos. Daher hat das dortige Königsschloß eine sehr umfangreiche Anlage. Bei den Ausgrabungen stieß man dicht unter der Oberfläche auf die Mauern. Evans hat im Jahre 1900 in neunwö-chiger fieberhafter Arbeit Baureste im Umfang von acht Ar bloßgelegt. In den späteren Jahren vergrößerten sich die Ausmaße auf zweieinhalb Hektar. Während der Arbeiten in Knossos fanden andere Gelehrte bei Hagia Triada einen verhältnismaßig kleinen Sa-rkophag, in dem der Tote nach altkretischer Sitte mit angezogenen Beinen beigesetzt war und dessen Seiten mit aufschlußreichen Szenen aus einem Trauerritus bemalt sind. Die Italianer Halbherr und Pernier deckten an der Südküste in Phaistos einen Palast auf, der dem in Knossos nur wenig an Umfang nachstand.

Ausgangspunkt für den Besuch der Ruinenfelder von Knossos ist der Hafen Heraklion an der Nordküste der Insel. Von hier führt eine 5 km lange Straße zum Pa-last. Um eine Vorstellung des alten Baues in groben Umrissen zu geben, hat Evans in unaufdringender Weise einige Teile in Boten wieder aufgerichtet.

Die Anlage ist sehr unübersichtlich und rechtfertigt der Namen Labyrinth. Die vielgliedrige Anhäufung von Wohn- und Voratsräumen gruppiert sich um einen weiten Innenhof, der den Bau in einen West- und Ostflügel scheidet. Der Hof hat keine klare Umgreznuzung, Pfeilerhallen weckseln mit Mauern, Treppen oder Zugänge un-terbrechen die Fronten, die sich je nach dem zufälligen Zwang der dahinterliegenden Räume vorschieben oder zurückbiegen. Die alte minoische Zufahrtstraße führt von Norden her im Winkel zu dem Vortor und strebt nicht in festlichem Aufzug geradling weiter zum Hauptraum. Auf einem seitlichen Nebenweg kommt man an der Nord-westecke des Hofes durch ein kleines Vorgemacht mit einem Porphyrbassin in das Prunktzimmer des Palastes, den Thronsaal. Es gibt uns in seiner jetzt stark restaurie-rten Aufmachung eine annähenderne Vorstellung der damaligen festlichen Innenra-umgestaltung. Um die Wände laufen steinerne Bänke; in ihrer Mitte ragt ein steinerner Thronsessel mit blattförmig ausgeschnittener Lehne und Vertiefungen in der Vorder-wand und im Sitz. Über die Wandflächen laufen wellenförmig Fresken mit pflanzli-chen Motiven und zwei märchenhaften Greifen, die wappenartig zur Rechten und Li-nken des Thrones lagern und wie Wächter in mysterischer Feierlichkeit auf ihn bli-cken. Nahe beim Throngemacht ist ein Saal, in dem man den Schatz der Schlange-königin fand, einer Macht, die das Haus beschirmte. Daneben zwei Zimmer, deren Mi-ttelpfeiler auf allen vier Seiten mit Doppelaxtzeichen geschmück sind. Die Doppelaxt war ein Kultsymbol, Attribut einer Göttin, in Kleinasien mit dem Wort Labrys bezei-chnet, von dem der Ausdruck Labyrinth abgeleitet sein soll. Die Wohnräme gegen Westen schließt ein langer Gang ein, der an den Vorratskammern vorbeiführt. In man-chen dieser Räume stehen riesige, reich und kunstvoll ornamentierte Krüge (Pithoi)[22] hintereinander gereiht, einst alle voll Öl. Evans schätzte den Fassungsraum der Ölma-gazine auf 75.000 Liter. Unter dem Fußboden der Kammern der Gänge fanden sich ge-schickt verborgene, heute bloßgelegte kastenförmige Versenkungen mit doppelten Bö-den für besondere Kostbarkeiten. Leider sind fast alle diese Geheimfächer vor der Zer-störung des Palastes von den Bezitzern oder von den Erobern ihres wervollen Inhalts beraubt worden. An der Nordstecke des Innenhofes führt eine Rampfe zum Ostflügel in der “Halle der elf Pfeile”. Südlich davon ist eine Ölpresse, deren steinerne Leitung in einen Hof mündet, an den sich gegen Norden Räume mit großen Vorratskrüger an-schließen. In der Mitte der Osthälfte öffnen sich zwei große Säle, die “Halle der Doppeläxte”, benannt nach den allenhalben eingehauenen Zeichen. Aus der Halle der Dopeläxte weist ein enger Gang zu einer Gruppe kleinerer Gemächter, die wegen ihrer Einrichtung und Abgeschlossenheit als “Megaron der Königin” (Megaron=große Ge-macht) bezeichnet wurden. (Labyrinth=l a byrint-h ohne n birit=virit, R.I.)

Zwischen diesen Räumen sind in lockerer Aneinanderreihung noch etliche kleinere, vielgestaltige und zweckentsprechende Zimmer, Verwaltungs- und Diener-schaftsräume, Werkstätten, auch Lichtschächte und Treppenanlagen eingebaut. Diese gleichen die Höhenunterschiede aus, und eine führt sogar durch drei Stockwerke hin-auf. Denn die Lage auf einem gegen Osten sich senkenden Abhang, zusammen mit der Raumnot, bedingte Mehrstöckigkeit. Eine breitspurige Stiegenanlage steigt vor der Nordwestecke an; sie diente wohl nicht nur dem Verkehr, sondern war auch sichtbie-tende Sitzgelegenheit bei Schauvorstellungen. Sie war also Theater unt Treppe zuglei-ch. Denn südlich von dieser Stige dehnte sich der für Versammlungen, Schaustellun-gen aller Art, vor allem für Stierspiele bestimmte große Schloßplatz an der Westseite der Palastanlage.

In Phaistos sowie in Knossos sind einige Badeeinrichtungen und Klossetan-lagen mit Wasserspülung aufgedeckt worden. Ein weitverzweigtes Röhrensystem leitet das Regenwasser oder Quellwasser von Bergen aus dem Innenhof durch Schächte in die Badezimmer und Aborte und ließ die Abwässer wieder wegfließen.

Tipisch für die kretische Architektur ist es, daß in größeren Gemächern zwei von vier Wänden aus Doppeltüren bestehen, die zwischen schmalen Pfeilern in Säu-lenhalle münden. Diese von indirektem Licht umspielten Räume boten in der Sonnen-glut einen kühleren Aufenthalt. Im Winter schloß man die Pfeilerwände; die Säle er-hielten dann ihr Licht nur durch die angebauten Lichthöfe. Die Säulen waren vermutli-ch aus Zypressenholz, hatten eine nach oben sich erweiternde Form (sogenannte Stuhl-beinkonstruktion) und schlossen mit einem wulstörmigen Kapitell, das an frühdorische Kapitelle gemahnt und vielleicht die Vorstufe dazu bildet.Von den Säulen sind nur die steinernen Fußplatten erhalten. Im Baumaterial mußten sich die Baumeister Beschrän-kungen auferlegen; Kreta hat keinen Marmor, daher baute man nur mit Kalkstein, Le-hmziegeln, Gips und Holz.

In Knossos und in anderen Palästen fanden sich große und kleine Altäre. Im Ostbau von Knossos ist eine vollständige, ausgestattete Hauskapelle entdeckt worden mit zwei Alteraufsätzen in Form der Stierhörner. Unter diesem und dem aus Kupfer oder geformten Kultursymbol der Doppelaxt verehrte man Gottheit. Die Quelle alles Lebens war die Muttergöttin Rhea, die Mutter Zeus, welcher der Sage nach in der Hö-hle von Dikte im Lassithigebirge geboren und in der Grotte am Ida von Nymphen er-zogen worden sein soll. Bienen brachten ihm Honig, die Ziege Amaltheia nährte ihn mit ihrer Milch, und Jünglinge, die Kureten, die mit Schwert und Schild um das Kind einen Waffentanz aufführten, übertönten mit diesem Lärm das Schreien des Kleinen, damit es der kinderfressende Kronos nicht höre und das Kind entdeckte.[23]

Unter den Götterbildern, den Idolen, fanden sich vielfach Göttinnen; sie la-ssen auf eine bevorzugte Stellung der weiblichen Gottheiten in der kretischen Religion schließen.

Wie in der Mythologie, so scheint auch im Leben der Kreter die Frau unter dem Einfluß eines langandauerenden Friedens und der überfeinerten höfischen Kultur eine besonderers bedeutsame Stellung eingenommen zu haben. Sie war nicht abge-schlossen von der Gemeinschaft, sondern vollwertige Gefährtin des Mannes bei der Arbeit und in der Gesellschaft. Auf den Fresken, mit denen die Kreter bereits um 2500 v.Chr. die Wände der Paläste bemalten, begegnen uns Frauen von weißen Hautfarbe mit übergroßen Augen, in geschmackvoll luxuriösen Toiletten mit Glockenröcken, an-mutig in der Linienführung, mit enggeschnürter Taille und prächtigen Hütten. Die Jünglinge, mit bändergeschmückten Haar, von dunkelbrauner Hautfarbe, den Oberkö-rper nackt, tragen um die Hüften einen kurzen, bunten und fein gemustertenn Schurz, Spangen um Arme und Beine. Manche halten ein trichterförmiges, spitz zulaufendes Gefäß in Händen, das Rhyton. Die Menschen erscheinen in bewegten Stellungen auf dem Hintergrund von gesellschaftlichen Veranstaltungen, Festzügen, Kulthandlungen und sportlichen Spielen, Stierkämpfen, hineingestellt in eine märchenhafte Natur mit Blumen und Gräsern, Vögeln und Wildkatzen. (Fresk..=fres k: fres=pres=presno, R.I.)

Man hat die wertvolle Fundegegenstände aus Knossos, Gefäße aus Ton und Stein, Statuetten, Terrakottafeln mit Schriftzeichen, Lampen, Schmuckstücke und vie-les andere im Museum des bennachbarten Heraklion verwahrt. Aber man brachte da-hin auch die vorgefundenen Reste der Wandermalereien, um sie vor dem Untergang zu retten, und ersetzte sie gelegentlich am Fundort durch Kopien, damit die Vorstellung der alten, prunkvollen Raumwirkung erhalten bleibe. Den Höhenpunkt der kretischen keramischen Palastmanufaktur bilden die Kamaresvasen, nach dem ersten Fundort, der Höhle von Kamaraes bei Berg Ida, so genannt. Sie sind nicht mehr handgemacht, son-dern auf der Töpferscheibe geformt, äußerst zart und dünnwandig, daher auch “Eier-schalgefäße” geheißen, und dabei doch sehr hart. Sie sind mit schwarzer Glasurfarbe überzogen, auf der bewegte, meist vegetabilische Ornamente mit weißer, später auch mit anderen Farben gemahlt sind.

In der Folgezeit malt man auf naturfarbenem Tongrund mit Firnisfarbe Blu-men, Gräser, Zweige und die Tierwelt des Meeres. Im weiteren Verlauf werden die Naturgebielde zu Ornamenten und die Blätter und Gräser, die langen Arme der Okto-poden und die Zacken der Seesterne zu Spiralen dekorativ stilisiert.

In der spätminoischen Epoche wandelte sich die Form der Gefäße im sogenannten “Palaststil” aus den einfachen fülligen Vasen zu gestreckten, krugartigen, die Metallgefäßen ähnelnden Gestaltungen mit Henkel und Schabel; sie weisen liene-are Ornamente mit Streifen und Kreisen, aber auch menschliche und tierische Figuren in streng geometrischer Stilisierung auf. Großplastiken fehlen; man strebte nicht nach monumentalem Prunk. Aber die kleineren Figuren aus Fayence, Elfenbein oder Bronze verraten einen scharfen und sicheren Blick für das Körperliche, vor allem für seine Bewegungen. Von faszinierendem Reiz ist das elegante Elfebeinfigürchen eines Sti-erspringers, der anscheinend in steilen Schwung über einen Stierhinwegzeit. Arbeiten aus Edelmetall findet sich auf Kreta nur wenige. Aber dafür weisen Funde auf dem Festland nach Form und Darstellung auf kretischen Unsprung hin. Unter dem getriebe-nen Gegenständen wurden die Goldbecher aus einnem Kuppelgrab von Vaphio, einem Dorf in der Nähe von Sparta, berühmt, an denen der Fang und Zähmung wilder Stiere dargestellt werden. Es findet sich auch eingelegte Mettalarbeiten, wie z.B. Dolchklin-gen, die, in Gold oder Silber auf Kupfer ausgeführt, Jagdszenen darstellen.

Die überwiegende Anzahl der Funde von Gebrauchgegenständen, Smuck und Tonfigürchen verdanken wir der schon in frühester Zeit herrschenden kretischen Sitte, die Toten nicht zu verbrennen, sondern Särgen, die der Form der Häuser nachge-bildet waren, oder in riesigen Tonkrügen zu bestatten. Man gab aus der Vorstellung des Weiterlebens den Toten diese Beigaben mit ins Grab, ja ersetzte sie auch durch verkleinerte Nachbildung. Die kretische Kultur zeigt in ihren großartigen Denkmälern der Architektur, Plastik und Malerei die achtenswerte Höhe der Staatsverwaltung, die politische Macht und die wirtschaftliche Kraft, wie sie die Griechen bis Perikles nicht gekannt haben. Um 1400 v.Chr. kamen griechische Erober nach Kreta, unterwarfen fa-st die ganze Insel und zersörten ihre Städte und Königsschlösser. Aber etwas von dem alten Glanz Kretas setzte sich in der ganzen Ägäis durch und breitete sich vor allem auf dem griechischen Festland aus.

Mikenä. Die Kultur Griechenlands seit dem 17. Jahrhundert v.Chr., die wir durch die Ausgrabungen Schlimanns und Dörpfelds kennengelernt haben und unter dem Namen der mykenischen Periode zusammenfassen, zeigt einen starken kretischen Einfluß. Allerdings haben die Griechen die fremden Schöpfung nicht einfach überno-mmen, sondern ihrem eigenen Wesen eingegliedert.

Wie in Kreta ursprünglich ein nichtindogermanisches Volk saß, so war auch Griechenland in der Urzeit von Nichtgriechen besiedelt. Um die Wende des 3. Ja-hrtausend v.Chr. zogen griechische Stämme zunächst als dünne Herrenschicht in der Halbinsel und unterwarfen sich die Urbevölkerung. An dieser ersten Welle dürfen zwei große Stämme beteiligt gewesen sein, die Jonier, die sich im Golf von Ägina fe-stsetzten, und die Achaier und Aelier, untereinander stammsverwant, die den von den Jonier besetzten Raum umklammerten.[24] (Ägina=ä Gina=Gena=Gea ohne n: ä=ae,R.I.)

Die Griechen haben in dem neuen Gebiet ihre Eroberung gefestigt und Staa-ten geschaffen, die sie durch mächtige Zwingburgen sicherten.

Die große Völkerwanderung, die von 3000 v.Chr. an den Ägäisraum in stä-ndiger Gärung hielten, scheinen zu Beginn der mykenischen Kulturperiode etwas zum Stillstand gekommen zu sein. Die mykenische Kultur setzt auf dem Festland entschei-dend um 1600 v.Chr. ein. Sie hat ihren Namen nach der Stadt Mykenä in der Land-schaft Argolis.

Diese Festung lag auf einem steilen Hügel in einer öden, vegetationsarmen Ebene, 25 km von Meer entfernt. Mykenä, der Sage nach eine Gründung des Zeusso-hnes Perseus,[25] war später Sitz der Pelopiden, unter dennen König Agamemnon beso-nders hervorzuheben ist, weil er als erster die Griechenstämme zum Kampf gegen eine asiatische Stadt, gegen Troja,[26] einte.

Weiter südlich, zum Argolischen Meerbusen hinausgeschoben, stand Tiryns, die wehrhafte Stadt der Heraklesahnen. Ihre Burg ist bis heute die besterhaltene aller alten Stadtfestungen. Da die Anlagen in der mykenischen Zeit überall ziemlich die gle-ichen waren, ist sie uns ein charakteristisches Beispiel auch für die anderen Burgen.

Die Akropolis von Tiryns erhob sich auf einem langgestreckten Plateau von etwa 300 x 100 m und dehnte sich von Norden nach Süden. Schon Homer nennt Ti-ryns das “mauerumgürtete”, und Pausanias im 2. Jahrhundert n.Chr. Griechenland be-reiste, erklärte in seinem “Reiseführer” (Periegése) die Bauten von Tiryns und Mykenä für ein nicht geringeres Wunder als die Pyramiden. Die riesigen Mauern aus 2-3 m la-ngen Kalksteinblöcken, in einer durchschnittlichen Dicke von 8 m und bis zu einer nach der Masse des ringsum abgestürzten Materials errechneten Höhe von 20 m auf-geschichtet, von dem Zyklopen gebaut, wie die Griechen meinten, haben in ihren Gru-ndfesten die Jahrtausende überdauert. Pausanias erzählt, daß ein Mauleselgespant[27] ni-cht einmal die kleinsten Steinplatten von der Stelle bringen konnte. In den Mauern wö-lbten sich Kasematten, die als Magazine und Proviantvorratskammern dienten. Wucht-ige, die Tore flankierende Türme verstärkten die Abwerkraft.

Ein Rampenweg, auf dem die Angreifer von der ungeschützten Seeseite her beschlossen werden konnten, breit genug für die Durchfahrt leichter Kampfwagen, führte zum mächtigen Hauptor in der Mitte der Ostseite. Durch dieses gelangte man zu einem zweiter Tor, das in Ausmaß und Einrichtung dem Löwentor in Mykenä glich. Dann schliefte die Aufahrt in machtvollem Bogen über einen Vorplatz zu einem mo-numentalen Torbau nach Art der Propyläen in Athen mit zwei Säulenhallen, der den Zugang zu einem großen Hof bildete. Man durchquerte wiederum einen etwas kleine-ren Torbau und erreichte einen rechteckigen Hof, der von Säulenhallen und von wahr-scheinlich für Diner und Gäste bestimmten Baulichkeiten umsäumt war. Rechts beim Eingang stand der Zeusaltar mit der Opfergrube davor. Diese Altar ist die einzige Wei-hestätte der Festungsanlage. Nirgends, weder hier noch in anderen Palästen, konnten Grundmauern eines Tempels aufgedeckt, ebensowenig wie auf Kreta. Der bildlose Ku-lt kannte keine Gotteshäuser, nur Altäre im Freien oder höchstens Kapellen innerhalb der Wohnbauten. Im Gegensatzt zu dem friedlichen Palastidyll von Knossos wies hier der Weg planvoll in steter Steigerung von einem wehrhaften Tor zum anderen und endlich über der weiten Hof zu dem Zielpunkt, dem gigantischen Herrschersitz des Königs. Hinter einer säulengetragenen Vorhalle und einem dreitürigen Vorraum lag das abgeschlossene Hauptgebäude, der Männersaal. Es war ein rechteckiger Raum; die Griechen hatten diese Bauform aus ihrer nördlichen Heimat[28] mitgebracht und an Ste-lle des früheren, vorindogermanischen Rundbaues gesetzt.Der Grundriß wurde typisch für alle späteren Haus- und Tempelbauten Griechenlands. In der Mitte stand der häu-sliche Herd. Vier Holzsäulen umgaben ihn. Sie trugen das Flachdach, das die übrige Dachfläche etwas überragte, um den Rauchabzug und die Luftzufuhr zu ermöglichen. Megaron nannten sie einen solchen Raum, ein Wort vorgriechischer Herkunft, das von den Griechen im Anklang an ihr Wort megas=groß als Großraum gedeutet wurde. Die Mauern standen auf Bruchsteinsockeln und waren aus Lehm mit eingezogenen Holz-balken. Die Decke der Gemächer bestand aus Rundhölzern und Bohlen, über die eine Lehmschicht gebreitet war. Die Wände waren wie in Kreta mit Fresken geziert.

Um den Hauptsaal gruppierte sich eine größere Zahl von Bäumen, das Ba-dezimmer mit einem Fußboden aus einer einzigen Kalksteinplatte, die von den Männ-erräumen getrennten Fraungemächter, Gynaikeion, Schlafzimmer, Schatz- und Waffe-nkammern. (Gyna=Gina=Gena bis heute makedonische Namen der Frauen, R.I.)

Alle Gebäude waren nicht einfach regellos aneinandergereiht in bewußter Tektonik durch Gänge, Säulenhallen und Höfe zu einer organischen Baugruppe von mititärischer Zweckmäßigkeit und monumentaler Schau des Herrschersitzes vereinigt. Die häufige Verwendung der Holzsäule in der mykenischen Arhitektur und die Säulen-form mit dem glattern, sich nach unten verjüngenden Schaft und dem Wulstkapitell de-uten auf Verwandtschaft mit der kretischen Säule und auf die Tätigkeit kretischer Bau-meister in Griechenland.

An der Westseite der Burg führt eine Steintreppe mit 55 Stufen zur Talebene und dient zur Herbeischaffung des Wassers und als Fluchtweg in Notzeiten.

Die Burgen lassen den Bauwillen einer sich aus dem Zwang steter Kampfbe-reitschaft rasch entwickelnden Befestigungskunst erkennen, die die Fürstengeschle-chter vor fremden Angiffen und vor aufständischen Vasallen schützen sollten. Solche starken Burgen fanden sich in dem damaligen Griechenland an verschiedenen Orten, in Lazedämon und Pylos auf der Peloponnes, in Theben, Orchomenos und auf der Akropolis in Athen. Dieses “Haus des Erechteus”, wie es in der Odyssee genannt wird, war eine viel größere Burg als die in Mykenä oder Tiryns; von ihr ist noch ein Rest der alten Mauer, die “Pelasgermauer”, zu sehen.[29]

Von der gleichen monumentalen Wirkung wie die Burgen sind die Gräber der mykenischen Herrscher. Sie sind uns am besten in Mykenä erhalten. Ist man aus dem einst vermoorten Teil zu dem noch fast rungsum von gewaltigen Mauerresten um-gebenden Burgberg hinaufgestigen, so sieht man, flankiert von gewaltigen Steinwän-den, an der nordwestlichen Ecke das berühmte Löwentor. Zwei etwas nach innen schr-äggestellte Türpfosten tragen der gewaltigen Türsturz von 5 m Länge, 2,5 m Tiefe und 1 m Dicke, Pfosten und Querbalken aus je einem einizigen Steinquader. Das ausge-sparte Entlastungdreieck über dem Türsturz ist mit einer Kalksteinreliefplatte bedeckt. Zwei heraldisch gearbeitete Löwinnen halten die Torwache der dunklen Trutzburg seit Jahrtausenden; sie waren niemals verschüttet. Sie recken sich an einer glatten Säule empor, deren Schaft sich wie bei den Säulen auf Kreta nach unten pfahlartig verjüngt. Die Köpfe der Löwinnen, die aus besondern Stücken gearbeitet und angezetzt waren, fehlen jetzt. Diese 3 m hohe Platte ist das einzige Werk der Großplastik, das uns aus mykenischer Zeit erhalten und das trotz kretischer Motivvermittlung schon ganz aus griechischem Geist entstanden ist.

Duch das Löwentor kommt man in den Burghof, eine Art Terasse. Unter den Aufschüttungen dieser Terrasse entdeckte Schlimann 1867/77 sechs nun geöffnete, se-nkrecht in den Felsen getriebene Schlachtgräber, von einem weiten Ring meterhoher Steinplatten eingeschlossen. Er fand darin die Leichen von 17 Personen und einen un-faßbar reichen Schatz, vorwiegend aus Gold, kostbarem Gerät, Schmuck und Waffen. Sein umfangreicher Katalog zählt die ganze Fülle des verschwenderischen Reichtums auf und berichtet auch von den beiden massiven gefertigten, porträtähnlichen Masken, die die Gesichter männlichen Leichen decken, ähnlich wie bei Ägyptens Mumien. Sie sind für das Abendlan die ersten getriebenen Arbeiten, die das Menschenantlitz abzu-formen versuchen. Ihre große Kunstfertigkeit ließ Schliemann “eine jahrhundertelang bestehende Künstlerschule” voraussetzten. Die heutigen wissenschaftlen Kenntnisse weisen den Weg zu den kretischen Künstlern, die sie wohl in kretischen Werkstätten angefertigt haben. Ohne ihre Arbeit oder wenigstens Mitarbeit wären auch die anderen Funde von Bechern und Vasen, Ringen, Siegeln, Gemmen und anderem nicht zu den-ken. Aus Maskengesichtern spricht nicht die zierliche Lässigkeit der kretischen Prinz-en, sondern die Dämonie einer düsteren Herrschergewalt, die unter ihrem Zepter die versammelten Heere Griechenlands (Europas, R.I.) gegen Asien führte. Die reichen Funde rechtfertigten das Beiwort “die goldreiche”, das Homer der Stadt Mykenä gab. Sie nehmen jeden Zweifel, daß wir es mit den Gräbern der mykenischen Könige zu tun haben. Die Ruhestätten waren mit neun Grabstelen gekennzeichnet, Kalkplatten mit Reliefdarstellungen von Kriegrn, die auf Streitwagen einherfahren. In der Mitte des Begräbnisfeldes stand ein Opferaltar.[30]

Die Schlachtgräber wurden im 16. Jahrhundert v.Chr. durch die Kuppelgrä-ber abgelöst, die bis in das 13. Jahrhundert v.Chr. reichen. Ihre Herkunft ist unbe-kannt. Diese Monumentalbauten finden wir in Mykenä im Vorfeld der Feste, in der Unterstadt. Sie waren alle leer. Das schönste der Kuppelgräber ist das sogenannte “Schatzhaus Atreus”. Diese Bezeichnung stammt aus späterer griechischer Zeit, die von der eigentlichen Bestimmung dieser Kuppelgewölbe keine Kenntnis mehr hatte. Die harmonische Raumwirkung wird erst wieder nach Jahrhunderten, allerdings in viel weiteren Ausmaßen, von Pantheon in Rom erreicht. Durch einen 36 m langen, mit rie-sigen Steinquadern ausgekleideten Zugang (drómos) gelangt man zu einer über 5 m hohem Pforte. Den Türsturz bilden zwei gewaltige Steinböcke. Über ihnen ist im Ma-uerwerk, ähnlich wie bei Löwentor, ein Entlastungsdreieck ausgespart, das einst durch eine dünne Reliefplatte verschlossen war. Das Kuppelgrab ist ein dunkles unterirdi-sches, kreisförmiges Gemach von 14 m im Durchmesser, eine sogennante Tholos. Es hat ein Scheingewölbe, gebildet aus 33 übereinandergelegten, vorkragenden konzetri-schen Kreisschichten von immer geringerem Durchmesser, bis endlich der sich nach oben verengde Bau durch einen Schlußstein abgedeckt wurde. Über der Kuppel schü-ttete man einen Erdhügel auf, die im Inneren vorkragenden Steine glättete man und zierte das Gewölbe mit Bronzerosetten. Eine kleine Tür führte nördlich aus dem Ru-ndbau in einen ungefähr quadratischen, aus dem Felsen geschlagenen Raum, vermut-lich die Grabkammer, während im Hauptsaal die Kulthandlungen zu Ehren des Besta-tteten abgehalten wurden. Die Toten wurden in kurzen Ton- oder Steinsärgen in Hock-stellung beigesetzt. Leichenverbrennung gab es in dieser Zeit nicht. Außer diesem Ku-ppelgrab fand man in der Ebene von Mykenä noch andere, wenn auch kleinere Gräber. Solche Begräbnisstätten gibt es auch in Attika und Böotien. (drómos=drom=drum,R.I.)

Diese Kuppelgräber sind eine grandiose Leistung der mykenischen Periode, von wirkungsvoller und überzeitlicher Monumentalität.

Der Untersched zwischen kretischer um mykenischer Kunst tritt am stär-ksten in der Architektur hervor. Während der Kreter um einen Binnenhof eine labyrin-tinische Vielhaeit systemlos aneinandergefügter, leicht gebauter Räume herumlegt, so zwingt die Enge der Hügelkuppe und die Wehrhaftigkeit den Achaier zu planvollem, zyklopischem Baum. Er vermag Massen durch Harmonie und Rhytmus aufzolösen und zum Repreäsentativen und Monumenatelen zu erhöhen. Als klar erkennbarer Mittel-punkt hebt sich das Megaron als bescherrschender Raum heraus und ordenet die üb-rigen Gebäude in logischer Tektonik um sich. Man vermutet, daß kretische Künstler auch auf dem Festland gebaut haben, aber sie mußten die griechsche Eigenart in der Gesamtanlage berücksichtigen. Die Kreter lebten in ihrer Inselsicherheit. Dieses Leben gab ihrer Kunst jenen Glanz, dem sich auch die Griechen nicht verschließen konnten. Er trat in Schmuckformen, in Fresken und Friesen auf, die sich zum Teil auch motivi-sch mit dem Kretischen denken, er spiegelt sich in den vielwunderten Werken der Kle-inkunst, Gefäßen, Schmuck, Siegeln und Figürchen wider und beeinflßte auch ihre ke-ramischen Erzeugnisse. Die mykenischen Vasen zeigen, ähnlich den kretischen, pflan-zliche Dekorationen, Spielarmotive oder ornamentale Verwertung typisch kretischer Tierformer, wie dies des Tintenfisches. In der kretischen Kunst dominiert ein weibli-cher, weichlicher Zug; die mykenische Kunst wird durch herbere und männlichere Themen, vor allem Jagd und Krieg,gekennzeichnet.

In der kulturellen Abhängigkeit von Kreta lag für die Griechen eine große Gefahr. Sie kamen mit einer sie faszinierenden Hochkultur in Berührung, ehe noch ihre organische Eigenentwicklung abgeschlossen war. Zwar waren sie schon so stark, fremdes Gut zu eigenem umzuprägen, aber noch nicht so gereift, das verfrühte Ge-schenk auf der Höhe zu behaupten. Nicht lange nach dem Trojanischen Kriege, der im 12. Jahrhundert v.Chr. gewesen sein soll, versanken die Burgen dieser Epoche in die Vergessennheit. Es folgen Jahrhunderte des Schweigens. Wie bei dem kretischen Ku-lturkreis, so ist auch bei dem frühgriechischen der Zugang für die heutige Forschung erschwert. Wir haben keine griechischen Schrieftdenkmäler des 2. Jahrtausends erha-lten. So kann die Arhäologie wohl das Leben dieses Volkes, nicht aber das Bild schö-pferischer Persönlichkeiten erfassen. Nur die Dichtung vermag die Ruinen mit Zügen des Einzelschicksals zu beleben. Aischylos’ Oresteaia ist das hervortragendste Bild di-eser Zeiten.

Troja. Die bekannteste Siedlung unter jener der Frühzeit ist Troja. Mag auch der Zug der vereinten Griechen gegen diese Stadt immer wieder auf Zweifel stoßen, obwohl Thukydides, der Begründer einer wissenschaftlich- kritischen Geschichtsch-reibung, ihn für tatsächlich hält, so bleibt doch ein historischer Kern, nähmlich die erste Auseinandersetzung zwischen Europa und Asien an der geographisch bedeut-samen Annähreungsstelle der beiden Kontinenten in der Troas,der Nordwestecke Klei-nasiens, am Zusammenfluß des Simois mit dem Skamadros.Dort began Schliemann im Jahre 1870 das alte Troja auszugraben. Entgegen der landläufigen Gelehrtensicht ver-mutete er die Ruinen unter dem 4 km von Meer entfernt liegenden Hügel von Hissa-rlich. Seine Annahme bestätigten in zwanzigjähriger Arbeit die Funde.[31]

In neun Schichten lagen die Ruinenreste übereinander. Die unterste Schicht auf dem gewachsenen Felsen rührte von einer neusteinzeitlichen dorfartigen Siedlung her, die um 3000 v.Chr. bestanden haben dürfen. Mauerreste aus lehmgekitteten Stein-blöcken, Tontöpfe und Schalen, aus bloßer Hand geformt und mit eingeritzten Zickza-cklinien und Fischgrätenmuster verziert, und Wekzeuge aus Stein legte der Sparten frei. Viel bedeutender sind die Reste der darüberliegenden zweiten Schicht. Sie hielt Schliemann, daß die Hellenen[32] erst viel später ihre Herrschaft über das Meer aus-dehnten und auch die mykensche Kultur, die für die homerische Epoche kennnzeich-nend ist, erst Jahrhunderte nachher erblüte. Mächtige, stark geböschte Stadtmauern, wie in Mykenä und Tiryns aus zyklopischen Steinböcken, unterbrochen von großen Doppeltoren, umgaben die Burgfläche. Die Häusere waren aus luftgetrockneten Zie-geln und eingefügten Holzbalken auf Steinsockeln erbaut und stellten den ältesten Me-garontypus, einen rechteckigen Saalbau mit offener, noch säuelenloser Vorhalle dar. Die Tongefäße führen von der mit der Hand geformten Vase zu der auf der Töpfer-scheibe gedrehten und ahmen oft Menschen- oder Tiergestalten. Den Wohlstand der damaligen Bewohner beweisen die vielen Gold funde, besonders Geräte, Nadeln, Schmuckücke und Waffenteile. Diese Burg dürfe um 2100 v.Chr. wahrscheinlich du-rch Feuer zerstört worden sein, worauf die vorgefundenen Brandreste deuten. Die Auf-deckung der dritte, vierten und fünften Schicht brachte nur unscheinbare Reste kleiner, unbedeutender Siedlungen zutage.

Die sechste Schicht, die der Archäologe Dörpfeld nach Schliemanns Tode bloßlegte (1893), führt uns in die Zeit um 1600 v.chr. und gilt als die mykenische oder homerische Siedlung. Eine starkes Fürstengeschlecht von indogermanischen- darda-nischer Herkunft dürfte sie erbaut haben, und zwar auf einem größeren Raum als frü-her. Die gesamte Burganlage erinnert an die gleichzeitigen Bauten auf dem griechisc-hen Festland. Um die Festung schmiegte sich die ungesicherte Unterstadt. Reste der wuchtigen, über 500 m langen Burgumfassungsmauer und Unterbauten von drei Toren und von Häusern, die dem alten Megarontyp angehören, sind die Zeugen dieser Stadt. Sie wurden durch Einebnungen des Hügels für den Bau der letzeten römischen Anla-gen und durch die Forschungsgrabungen sehr in Mitleindschaft gezogen. Das gefunde-ne Tongeschirr ist von feiner Arbeit und weist starke Beziehungen zur mykenischen Kultur auf. Daneben wurde auch eingeführte kretische Keramik aufgedeckt.[33]

Um 1200 v.Chr. ist diese Stadt wahrscheinlich durch Feuersnot zugrunde ge-gangen. In dieser Zeit (1194-1184 v.Chr.) setzen die griechischen Geschichtsschreiber nach alter Überlieferung das Ende Trojas. Es dürfte also diese sechste Siedlung ziem-lich sicher mit dem homerischen Ilion identisch sein.

Das siebente Troja war eine unbedeutende und unbefestigte Siedlung. Auf ihr errichtete Alexander der Große im Jahre 334 v.Chr. zu Ehren des von ihm so hoch-geschätzten Homer die achte Stadt. Zu Beginn der christlichen Zeitrechnung erbauten die Römer in stolzer Erinnerung an ihren mythischen Stammvater, der Trojaner Äneas, sowie an das schicksalvoll Ereignis, als das erste römische Herr zur Eroberung des Ostens Asiens Boden betrat, ein Novum Illium, die neunte Anlage auf dem histori-schen Hissarlik-hügel. Es war eine mächtige Stadt mit wuchtigen Maern und prä-chtigen Bauten, einem Athenetempel, mehrere Theatren und einer großartigen Wasser-leitung, die in vielen Rundbogen das flüssige Elemnte in die Häuser trug. Eine dieser triumphalen Bogen hat die Zeiten überdauert. Wir wissen nicht, seit wann diese Stadt im Schutt der Jahrhundert schlief,bevor deutsche Forschungsarbeit sie aus ihrem Dorn-röschenschlaf weckte.

Bei einem Rückblick auf die Schichtung der verschiedenen trojanischen Sie-dlungen auf demselben Hügel erhielt sich die Frage, wieso Schliemann auf die zweite Schicht stoßen konnte, ohne von der darüberliegenden sechsten Kenntnis zu erhalten. Ein Blick auf den Durchschnitt durch den Schutthügel löst das Rätsel. Schliemann mu-ßte, als er lotrecht in der Berghügel grub, auf die zweite Schicht stoßen, denn der Um-fang dieser Siedlung war kleiner als die der sechsten Niederlassung. Diese konnte sich auf den Schutthügel der vorhergenden Anlagen weiter ausbreiten. Ihre Umgrezuzung lag also außerhalb des Grabungsfeldes Schliemanns. Aber auch der Mittelraum, der ja mit in das Gebiet der sechsten Stadt gehörte, brachte keinen Aufschluß über die frü-heren Bauten, weil die Römer zur Vorbereitung für ihre neunte Stadt, wie schon erwä-hnt, alle Baulichkeiten des Mittelfeldes zerstört hatten, um die Kuppe für ihre Anlage einzuebnen. Auf diese Weise hat also Schliemann die so heiß ersehnten Ruienen der homerischen Stadt nicht gefunden.[34]

Den Namen Troja sucht man auf den Helden Tros, Ilion auf dessen Sohn Ilios zurückzuführen.

Die mykenische Periode fand ihr Ende in den drangvollen Zeiten, als neue griechische Stämme in die Halbinsel bis in die Peloponnes vorstießen und eine Wan-derung der Stämme bewirken. Es war eine so gewaltige Umwälzung, wie sie bis in die Zeit Alexander des Großen nicht mehr wiederkehrte. Aus dieser dunklen Epoche ent-wickelten sich die Hellenen zu ihrer ureigensten Art, setzten sich von ihrer Umwelt ab, fühlten sich allem Fremden- dem Barbarischen, wie sie es nannten- weit überlegen und grenzten in ihrem Stammesbewußtsein stolz auch die landschaftlichen Bereiche westlich und östlich der Ägäis klar ab. Das alte Gut der Vergangenheit aber retteten Mytos und Sage für spätere Jahrhunderte.[35]

DIE GÖTTER GRIECHENLANDS

Schon in uralter Zeit war der Mensch religiös gebunden. Er hatte die Ahnung einer höheren, übermenschlichen Macht. Dieses unfaßbare Etwas suchte er zur sinn-lich-wahrnehmbaren Anschauung zu bringen. Wie die Religionsfortschung ergab, fin-den wir bei vielen Völkern in den allersten Anfängen den Glauben an der Natur dazu geführt haben,die unsichtbaren Gewalten und die sichtbaren Erscheinungen in der Pha-ntasie zu göttlichen Gestalten zu verdichten, und so formte sich eine in ihrem Macht-besitz und Aufgabekreis abgestufte Göttervielheit.

Es ist schwer, die religiösen Anschauungen der einwandernden Griechen zu erforschen, weil uns dabei keine arhäologischen Funde unterstützen und auch die Spra-chwissenschaft nur in einzelnen Fällen einen erhellenden Hinweis auf die Herkunft der einen oder der anderen Gottheit gibt. Sicher ist, daß die Griechen einzelne Götter und Kulte der einnheimischen, kulturell überlegenden Bevölkerung übernommen haben.

Die alte Erdgottheiten. Die religiöse Auseinanderzetzung mit den vorgefu-ndenen alten und den neuen Göttern spiegelt sich in den mythischen Kämpfen zwi-schen Zeus und Knosos und den Titanen wider.

Der Dichter Hesiod erzählt uns davon, indem er mit dem Ursprung der Welt anhebt. Zuerst war nur das Chaos, ein gähneder Schuld. Danach entstand Gaia, die Er-de, und Eros, die Liebe, Erebos, die Dunkelheit der Tiefen, und Nyx, die Nacht. Gaia gebar den Uranos, den gestirnten Himmel, die großen Gebirge und das schäumende Meer, den Pontos. Aus der Nacht entprang der Äther, das Himmelslicht, und Hemera, der Tag. Aus der Verbindung des Uranos mit Gaia stammen sechs Söhne und sechs Töchter, alle von riesiger Gestalt, die Titanen und Titaninnen. Sie stürzten den Uranos und übergaben Kronos,dem jüngsten der Titanen, die Herrschaft.(Gaia=Gea=Gena,R.I)

Kronos war der vorolympische Götterkönig, der oberste der Titanen. Er herr-scht über die Gottheiten, die alle der Erde angehörten. Unten den alten Göttern bege-gnen uns einige, die ursprünglich als Dämonen die in der menschlichen Unwelt wirke-nden Kräfte versinnbildlichten. Aus dem Bedürfnis, sich diese Dämonen gnädig zu stimmen, erhob man sie schließlich zu Göttern und huldigte ihnen durch Kulte. Daru-nter sind besonders die Fruchtbarkeitsgöttin, der Herrscher der Gewässer und der Gott des Weines, des Baumkultes und der Vegetation überhaupt zu nennen, die im späteren Verlauf mit den neuen Gottheiten verschmolzen.

Alle diese Gottheiten waren den Menschen nahe, sie wohnten in Erdhöhlen, in Bäumen oder Flüssen. Sie zeigten sich am liebsten in Tiergestalt, woran noch später die Verwandlungen, z.B. des Zeus in einen Stier, des Poseidon in ein Roß, erinnern. Durch diese Tierformen sollte im Menschen das Gefühl der Furcht und die Scheu vor einer Annäherung geweckt werden. Das Sein der Götter war aber auch mit Bäumen und Gewässern, mit Erdgestaltungen, mit Wind und Wolken verbunden.

Aus der Zeit des alten Götterglaubens lebten noch die Erinnyen weiter. Sie sind die Rachegöttinnen, die im Dienste der Unterweltsgötter mit ihrem dämonischen Flucht den treffen, der die Weltordnung stört, der einen Armen oder Bettler mitleidlos von sich stößt, der die Gastigkeit des häuslichen Herdes und die Bildung des Blutes oder der Verwandtschaft verletzt. So sind diese weiblichen Erdgottheiten die Hüter-innen ehrwürdiger Ordnungen. Sie sind älter als die Götter, die mit Zeus zur Herrscha-ft gelangten. Sie tragen Schlangenhaare, ihre Haut ist schwarz, ihr Gewand grau, ihre Lenden sind mit Schlangen gegürtet, Fackeln und Geißeln halten sie in den Händen. Mit blutigen, giftunterlaufenen Augen verfolgen sie den Frevler, martern ihn mit Reue-qualen. Sie nennen die Urfrevel, die auch noch im Hades geahndet werden, Eidbruch gegen die Gottheit, Sünden gegen den Gastfreund und gegen die Eltern. Die Sterbli-chen wagten nicht, sie bei ihrem wahren Namen zu nennen; daher bezeichneten sie sie mit dem begütigenden Ausdruck “Eumeniden”, das heißt “die Gnädigten, die Wohl-wollenden”. (Eumenid=e umenid=umenit=umeniot, von umen=klug, R.I.)

Kronos nahm seine Schwester Rhea zur Frau, die ihm drei Söhne und drei Töchter gebar: Hades, Poseidon, Zeus, ferner Hestia, Demeter und Hera. Kronos war von dem sterbenden Uranos verkündet worden, daß auch er durch einen starken Sohn gestürzt werde. Daher veschlang Kronos seine Kinder gleich nach der Geburt. Nur der jünste Sohn Sohn, Zeus, entging diesem Schicksal. Rhea gebar ihn auf Kreta, und der künftige Vater der Götter und Menschen wuchs in der Verborgenheit einer Höhle auf. Zu herrlicher Kraft gereift, zwang er seinen Vater, die verschlungenen Kinder wieder von sich zu geben. Zeus befreite auch die Zyklopen, Riesen mit einem runden Auge auf der Stirn, die von Uranos in Fesseln gelegt worden waren.[36]

Bevor Zeus die die unumschränkte Weltherrschaft erlangte, mußte er heftige Kämpfe bestehen. Mit seinen Geschwistern und einigen Titanen wowie unter Mithilfe der Zyklopen und der Hekatoncheiren, der Hundertarmigen, besiegte er in einem zehnjährigen Ringen, in der Titanomachie, Kronos und die feindlichen Titanen. Die Besiegten wurden gefesselt und in die Tiefe der Erde, in den Tartaros, gestoßen, wo sie von den Hekatoncheiren bewacht wurden. Dann erhob sich gegen Zeus der Drache Ty-phoeus, ein Ungeheuer, bis zu den Hüften von Menschengestalt und so groß, daß er alle Berge überragte und sein Haupt die Sterne berührte. Aus seinen Schultern wu-chsen hundert Schlangenköpfe. Zeus bekämpfte das Ungetüm mit seinen Blitzen und schleuderte endlich den Ätna auf ihn, aus dem er bis heute seine Flammengluten spri-tzt. Aber noch einen Kampf hatte Zeus zu bestehen, den Kampf mit den Giganten, die Gigantomachie. Der bildende Kunst stellte sie als wilde Männer dar, in Tierfelle ge-kleidet, die Felsen und Baumstämme schleuderten, aber auch als Riesen, deren Körper von den Hüften abwärts in Schlangen endigten, auch mit mächtigen Flügeln ausgesta-ttet. Zeus kämpfte mit seinen Blitzen gegen sie, Herakles und Apolon unterstützten ihn mit ihren Pfeilen. So gelangte er nach diesen entscheidenden Kämpfen zur Alleinherr-schaft und teilte die Regierung der Welt mit seinen beiden Brüdern; Poseidon bekam die Macht über das Meer, Hades herrschte über das Dunkel der Unterwelt, und er se-lbst behielt sich das Lichtreich des Himmels.

Allen Göttern an Macht überlegen waren die Moiren, die Schicksalsgöttinn-en. Moira heißt Zuteilung. Sie sind es, die den Tod zuteilen. Ihre Schicksalbestimmu-ng ist dem göttlichen Machtbereich ein für allemal entzogen. Ihre ganze Wesenheit ist verschieden von der Götter. Göttliche Art ist es, zu schenken, zu helfen, zu erleu-chten. Ihre Art aber setzt einen Damm, eine Grenze, sie lassen auf Glück Unheil fo-lgen, auf das Leben den Tod. Ihre Idee wurzelt in der zwingenden Notwendigkeit des Todes. Die Moiren sind drei an der Zahl. Klotho, Lachesis und Atropos. Sie spinnen unsere Lebenstage . Welche Länge des Fadens sie einem Sterblichen zuteilen, entscheiden nur sie, nicht einmal Zeus kann daran etwas ändern.

Die Welt der alten Göttern grenzt überall an das Reich der Toten. Nach der frühesten Vorstellung schied der Tote nicht ganz aus dem Kreis der Lebenden aus. Er ist mächtiger und verehrungswürdiger geworden. Dieser Glaube setzt voraus, daß man seine Toten in der Erde bestattete, damit sie dorthin zurückkehrten, woraus sie geboren worden waren. Man gab den Verstorbenen Gefäße mit Speise und Trank, Schmuck und Geräte mit, wie die mykenischen Funde erweisen. Man gedachte ihrer fleißig und opferte an ihrem Grabe. Der Tote hörte die Bitte, schützte die Lebende mit seiner geheimnisvollen Macht und sandte seinen Segen zu ihnen hinauf. Er verfolgte aber au-ch die Gleichgültigen und Beleidiger.

Die olympischen Gottheiten. Der neue Glaube an die Lichtgötter des Olymp hat sich schon in vorhomerischer Zeit durchgesetzt. In den Gedichten Homers aber hat er seinen ersten und größten Ausdruck gefunden und lebt später, trotzt mancher zeit-lichen und persönlichen Eigenprägungen, in den bedeutenden Werken der Griechen fo-rt, seien es Dichtung, bildende Kunst oder Philosopohie. Die griechische Religion ist polytheisch. Dem Reichtum der Gefühle entspricht die Fülle der göttlichen Gestalten, der Bildkraft dieses Volkes die Enzelprägung der Götter,deren Machtbereiche allerdi-ngs nicht in scharfen Grenzen gehalten, sondern vielfach fließend sind.

Einen wichtigen Schritt macht der neue Glaube dadurch, daß er die Gottheit in Menschengestalt vorstellt, also in der höchsten und geistigsten Wesenheit der Natur, in der sich das Sein verkörpern kann. Aber die Götter heben sich über den Menschen, sie erscheinen verklärt, in unvergänglicher Jugendblüte, sie kennen kein Alter. Unster-blichkeit zeichnet sie aus. Ewige Schönheit umspielt ihre von Vollkommenheit und maßvoller Größe geformten Körper. Von der jugendlichen Stirn leuchten Macht und Weisheit. Diese Idealbilder gesteigerter Menschlichkeit leben in den unsterblichen Marmorgestalten der griechischen Künstler bis auf unsere Tage weiter.

Die Wohnungen der Götter sind die kunstreichen Paläste, die Hephaistos auf den Höhlen des Olympos[37] gebaut und mit Gold reich verziert hat. Sie leuchten dort in ewigem Glanze,weder Sturm und Regen noch Frost und Schnee können ihnen schaden

Hoch über den Menschen leben die Götter in seliger Lust und Herrlichkeit, im Wonnegefühl ewiger Jugend; kein irdische Speise, kein irdischer Trank nährt sie, sondern sie essen Ambrosia und trinken Nektar. Zu ihnen, die frei von Sorgen und Schmerzen sind, dringen nicht die Mühsal und das Leid der Menschen.Ihre glanzvolle Herrlichkeit steht dem Elend und der Hilflosigkeit der Menschen gegenüber, für die es keine Rettung vor dem Alter ud dem Tod gibt. Für kurze Zeit kommen die Götter aus Äthers Höhe in das Menschenland, ziehen durch die ihnen geweihten Heiligtümer, treten neben die Menschen. Sie flüstern dem Ratlosen im rettenden Augenblick den ri-chtigen Gedanken zu, entflammen im Zaghaften den Mut, geben dem erschlaffenden Arm Stärke und Sicherheit. Aber sie entheben den Menschen nicht der Mühsal und des Kampfes, aus eigener Überlegung und Kraft muß er die erforderliche Tat vollbringen, aber mit der Unverzagtheit und dem Hochgefühl des Überwinders, die ihm die Götter gegeben. Die Götter wirken keine Wunder, sie durchbrechen nicht den gesetmäßigen Ablauf der heiligen Ordnung der Natur. Sie haben ja die Natur auch nicht erschaffen, sie stammen aus ihr wie die Menschen und sind nur als Herrscher, nicht als Schöpfer über die Welt gesetzt. Ihre Macht offenbart sich nur in den Formen des Natürlichen, sie begegnet dem tätigen Menschen als fördernde Kraftquelle oder als verwirrende He-mmung. Die Umrisse der Gottheit leuchten aus ihrer Lebenswirklichkeit, ihr Abglanz verklärt das Leben der Sterblichen.

So hoch die Götter auch über das Menschendasein hinausgehoben sind, so teilen die doch mit den Menschen Neigungen und Leidenschaften. Ja, selbst Schmerz und Trauer sind ihnen bisweilen nicht fremd. Auch treten sie mit Menschen in eheliche Verbindung. Es galt in der Frühzeit nicht für herabwürdigend, wenn es bei den Göttern recht menschlich zuging.Ihre Parteinahme für Menschen und Stämme führt sie gelege-ntlich zu Streit und Unfrieden untereinander. Aber der Zwist hält nicht lange an,sie fin-den sich wieder in heiterer Einmütigkeit,und der Himmelsglanz läßt sie das menschli-che Dasein vergessen.Die Götter gehören ganz dem leuchtenden Leben,sie haben kei-neVerbindung mehr mit dem Bereich des Todes,sie wenden sich mit Abscheu von ihm

Den Toten fehlt jeder helfende, aber auch jeder schadenbringende Einfluß auf die Lenenden. Sie sind in das Schattenreich eingezogen, nachdem sie der Fährma-nn Charon über den Strom Acheron mit seinem Nachen hinübergeführt hat. Er erhielt dafür den Obolos, eine Silbermünze, die man zu diesem Zweck dem Toten in den Mu-nd gelegt hatte. Am Acheron begrüßte ihn der dreiköpfige Höllenhund Kerberos, der niemanden mehr zurückkehren ließ. Noch über zwei Ströme mußte der Tote setzen, über den Kokytos, den Fluß der Klagen, und über den Lethe, aus dem die Toten tran-ken und damit alle Erinnerung an ihre früheres Dasein tilgten. Nun lebt der Tote zwar weiter, aber er ist nicht mehr als ein kraftloser Schatten, ohne Tat und Willen, ohne Bewußtsein und Erinnerung. Daher ist auch die Stellung der Lebenden zu den Ver-storbenen eine andere. Die Lebenden suchen nicht mehr den Weg in das Totenreich durch die Vermittlung des Gebetes und Opfers, sie tragen die Toten nur im Gedanken weiter bei sich. Es entspricht der geänderten Anschauung, da die Erdbestattung von der Leichenverbrennung abgelöst wurde. Die Vernichtung des Körpers trentt den To-ten deutlich von Lebensraum.[38]

Bezeichnend für den neuen Geist der olympischen Götter ist ihre Bereitscha-ft zur versöhnlichen Anerkennung der alten Gottheiten. Die Bewohner des Lichtrei-ches sind frei genug, das Alte nicht ausztilgen, sie lassen ihm seine Ehrwürdigkeit, nur muß es sich in seinen Grenzen halten. Hätten die Erdmächte gesiegt, so wäre ihrem blinden Haß alles Andersdenkende zum Opfer gefallen.

Die Götterwelt Homers ist ein wohlgeordneter Kosmos. An der Spritze steht Zeus, der einzige Gott, den alle Indogermanen[39] verehrten. In ihm eint sich das vielge-staltige Bild der Götterfamilie zur Harmoni, zum ungeteilten göttlichen Walten über-haupt. Er ist der Vater der Götter und Menschen. Er ist ursprünglich der gewaltige, überall verehrte (Panhellenios) Wettergott; er ballt die Wolken, verteilt Regen und Sturm, schickt Donner und Blitz. Es ist erklärlich, daß in wasserarmen Gegenden dem obersten Gott die Rolle zugedacht ist, den Fluren das segebringende Naß zu schen-ken.[40] Durch seine Gaben gedeiht das Getreide, füllen sich die Fruchkammern. Er be-wahrt Haus und Hof vor Feinden und wilden Tieren, aber er ist auch Schützer des Königs und seiner Recht und nach dem Fall des Königtums als Zeus Polieus der Schi-emherr der politischen und sittlichen Ordnung des Stadtstaates. Er wacht über die un-geschriebenen Gesetze des Gastrechtes, und er rächt den Meineid. Wenn die anderen Götter in einem Streit parteiisch auftreten, steht Zeus allein über den Pareien. Im ent-schiedenen Augenblick nimmt er die goldene Waage, legt die Lebenslose der Gegner darauf und läßt das Schicksal sprechen. Seine Attribute sind Blitz und Zepter, sein hei-liges Tier ist der Adler, sein heiliger Raum die Eiche. Die Kunst stellt sein Anlitz ma-jestätisch und ruhig dar, umrahmt von herabwallendem Haupthaar und dem Vollbart, Sinnbild der Wetterwolke, aus der die Blitze fahren. (Helios=Ilios=Zeus=Perun, R.I.)

Zeus war mit mehreren Frauen verheiratet, zuletzt mit Hera, die ihm drei Kinder, Ares, Hephaistos und Hebe, gebar.

Dodona in Epiros[41] war älterste Kultort des Zeus und neben dem delphischen des Apollon das bedeutendeste Orakel. Hier weissagten die Priester aus dem Rauchen einer heiligen Eiche. Im elischen Olympia stand ein Zeustempel mit dem berühmten Goldelfenbeinstandbild des Zeus von Pheidias.

Die Schwester des Zeus, Herra, ist seine Gemahlin, die Himmelskönigin. Sie hat Macht über Mond und Sterne, ist Beschützerin der Ehe und des Lebens und der Rechte der Frauen. Die Haupstätte ihrer Verehrung ist Argos in der Peloponnes. Ihr Attribute sind Diadem, Zepter und Granatapfel. Ihr ist der Pfau heilig. [Dodona war in brigisches Epiros, was galt es auch für Makedonier Pir von Argos- Makedonien. Nach Appinos von Alexadria (2. Jh. n.Chr.), Arg war Argos Orestikon, das findet sich bis Rupište=Rupischte in Oberlauf des Flußes Bistica in Makedonien. In Westermanns At-las sieht man Argos an Fluß Kaliakamon in Makedonien. D.h. nur eins: brigisch, R.I.]

Die obersten Gottheiten waren bei den Griechen die Dreiheit: Zeus sowie se-ine Kinder Apollon und Athene.

Apollons Heimat ist vemutlich Lykien in Kleinasien, woher auch seine Mu-tter Leto stammt. Von dort her ist er in vorgeschichtlicher Zeit nach Griechenland ein-gewandert. Als asiatischer Gott steht er bei Homer auf der Seiter der Trojaner.

Als Leto sich von Zeus schwanger wußte, verfolgte Hera sie mit ihrer Eifer-sucht und wollte ihr keinen Platz gönnen, wo sie Ruhe finden könnte. Unstet irrte Leto auf Erden umher, bis sich Poseidon ihrer annahm und ihr die auf dem Meere schwi-mmende Insel Delos als Zuflucht anbot. Hier brachte sie am Fuße des Berges Kynthos Zwillinge zur Welt, Apollon und Artemis.

Die bildende Kunst stellt Apollon mit wallendem Haar, bartlos und nie sit-zend, sondern stets stehend oder schreitend dar. Seine Hand hält den Bogen, der weit-hin trifft und den schmerzlosen, sanften Tod sendet. Der Getroffen stirbt mit dem Lä-cheln des Lebens auf den Lippen. Apollon ist der Gott der Reinigungen und Sühnun-gen. Es gibt nützliche und böse Kräfte in der Welt. Gegenstände, die vom Bösen befa-hlen sind, muß man meiden. Hat man sich aber damit befleckt, so muß man sich durch umständliche Zeremonien reinigen. In solchen Reinigung säubern sich die Menschen zu entscheidenden Punkten ihres Lebens, bei Geburt, Hochzeit und Krankheit. Apollon schenk die läuternden Kräfte. Dadurch wird er auch zum Gott der Heilungen. Er reini-gt die Wege von allem Bösen, seine Säule steht als Symbol der Sicherheit vor den Hä-usern, er reinigt den Fluchbeladenen von der dämonischen Verstrickung.

Ihm wurde die Gabe der Weissagung, des Wissens um das Verborgene und Künftige zuteil, er gibt in seiner altberühmten Kultstätte in Delphi durch den Mund der Pristerin, der Pythia, allen Ratsuchenden, den Griechen und weit darüber hinaus den fremden Völkern des Ostens und Westens, in allen persönlichen Nöten und in sta-atlichen Fragen die deuten- den Orakel. Er ruft ihnen das klärende Wort zu: “Erkenne dich selbst”, ((((( ((((((!” Gnoti sauton !” Wer nach Erleuchtung strebt, ist weise. Der Gott der Erkenntnis ist auch der Stifter der gesetzlichen Einrichtungen der men-schlichen Gemeinschaften. Er führt die Kolonisten in die neue Heimat. Er betreut die Geistes- und Leibeserziehung der Jünlinge. Er ist der Gott der Poesie und der Musik, er führt die neun Musen an als Musagetes. Wenn er im Glanz seiner leuchenden Schö-nheit durch die Himmelsräumen schreitet und seine Leier schlägt, sind alle Götter von seiner Musik verzaubert. Sie weckt in den Herzen der Himmlichen und Sterblichen Harmonie und Schönheit und bändigt alles Wilde und Niedrige. (Aber nirgendswo gab es sog.Altmediterranen, die dunkel sein sollten, wie Zigeuner 14-15 Jh.mit Busuki,R.I)

Apollon kennt keine Überhebung, nur Ebenmaß und Schranke, das “Media ágon”, das “Nichts zu viel, ((((( ((((”, ist sein Grundsatzt. Durch Überwindung des Maßlosen, durch das sinnvolle Streben nach Ordnung und Klarheit, durch die schaue-nde Erekenntnis der Welt, kurz, durch dieses wahrhaft sprichwörtlich gewordene apo-llinische Wesen hat sich griechisches Menschentum geformt und sich die Kraft geholt, aus der nicht nur die Künste, sondern schlieslich auch die Wissenschaft erblühte. Apo-llon sieghafter Glanz, seine Reinheit und Heiligkeit strahlen aus seinem berühmtesten Beinamen “Phoibos”, der sowohl “leuchtend” als auch “rein” bedeutet. Apollon “Phoi-bos vedrängte nach und nach dem alten Sonnengott Helios. Seine Kultstätten sind vor allem in Delphi, wo ihm zu Ehren die pythischen Spiele abgehalten wurden, in Athen und auch in Delos. Dort haben französische Arhäologen der Grundriß seines Heiligtu-ms ausgegraben. Seine Attribute sind Bogen, Köcher und Pfeile, aber auch die Lyra.[42] Als Gott mit der Lyra führt er den Beinamen “Kitharodos”. Der Lieblingsbaum des Gottes ist der Lorbeer, dessen Zweige er als Kranz trägt. In diesen Baum verwandelt sich die Nymphe Daphne, um den Liebesnachstellungen Apollons zu entgehen.

Artemis ist die Zwillingsschwester Apollons. Sie zeigt ähnliche Züge wie ihr Bruder. Auch sie scheint, nach ihrem Namen zu schließen, aus Kleinasien zu stammen, auch sie erhählt den Beinamen der Reinheit und Heiligkeit, auch sie ist ein unfehlbarer Bogenschütze, ihr Bogen trifft ungesehen aus weiter Ferne. Sie streift gern durch die Einsamkeit der Wälder und Berge, sie ist wie die unberührte Natur, rein und keusch, aber auch wild und grausam, wie es die Geschichte von Aktaion zeigt. Aktaion über-raschte Artemis beim Baden. Sie verwandelten ihn zur Strafe in einen Hirsch. Die fü-nfzig Hunde Aktaions erkannten in dieser verwandelten Gestalt nicht mehr ihren He-rrn, stürzten sich auf die vermeintliche Jagdbeute und zerrissen ihn. Artemis begegnet uns auch als geheimbisvolle Wanderin über mondbeglänzte Fluren, sie wird später zur Mondgöttin selbst, als Gegenbild zu ihrem Bruder, dem Sonnengott. Sie ist die Göttin der Jagd und der sorgenden Hege der Tiere der Wildnis; der Löwe erfreut sich ihrer besonderen Gunst, sie liebt Bären. Die bildende Kunst stellt sie als Jägerin mit dem Hirsch als ständigem Begleiter dar. Wie ihr Bruder wacht sie über die heranwachsende Jugend, Mädchen treten in ihren Dienst bis zum bräutlichen Alter. So erstreckt sich ihre Macht auch auf den Bereich des Lebens.

Dem Göttervater am nächsten steht seine jungfräuliche Tochter Pallas Athe-ne.[43] Ihre Weisheit geht in die Vorzeit zurück, ihre Name weist über das Griechische hinaus. Wir finden das Bild der gewappneten Göttin, deren Körper von Schild ganz be-deckt wird, mehrfach auf mykenischen Darstellungen. Der Verbindung des Zeus mit Metis, der Göttin des “klugen Rates”, sollte nach der Bestimmung des Schicksals ein Kind entstammen, das stärker sein würde als der Blitz. Daher fürchtete der Göttervater für seine Herrschaft und verschlang Metis. Aber aus seinem heiligen Haupte entsprang Athene in goldschimmernder Rüstung. Dieses Ereignis fand auf dem Ostgiebel des athenischen Parthenons seine monumentale Darstellung.(Vatin=v atin=Athin, i=e, R.I.)

Athene ist das Ebenbild ihres Vaters, ist voll des praktischen Verstehens und des klugen Erdenkens, das selbst im Kampf wertvoller ist als phisische Stärke. Sie ent-zündet den Mut des Kriegers zu Tatkraft und Kühnheit, aber sie mahnt auch zu Beso-nnenheit Umsicht. (“Athene ist das Ebenbild ihres Vaters”.Sie ist vatin=Vaterin, R.I.)

Sie wirkt stets, ohne selbst einzugreifen, nur durch ihre bloße Gegewart. Sie ist nicht nur die Jungfrau der Schlacht. Das zeigt ihre liebevolle Fürsorge für Herakles, dessen Wirken keinswegs nur Lust am Kampfe ist. Sie hilft ihm, das Übermenschliche zu vollbringen, den Ungeheuern Trotzt zu bieten und sich durch glorreiches Ringen den Weg zu den Göttern zu bahnen. In der Dichtung und in der bildenden Kunst sehen wir Athene zu seiner Seite als treue Ratgeberin und Helferin des Gewaltigen. Am er-greifendsten hat sie der Künstler der Atlasmetope des olympischen Zeustempels darge-stellt. Das auf seinem Nacken lastende Himmelsgewölbe droht den Helden zu erdrü-cken, aber unbemerkt ist Athene hinter ihn getreten, rührt leise an der Last und stärkt ihn damit zu Riesenkräften. Sie gibt Jason Anleitung zum Bau des ersten Schiffes, dem Bellerophe zum Zäumen des Pferdes,[44] dem Odysseus in allerlei schwierigen Situatio-nen. Ihre Lieblinge sind die Werkleute, die Zimmerer, die die Schiffe herstellen, die kunsreichen Erzgießer und Töpfer; sie ist die Förderin der Mädchen und Frauen, die als Spinnerinnen und Weberinnen kunstfertige Arbeitenn erzeugten. Um solcher Hand-fertigkeit willen wird sie als “Ergane” verehrt.

Ihr ist die Eule (Glaux)[45] heilig, daher ihr Beiname “Glaukopis”, “die Eule- oder Helläuigige”. Ihre heller,leuchtender Blick erfaßt schnell, was der Augenblick er-fordert, und stellt ein schwersten Aufgaben rat- und schlagfertige Bereitschaft entge-gen. (Die Begriffe sind nur an sog.Homerisch=sog.Platonisch=sog.Slawisch, R.I.)[46]

Athene war die Hausgöttin der Fürsten in den mykenischen Burgen und die StadtgöttinAthens,dem sie ihren Namen gab.Auf der Akropolis wurde sie im Niketem-pel, im Erechtheion und vor allem im Parthenon verehrt.Dort stand ihr berühmtes Den-kmal der Athene Parthenos, der jungfräulichen Athene, und auf freien Platz neben dem Tempel erhob sich ihr 20 m hohes Erzbild,die Athene Promachos, die Vorkämpferin.

Sie brachte die Olivenkultur nach Attika und damit Nahrung und Wohlstand. Alle vier Jahre zog die ganze Bevölkerung in feierlich-bunten Festzug, den Panathenä-en, auf die Akropolis, um den heilgen Peplos, ein prunkvoll besticktes Kleid,für Stand-bild der Athene darzubringen. (Peplos, peplos zu sein, peplosan, Makedonisch, R.I.)

Hermes ist der Sohn des Zeus und der Maia, der Tochter des Atlas.[47] Er wu-rde in einer Höhle des Berges Kyllene in Arkadien geboren. Er erfand bald nach der Geburt die Lyra, indem er über eine Schildkrötenschale Darmsaiten spannte. Er ist auch der Erfinder der Hirtenflöte. Als Wegführer und Schützer der Wanderer wird er der Götterbote und Geleiter auf nächtlichen Pfaden, also auch der Toten in der Unter-welt.Daher hat er den Beinamen “Psychopompos, der Seelenführer”.Die Rolle des Bo-ten liegt ihm vorzüglich, denn er ist sehr gewandt und behend, vollführt, mit Blitzes-schnelle durch die Lüfte fliegend, seine Aufträge, ist ein Meister der Beredsamkeit, mit allen Künsten der Heimlichkeit vertraut, dabei stets ein kluger, nie verlegner Nützer einer guten Gelegenheit und voll gewinnender Liebenswürdigkeit. Diese Eigenscha-ften lassen ihn auch als sehr geschickten Diener erscheinen. Als solcher begegnet er uns im Olymp, wie er das Feuer betreut, Fleisch zuberitet und Wein vorsetzt. Er ist der Listige, Trügerische, versteht es, den lohnenden Augenblick zu Gewinn zu machen, von ihm können Diebe und Räuber lernen. Diese betrachteten sich als seine Schutzbe-fohlenen.

Ursprünglich Gott der Fruchtbarkeit, wird er später als Gott der Herden und Fluren verehrt, ist er der Spender des Getreidesegens, der metallischen Schätze und des unvermuteten Fundes. Er führt zu Wohlstand und zu Glück. Einstmals war sein Kultmal ein Stein, der aus einem Steinhaufen oder einem Grab hervorragte, dann eine Herme, eine Säule oder ein viereckiger Pfeiler mit ausgemeißeltem Kopf. Jeder, der an einem so bezeichneten Steinhaufen vorbeiging, warf in frommer Verehrung einen Stein darauf. Nach dem Steinhaufen (Hérmaion) wurde er selbst benannt; denn der Name Hermes wird als “der von Steinhaufen” gedeutet. Die Hermen standen neben den Eingängen der Häuser und bei den Toren der Städte, an den Wegen, an den Markt- und Landesgrenzen.

Seine ständige Bewegug, seine weites Umherschweifen strählt seinen Leib zu jener wundervollen Formung, wie sie uns der berühmte Bildhauer Praxiteles vor Augen stellt. Hermes ist der Patron der Sportsleute, der Föderer der Gymnastik der Epheben, sein Standbild begegnet uns in jeder Palästra (Sportstadion). Er ist der Freind musikalischer Künste, der Erfinder der Wetter- und Sternkunde.

Seine Haupkultstätten sind Arkadien, Sparta und Athen. Als Attribute finden wir den Reisehut (Petasos), Sandalen und Stab, beide mit Flügeln, sie weisen auf die Schnelligkeit hin,mit der er seineAufträge durchführt.(Kultstätten nur nach Hesiod,R.I)

Eine urgriechische Gottheit ist Hestia, das älteste Kind von Kronos und Rheia,der Schwester der Zeus. Sie erbat von Zeus, unverheiratet bleiben zu dürfen und von jedem Opfer die erste Spende zu erhalten. Dieser Wunsch wurde ihr gewährt. Ihr heiliger Platz war der Herd in der Mitte des Hauses. Der Herd heißt griechisch hestia.[48] Um ihn herum trug der Hausvater das neugeborene Kind bei seiner Aufnahme in die Familie. Aber auch in den Stadtgemeinden wurden der Hestia in einem öffentlichen Gebäude, meist im Rathaus, ein Staatsherd mit einem stets lodernden Feuer errichtet und ihr das erste und letzte Opfer bei einem festlichen Beisammensein gespendet. Von diesem Herd nahmen die Auswanderer das heilge Feuer mit, wenn sie in der Fremde eine neue Kolonie gründeten. Ihre Kultstätten begegnen uns in Athen, Delphi und Do-los. Die ernste, ein Kopftuch tragendfe und in ein langes Gewand gekleidete Göttin hat als Attribute Zepter und die Opferschale mit der Feuerflamme.

Eine wohl aus Kleinasien eingewanderte Gottheit ist Hephaistos, der Gott des Feuer und der Schmiede. Sein Vater ist Zeus. Er ist häßlich und lahm, entweder schon von Geburt an oder weil Zeus ihn von Olymp auf die Insel Lemnos hinabge-worfen hat. Denn er soll im Streit der Eltern die Partei der Hera gegen Zeus ergriffen haben. Nach Homer ist Aphrodite seine Gemahlin. Aber sie betrog ihren Gatten mit Ares. Hephaistos schmiedete eine kunstvolle Falle, in der sich Aphrodite und Ares bei ihrem Beisammensein fingen. Dann rieft Hephaistos die anderen Götter zusammen und zeigte unter dem schallenden Gelächter aller und vielem Spott die Gefesselten.[49]

Hephaistos ist der unübertroffene Meister alles Kunsthandwerke, daher ist er auch der Patron der metallverarbeitenden Gewerbe und des Kunsthandwerkes überha-upt. Von ihm stammen der Bau der olympischen Burg, der Wagen des Helios, [50] die Waffen des Achilleus. Mit seinen Gesellen, den Zyklopen, schiedete er in den unteri-rdischen Feueressen des Ätna und des Vesuv für Zeus die Waffen, nämlich die Blitze, und die Ägis, den kunstreichen Brustpanzer, der dieser dann Athene gab. Es ist als Ku-ndigter des Feuers auch Schützer von Feuersbrunst. (Hephaistos= h e...= Pheosta, R.I.)

Seine größte Kultstätte war das Hephaisteion, der früher als Theseion bezei-chnete Tempel in Athen. Die Kunst stellt ihn als bärtigen Mann mit verkürztem linkem Bein, kegelförmiger Kappe, im Handwerkerkittel, mit dem Schmiedegerät, dem Ham-mer und der Zange, dar.[51]

Die Göttin Aphrodite trägt einen ungriechischen Namen. Sie ist als die große Liebesgöttin aus dem Orient nach Griechenland gekommen. Nach Hesiod ist sie aus dem Schaum des Meeres aufgestiegen (die Anadyoméne), in Kythera aus Land gegan-gen und dan nach Zypern gekommen. Sie ist schön wie das glitzernde Element, keine Frau kommt ihr gleich. Die Schaumgeborene ist von alters her als Göttin des Meeres und der Schifffahrt verehrt worden. Ihr Kommen macht die See zum Spiegel ihres gö-ttlichen Lächelns und sichert glückliche Fahrt. Der Erde verleiht sie Wachstum und Blütenzauber, sie entfacht die Liebe in allen Geschöpfen. Niemand vermag sich ihrer Gewalt zu entziehen, kein Gott, kein Mensch; nur über Hestia, Athene und Artemis hat sie keine Macht.Aus ihrem ewigen Liebeswunder keimt der Frieden der Welt, in ihrem Anschauen vergißt selbst der rauhe Kriegsgott Ares sein blutiges Handwerk.

Aber sie weckt oft ein Liebessehen, das die Verzauberten in tiefes Unglück bringt. Traurige Beispiele dieser unseligen Leidenschaft sind Helena, Medea und Phä-dra.Ihr Sohn ist der geflügelte Knabe Eros. Ihre Dienerinnen sind die Chariten, die Gö-ttinnen des Liebreiz und der Anmut. Ihre Kultstätten sind die Inseln Zypern, Kythera und Knidos, ferner Korinth, Athen und der Berg Eryx auf Sizilien. Den ganzen Zauber ihrer mythischen Schönheit hat Praxiteles in seiner Statue festgehalten.

In der olympischen Götterfamile ist eine Gottheit, die sich wenig in den Ra-hmen der neuen Religion fügt, sondern uns wie ein furchbarer Dämon entgegentritt. Es ist Ares, der Sohn des Zeus und Hera, dessen Name man einfach mit “Verderber” deu-tet. Er stammt aus Thrakien[52] und hat es nie zur vollen Würde eines Gottes gebracht.[53] Er war auch den Menschen verhaßt, sie haben ihn nicht durch Feste gefeiert. Seine Be-inamen, wie “männermordend, menschenverderbend, städtzestörend”, atmen seinen wilden Geist des rasenden Kampfgewühls und der unersättlichen Mordlust. Auch bei den Olympiern genießt er keine Achtung, ja er ist sogar verhaßt, da er stets den Streit liebt und den Kampf entefesselt. Er ist die dunkle, blutdürstige Gegenfigur zu den edlen, lichten Gestalt der Athene. Man findet ihn weder auf der Seite der Trojaner noch auf der Seite der Griechen. Er ist überall dort, wo im mörderischen Schlachte die Männer dahinsinken. Seine Begleiter und Gehilfen sind Deimos, die Furcht, Phobos, der Schrecken, und seine streitsüchtige, haßstiftende Schwester Eris, die Göttin des Zankes. (Eris=e ris=risa=riza, nur Makedonisch=sog.Slawisch: Ares=Eres=Eris, R.I.)

Als Gott der Mordsühne ist er Herr des alten Blutgerichtes auf dem Areopag in Athen. Speer und Brandfackel sind seine Attribute, ihm sind der Wolf und der Spre-ch heilig.

Poseidon hatte in der Vorzeit ohne Zweifel einen sehr weiten Machtbereich, der sich über die Ganze Wekt erstreckt haben dürfte. Aber bei Homer hören wir, daß seine Herrschaft nur auf das Meer beschränkt war. Er ist der Bruder des Zeus, sein Ur-sprung ist wolh griechisch, im Trojanischen Krieg war er auf seinen der Griechen. Als Schutzgott der seefahrenden Hellenen stand er in großen Ehren.[54]

Er ist der furchtbar- gewaltige Gott des Erdbebens; wenn er die Erde er-schüttert und sie spaltet, flutet Salz- und Süßwasser aus iht hervor. So wird er auch der Gott der Quellen und Flüsse. Seine Gattin ist Amphitrite, Königin der Meere und Mutter des Triton, der, auf einer gewundenen Seemuschel (Tritonshorn) blasend, die Fluten aufwühlt und besänftigt. Poseidon stritt mit Athene um den Besitz von Attika, der Reliefs im Westgiebel des Parthenon künden davon. Es ist der Schöpfer und Spe-nder des Rosses, nach dem er den Beiname Hippios führt. Pferdeopfer bluten für ihn, Wagen mit dahinrasenden Rossen stauben zu seiner Ehre durch die Rennbahn. Der Ge-waltige hatte einst selbst den Blitz geschleudert, sein Dreizack, der nichts anderes als der Blitz war, erinnert noch an verschwundene Macht. Der Trens und der von vier Pferden gezogene Wagen sind seine Kennzeichnen. Bei Korinth ehrte man ihn durch die Isthmischen Spiele. Seine Tempel haben überall Heimatrecht erworben, einer grü-ßte denn Schiffer von der Kaphöhe Sunions, ein anderer hält die Grenzwache am Ran-de von Großgriechenland in Paestum. Heilig ist ihm die Fichte, die das Material zum Schiffbau liefert, heilig das Roß und der Delphin, das Sinnbild des ruhigen Meeres.

Kleinere Wassergottheiten waren der alte Meergreis Nereus und seine fün-fzig Töchter, der Nereiden. Dazu gesellten sich viele Flußgötter und Nimphen der Qu-ellen und Flüsse. (Nereus und Nereiden nur sog.slawisch an sog.Slawisch, R.I.)

Eine hochverehrte Gottheit der Erde war Demeter, die Kornmutter. Sie war die Göttin und Lehrerin des Getreidebaues. Sie hieß die “Blonde”, nach der Farbe des reifen Getreide. Ihre einzige Tochter war Persephone. Hades raubte das Mädchen, als sie zu Enna in Sizilien auf einer Wiese spielte, nahm sie mit sich in die Unterwelt und machte sie zu seiner Gemahlin. Als Demeter vom Schicksal ihres Kindes erfuhr, irrte sie in armseliger Kleidung und voll tiefer Trauer in Menschengestalt über die Erde, wurde in Eleusis bei Athen erkannr und dort gastlich bewirtet. Man errichtete ihr einen Tempel zur Wohnung. Erzürnt über Zeus, daß er dem Raub zugestimmt hatte, ließt sie die Frucht der Felder verdorren, und eine große Hungersnot zog in die Welt. Da tat Zeus dem Schiedsspruch, daß Persophone die eine Hälfte des Jahres dem Reich des Hades, die andere aber der Oberwelt angehören sollte. So entstand der Wechsel zwi-schen fruchttragender Sommerszeit und kahlem Winter. Demeter beschenkte Triptó-lemos aus Eleusis mit den Gaben der Feldfrüchte. Er zog damit in die Welt und lehrte die Menschen den Ackerbau und besänftigte dadurch die wilden Sitten der Urmen-schen, die das Brot noch nicht kannten. So wurde Demeter auch zur Förderin jeglicher höheren Kultur, von Recht und Gesetz, von gesellschaftlicher und staatlicher Ordnung. Sie wurde zu Eleusis in den alljährlichen Festspielen, den Eleusinischen Mysterien, gefeiert. Ihre Attribute sind Ährenkranz und Getreidekorb, ihre Kultstätten waren in Eleusis, in Athen und auf Sizilien.(Nur Demetra und nur Persophona, a=weiblich, R.I.)

Der Gott der üppigen Fruchtbarkeit ist Dióniysos, der Sohn des Zeus und der Semele, der Tochter des Thebanerkönigs Kadmos. Als seine Mutter, von Blitz des Gö-ttervaters getroffen, strebend das Kind gebar, übergab es Zeus den Nymphen zur Pf-lege. Die Verehrung dieser Gottheit dürfte aus Phrigyen auf die griechische Halbinsel gekommen sein und hat sich über den Bereich des jonischen Siedlungsgebiet und über dessen Nachbarschaft ausgedehnt. (“übergab...Nymph..”=nim ph=pa=:nim=ihnen,R.I.)

Diónysos war der Förderer der feineren Formen des Landbaues, der Garten- und Obstkultur und vor allem der Verbreiter und Heger der Weinstocks. Er weckte mi-ldere Sitten und freundliche Geselligkeit, wurde Stifter der staatlichen Ordnung und höheren Kultur. Er bildete mit seiner schäumenden Lebensglut, seiner grenzenlosen Raserei eine ungeahnte Ergänzung zur stillen Klarheit und maßvollen Ruhe apollini-scher Lebenshaltung. Wilde Frauen waren seine Begleiterinnen. Sie trugen langes Ge-wand, Efeu im Haar und schwangen den Thyrsos, einen langen Stab mit einem Pini-enzapfen an der Spitze. Er zog mit ihnen, die ihn unter den Tönen der Flöten und Pa-uken umtanzten, durch die Lande und pflanzte den Weinstock. Er ließ die Menschen durch seinen berauschenden Trank, den man das Blut der Erde gennant hat, bis zur Auflösung des Bewußtseins erglühen. Als Sorgenbefreier führt er den Beiname Lyai-os, “Löser”. Durch die Kraft seiner heilgen Verzauberung weckt er musische Kräfte in Menschen und wird zum Schöpfer der großen attischen Tragödie, der höchsten und un-vergänglichen Leistung des Menschengeistes. Man erzählt von Dionysos, daß er gesto-rben und beim Erwachsen der Natur wieder zum Leben auferstanden sei. Dies ist der alte Vegetationsmythos der sich immer wieder erneuernden Natur. Neben Dionysos trug der Gott auch den Namen Backhos, d.h. Rufer, nach dem Lärm seiner Begleiterin-en. (Bakchos=Vakchos=Vakhos=V’kahos=Vikah-os, vika=rufen, Viktor=vikator, R.I.)

Seine Gattin war Ariadne, die Helferin des Theseus bei Ermordung ihres Br-uders, der tierköpfogen Minotaurus. Adiadne war Theseus auf seiner Heimat nach At-hen gefolgt, er ließt sie aber auf der Insel Naxon zurück, und von dort hat sie der Gott Dionysos als seine Frau geholt. (Minotaurus=Mino Taurus=t aurus=a urus=ur u s, R.I.)

Er wurde alljährlich im März bei dem frühlingsfest der Dionysien gefeiert. Den glanzvollen Gipfelpunkt dabei bildeten die viertägigen Aufführungen neuer Tra-gödien, Satyrspiele und Kömedien. Durch Dionysos kam in die alte Religion der Grie-chen ein mystischer und ekstatischer Zug.

Seine Kultstätten sind Theben, Naxos und in Athen das Lenaion und der Te-mpel des Dionysos Eleuthereus mit dem großen Theater. In der Skulptur tritt uns seine Gestalt in jugendlicher Schönheit entgegen, mit der Weinranke im gelockten Haar un dem Thyrsos in der Hand, Löwen und Panther begleiten ihn. Ihm sind der Efeu und der Bock heilig. (Panther=panter=penter=penteri=erkleterrn=hinausteigen..., R.I.)

Im Gefolge des Dionysos erschien auch oft der Hirtengott Pan, der Freud der Jäger, der Hütter des Kleinviehs, ein Berg- und Walddämon mit Bockshörner, Bocks-beinen und bärtigem Gesicht. Mit ihm wanderten die Nymphen durch Wald und Flur; er umkreiste sie mit seinem Liebeswerben und führte ihren nächtlichen Region. Am Morgen hielt er Ausschau von den Bergen, zu Mittag schlief er (die Stunde des Pan) und konnte sehr bösartig werden, wenn man seinen Schlaf störte. Am Abend spielte er vor seiner Grotte auf der Syrinx, der aus einer Reihe von Rohrpfeifen bestehenden Hi-rtenflöte. Sein plözliches Auftauchen in der Stille der Natur konnte dem überrasche-nden Menschen einen riesigen- panischen- Schrekken einjagen. (Pan sog.slawisch,R.I.)

Der dritte Sohn des Kronos, Hades, beherrschte die Unterwelt. Nach ihm erhielt auch der Ort seiner Herrschaft, die ewige Wohnung der Toten, seinen Namen. Der Name Hades oder seine ältere Form Aides heißt wahrscheinlich der “Unsichtbare” oder der “Unsichtbarmachende”. Man durfte den schrecklichen Todesgott nicht an-schauen, der alles Lebende verschwinden ließ, man durfe seiner finsteren Majestät nur mit abgewandtem Gesicht opfern. Er führte auch den Namen Pluton, der “Reichtum-spendende”, nach den Schätzen der Tiefe und den in ihr verborgenen Kräften des Erd-segens. (Hades=Gades=Gadeš=Gadiš nur sog.slawisch nur an sog.Slawisch, R.I.)

Vor seinem Reich wacht der Höllenhund Kerberos, das gierige Ungehuer, dreiköpfige und furchtbar dröhnender Stimme und einer Schlangenmähne. An der Sei-te des Totengottes thront als seine Gemahlin Persphone, die er von einer Blumenweise auf Sizilien mit seinem goldenen Wagen in rücksichtlosem Raube entführt hat.

Er wurde vehrert an den vermeinlichen Eingängen zu Unterwelt, so an dem durch finstere und tiefe Schluchten fließenden Acheron, am Avernersee und im Kumä in Italien. Dargestellt wurde er sitzend, mit dem Herrscherstab und Schllüssel in der Hand und Helmkappe, die ihn unsichtbar machte, wenn er sie aufsetzte.

Religiöe Kulte. Die Verbindung zwischen Göttern und Menschen bildeten Weihehandlungen. Die einfachsten bestanden darin, daß man auf dem häuslichen Herd vor jeder Mahlzeit Speise und Wein zum Opfer brachte. So wie die einzelne Familie taten es auch die Gemeinschaft der Sippe, des Stammes, und endlich die Stadt. Auch sie unterhielt eine ewige Flamme auf dem Altar im Prytaneion, im Rathaus. Erfüllte in der Familie der Hausvater zugleich auch pristerliche Aufgabe, so war in der Stadtge-meinde der höchste Beamte zugleich der Oberpriester der Staatsreligion. Das religiöse Leben durchzog die ganze Gesellschaftsordnung und Staatsführung, man hielt den Kult für unerläßlich für das Gedeihen der staatlichen Gemeinschaft. Der Besitz der Re-ligionsgemeinschaften wurde von staatlichen Beamten beaaufsichtigt und verwaltet. (Nie gab es Staat Hellas, sondern Städte in Pelasgia, und nachher in Hellas, R.I.)

Ursprünglich gab es keine eigenen Gebäude für kultische Handlungen, man traf sich beim Opferaltar oder an geheilgten Plätzen in der Natur, wie z.B. im heiligen Hain zu Dodona. Die Zeremonien bestanden in Prozession, Opfern und Gebeten. Vor dem Alter suchten die Gläubigen mit Opfer und Gebet die Hilfe des Gottes zu erlangen oder einen Fluch abzuwehren. Unedeckten Hauptes, in heiliger Stille, Gesicht und Hä-nde dem Sitzt der Gottheit zugewandt, verrichtete der Grieche seine Gebete. An die Bitte schloß sich das feierliche Versprechen einer Gegenleistung, wenn das Gebet erh-ört würde. Der Eid wurde durch Trank- und Blutopfer bekräftigt und endete in Selbst-verwünschung im Falle des Meineides oder Eidbruches.

Man kannte unblutige Opfer: Statuen, Reliefs, Waffen, Kleider, Früchte des Feldes und der Gärten, Weinspenden und Räucherwerk. Im Staatskult herrschte das blutige Opfer vor; man opferte vor allem Stiere, Schweine, Schafe. Sie wurden, wenn es sich um eine olypische Gottheit handelte, von Gott, von den Priestern und den Gläu-bigen in einer gemeinsamen Mahlzeit verzehrt. Die größeren feierlichen Opfer hießen Hekatomben, Hundertopfert. Handelte es sich um eine der alten Erdgottheiten, so wurde das Tier restlos verbrannt. Es folgte keine Mahlzeit, man scheute sich, den Got zur Teilnahme zu rufen. Von Menschenopfern hören wie nur in frühester Zeit und in den seltensten Fällen. (Hekatomben-Heka tomben: tomba=tumba=Hügel, R.I.)[55]

Um den Willen der übernatürlichen Mächte zu erfahren, befragten die Grie-chen die Orakel und ließen sich die von der Gottheit als Zeichen oder innere Einge-bung vermittelten Offenbarungen von Weisagern deuten.

Das berühmteste Zeichenorakel war das Orakel des Zeus von Dodona in Epi-ros,[56] wo man aus dem Rauschen einer heiligen Eiche und dem Gemurmel einer Que-lle, die an ihrer Wurzel entsprang, seinen Willen deutete. Nicht nur Volkstämme und Städte, griechische, aber auch ausländische, baten hier Zeus um Rat, sondern auch Pri-vatpersonen suchten Rat in ihren persönlichen Angelegenheiten, wie in Besitzfragen oder Heiraten. Auch zu Olympia in Elis befragte man Zeus aus den Eigenweide der Opfertiere und der Art, wie die Fleischteile vebrannten.

Am bekanntesten und machtvollsten war jedoch das Spruchorakel in Delphi. Die eigentliche Orakelstätte war ein Erdschuld;über ihm stand der Dreißuß der Prieste-rin, die Pytia genannt wurde. Die aus der Erde aufsteigenden Gase umschleierten das helle Bewußtsein der Priesterin und ließen sie geheimnisvolle Worte ausstoßen, die die Prister in Versen, später auch in Prosa deuteten. Dabei ließ der Schluß gewöhnlich ei-nen doppeldeutigen Sinn zu, so daß die Unfehlbarkeit des Orakels unbedingt gewähr-leistet war. Nicht zu unterschätzen war der sittliche Einfluß der Delphipriester, die wi-ederholt zur politischen Einsicht und Mäßigung rieten, auf die Einführung bestimmter Gesetze und auf die Sklavenfreilassung drängten.

Einen prophetischen Sinn legte man auch in die Himmelserscheinungen, wie Donner und Blitz, Regenbogen, Sonnen- und Mondesfinsternisse, Sternschnuppen, Erdbeben, Überschwemmungen, weiters in den Vogelflug, wobei der auf der Ostseite fliegende Vogel als glückverheißend galt, und in die Eingeweideschau, d.h. das Wahr-sage aus Farbe und Form der Eingeweide der Opfertiere.

Der griechische Kalendar verzeichnete eine Reihe von alljährlichen Feiern, in denen sich der festfrohe Sinn des Volkes spiegelte.

Die bedeutendsten Festtage waren die zu Ehren des Dionysos und die großen Panathenäen. Sie wurden in jedem dritten Olympiadenjahr, Mitte August, wenigstens sechs Tage hindurch, mit besonderer Pracht gefeiert. Sie umfaßten Vorträge der Ho-merischen Gedichte, gymnastische Werttkämpfe, Reiterspiele und Wagenrennen. Die Höhenpunkt bildete nach dem vierten Tag die feierliche Prozession, die das für das Standbild der Göttin Athene im Erechtheion von vornehmen Jungfrauen gewebte safrangelbe Prachtgewand,[57] den Peplos, auf die Akropolis brachte. An dem großen Altar vor dem Tempel weihte man ihr die Opfer einer Hekatombe, verbunden mit einer festlichen Volksspeisung. An dem Festzug beteiligten sich die höchsten Würdenträger der Stadt, mit Ölzweigen bekränzt, daran schloß sich die Bürgenschaft. Die männliche Jugend erschien in vollem Waffenschmuck, zu Fuß und zu Pferd und auf Streitwagen. Würdig und vornehm schritten die Jungfrauen einher, Opfergeräte in den Händen. Au-ch die Opfertiere wurden im Zuge mitgeführt. Diesen Panatheäenzug zeigt jener berü-hmte Fries, der um die Außenseite der Zella des Parthenon lief. Die Ausstattung dieser Festzüge kostet riesige Summen, die teilweise der Staat, vorwiegend aber die reichen Bürger aufbrachten. In den Zwischenjahren der Olympiaden wurden die kleinren Pan-athenäen an zwei Tagen und in schlichterer Form angehalten. (Zella oder Cella Haup-traum antiker Tempel. Cella=cella=cela=Ganzliche ist sog.Slawisch, R.I.)

Zu Ehren des Dionysos wurden die klenen Dionysien beim Herannahen der Weinlese gefeiert. Die großen Dionysien wurden als Frühlingsfest im März mit groß-em Prunk begangen. Die Statue des Dionysos als eines fremden Gottes wurde feierlich von der Bergfeste Eleutheriai, das mit Theben um den Ruhm stritt, Geburtsort des Go-ttes zu sein, eingeholt und zu seinem Tempel in Athen geleitet. Mit musischen Wettkä-mpfen, mit Gesangt und Tanz vergingen die festlichen Tage, an denen sich nicht nur die Bürger Athens, sondern auch die vilen Fremden erfreuten, die auf dem wieder schi-ffbar gewordenen Meer nach Athen gekommen waren.

Neben den allen zugänglichen religiösen Feiern gab es noch Mysterien, Ge-heimzeremonien, die nur Eigeweihten, den mystai, zugänglich waren und bei denen heilige Symbole enthüllt und symbolische Riten vollzogen wurden. Solche Geheimdie-nste wurden in vielen Orten Griechenlands abgehalten, aber keine konnte sich an Grö-ße und Bedeutung mit den für Athen und darüber hinaus für alle Hellenen so bedeutsa-men Feiern von Eleusis messen. Sie galten der Verehrung der bäuerlichen Gottheit De-meter und des unter dem Namen Jakchos verehrten Dionysos. Zur Zeit der Mandelblü-te feierte man die kleinen Mysterrien in Athen, im September die großen Mysterien in Eleusis, die ihre Wurzel in einem herbstlichen Fest des Pflügens und Säens hatten. In festlicher Prozession zog man den 20 km langen “heilgen Weg” von Athen nach Ele-usis,wobei man das Bild des Jakchos[58] vorantrug.Bei Fackellicht kam man spät im Ab-end in Eleusis an und lagerte beim Heiligtum. Während der Nacht wurden Fackeltänze aufgeführt, das Umherirren der Lichter, ihr Verschwinden und Wiederauftauchen sollt-en das mühevolle Suchen Demeters nach ihrer Tochter Persephone symbolisieren. Die Geheimfeier fand im Inneren der großen Mysterienhalle, dem Telestérion, statt. Dort stellte man in einem Weihespiel das Leiden der Demeter nach Persophones Raub du-rch Hades, das Wiederzusammentreffen der beiden Göttinnen und die Einführung des Ackerbaues in Attika dar. Daran schloß sich eine Reihe von Zeremonien- die feierliche Enthüllung der Reliquien und Heiligenbilder und eine sakrale Mahlzeit- an. Die Gläu-bigen zogen unter Fackelbeleuchtung durch düstere unterirdische Höhlen, die den Ha-des darstellten,und dann in einen hellenleuchteten Raum, die Stätte der Seelen.Verbrei-tet war der Glaube,daß denjenigen,die die Weihe in Eleusis empfangen hatten,im Jens-eits ein neues Leben des Glücks bestimmen sei,so, wie der Same in der Frucht wieder-geboren wird,während die anderen nur ein armseliges,schattenhaftes Dasein führten.[59]

Zur Erlangung der Weihen waren läuternde Vorbereitungen nötig, die den Menschen reinigen sollten, aber nicht nur äußerliche Gebräuche des Badens und Fa-stens, des Tragens einer bestimmten Kleidung, sondern auch eine innere Wandlung im Sinne jener ehemaligen wunderbaren und tiefsinnigen Inschift auf dem Asklepiostem-pel zu Epidauros: “Nur wer rein ist, betrete die Schwelle des duftenden Tempels. Nie-mand aber ist rein, außer wer Heiliges denkt”. (Asklepios=a skepios nur sklepa, R.I.)

Das Geheimnis der mystischen Riten in Eleusis wurde während des ganzen Altertums nur mit Mühe der Verurteilung entgehen, wegen einige Verse, die das Ge-heimnis hätten entschleiern können. Daher entziehen sich die Vorgänge bei den eleusi-nischen Feiern unserer Kenntnis.

DIE GRIECHISCHE MITTELALTER 1000- 500 V.CHR.

Die dorische Wanderung. Die frühellenische Epoche wurde durch den Ein-bruch der Dorier abgeschlossen. Man gab den Jahrhunderten, in denen sich den dori-sche Herrschaft befestigte, den Namen “das griechische Mittelalter”. Denn der Zeitab-schnitt erinnert an der Untegang des Römerreiches, seine morsche Kultur sowie an ge-sellschaftliche Erscheinungen und die Vorherrschaft des ritterlichen Adelds. Als die Sitze der Dorier gelten Thessalien und Doris, in Wirklichkeit aber waren diese Gegen-den nur eine Ettappe auf ihrem Zug aus den nordwestgriechischen Gebirgslandschaf-ten, wo sie sich auch mit illyrischem Blute gemischt hatten, nach dem Süden.[60] Die Sage läßt sie um 1100 v.Chr. den Golf von Korinth unter Führung der Herakliden, der Nachkommen ihres Stammsheros Herakles, überschreiten. Sie drangen in die Pelopo-nnes ein, legten sich in die Argolis, in Lakonien und Messenien über den alten acha-iisch-jonischen Siedlungsraum und dorisiert ihn. Mit dieser Wanderung fand die grö-ße, schon im dritten Jahrtausend einsetzender Völkerbewegungen, die die ganze Ägäis erschütterte, ihren Abschluß.[61]

Das kriegerisch-kraftvolle, aber noch kulturlose Bauernvolk der Dorier über-flutete die griechische Halbinsel, wich aber vor den in Attika und auf den ihm vorgela-gerten Inseln wohnenden Joniern aus oder wurde von ihnen zurückgeschlagen. Die Burg Korinth fiel nach langer Belagerung, auch Mykenä ist bezwungen worden. Die Eroberer machten selbst an der Küste nicht halt und drangen von der Argolis aus zu den südlichen Kykladen, den Sporaden, nach Rodos und an die kleinasiatische Küste um Halikarnassos vor. Kythera und Kreta besetzen sie von Lakonien aus. Die Raum-verteilung der Stämme in dieser Epoche zeigt bereits die Gliederung der späteren ge-schichtlichen Zeit. Nur wenige Landschaften blieben von der Verschiebung der Stäm-me verschont. Das war vor allem Attika, das jonisch blieb. Die Jonier dürften hier viel-leich schon vor den Achaiern eingewandert sein, sie waren einst auch die Herren der pelopennesischen Nord- und Nordküste, wurden aber daraus von den Achaiern verdrä-ngt. Weiters blieb das Hochland in der Mitte der Peloponnes, Arkadien, im Bezitze der Achaier. Diese wohnten in geschichtlicher Zeit außerdem im südlichen Thessalien und in der nördlichen Peloponnes, in Achaia. Bei Homer (nur von 6. Jh.v.Chr) findet sich ihr Stammensname, Achaier, als allgemeine Bezeichnung für alle Griechen.[62]

Die Äolier, sprachlich den Achaiern nahestehend, bewohnten das Gebiet nö-rdlich von Attika. Dazu gehörten vor allem die beiden bedeutenden Stätde Orchome-nos und Theben. Äolier und Jonier waren schon in mykenischer Zeit über das Ägäi-sche Meer gegangen. Aber durch den Druck der Dorier bekommt die Ausdehnung über das Meer einen neuen Auftrieb. Die Äolier besetzten außer dem Küstenstreifen Klein-asien auch die Insel Lesbos. Die Jonier schufen sich eine Inselbrücke über Andros na-ch Chios und Samos und weiter zum kleinasiatischen Westrand mit Ephesos und Mi-letos. Jetzt erst wurden die Inseln der Ägäis hellenisiert,[63] die Ägäis ein griechisches Meer, und Griechensiedlungen säumten in dichter Folge die Gestade Kleinasiens.

In den weiteren Jahrhunderten beteiligten sich die dorischen Staaten hervor-ragend an der Kolonisation der Mittelmeerküsten. Die Dorier traten überall in so über-legener Zahl und mit so rücksichtlosen Nachdruck auf, daß in den von ihnen eroberten Gebieten auch ihre Sprache[64] die ausshlleßlich herrschende wurde. Viele der alten Be-wohner der Peloponnes wanderten aus nach Attika, auf die Inseln und bis hinüber nach Kleinasien. Was nicht aus dem Lande wich, wurde entrechtet und zu Staatssklaven, wie die Heloten Spartas.

Völkerschiebungen betrafen aber auch andere Stämme. So brachen die The-ssalier aus dem Bergland Epiros auf und fielen in die fruchtbare Peneisosebene ein, die seitdem den Namen Thessalien führt. Die heimischen Bewohner machten sie zu Lei-beigenen, den sogenannten Penesten.[65]

Alle diese Verschiebungen vollzogen sich langsam und dürften im Mutter-land früher zum Stillstand gekommen sein als auf der kleinasiatischen Küste. Bald nach der Wende zum achten Jahrhundert wurde der Schiffskatalog der Ilias gedichtet, und er zeigt bereits alle Teile Griechenlands im Besitz seiner späteren Bewohner.

Die Welt Homers. Es folgte eine verhältnismäßig stille Zeit, die aber reich an innerer Entwicklung war. Für das materielle und geistige Leben der folgender Epoche haben das neunte und achte Jahrhundert auf religiösem und politischem Gebiet und im Bereich der Sitte, Kunst und Literatur charakteristische Formen geschaffen. Die Füh-rung bei diesem Umbilddungsprozeß hatten die kleinasiatischen Griechen, vor allem die betriebsamen, lebensfrohen, jedem Fortschritt aufgeschlossenen Jonier, inne.

Aus dieser Zeit stammten zwei gewaltige Epen, Ilias und Odyssee, die eine reiche Quelle für die damaltigen Kulturzustände sind.

Der Staat im griechischen Mittelalter und auch vielfach noch später war der Stadtstaat, der Gemeindestaat, die Polis, zu dessen städtischem Mittelpunkt noch ein größeres oder kleineres Landgebiet gehörte.

An der Spitze des Gemeinwessen stand ein König, der,aus gottensprossenem Geschlecht, die königliche Würde in seiner Familie weiterverebte. Als Zeichen seiner Herrschaft führte er das Zepter. Dreifach Macht verreinigte er in sich. Er war höchster Priester und vertrat den Staat gegenüber der Gottheit. Er war der höchste Heerführer, sammelte und befehligte das Herr, verhandelte mit Gesandten und schloß Verträge. Im Frieden hatte er die oberste Leitung der Gemeindeangelegenheiten. Als oberster Richt-er beschränkte sich seine Tätigkeit noch lange auf die Rechtsprechung im Schiedge-richt. (König=King Mongolisch=Gotisch; Peking=Pe king=Herrscher: pe=stadt, R.I)

Der König besaß ein Krongut, ein Témenos. In Krieg erhielt er einen grö-ßeren Anteil der Beute. Sonst bekam er Geschenke bei besonderen Gelegenheiten, wie z.B. bei einer Rechtsprechung.(Temenos von temen=teme=Scheitel zu herrschen,R.I)[66]

Dem König zur Seite stand ein Rat der Alten. Es war Gewohnheitsrecht, daß der König schon früh gehalten war, bei wichtigen Fragen den Rat der Adelshäupter, der Geronten, einzuholen, und daß die Versammlung der Volksgemeinde zu allen den gesamten Staat betreffenden Fragen ihn Votum abzugeben hatte. Der König war nicht gebunden, aber gewohnheitsgemäß nahm er Bedacht darauf.

Die Griechen siedelten ursprünglich in offenen Dörfern. Das bearbeitete Land gehörte anfangs der Gemeinde; in gleichen Ackerlosen wurde es an die einzelnen Familien zur Nutznießung abgegeben. Erstreckte sich die Benutzung auf längere Zeit-räume, so ging der Pachtgrund in Privateigentum über.

Die urtümlichen Dorfgemeinschaften schlossen sich zu Städten zusammen, weniger aus dem Bedürfnis nach größerer Sicherheit, denn die Städte waren noch ohne Mauerschutz, sondern wegen der notwendig werdenden gesteigerten Arbeisteilung.

In der Stadt hatten alle politische und kulturelle Einrichtungen ihren Sitz. Dort waren die Königsburg, das Heiligtum der Stadtgottheit, der Staatsherd, nach dem Sturz der Monarchie auch das Amtgebäude der regierenden Beamten. Hier wurden fe-stliche Tafeln für Gesandschaftenä und besondere Gäste angehalten. Unweit davon stand Haus für die Tagung des Älterstenrates. Die Volksversammlung, als Vertreter aller stimmberechtigen Bürger, tagt auf einem Platz unter freiem Himmel.

Politai, Bürger der Polis, waren alle freien Bewohner des Stadtgebietes, so-weit sie alten Geschlechtverbänden oder Kultgenossenschaften durch Geburt oder Ge-meindebeschluß angehörten. Die Kultgenossenschaften waren ursprünglich echte Fa-milienverbände, Phratrien. Ihnen oblag auch der Rechtsschutz der Blutsühne und Ra-che. Denn mit dem öffentlichen Schutz war es im allgemeinen schlecht bestellt. Mord oder Totschlag zu bestrafen, war nicht Sache des Staates, sondern der Familie. Sie hatte das Recht zur Blutrache oder wenigstens auf Sühnegeld. In solchen Fällen sollten die Phratrien den Schtz der Einzelpersonen gewährleisten. Daß auch der Staat durch eine Untat betroffen würde und daher den Frevler bestrafen müßte, diese Rechtsvorste-llungen hatte sich im Volke noch nicht durchgesetzt. (Phratr=pratr=praater=praat, R.I.)

Herren- und rechtlos war vor allem das Meer. Seeraub galt als ein mehr oder weniger ritterliches, durchaus nicht entehrendes Gewerbe. So betrieben die Phöniker einen sehr einträglichen Menschenraub. Rechtlos war auch der Fremdling. Ihn schützte nicht der Staat, sondern nur die religiöse Ehrfurcht vor Zeus, dem gewaltigen Schirm-herrn aller Fremden, dem Zeus Xéinios. (Phöniker=Phoenik-er=Penik=peni ik, R.I.)

Neben der Vollbürgern gab es noch Bewohner mit verschieden abgestuftem Rechtsanspruch, je nach Kriegsrecht und wirtschaflicher Entwicklung.So die Metöken, Fremde, meist Handel treibende Schutzbürger, die zu bestimmten Abgaben und gewö-hnlich auch zum Heeresdienst verpflichtet waren, weiter die Periöken, die kein Bürger-recht besaßen, aber frei und grundeigentumsberechtigt waren und als Hopliten dienten.

Völlig rechtlos waren die Sklaven. Man wurde Sklave durch Abstammung von einem Sklaven, durch Kriegsgefangenschaft oder durch Raub und Verkauf. Sie standen oft, besonders in partriarchalischer Zeit, in einem vertrauten Verhältnis zu ihr-em Herrn. Verwendet wurden sie als Knechte und Handwerker, als Bergwerksarbeiter und Schiffsruderer. (Sklaven=Sklawen=Slawen für Historiker ist das Gleiche, R.I.)

Die Verdichtung der Dorfgemeinschaften zur Stadt, zur Polis, schmälerte ni-cht die einfachen, auf Ackerbau und Viehzucht beruhenden Wirtschatsformen. Größe und Blüte des landwirtschaftlichen Betriebes zeugten von der Macht des Adels. Auch Könige rühmten sich der Geschicklichkeit, den Pflug zu führen. Herakles und Königs-sohn Paris trieben selbst die Tiere auf die Weide. [67]Bodeneigentum und Viehzucht wa-ren der wichtigste Besitzt. Vor allem wurden Schafe und Ziegen, die Milch, Fleisch und Bekleidung lieferten, aber auch Schweine gezüchtet. Rinder hielt man weniger. Auch für die Pferdezucht war das Land im großen und ganzen nicht sonderlich geei-gnet; nur in den fruchtbaren Ebenen von Thessalien, Elis und Argos zog man Pferde für Kriegesbedarf und die Wettrennen. Als Zugtiere dienten Esel und Maultiere.[68]

Als Wertmesser für Kauf und Tausch verwendet man nicht Metallgeld, dafür diente das Vieh, besonders das Rind. Edelmetalle wurden hoch geschätzt, aber man ge-brauchte sie nur als Schmuck. (Nie Esel, der stammte von Gebiete der Dunkel ab, RI)

Der Feldbau wurde so betrieben, daß man die Äcker jedes zweite Jahr brach-liegen ließ. Auf schlechteren Boden, wo das Getreide nicht fortkam, pflanzte man die genügsame, aus dem Orient eingeführt Olive. Ihre Früchte wurden roh oder eingelegt gegessen, und das Öl in der Küche, zur Körperpflege und zur Beleuchtung verwendet. An sonnigen Hängen pflanzte man den Weinstock. Auch die Feige und anderes Obst gediehen in manchen Gegenden vortrefflich. Feines Gemüse wurde nur vereinzelt ge-zogen. (Brach=Bulgar ohne l Bugar=b ugar=Ugarit=ugariti=brachliegen: b=v, R.I.)

Die Tierhäute wurden zu Kleidung und Waffen verarbeitet. Helm, Schild und Panzer von Stierhaut, letztere oft mit Metall beschalgen, und der zottige Mantel waren in Krieg und Frieden nötig. Denn man trug in archaischer Zeit auch in Frieden ständig Waffen. Die Verabeitung der Schafwolle besorgten die Frauen; sie spannen und webten. Die Männertracht bestand aus einem bis zu den Füßen reichenden, genä-hrten Untergewand aus weißem Linnen, dem Chiton, mit kurzem Ärmelansatzt, und dem wollenen Oberhemd, der Chlaina. Der Kopf blieb unbedeckt, der Schmuck der Fr-eien war das lange Haare. “Haupthaarumwallt” nennt Homer die Griechen. Nur auf lä-ngeren Wanderungen setzte man zum Schutz gegen Regen eine Kappe aus Tierfell oder eine Flitzmünze auf. Das Hauptgewand der Frau war der dorische Peplos aus Wo-lle, der rechts und links auf der Schulter und auf der linken Seite mit Fibeln (Sicher-heitsnadel) gehalten und durch einen Gürtel zusammengefaßt wurde. Später hat man die Teile genäht, statt sie mit Nadeln zusammenzustecken. Ein langes linnenes Kopf-tuch fiel vom Hinterkopf über die Schulter herab. Baumwolle und Seide verwendete man nur selten, sie kamen durch phönikische Händler ins Land.[69] Die einzige Schuhfo-rmen des homerischen Menschen war die Sandale.(Chlaina=halina=haljina=valjina,RI)

Wie die Kleider, so wurden auch andere gewerbliche Erzeugnisse meist im Hause hergestellt. Doch begann infolge der vereinerten Technik die Arbeitsteilung, und die Zahl der gelernten Handwerker nahm zu. Es werden aus dieser Zeit Zimmer-leute für Haus- und Schiffsbau, Maurer, Wagenbauer, Tischler, Lederarbeiten, Drechs-ler, Schmiede, Goldarbeiter und Töpfer erwähnt. Bei diesem treffen wir schon den Übergang von Handwerker zum bildenden Künstler. (Chlaina=Klai-n-a=Klei-der, R.I.)

Für die Keramik ist die dorische Wanderung ein Neuanfang. Der feudalen Ackerbaukultur der Dorier entspricht wie in den gleichen Kulturen auf der ganzen Er-de der geometrische Stil, der nach 1200 v.Chr. beginnt und biz um 700 v.Chr. dauert. Der geometrische Stil wirkt wie ein Sturz ins Primitive, er ist aber in Wirklichkeit ein strenger, männlicher Bauernstil. Die Früheren Gefäße tragen spärliche Streifen- und Wellenornamente auf dunklem Glasurgrund. Lineal und Zirkel kommen in Gebrauch. Das charakteristische Symbol des neuen Stils ist der im 10. Jahrhundert v.Chr. auf-tauchende Mäander, jenes echt hellenische, rechtwinkelig gebrochene Streifenband. Ein festgefügtes Netzt geometrischer Strefen und Figuren überspannt die Vasen. Dazu treten später als wichtigste Neuerung Tiefriese und menschliche Szene: Totenklagen, Wagenrennen, Kämpfe. Menschen und Tiere werden stark geometrisiert. Seinen Gi-pfel erreicht dieser Stil in den monumentalen, zu Grabschmuck berstimmten Ampho-ren (zweihenkeligen Kannen) und Kratéren (Mischkrügen), bis 1,80 m hoch, den so-genannten Dipylonvasen. Sie stammen von Dipylon, dem Doppeltor beim athenischen Töpferviertel (Kerameikos),in dessen Nähe sich ein Friedhof befand, wo man eine gro-ße Zahl solcher Gefäße ausgegraben hatte.(Dipylon=diplon=dipla=dupla=doppel, R.I.)

Vertreter der Berufstände, die höhere Kenntnisse und Geschicklichkeit erfo-rderten, die Demiurgen, d.h. Leute, die für jeden in der Gemeinde und nicht nur für ihren Haushalt arbeiteten, waren die Seher, Sänger, Herolde, Baumeister und Ärzte. Von diesen nennt die Ilias zwei, Machaon und Podaleirios, die Söhne des Asklepios, von denen der eine Tätigkeiten chirurgischer, der andere interner Art durchführt. Die öffentlichen Herolde waren hoch angesehen, und es galten sowohl sie selbst als auch ihre Begleiter, denen sie Schutz boten, beim Feinde als unverletzlich. Man achtete auch die übrigen Männer, wenn sie ihre Kunst verstanden. Aber zur herrschenden Ge-sellschaftsschicht zählten sie alle nicht; jeder noch so kleine Grundbesitzer fühlte sich über sie erhaben.

Auch der Beruf des Seefahres und Händlers galt nicht als vornehm. Ihn be-trieben fast nur Leute ohne Grundbesitz.[70] Selbst dann noch, als der Gewinn, den See-fahrt abwarfen, den landwirtschaftlichen Gewinn überflügelte, erfreuten sich See- und Handelsleute nur geringen Ansehens. Tauschhandel trieb man mit Erz, Eisen, Rindshä-uten, Rindern, Töpferwaren und auch mit Sklaven. Die Aufblühen der Seefahrer- und Handelsstandes war für die künftigen großen Kolonisationsaufgaben der Griechen und der damit verbundenen Verbreitung griechischer Kultur in den ganzen Welt von beso-nderer Bedeutung. Die Griechen hatten trotz ihrer betonten Absonderung zu Homers Zeiten unter dem Zwang notwendigen Warenaustauschers Siedlungen an der klein-asiatischen Küste und auf den Inseln angelegt.

Der Seehandel setzt eine hochhausgebildete Technik im Schiffsbau voraus. Der Verkehr führte nach Süden bis Ägypten, im Norden bis an die Küsten des Schwar-zen Meeres; die Seefahrt auf dem Ägaischen Meer war besonders rege, den Westen mied man als eine fremde Welt, man stieß noch selten in das insellose, offene Meer hinaus.

Die geographischen Kenntnisse waren für diese frühe Zeit ganz erstaunlich. Homer kennt die Gestade der Ägäis und die Süd- und Westküste Griechenlands bis Ithaka, ferne die kleinasiatischen Landschaften Phrygien, Mysien,[71] Lydien und Kari-en, Zypern und die wichtigsten Städte in Phönikien und Ägypten. In der Odyssee wei-tet sich der geographische Horosont bis nach Sizilien, Italien und Libyen, allerdings in etwas abenteuerlichen Vorstellungen, die auf Berichte phönikischer Seefahrer zurück-gehen dürften. Auch das Gesamtbild der Ede ist in dieser Zeit noch recht phantastisch. Man stellt sich die Erdoberfläche scheibenförmig vor; in der Mitte liegt das Ägäische Meer. Dieses denkt man sich als Binnenmeer, rings von einem Inselkranz umgeben, und jenseits davon dehnt sich das unabsehbare Außenmeer, das der Okeansstrom am äußersten Rande der Erde, in sich zurückfließend, im Kreise umschließt. An ihm woh-nen die Äthiopen, das Fabelvolk der Pygmäen, der Pygmäen, die Kimmerier und Hy-perboreer im Hohem Norden; im Westen liegen das Elysische Gefilde und die Scha-ttenheine der Persophone. Aus dem Okeanos steigt die Sonne und versinkt wieder ihnn ihm, und die Gestirne baden sich in seinen Fluten.[72] (Schrift von Asia mit Afrika, R.I.)

Das Haus der Griechen war der typische indogermanische Rechteeckbau aus Lehmziegelfachwerk mit hölzener Giebeldach und einem aus den anten-(wand)-förmig vorgezogen. Seitwänden gebildeten Vorraum. Es führte den Namen Megaron. Das Megaron war Wohn- und Schlafraum der Männer mit einem Herd in der Mitte. Das Obergeschoß war für die durch Schönheit und Mannigfaltigkeit aus.

Man aß in diesen Zeiten stets sitzend bei Tisch. Außer dem Frühstück gab es zwei Hauptmalhzeiten, das deipnon um Mittag und das dorpon bei Sonnenuntergang. Sie bestanden aus Brot und Fleisch, am Spieß gebraten. Man benütze keine Eßbesteck, das Fleisch wurde schon vorher zerteilt und in kleinen Stücken vorgelegt.Vor und nach dem Essen wurden die Hände gewaschen. Es gab Fische, Käse, Bohnen, Erbsen und Gemüse von Feldkräutern. Der Wein wurde im Mischkrug (Kréter) mit Wasser gemi-scht und aus diesem in Becher geschöpht. Während des Essens erfreuten oft Jünglinge die Gäste mit Gesangt und Tanz. Die Mahlzeit beschloß der Grieche mit einem Trank-opfer für die Götter.

Ein im ganzen natürliches und anheimelndes Bild bietet das Familienleben dieser Frühzeit. In der Regel herrschte die Einehe, im Gegensatzt zur Vielweiberei bei den troischen Feinden. Der Bräutigam kaufte die Braut dem Schwiegervater mit vielen Gaben ab. Die Ehefrau hatte im Gegensatz zu der späteren Zürickdrängung des weibli-chen Elementes eine würdevolle, kameradschaftliche Stellung neben ohrem Gatten. Sie stand den Geschäften des Hauses vor, gebot dem Gesinde und leitete die Erziehung der Kinder. Erst in späteren Jahrhunderten und vor allem bei den Doriern trat die Ge-meinschaftserziehung in der Vordergrund. Das Verhältnis der Kinder zu den Eltern erscheint in der Überlieferung von Pietät getragen. Auch in den Beziehungen zwi-schen Herrenschicht und Dienerschaft hatte das den Griechen stets innenwohnende Gefühl für Gerechtigkeit und kluge Verteilung der Lasten die Konfliktmöglichkeit ein-geschränkt.

Es wurde öfters Frage aufgeworfen, ob zur Zeit Homers die Griechen schon die Schrift gekannt oder ob sie die dichterischen Werke nur mündich, aus dem Gedä-chtnis, weiterverbreitet hätten. Man kann wohl annehmen, daß sich dieser allen Kultur-gütern so aufgeschlossen, hochbegabte Stamm der Jonier auch die Schrift frühzeitig angeeignet habe, um so mehr, als sich die Nachbarländer der Hethiter, Kreter und Phö-nikier ebenso wie die Ägypter und Babylonier der Schrift bedinten. Sie dürfte durch phönikische Händler in Griechenland nach dem Jahre 1000 v.Chr. Eingang gefunden haben. Man verwendete sie bereits im 7. Jahrhundert v.Chr. zur Aufzeicheung öffen-tlicher Urkunden. Die Übernahme der Schrift wurde zu einem großen Ereignis nicht für Europa, sondern überhaupt für die ganze Welt. Die Griechen haben die von Phöni-kern übernommene Buchstabenschrift, die ebenso wie die ägyptische Bilderschrift nur die Konsonanten ausdrückte, durch Hinzufügung von Vokal zeichen zur lautgetreuen Wiedergabe des Gesprochenen und zugleich zur Zahlenandeutung geeignet gemacht.[73]

Zum vollständigen Bild der homerischen Welt, die reich an Kriegstaten und Heldentum, gehört noch ein kurzer Hinweis auf die Waffen und Kampfesweisen dieser Zeit. Die älterste Bewaffnungsart begegnet uns in der Sage des Herakles, der mit ein-em Schild aus Tierhaut, Keule und Bogen gerüstet war. An seine Löwenhaut erinnert der Ziegenfellschild, die Aigis des Zeus. Die Kämpfer aus der Zeit der Wanderungen trugen den mit Ornamenten und Schweif geschmücktenn Helm, Lederpanzer, den im Mittelfeld vielfach reliefartig gezierten Rundschild und Beinschienen, dazu ursprün-glich nur den Speer und später auch das Schwert. Der Bogen und der den rüstungs-losen Mann ganz deckende Turmschild gehören einer früheren Zeit an. Er bedingte wegen seiner Größe und Schwere den Gebrauch des Streitwagens. Von diesem aus kä-mpfe man gelegentlich in der Schlacht, meist verließ man aber den Wagen und focht zu Fuß.

An Truppenteilen untersched man die Scherbewaffneten mit der wuchtigen Kriegslanze und die Leichtbewaffneten mit kleineren Schild und leichtem Speer. Man trat in Einzelkämpfen, in der Phalanx der Schwerbewaffneten und in Massenkämpfen an. Diese lösten sich bald in Einzelkämpfe auf. Wie groß die damaligen Heere waren, ist unbekannt; überlieferte Zahlenangaben beruhen nur auf mutmaßlichen Berechnun-gen. Jeder Vollbürger mußte seinen Kriegesdienst erfüllen, daneben waren auch die Metöken und Periöken wehrpflichtig.In Zeiten höchster Not hat man mancherorts auch Sklaven aufgeboten und ihnen bei tapferem Verhalten die Freiheit versprochen.

Die Schiffe, die die Griechen in homerischer Zeit bauten, hatten in der Mitte einen Mastbaum, der nur ein Segel trug. Dieses gebrauchte man während der Fahrt; beim Abfahrten und Landen sowie bei ungünstigem Wind bediente man sich der Ru-der, die nur in einer Reihe angebracht waren. Die Schnelligkeit der Fahrt betrug im Durchschnitt vier Seemeilen (=4x1852 m). Die Besatzung zählte von 50 bis 120 Mann. Bei einer Landung benutzte man statt der noch unbekannten Anker schwere, durch-blöcherte Steine, die an Tauen befestigt waren. Bei längerem Aufenthalt zog man das Schff mit dem Hinterdeck in einer zu diesem Zweck gegrabenen tiefe Furche ans Land und hielt es durch Stützbalken im Gleichgewicht.

Homer und Hesiod. Die großen Epen genossen von Altertum an bis auf die Gegenwart eine besondere Hochschätzung und galten als das älteste Zeugnis des euro-päischen Geistes. Seit dem 18. Jahrhundert geht der bis heute unentschiedene Streit der Wissenschaft, daß ihre Anfänge bis in die mykenische Zeit zurückreichren und Jahrhu-nderte vergingen, bis sie die abschließende Gestalt gewannen.

Wollen wir uns von der ursprünglichen Dichtung eine Vorstellung machen, so müssen wir an balladenartige Lieder denken, die durch adelige Sänger der heroi-schen Zeit, die Aoiden, und durch die rezitierenden Rhaposoden der jüngeren Periode geformt und überall in griechischen Landen bewundernden Zuhörern vorgetragen wur-den. Daß nun aus diesen Gesängen zwei große Epen von Weltgeltung erwuchsen, muß wohl das Werk überragender Dichterpersönlichkeit gewesen sein. Sie waren schon für das Altertum heiliges Vermächtnis und bewundertes, unerreichtes Vorbild und blieben es auch für spätere Zeiten.

Die Handlung jedes der beiden Epen schließt sich in straffer, planmäßiger Gliederung zu einem formvollen Ganzen. Auf zwei Motive baut der Stoff der Ilias auf. Achills Groll gegen Agamemnon wegen der Beleidigung seiner Ehre und Achills Ra-che für den Tod seines Freundes Patroklos. Die Motive werden ineinander verflochen, indem Patrokles sich verpflichtet fühlt, entscheidend in den Kampf für die Sache der Griechen einzugreifen, weil das Fernbleiben Achills vom Kampfe die Stellung der Tr-oer fördert. In der Odyssee verbindet sich die Telemachie, der Abwehrkampf des Tele-machos gegen die zudringlichen Freier, mit der Irrfahrt und Heimkehr des Odysseus. Wesentliche Unterschiede der Vorstellungswelt, die geographischen und gesellscha-ftlichen Verhältnisse in den beiden Dichtungen ließen die Ansicht aufkommen, daß die Odyssee ungfähr hundert Jahre nach der Ilias geschaffen worden sei. Auf diese Weise müßten wir auch zwei Dichter annehmen.Sprachgeschichtliche und arhäologische Mo-mente weisen die Ilias in der Zeit um 850 v.Chr. und die Odyssee in die Zeit um 750 v.Chr. (Ilias war an Brigisch mit et=it Beendigung... geschrieben, R.I.)

Über den Dichter Homer wissen wir nichts.Schon das Altertum erzählte, daß sieben Städte, Smyrna (=s mirna=mirn a=weiblich, von mir=Friede, Omir=Homir oder Omer=Homer), Rhodos, Kolophon, Salamis, Chios, Argos und Athen, um die Ehre stritten, seine Heimat zu sein. Die Kunde, daß er bliend war, entspringt wohl nur der künstlerischen Idee, durch das physische Blindsein um so mehr das mytische Bild tie-fster Verinnerlichung seines göttlichen Geistes zu wecken. Die Epen dürften vor allem aus sprachlichen Gründen dem jonischen Küstenraum Kleinasiens entstammen.[74] In diesem Neuland haben die durch die Wanderungen vedrängten Griechenstämme ein geistiges und wirtschaftliches Leben von ganz besonderer Kraft und sittlicher Verbun-denheit mit der Volksgemeinde entfaltet. Diese jungen Mächte spüren wir aus dem Ge-gensatz zwischen den Haupthelden der Ilias, Achilleus und Hektor. Während Achilleus aus persönlichem Groll zum Verräter an der Allgemeinheit wird, ordnet sich Hektor den neuen Gemeinschaftsforderung unter, obwohl er um sein unentrinnbares Ende in diesem Zweikampf weiß.

Aristoteles sah in Homer den ersten Philosophen. Der Dichter schätz dieses irdische Leben als die einzige Möglichkeit, die Kraft seines Schaffens und Fühlens zu entfalten. In die Welt der tatenlosen Gespenster, wo auch Achilleus statt eines Scha-ttenkönigs lieber ein Höriger im Reiche des Lichtes wäre, lockt kein Weg; dieser sonn-enbeglänzten Welt und seinen Menschen gehört die ganze Liebe des Dichters. Und di-ese Liebe umfaßt alle Höhen des Glücks und alle Schmerzensabgründe und laßt uns zum erstenmal den abendländischen Menschen mit seinen kulturschaffenden Kräften, seinem schöpferischen Denken und seinem Untsterblicheitsglauben an seine Werke er-stehen. Die homerische Dichtung schließt mit ihrer reichen, alle Lebenskreise umfa-ssenden Schilderung eine sonst undeutbare Lücke zwischen 1200 und 800 v.Chr.

Neben Homer steht als älterste Dichter der Griechen Hesiod. Aber während wir von Homers Leben nichts wissen,[75] ist Hesiod der der erste europäische Dichter, der uns mit seinem Namen, seinen Schicksalen und seinen Forderungen entgegentritt. Seine Familie stammte aus dem kleinasiatischen Kyme, aber sein Vater war nach dem bescheidenen Dorfe Askra in Böotien in die uralte Heimat seines Stammes zurückge-kehrt. Dort wurde Hesiod um 700 v.Chr. geboren. Als er am Hang des Helikon die Schafe weidete, erhielt er von den Musen seinen dichterischen Auftrag. Die kleinbäu-erliche Herkunft und sein persönliches Erleben standen im schärfsten Gegensatz zu der glanzvollen Ritterwelt der homerischen Epen. Seine umfangreichen Dichtungen ver-einen Mythenberichte mit persönlichen Geständnis.[76]

Seine “Theogonie” enthält 1022 Verse und erzählt die Entstehung der Welt aus dem Chaos, die Herrschaft des Uranos, Kronos und Zeus und dessen Kämpfe mit den Titanen. In den sich ablösenden Göttergenerationen spiegelt sich die Geschichte des Menschengeistes. Die ungeheuren und furchtbaren Mächte der Vorzeit werden du-rch menschlichere überwunden. Aus der zweiter Ehe des Göttervaters Zeus mit The-mis, der Göttin des Rechts, erwuchsen die Schicksalgöttinnen, Eunomia, die gesetzli-che Ordnung, Dike, das Recht, und Eirene, der Frieden. [77] Durch diese Vernundung wurde die Welt unter die Idee des Rechtes gestellt und Zeus zu dessen Schützer erho-ben, von dem man Gerechtigkeit erbittet. Das Werk nennt ungefähr 300 Götternamen, die der Dichter alle in eine klare Ordnung bringt und zu einem Kosmos vereint. Indem er, der schollengebundene und traditonsgehemmte Kleinbauer, dabei in grübelndem Erkenntnisdrang die Frage nach dem Wesen alles Seins aufwarf, sprengte er die Fesseln archaischen Lebensgefühls und gab den ersten Anstoß zu philosophischen Pro-blemstallungen. Aber noch war er nicht imstande, sich aus der Geborgenheit myti-schen Denkens zu lösen. Erts hundert Jahre später suchte die griechische Philosophie diese Frage rational zu beantworten.(Nur mit Hesiod Mytologie in späteres Hellas,R.I.)

Seine zweite Dichtung, “Werke und Tage” (Erga kai Hemerai),[78] umfaßt 852 Verse und ist noch persönlich als die Theogonie. Als seinem Bruder Perses bei der Teilung des väterlichen Vermögens von den Richtern ungerechte Vorteile zuerkannt worden waren, richtete er die “Werke und Tage” als ernstes Mahnlied an der Bruder, der ihn um sein Vermögen gebracht hatte und das Erbe zu vergeuden drohte, und an die unbilligen Richter. Wir erfahren, daß der Vater, ein Adeliger, aus Kyme ausgewan-dert sei, um der Armut zu entgehen, sich in dem “erbärmlichen” Dorfe Askra ange-siedelt habe, Hesiod hier geboren und noch niemals über das weite Meer gefahren sei.

Von zwei eingeschobenen Geschichte berichtet die eine von Feuerraub des Prometeus und der Erschaffung des Weibes Pandora, die zweite von der Folge der We-ltalter. Mit dem goldenen hat die menschliche Entwicklung begonnen, es ist verloren und nur unerreichbares Wunschbild, dem immer wieder das sehnende Denken der Me-nschen der Antike gilt.Tiefer Pessimismus führt über das silberne, eherne und heroi-sche Zeitalter in die Gegenwart des Dichters, in die eiserne Zeit, die keine Scheu vor den Göttern kennt, die keine Eide hält, wo Recht und Reinheit keinen Platz haben, wo die Kinder ihre Elter mißachten und der Übeltäter zu Ansehen kommt.

Die pessimistische Lebenswertung weicht im Verlauf des Werkes mit dem sittlichen Mahnruf zu ernster, erlösender Bauerarbeit und der Forderung, alles staat-liche und private Handeln der Rechtsidee zu unterwerfen. So weiter Hesiod die persön-liche Mahung an seinen Bruder zum allgemeinen Menschheitspruch auf Recht und Ge-rechtigkeit. Nur aus ihrem Geiste konnte die griechische Polis ihr inneres Leben for-men und die äußeren Beziehungen regeln. So wurde Hesiod zum großen Wegbereiter in eine neue Zeit.

Kolonisation. Neben der dorischen Wanderung bedingte auch die Kolonisa-tion das Schicksal des griechisches Volkes in der Zeit von der Mitte des 8. bis zu der des 6. Jahrhunderts v.Chr. Die Griechen waren bis ins 8. Jahrhundert eine nur Acker-bau und Viehzucht treibende Nation. So machten sich nun die Enge und, von wenigen fruchtbaren Ebenen abgesehen, auch die Bodenarmut und die überraschend zunnehme-nde Übervölkerung immer stärke geltend. Dazu kamen die Flucht vor dem Feind, vor der Pest, bürgerliche Unruhen und die Notwendigkeit, für das erblühende Gewerbe und den erstarkenden Handel größere Warenansatzgebiete zu suchen. Alle diese Um-stände drägnten dazu, nach neuem Siedlungsraum Umschau zu halten.

Für die Anlage von Kolonien suchte man ebene, verteidigungsfähige Plätze an der Küste, die im Hintergrund von Bergen geschützt waren, gute Häfen, eine nahe Flußmündung und eine fruchtbare Umgebung hatten.

Man bediente sich bei der Wahl der Örtlichkeit des Orakels von Delphi, und es zeugt von einer fast unheimlichen Welt- und Völkerkenntnis der delphischen Prie-sterschaft. Sie mußte in Besitz umfassender Nachrichten, wahrscheinlich von Rei-senden, gewesen sein, um richtige Ratschläge geben zu können und dadurch Verge-udung oder Zersplitterung der Kräfte zu vermeiden. Durch diese Beratungen wuchs das Ansehen des Orakels, und es strahlte seine Macht auch über die neuen Länder aus.

Die enge Verknüpfung des Kolonisationsvorganges mit religiösen Vorstellu-ngen äußerte sich in kultischen Zeremonien. Man nahm Erde aus der Heimat mit, die man über den erworbenen Boden streute, führte das heilige Feuer für den neuen Stadt-herd von Prytaneion der Muttetstadt und die Abbilder der heimischen Götter mit sich in die Fremde. So blieb eine geistige Bildung mit dem alten Raum bestehen, selbst da, wo politische Umwälzungen oder größere Entfernung die verwantschaftlichen Bande lockerten. (Prytaneion ohne n Pritaei on=an, y=i: Pritaei=pritai=verheimlicht, i=j, R.I.)

Die Richtung in der sich die Bahnen der Ausdehnung bewegten, zeichnete das Meer vor, das schon früher auf Kriegs- und Beutezügen die Kenntnis fremder Ge-genden vermittelt hatte. Dabei helfen die günstigen Verhältnisse in Mittelmeerraum. Denn es gab außer dem von den Phönikern gegründeten Karthago, das nach der Sage im 8. Jahrhundert v.Chr. von der tyrischen Königstochter Dido angelegt worden war, keine bedeutendere Macht, die eine umfassende Kolonisationstätigkeit entfaltet hätte. Karthago hatte zwar viele Kolonien ausgesandt, aber diesen fehlte jedes politische Ei-genleben. Nur die Mutterstadt, reicher als das damalige Persien, war der Mittelpunkt der Herrschaft und der einzige Handelsplatz des Reiches.[79] Nur ihr Hafen stand den Schiffen aller Nationen offen. In einer Kolonialstadt durfte bei Strafe des Versenkens kein fremdes Schiff landen. Die Begründung: Es solten auf den Märkten der Karthager nicht Ausländer durch niedrigere Preis die punischen Waren unterbieten können. Die Mutterstadt genoß Vorteile aller Art, indem sie in den Kolonialstädten den Zoll, Tribut und die Bergwerke beaufsichtigte, und ihre Bewohner hatten Steuerfreicheit. Karthago griff nach Sizilien, Malta, Sardinien und Korsika über und stellte sich in scharfen Ge-gensatz zu den griechischem Kolonailstrebungen. Dennoch öffneten sich im Westen die Küstenränder Spaniens, Galliens und Italiens mit seinen reichen Inseln der griechi-schen Besiedlung, weil die neuerstehende Polis die Freiheit der urtümlichen Bevölker-ung nicht einschränkte. Sie tauschte gern die Produkte ihres Bodens, vor allem die Schätze ihrer Berge gegen die sehr brauchbaren Waren der Fremden. In mancher Ko-lonie hatten sich die Griechen mit den Ureinwohnern vermischt, in anderen wieder, wie in Sizilien und Unteritalien, enstanden größere, zusammenhängende Siedlungs-räume mit rein griechischer Bevölkehrung, ein “Großgriechenland”. Aber überall be-hauptete sich die griechische Sprache, überall blieben die Hellenen, so bereitwillig sie auch fremde Einflüsse in sich aufnahmen. Da die Kolonisation schon vor der Zeit der höchsten griechischen Geisesblüte erfolgte, so sicherte sie neben den handelspolitisch-en Vorteile auch für die Zukunft eine gewaltite Ausdehnung geistiger Gütter. (Wägner als Autor war nicht aufrichtig, wie seine Schule Berlin-Wien: ohne Griechisch, R.I.)[80]

Die älteste griechische Kolonie, die von Chalkis, der Hauptstadt der Insel Euboia, aus um das Jahr 750 v.Chr. gegründet wurde, war Kyme, die am weitesten nö-rdlich vorgeschobene Stadt an der Küste von Kampanien. Sie gewannn historische Be-deutung für das nichtgriechische Hinterland Latium und Etrurien, da von hier die Myt-hen und Kulte Griechenlands, kunstgewerbliche Erzeugnisse und auch das Alphabet in der chalkidischen Form in das italianische Hinterland verbreitet wurde.Noch heute eri-nnern an die uralte Stadt gewaltige Reste der Umfassungsmauern. Der Burgfelsen, von Stollen durchzogen, enthielt eine künstliche Grotte, in der die Sybille von Kyme ihre Orakel gab. (Chalkidike war in Makedonien. Alphabet blieb nur makedonisch, R.I.)[81]

Einen weiteren Vordringen der Kolonisation nach Norden standen die unwi-rtlichen Sümpfe entgegen. Dagegen breiteten sich die griechischen Siedler um so mehr nach Süden aus. Von Kyme aus ließ man sich in der Tochterstadt Parténope- Neapol- nieder. Südlich davon zeugen heute noch die Tempelruinen von Paestum, dem alten Poseidonia, von der Kolonisatonstätigkeit der Achaier. Diese waren von den Dorier auf den nördlichen Küstenraum der Peloponnes zusammengedrängt und zum Teil zur Auswanderung getrieben worden. Sie stießen vor allem gegen den Golf von Tarent vor und legten hier Sybaris um 709 v.Chr. an, das durch seinen Handel zu großem Rei-chtum gelangte, wegen seiner Sittenverderbnis aber sprichörtlich geworden war. Es fa-nd 510 v.Chr, den Untergang durch seine Rivalin Kroton, das ebenfalls eine achaische Gründung war (708 v.Chr.). (Kroton=krot on: krot-i=zähmt.Also, besiegt zu sein, R.I.)

Die machtvolle Stadt, die dem Golf von Tarent den Namen gab, war die ein-zige dorische Kolonie in Süditalien; sie wurde von Sparta um 705 v.Chr. angelegt.

Die älterste Siedlung auf Sizilien, ebenfalls von Chalkis ausgegangen, ist das 741 v.Chr. gegründete Naxos südlich von Taormina. Dessen Töchterstädte sind Katane (Catania) und Leontinoi (Lentini), ferne Zankle (wohl wegen der Form der Landzunge nach dem griechischen Wort zanklon, sichel, gennant) und gegenüber auf dem Festla-nd Rhegion vor 700 v.Chr., das heutige Reggio. Nach Zankle flüchtete ein Teil der von Sparta besiegten Messenier, nach denen die Stadt den Namen Messena (heute Messi-na) erhielt. Etwas später enstand noch eine Gründung der Chalkidier an der Nordküste Siziliens, Himera (650 v.Chr.).(Zanklon=zanklon=Schutzdach=verbergen Ernte...,R.I.)

735 v.Chr. gründeten die Korinther Syrakus, das im 5. Jahrhundert v.Chr. seine Herrschaft fast über die ganze Insel ausdehnte; es wurde die Mutterstadt von Enna. Das antike Syrakus erhob sich vor allem auf der Insel Ortygia, wo jetzt noch vi-ele Ruinen an die große Vergangenheit erinnern.

Die Südküste Siziliens besiedelten die Dorier, besonders Kolonisten aus Rhodos Megara. Die mächtigste Gründung Megaras war Selinunt (629 v.Chr.), das heute noch Europas umfangreichstes Ruinenfeld von sieben dorischen Tempeln bede-utender Größe aufweist. 688 v.Chr. enstand die dorische Kolonie Gela, an die Reste von zwei dorischen Tempeln und zwei Nekropolen (Begräbnisstätten) erinnern. Zwi-schen diesen beiden Städten lag das von Gela aus um 580 v.Chr, gegründete Akragas, das Agrigentum der Römer, heute Agrigento gennant. Es war in seiner Blütezeit eine sehr große und reiche Stadt. So beherrschte um 570 v.Chr. der Tyrann Phalaris, der durch seinen ehernen Stier, in dem er Menschen verbrannt haben soll, zum Inbegriff eines blutdürstigen Gewaltherrschers geworden ist. In den Mauern von Akragas erhob sich der gewaltigste Tempel Siziliens und einer der größten der antiken Welt, der Te-mpel des olympischen Zeus, und ein zweiter, der besterhaltene aller griechischen Hei-ligtümer nach dem Hephaisteion in Athen, nämlich der Concordiatempel. Die Stadt ta-uschte Öl und Wein nach Afrika; ihr blühender Handel eralaubte sehr viel Luxus.[82]

Die Karthager störten anfangs nicht die Einwanderung der Griechen, so-ndern besiedelten den westlichen Teil der Insel und schoben sich auf dem Nordrand bis Panormos (Palermo) vor, das trotz seines griechischen Namena (pánormos=Allha-fen) eine karthagisch-phönizische Anlage ist.

Kaufleute aus Phokäa, der nördlichsten jonischen Stadt an der Küste von Kleinasien, gründeten auf ihren fernen Reisen an der südfranzösischen Küste Massalia (Marseile). Daran schlossen sich gegen Osten Antipolis (Antibes), Nikäa (Nizza) und Monökos (Monaco) an. Von diesen Städten aus liefen die Handelsstraßen die Rhonen-furche aufwärts weit ins Hinterland und sollen bis nach England gereicht haben. Von Massalia wurde die Ostküste Spanien bis in die Nähe von Gibraltar mit etlichen Pfla-nzstädten bestetzt. (Antipolis=Antibes=Antives=Anti ve s, nur sog.Slawen, R.I.)

Chalkis, das den ersten Kolonialvorstoß in den italisch-sizilischen Raum unternommen hatte, breitete sich auch im Norden der Ägäis aus und besiedelte ein geschlossenes Gebiet mit mehr als dreißig Städten auf der Halbinsel Chalkidike, die nach ihm den noch heute geltenden Namen bekam. (Namen richtig umgekehrt, R.I.) Megare besetzte den Bosporus und die Zufahr zum Schwarzen Meer mit Chalkedon (677 v.Chr.) an der kleinasiatischen Küste und zehn Jahre später mit Byzantion am europäischen Ufer.

Die Jonier dehnten ihre Niederlassungen über die Kykladen aus, deren meist felsige Natur zwar wenig fruchtbares Land, aber kostbare Mineralien bot und mit den meist guten Häfen eine natürliche Brücke zu den reichen kleinasiatischen Gestanden bildete. Die von ihnen angelegten Städte Miletos und Priene in der Mäanderebene, dann Ephesos und Kolophon an der Mündung des Kaystros und Smirna waren schon in homerischen Zeit (6 Jh.v.Chr., R.I.) zu hoher Blüte gelangt. Miletos entfaltete später unter den jonischen Städten die stärkste Kolonisationstätigkeit, besetzte das gesamte Pontosgebiet mit einem dichten Saum von rund neuzig Pflanzstädten, daunter Sinope (heute Sinob), Apollonia (Burgas), Trapezus (Trapezunt), Odessos (Varna), Tomoi (Constanza), dem Verbannungsort des Dichters Ovid, Chersones- Herakleia (Sewasto-pol), Pantikapäon (Kertsch). Von diesen Städten aus fanden die Griechen den Zugang zu den fruchtbaren Weizengebiet des Hinterlandes, das zu einer Kornkammer von Hellas wurde. Die Berührung mit den dort wohnenden indogermanischen Skythen fü-hrte zu reger Ausfuhr der von den Barbaren gern aufgenommenen Kulturgüter.[83]

Durch diese Kolonisierung wurde das als unwirtlich geltende Schwarze Me-er (Pontos Axeinos) zum gastfreundlichen (Pontos Euxeinos). Miletos selbst hob sich an politischem und kulturellem Einfluß zur ersten Stadt des ganzen hellenischen Le-bensraumes, bis mit der Eingliederung der von Parteizwist zerissenen Städte Joniens in das Persische Reich durch Kyros das große Zeitalter Milets vorüber war.

Siedler aus Korinth legten im Jonischen Meer an dem epirotiscch- illyrisch-en Küstensaum Plätze an besetzten Kerkyra (Korfu) um 734 v.Chr. Diese Niederlass-ung wurde bald so stark, daß sie sich gegen ihre Mutterstadt erhob und dieser Zwist den Auftakt zu dem späteren Peloponnesischen Krieg gab.[84]

An der Nordküste Afrikas stellten sich dem Eindringen griechischer Koloni-sten unüberwindliche Hindernisse entgegen. Die Uferstrecke gegen Westen hielten die Karthager bestetzt, und es hatten sich hier die anfänglichen Faktoreien (Handelnsnie-derlassungen) zu blühenden Städten entwickelt. Der Ostteil war in den Händen Ägy-ptens, das keine Siedlungsrechte einräumte.

Nur dem sehr spannkräftigen Miletos gelang es schon um 650 v.Chr., im Nildelta eine Handelsgründung, Neukratis, anzulegen, die bald der eigentliche Hafen des griechisch-ägyptischen Warenaustausches wurde. Die Pharaonen duldeten die Ha-ndelsniederlassung, weil sie reiche Zolleinnahmen brachte, und erlaubten einige Son-derkulte des Zeus, der Hera und des Apollon. Aber diese Kolonie erlangte niemals die Selbständigkeit. (Afrika=a frika=prika=pirika; Sahara=shara+pe=peskara, h=g=k, R.I.)

Seltsamerweise war der Hochland von Barka am Nordrand Afrikas, das zwi-schen dem phönizischen Machtberiech und Ägypten lag, freigeblieben und wurde nun Ziel der Dorier, die hier, am Ausgangspunkt wichtiger Karawanstraßen, Kyrene anle-gten. Diese Stadt wurde durch Ackerbau und Viehzucht wohlhabend, trieb einen sch-wunghafen Handel mit Silphion, einer vielbegehrten Pflanze, die als Arznei und wü-rziges Gemüse diente. Von dem Umfang und der Bedeutung dieser alten Hauptstadt der Kyrenaika, einer der reichsten und glänzendsten Orte der griechieschen Welt, zeu-gten die ausgegrabenen Überreste der Straßenzüge, die Ruien der Akropolis, des Mar-ktes, der Tempel und Thermen. (Kyrenaika=Kyrena i=j ka, nur sog.Slawisch, y=i, R.I.)

Bei der Kolonisierung standen im Vordergrund jene Mutterstädte, die durch eine für den Handelsverkehr günstige Lage ausgezeichnet waren, wie Korinth, das den Landweg aus Mittelgriechenland nach der Peloponnes und die Seebrücke zwischen Ost und West beherrschte, ebenso Chalkis an der Meerenge der Euböischen Bucht. Die mutterländlischen Gemeinden blieben in engen Güteraustausch mit den Pflanzstädten, wie er Bodenfunde bezeugten, und diese waren wieder wichtige Umschlagplätze für das Nachbarhinterland. Daraus ersicht man die große handelspolitische Bedeutung der Kolonien. Sie wirkte auf die Heimat zurück, indem dort die Gewerbetätigkeit infolge der ausgedehnten und aufnahmefähigen Absatzgebiete mächtigen Aufschwung bekam.

Die Griechen drängten die Phönizier, die vorher die erste seefahrende Na-tion gewesen waren, immer mehr zurück und beschränkten sie auf die Nordwestküste Afrikas und auf Syrien. Das wirkte sich nicht nur im Warenverkehr zugunsten Grie-chenlands aus, sondern ermöglichte auch den Hellenen, die kulturelle Führung im Mit-telmeerraum zu erringen. (Hellenen waren auch Makedonier, aber nicht Piraten, R.I.)

Auf den Kreuzwegen ihres Handels begegnete ihnen viel Neues auf geistig-en Gebiet.Sie haben es mit weltoffenen Augen aufgenommen, verarbeitet und zu ihrem Eigentum umgeprägt. Die Kolonien wetteiferten dabei mit dem Mutterland, um auch ihrerseits einen namhaften Beitrag zum Ruhm des Griechentums zu leisten. Bedeuten-de Dichter und Wissenschaftler sind Söhne der Kolonisten, wie z.B. Stressihoros aus Himera, Kallimachos aus Kyrene, Simónides aus Keos, Alkaios und Sappho aus Les-bos, Thales aus Miletos, das zur Wiege der griechischen Philosophie wurde, Heraklit aus Ephesos, Pythagoras aus Samos, Eudóxos aus Knidos, Demókritos aus Abdera. Die griechische Kultur beginnt ihren Siegslauf im Mittelmeerraum und durchdringt am stärksten das junge aufnahmebereite Italien, wo später die geistige Macht des politisch besigten Volkes mit ihrer elementaren Kraft die ureigene Kultur der Sigers überscha-tten sollte. (Zunamen der Personen und Namen der Städte nur sog.Slawisch, R.I.)

Sparta. Durch die dorische Einwanderung war die einstige Vorherrschaft der Landschaft Argolis gebrochen. Noch zeugten die Reste der Bollwerk von Mykenä und Tiryns von der kraftvoll großen Vergangenheit, noch geisterte die Sage von ihren Zwi-ngherren, grausig und blutig, über die Trümmer. Nur einmal noch hat der König Phe-idon von Argos in der ersten Hälfte des siebenten Jahrhundert v.Chr. die Argolis ge-eint, hat der bedrohten Insel Ägina Hilfe gebracht und sie dann in kühnen Zugriff sei-ner Macht einverleibt. Er hat das babylonische Maß- und Gewichttssystem und nach lydischem Vorbild ein staatlich garantiertes Münzewesen eingeführt, indem er auch in Ägina eine Münze einrichtete und Silberstücke mit den äginischen Schildkröten (dem Wahrzeichen der Insel) zum erstmal auf dem griechischen Festland in Umlauf setzte. Pheidons Regierungszeit brachte seinem Lande eine Blüte des Handels und der Kunst, eine Vormachtstellung, wegen der man ihm vorübergehend die Leitung der Olympi-schen Spiele übertrug. Aber seine Nachfolge schwächten in einer langen Reihe von Kriegen mit Sparta die argivische Macht und mußten schließlich an diese aufsteigen-de Stadt die Führerschaft in der Peloponnes abtreten.

Die Dorier waren in die fruchtbare Ebene des Eurotas eingezogen, die im Westen von Taygetos, im Osten von Parnon gesäumt wird. Hier hatten die Eroberer ein festgefügtes Staatsgebilde aufgerichtet, in dem man später das Werk eines einzigen Mannes, des mythisch gewordenen und göttlich verehrten Lykurgos, sah, während es in Wirklichkeit das Ergebnis einer jahrhundertelangen Entwicklung war.

Die rasch sich mehrende Bevölkerung zwang zum Kampf um Neuland. Die Herrschaft dehnte sich nach Norden über Agrolis, nach Westen jenseits des schroffen Taygetosgebirges über Messenien aus. Hauptsitz wurde Sparta, das Lagerdorf am Eu-rotas, von dem aus man den zähen, langdauernden Widerstand des alten Fürstensitzes Amyklai(=a mi klai,R.I.),ungefähr eine Wegstunde südlicher gelegen, gebrochen hatte.

Die Stadt bestand aus fünf offenen Dörfern und hatte in ihrer Blütezeit eine Bevölkerung von ungefähr 70.000 Menschen. Die Bewohner nannten sich Spartiaten. Heute ist Sparta eine unbedeutende Kleinstadt mit rund 10.000 Einwohnern und einem recht bescheidenen Museum. (Amyklai=a mi klai=klaj=gelegt=“gelegen”, R.I.)

Das eroberte Land wurde in unveräußerliche Einzellose unter die Siger auf-geteilt und von den hörig gemachten achaischen Bauern, den Heloten, bestellt. Die Heloten mußten von dem ihnen zugeteilten Ackerlos eine bestimmte Abgabe an Staat entrichten. Sie waren an die Scholle gebunden, aber weder ihr Boden noch sie selbst durften verkauft werden. Der Eigentümer des Ackerloses durfte einen Heloten nicht freilassen, nur der Staat hatte das Recht dazu und wendete es auch in Kriegszeiten öf-ters an. Das Verhältnis zwischen der Herrenschicht und den Heloten beruhte auf dem Kriegsrecht, durch das ein Helote ohne Prozeß dem Tode verfielt, falls er einer Auf-lehnubg verdächtig wurde. Begreiflicherweise bestand unter der Herrenschicht eine fortwährende Besorgnis vor Aufständen, weil die Unterworfenen zahlenmäßig in un-gefähr zenfacher Übermacht waren.

Eine Mittelstellung zwischen Herren und Heloten nahmen die Periöken ein, die Siedler der Randgebiete der Eurotasebene. Sie waren persönlich frei, waren haupt-sächlich in Handel und Gewerbe tätig, waren zu Steuerzahlugen und Kriegesdienst verpflichtet und hatten keinen Anteil an der Staatsführung.

An die Spitze des Staates standen zwei Könige, wie man sie von der Wan-derzeit her übernommen hatte. Gleich den homerischen waren auch diese Könige Fe-ldherren, Richter und Oberpriester in einer Person und bezogen ihre Einkünfte aus dem Krongut und aus bestimmten Abgaben.Anfangs zogen sie beide ins Feld, später beglei-tete nur einer das Heer. Auch die Außenpolitik lag in ihren Händen, bis sie auf die Ephoren überging. Das Königtum war erblich. Die königischen Rechte wurden schon früh eingeschränkt. Nur der Vollzug der Opferhandlungen der Staatsreligion und das Komando über das Herr blieb ihnen bis in späte Zeit.((Alte=Gerus=grau...weiß, R.I.)

Im Frieden waren die Könige an die Zustimmung des Rates der Alten, der Gerusia gebunden. Der Körperschaft bestand aus 28 Spartiaten, die über 60 Jahre alt und von der Volkversammlung auf Lebenszeit durch direkte Wahl bestimmt waren, und zählte mit den Königen 30 Mitglieder. Sie übte die Gesetzgebung aus und wirkte als oberster Gerichtshof, besonders bei Prozessen über Leben und Tod. (Rus=Teilsalbin, R.I.)

An jedem Vollmontag traten die männlichen, über 30 Jahre alten Bürger zur Volkversammlung (apélla) zusammen und billigten oder verwarfen durch bloßen Zuruf, was Könige oder Gerusia vorbrachten. Sie durften aber die Beschlüsse weder durchbesprechen noch abändern. Die Versammlung war zuständig für Gesetzesanträ-ge, die Entscheidung über Krieg oder Frieden und Bündnisse. Sie bestimmte die Bea-mten und wählte die Migleder der Gerusia, seit der Mitte des 8. Jahrhunderts v.Chr. alljährlich auch die fünf Ephoren. (“zur Volkversammlung (apélla)zusammen”:apélla=ap ella =kommt;Gerusia=g erusia=e rusia:rus=russ,bis Albinismus mit roten Augen:rote=alove=albe,R.I)

Die Ephoren waren ursprünglich die priesterlichen Vorsteher der fünf Lager-dörfer, bekammen aber im Laufe der Zeit einen allbeherrschenden Einfluß. Sie hatten sogar das Recht der Himmelsbeobachtungen, um eine Königsanklage vorzubringen, beriefen Gerusia und Volksvesammlung ein und verhandelten nur Gesandten. Sie be-aufsichtigten die Erziehnug der Jugend und bestraften ungehörige Handungen der Bü-rger. Auch waren sie die einzigen,die vor den Königen nicht aufstanden.(Russ=Rußland, R.I.)

Alle Einrichtungen in Sparta hatten die Ziel, die Bürger für den Staatsdienst geeignet zu machen und die militärische Überlegenheit der kleinen Herrenschicht du-rch eine von früher Jugend an einsetzende, planvolle Gemeinschaftserziehung zu ge-währleisten.

Die Schwächlinge unter den Neugeborenen wurden im Taygetos ausgesetzt. Die Knaben blieben nur bis zum siebten Lebensjahr unter mütterlicher Obhut. Dann wurden sie in Altersklassen zusammengefaßt und unter staatlicher Oberaufsicht erzo-gen. Sie wurden durch Leibesübungen, Wettkämpfe und Abhärtung körperlich ertücht-igt. Auch wurden sie angehalten zu schweigen und auf Fragen in knapper Form- lako-nisch (lakon=lako n=leko=leicht, R.I.)- zu antworten. Die Knabe lernten sie in den Kreis der Männer und verblieben bis zum derißigsten Lebensjaht in Wohn-und Schlaf-gemeinschaft. Bis zum Alter von sechzig Jahren nahmen die Männer täglich ihre Hauptmahlzeiten gemeinsam ein. Für diese öffentlichen Tisch mußte jeder Spartiate zeitweise eine bestimte Getreidemenge und andere Vorräte abliefern, um im Genuß der vollen bürgerlichen Rechte zu bleiben. Die Kriegsdienstpflicht dauerte bis zum se-chzigsten Lebensjahre. Auf sie und auf die strengen staatlichen Anforderungen war das ganze Leben abgestimmt, die gesammte Erziehung in enger Kameradschsaft voll Abhärtung und Gehorsam, während die Heloten die Bauernarbeit leisteten und die Hälfe der Felderträgnisse zinsten. Der Staat war nicht zur Wohlfahrt seiner Bürger da, sondern der Bürger zur Größe des Staates. In keinem anderen griechischen Gemeinwe-sen war die individuelle Freiheit so stark zugunsten des Gemeinschaftsgedanken ein-geschränkt. Man fürchtete deshalb die Berührung mit dem Ausland, weil sie einen zer-setzenden Einfluß haben könnte. Daher schloß man sich ab und verbot in anderen Lä-nder zu persönlichen Zwecken.

Die Mädchen wurden zwar im Elternhaus erzogen,[85] doch glich ihre körper-liche Ausbildung vielfach der der Knaben. Sie übten Tanz und Ballspiel, nahmen aber auch an Lauf, Speer- und Diskuswurf und am Ringkampf teil. Als Frauen hatten sie noch die hohe und freie Stellung wie in homerischer Zeit. Die häufige, durch Jagd und Kriegszüge gefordete Abwesenheit des Mannes, das Zurücktreten des Familienlebens bedingte die Führungs des Hauswesens durch die Frau.

Als der Boden des Landes für die wachsende Bevölkerung zu klein wurde und die heimischen Ackerlose aufgesteigt waren, mußte Kolonisten und Eroberung Abhilfe schaffen. Vor allem lockte die fruchtbare Ebene von Messenien mit ihrem blü-henden Reichtum. Obwohl auch dieses Land hauptsächlich von Dorier besiedelt war, die sich mit der heimischen Bevölkerung vermischt hatten, rückten doch die Spartaner ein, besetzten nach langwierigen und schweren Kämpfen das Gebiet und zwangen es unter ihr hartes Joch. Damit hatte Sparta den ganzen Süden der peloponnesischen Ha-lbinsel unterworfen und war zum mächtigsten der griechischen Staat geworden.

Aber im Waffenlärm und unter der eiserner Zucht der straffen männlichen Disziplin war die hohe Geistigkeit griechischen Wesens verdorrt.

Und doch hatte auch hier anfangs die Kunst geblüht, war Sparta mitten im griechischen Kulturleben seiner Zeit gestanden und hatte geistige Beziehungen mit den kleinasiatischen Kolonie unterhalten. Die Musik vor allem war auf größer Höhe gewe-sen, wurde aber bald in der Chorlyrik auf kriegerische Töne gestimmt. In zweiten me-ssenischen Kriege hat Tyrtäos durch seine Kampflieder Sparta zum Aufbruch begeiste-rt und die Wehrhaftigkeit des freien Mannes gefeiert.

Von den anderen Künsten wissen wir wenig. Nur das Kunstgewerbe hat Fu-nde von keramischen Erzeugnisse und Bronenwaren hinterlassen. Später verbrauchte sich die künstlerische Kraft in kriegerischer Leistung.

Korinth. Auf dem Wege zwischen Sparta und Athen begegnet uns die schon von Homer als reich bezeichnete, mächtige Stadt, die durch ihre vorzügliche geogra-phische Lage an zwei Meeren, durch ihre kolonisatorische Tätigkeit und durch Handel und Gewerbe zu großer Macht gelangt war, Korinth.

Hier war frühzeitig das Königtum von einer Adelsherrschaft abgelöst wo-rden. Das bedeutete aber keineswegs eine nur für diese Stadt charakteristische Ände-rung in der Entwicklung des griechischen Staatswesens, sondern hing mit der Enstehu-ng und dem Wachstum der Polis zusammen. Nur in wenigen Staaten, wie in Epirus, Makedonien und Sparta, und in Kyrene blieb das Königtum bestehen. Sonst wich es überall aristokratischen Regierungsformen. Die Könige wurden meist nicht durch re-volutionäre Bewegungen beseitigt, sondern ihre Macht wurde nur eingeschränkt, und sie behielten eine bevorzugte politische oder priesterische Stellung. In den Vordergru-nd trat der Rat der Alten, der sich aus höchsten Beamten oder aus Mitgledern der älte-sten Adelsgeschlechter zusammensetzte, Diese unklaren Zeiten der Übergänge von einer Staatsform zur anderen, die vor allem für die breiten Schichten des Volkes recht drückend waren, nützte häfig ein einzelner für sich und schwang sich als Alleinherr-scher, als Tyrann, zur Macht empor. Aber die Tyrannis war nur eine vorübergehende Regierungsform. Sie war verfolgt vom Haß des verdrängten Adels und von der Unzu-friedenheit des Volkes, das mit seinen Steuern die kostspielige Hofhaltung des Tyra-nnen bezahlen mußte. Außerdem hing der Bestand der Tyrannis von der Persönlichkeit des Herrschers ab; sie brach zusammen, wenn sie von einem hervorragenden Geist in schwächere Hände überging. Daher überdauerte sie auch nirgends die dritte Genera-tion und machte durch die Vernichtung der Adelsherrschaft den Weg zu demokrati-schen Formen frei, denen die Zukunft gehörte. (zu altern=gerusen=gerussen, R.I.)

In Korinth fand die Aristokratie, an deren Spitze die mächtige Familie der Backhiaden stand, durch Kypselos ein Ende, der im Jahre 655 v.Chr. als Alleinherr-scher die Macht ergriff. Ein führt ein sehr kluges und volksfreundliches Regiment und legte in der dreißig Jahren seiner Herrschaft durch soziale Erleichterungen den Grund zum Wohlstand Korinths.

Sein Nachfolger wurde sein hochgebilteter und weitblickender Sohn Peri-andros (625-585 v.Chr.), der in einer der längsten griechischen Alleinherrschaften Ha-ndel und Gewerbe förderte und die Seemacht Korinths hoher Blüte engegenführte. Er schuf eine staatliche Münzezeichen. Das Flügelpferd Pegasos soll der Sage nach zum erstenmal gesattelt worden sein, als es aus dem berühmten Stadtbrunnen Pirena trank.

Periandros stützte sich auf die Unterschichten und bemühte sich, sie dadurch zu gewinnen, daß er gegen die Ausschweifung, den Müßiggang und den Mammon der Reichen wie auch gegen den Luxus der vornehmen Frauen durch Gesetze auftrat. Er führte anfangs eine milde und vorbildliche Regierung. Aber politischer Verrat bewog ihn, einen Boten zu seinem Freud Thrasybulos, dem Tyrannen von Miletos, um Rat zu schicken. Der Tyrann gab dem Abgesandten keine Antwort, lächelte nur und schlug mit seinem Stock die höchsten Ähren des Getreidefeldes ab,durch das sie gerade schri-tten. Periandros verstand die Geste und ließ seine einflußreichsten Gegner beseitigen.

Der drohenden Arbeitslosigkeit steuerte er durch Errichtung prunkvoller Ba-uten, von denen heute noch Reste, vor allem die von Architravstücken gekrönten si-eben wichtigen Säulen des Apollontempels, künden. Er dachte auch an große Unter-nehmungen, wie die Durchstechung des Landenge, die sich aber noch als undurchfüh-rbar erwies und erst dem 19. nachchristilichen Jahrhundert vorbehalten blieb. Um die kleinen Betriebe vor der Unterbietung durch die großen zu schützen, verbot er eine zu weit gehende Verwendung von Sklaven. Seit früher Zeit wurde Poseidon[86] als die wi-chtigste Gottheit der Stadt zwischen den Meeren verehrt, und zu seinem Gedenken hi-elt man alle drei Jahre die Isthmischen Spiele ab.

Seine prächtige Hofhaltung breitete über die Stadt den Glanz heiterer Lebe-nsfreude. Künstler und Dichter zogen an seinen Hof, daunter auch Arion aus Lesbos, der lange Zeit in Korinth wirkte, das Musikwesen arganisierte und dithyrambische Chöre (Dithyrambos=kultischea Festlied zu Ehren des Dionysos) einstudierte, aus de-nnen sich im Laufe der Zeit das Bühnendrama entwickelte. Berühmt waren die Bro-nzearbeiten und Töpferwaren, die nach allen Seiten, besonders nach dem Westen, aus-gefürt wurden.

Periandros war eine bedeutende Persönlichkeit. Seine Freunschaften und Bündisse reichen weit, und er wurde auch oft in Streitfällen zum Schiedsrichter auf-gerufen. Die Griechen zählten ihn wegen seiner klugen Staatsführung zu den Sieben Weisen des Altertums, zu denen noch Theles aus Miletos, Chilon von Sparta und Kleobulo von Lindos (Rhodos) gehörten.

Mit seinem Enkel Psammetich, der nur drei Jahre regierte, endete die Herr-schaft der Kypselidon und wurde von einer gemäßigten Oligarchie, einer Herrschaft weniger Adeliger, abgelöst,

Im nahen Sikyon, der Gurkenstadt (ho sikyós=o sikuos, die Gurke), stürzte Orthagoras um 660 v.Chr. die Herrschaft des Grundadels und begründete die hundert-jährige Tyrannis der Orthagoriden. Eine besondere Höhe erreichte die Stadt unter einem der Nachfolger, dem sehr tüchtigen Kleisthenes (595-569 v.Chr.). Sikyon wurde durch die der orientalischen Kunst nahestehende Vasenmalerei berühmt und leistete auch Wertvolles im Bronzehohlguß, wozu die nahen Kupfergruben das Material lie-ferten.

Die Tyrannis als Staatsform kam um diese Zeit auch in den jonischen Sie-dlungen auf. Besonders Erwähnung verdient darunter die Stadt Mytilene auf Lesbos. Hier war nach einer Auflehnung des Bürgertums gegen den Stadtadel Pittakos zur Her-rschaft gelangt, ein Mann von formloser Lebensart, aber ein großer und weiser Herrs-cher, dessen Bestreben es war, mit kluger Mäßigung die in ständiger Unruhe befindli-che Stad zu führen. Um die argen Ausschweifungen der Trinkgelage einzüdämmen, er-ließ er ein Gesetz, daß ein Mann, der ein Verbrechen in der Trunkenheit beging, dopp-elt so schwer zubestrafen sei wie einer,der sich in nüchternem Zustand schuldig mac-hte.Seine Lebenszeit fällt in die seiner als Dichter persönlichkeiten hochberümter Lan-dsleute, Sappho und Alkaios. Je älter er wurde, um so mehr wuchs der Ruhm seiner Weisheit. Als ihn währen des Besuches in Lydien der König Krösos fragte, was nach seiner Meinung die größte Macht auf Erde sei, antwortete Pittakos schlagfertig: “Die Macht der Gesetztafeln”. Seine Aussprüche wurden gesammelt und überall verbreitet, und er selbst wurde als einer die Sieben Weisen verehrt.(Pittakos=pitas=pitaš=fragt-e, R.I.)

Athen. Athen liegt, vom Meer entfernt, in der Attischen Ebene, die vom Ke-phissos und Ilissos bewässert wird. Einen natürlichen Wall gegen Osten bildet die la-nge graue Kette des Hymettos und weiter nördlich der marmorreiche Pentelikon. Auf der westlichen Seite erstreckt sich die Kette des Ägaleos bis zur Bucht von Salamis. Im Süden breite sich das Meer und die Berge von Ägina, und im nördlichen Hintergru-nd schirmt der ragende bewaldete Parnaß ab, zugleich Scheide zwischen Attika und Böotien. ((Athen mit Akropolis waren nur Leuchtturm der Pelasger=sog.Slawen, R.I.)

Die Stadt, zu jener Zeit noch ein Haufen kleiner weißer Häuser an krummen Straßen, lagerten um den Burgberg, um die sich 150 m über dem Meeresspiegel erhe-bende Akropolis. Hier baute ein Herrschergeschlecht seine Burg, ähnlich der von My-kenä, an die noch Reste am Rand der Akropolis, die sogenannten Pelasgermauer, eri-nnenrn. Ihr alter Name Kerkopia gemahnt an den ersten sagenhaften König Kerkops, unter dessen Nachkommen man Erechthens als Gott verehrte und ihm später einen Te-mpel auf der Akropolis weihte. (Pelasgisch=sog.Slawisch, R.I.)

Das unliegende Land war nicht gerade fruchtbar, aber dennoch wuchsen Olivenhaine über den Flußtälern, Feigen und Weinstöcke in den Niederungen des Ke-phissos. Auch Kornfelder dehnten sich in den Ebenen aus, und auf felsigem Boden grünte Weideland. Von den drei beineinanderliegenden Häfen Munychia, Zea und Pi-räus ging ein lebhafter Seehandel mit Öl als Tauschware in die Welt.

Das Land war von der großen dorischen Einwanderung verschont geblieben, aber es hatte eine mit Fremden vermischten Bevölkerung, weil es landflüchtigen Leu-ten vielfach Unterschlupf gewährt hatte. An der Kolonisation hatte Athen nicht teil-genommen.

Von früher Zeit an tritt uns Attika als ein Einheitsstaat mit der Hauptstadt Athen engegen. Theseus soll diesen sogenannten Synoikismós, diese Einigung zur ein-er politischen Organisation mit einer einzigen Hauptstadt, vollzogen haben.

Alle Grundbesitzer Attikas galten als gleichberechtige Bürger, kein Einbruch von Fremdvölker hatte die Einwohner in Erober und Unterworfene geschieden wie in Sparta. Die ältesten und bodenreichen Familien hatten führende Stellungen inne. Sie ordneten sich in Notzeiten ihren Königen unter, in Jahren der Ruhe behaupteten sie wi-eder ihren Einfluß auf die Königsmacht.

Im weiteren Verlauf ging die Entwicklung der attischen Verfassung den glei-chen typischen Weg wie sonst in Griechenland. Die Königtum wurde immer mehr eingeschränkt,bis dem König zuletzt nur noch kultieche Aufgaben und Rechte blieben.

Die Sage nennt als letzten König Kodros. Die Aufhebunng der Königswürde sei durch den freiwilligen Tod dieses Herrschers bei der Abwehr der herandrängenden Dorier herbeigeführt worden. Man erklärte, niemand sei seiner Nachfolger würdig, und übergab die politische Leitung einem auf Lebenszeit gewählten Oberbeamten einer “Herrscher oder Archon”. 732 v.Chr. begrenzte man die Amtszeit des Archonten auf zehn Jahre, mit 683 v.Chr. begann die Reiche der nur für ein Jahr gewählten Ar-chonten. Um diese Zeit verteilte man die gesamte Staatsführung auf neun Archonten. Der oberste Archon war der Archon Epónymos (=der den Namen gebende), nach dem das Jahr bekannt wurde. Der Archon Basileus,[87] der den Namen “König” trug, war mit den religiösen Aufgaben, der Archon Polémarchos, der “Kriegeroberst”, mit dem mili-tärischen Oberbefehl betraut. Dazu kamen die sechs Thesmothéten (=Gesetzgeber), denen die Rechtsprechung zugewiesen wurde.Diese Oberbeamten waren die Erben der alten Königswürde.(Basileus bis heute nur sog.slawisch, wie Sultan=Siltan=Silatan,RI)

Die schon der Königszeit bertehende Volksversammlung, die die Beamten wählte und über Krieg und Frieden entschied, und der Rat, der die Gesetzte vorberei-tete, blieben erhalten. Als neu kam der Areopag hinzu, der auf dem Areshügel (Areo-pag) gegenüber der Akropolis tragte. Ihm gehörten die gewesenen Archonten an. Er übte die höchste Blutgerichtsbarkeit aus und entschied über alle Verfassungens- und Verwaltungsfragen. (Aber Synoikismós=synoik=sinoi ik: sinoi=Söhne “Einigung”, RI)

Trotz aller dieser Umwandlungen blieben die Adeligen im Besitz der Macht. Sie gründeten ihre herrschende Stellung auf das Vorrecht der Geburt. Später setzte sich daneben der durch Gewerbe und Handel emporstrebende Stand als gleichberechtigt durch. Die unteren Schichten hatten nach wie vor unter der Willkür des Adels zu lei-den. Sie hafteten mit Weib und Kind und ihrem eigenen Leben für das geborgte Geld; sie verschuldeten immer mehr und verloren ihren Besitz an den Adel.

Die Bevölkerung gliederte sich nach dem Einkommen aus Grund und Boden 1. in die Eupatriden, die Adeligen, die in großer Wohlhabenheit in den Städten lebten, während Sklaven ihre Güter betreuten und Händler mit ihrem Geld Geschäfte betrie-ben; 2. in die Demiurgoi, die Handels und Gewerbetreibenden und freien Arbeitet; 3. in die Georgoi, die Kleinbauern und Landarbeiter, die in stetem Kampfe um den Ertrag des Bodens und gegen die Habiger ihrer Gläubiger standen.

Die Unzufriedenheit unter Bauern und städtischen Arbeitern nüzte Kylon, ein junger Adeliger und Olympiasieger, der Schwiegersohn des Tyrannen Theagenes von Megara,[88] und besetzte mit Söldnern die Akropolis, um die Alleinherrschsaft an sich zu reißen. Aber der Archon Megakles, das Oberhaupt des damals mächtigsten Adelsgeschlechtes der Alkmeoniden, belagerte mit dem Landvolk die Burg und erzwa-ng durch Aushungerung die Übergabe. Kylon konnte entweichen, ein Teil seiner An-hänger, die an den Altar der Eumeniden geflohen waren, wurde entgegen den Verein-barungen an der heiligen Stätte ermordet. Diese Bluttat hatte landaurende Unruhe im Gefolge. Man glaubte, ein Fluch liege seitdem auf den Alkomeoniden und damit auf dem Volke. Noch später wurde für Perikles die Abstammung von den Alkomeoniden zum Anlaß seiner Vertreibung aus Athen. Die Götter selbst schienen diesen Glauben zu bestätigen. Seuchen verheerten Athen, und Salamis ging in dem wegen der Vertrei-bung Kylons ausgebrochenen Kriege an Megara verloren.

Da ließ sich Adel herbei, einige Zugeständnisse zu machen. Die Alkmeoni-den wurden aus der Stadt verbannt und der Archon Drakon (621 v.Chr.) beaufragt, zum erstenmal die Rechtsordnungen auf Gesetzestafeln aufzuzeichnen, um die Willkür der adeligen Richter zu unterbinden. Drakon hat das bestehende Recht durch neue Bestimmungen erweitert. Unter diesen ist besonders erwähnenswert, daß das Recht der Blutrache für Mordverbrechen, das früher nur den Verwandten zustand, allein dem Staate vorbehalten wird. Von jetzt an entschied der Areopag über Schuld und Urteil und und vollzog die Strafe. Die Annahme von Sühngeld war von nun an verboten. Um seine Rechtsordnung durchzusetzen, legte Drakon Strafen von besonderer Härte, von “drakonischer Strenge”, fest. (Drakon=d rakon; besser rakom: mit Arm zu strafen,R.I.)

Aber in der dringendsten Frage, der Lösung der politischen und wirtschaftli-chen Spannungen zwischen dem Grundadel und den vom Untergang bedrohten Klein-bauern und Arbeitern, versagte seine Gesetzgebung. Die Schwachen blieben auch wei-terhin der Ausbeutung der Starken ausgesetzt. Die Mißstimmung im Volke wuchs im-mer mehr, und sie hätte Athen an den Rand des Abgrunds getrieben, wäre ihr nicht in schwerer Schicksalsstunde ein Retter erstanden, Solon. (=Retter=Löser=Salzer, R.I.)

Solon ist der erste griechische Staatsmann, dessen Leben und Absichten wir näher kennen. Denn er hat mit seinen politischen Liedern, von denen Bruchstücke auf uns gekommen sind, das Geschehen seiner Zeit begleitet und ein anschauliches Bild der Verhältnisse während der Ständekämpfe gegeben.Er sah klar,daß nicht ein unabän-derliches Geschick seine Stadt mit Unheil bedrohe, sondern die Habgier seinen Bürger.

Solon stammte aus vornehme Geschlechte, aber aus bescheidenen Verhä-ltnissen. Er wurde Kaufmann und holte sich auf weiten Fahrten reiche Erfahrungen und Kenntnis fremder Länder. Auf seinen Anspora und Plan setzten sich die Athener in einem plötzlichen Überfall wieder in den Besitz der verlorenen Insel Salamis.

Für das Jahr 594/93 v.Chr. wählten die Athener Solon zum Archon Epóny-mos mit unbeschränkter Vollmacht, um die Gegensätze in der Bürgerschaft auszuglei-chen und eine neue Verfassung zu schaffen. Er stand großen Schwierigkeiten gegen-über, weil die aristokratische Gruppe an ihrer politischen und wirtschaftlichen Vorma-chtstellung nichts einbüßen wollte, radikale Elemete der Gegenseite den Ruf nach Neuaufteilung des Bodenbesitzes erhoben. Seine Menschenkenntnis und sein Gefühl für das der arbeitenden Bevölkerung zugefügte Unrecht ließen ihn mutig allen über-steigerten Forderungen entgegentreten. (Solon=sol on: sol=Salz, Salzer=Salam-is, R.I.)

Sein erster Schritt war, alle auf Grundbesitz liegenden Schulden Privaten wie dem Staat gegenüber durch seine “Entlastung, Seisáchteia” aufzuheben und durch Ver-schuldung in Sklaverei gekommenen Personen die Freiheit wiederzugeben. Von einer Neuaufteilung des Bodens nahm er Abstand und beließ den Besitzern alle Ländereien, auf die sie gerechten Anspruch hatten. Die Bildung eines Großgrundbesitzes trat er du-rch da Verbot entgegen, Boden über einen gewissen Umfang durch Kauf zu erwerben, um zu verhindern, daß die Güter in der Hand weniger Besitzer verienigt wurden. Da-mit sicherte er den Fortbestand des attischen Bauerntums und führte es aus der priva-ten Willkür der Adeligen heraus, übertrug die Entscheidung in wirtschaftlichen und re-chtlichen Fragen dem Staate, bahnte dadurch einer neuen Auffassung von Rechtsstaat zum erstenmal den Weg und legte den Grund zu späteren Großmachtpolitik Athens. (Salz=Salamis=salam is: salam=recht, auch solam=salze=salzen=pökeln; Salami, R.I.)

Bei der Verfassungsreform beachtete er eine möglichste Beibehaltung der früheren Verhältnisse. Daran anknüpfend stufte er die Rechte und Pflichten nach dem Besitz und nicht nach der Geburt ab und schuf durch die Einteilung der Bürger nach dieser Richtschnur in vier Klassen eine Timokratie. Mit diesem Namen bezeichnete der Grieche jene Staatsform,bei der die politischen Rechte und Plichten nach dem Ver-mögen bemessen wurden. Die vier Klassen umfaßten 1. die Großgrundbesitzer; 2. die Ritter, die zu Pferd ihren Kriegsdienst leisteten; 3. Zeugiten, die als Hopliten in einiger Waffenrüstung kämpften; und 4. die Theten, die Arbeiter, die vom Kriegsdienst befreit waren, nur als Ruderknechte Verwendung fanden, keine Steuern zahlten und außer dem Recht der Teilnahme an den Volksversammlung und den Gerichten keinen Zuga-ng zu einem Ehrenamt hatten. An der Spitze des Staates standen weiterhin die neun Archonten, die aus der ersten Klasse gewählt wurden. Neben den Areopag, den ober-sten Gerichshof, trat ein Rat von Vierhundert, die aus den ersten drei Klassen für ein Jahr gewählt wurden und minderstens ein Alter von dreißig Jahren erreicht haben mu-ßten. Dieser Rat entfaltet anfangs eine vorbereitende Tätigkeit für alle Angelegenheit-en des Gemeinwesens, übernahm aber später auch Befugnisse des Areopags. Die Vo-lksversammlung bestand aus allen Bürgern über zwanzig Jahre und hatte die gleichen Rechte wie früher. Eine große Befugnis der Volksversammlung bestand darin, daß sie jederzeit die Archonten zur Verantwortung ziehen und bestrafen konnte. Wenn deren Amtszeit zu Ende ging, überprüfte die Volksversammlung die Tätigkeit während des abgelaufenden Amtsjahres und entschied über den Übertritt in den Areopag.(Recht,RI)

Alle Bürger war auch die Teilnahme an den Geschworenengerichten, an den Heliaia, gestattet. Vor diese kamen alle Streitsachen mit Ausnahme der Mord- und Verratsprozesse, und man konnte dort Berufung gegen jede behördliche Maßnahme einlegen.(Recht=Rechte, Gesetze zu bringen und sie durchzuführen: Löser an alle, R.I)

Die politische Neuordnung wurde durch eine Reihe von Gesetzen ergänzt, die sich mit wirtschaftlichen und privaten Angelegenheiten befaßten. Solon nahm statt der früheren äginetischen Währung die chalkidisch-jonische an; dadurch löste er Athen von seiner gefährlichen Nachbarin Ägina ab und schuf durch den weiteren Geltungskr-eis dieser Währung eine Erleichterung für den Warenverkehr nach dem Osten. Zur Fö-rderung von Gewerbe und Handel erhielt das Volk das Recht der Gewerbefreiheit, das Recht, sich zu Genossenschaft zusammensuschließen und Berufsinteressen gemeinsam zu vertreten. Die Fremden erhielten als Metöken oder Schutzbürger in Athen günsti-gere Bedingungen als anderswo in Griechenland, und die Bürgerrechtsverleihung wu-rde ihnen erleichtert. Die Ausfuhr von Bodenproduktion wurde mit Ausnahme des Oli-venöls aufs strengste verboten, um die Inlandspreise zu senken. (“äginetischen Währu-ng die chalkidisch-jonische”, makedonische: Barbaren hatten Recht, nie Piraten, R.I.)

Im Bereich des persönlichen Lebens verbot Solon den dauernden Müßigga-ng, ausschweifende Lebenshaltung, übertrieben Luxus bei Festlichkeiten, Opfern und Begräbnissen, die üble Nachrede und den bösen Klatsch. Der Privatbesitz wurde gesi-chert; hatte der Erblasser Söhne, so mußte er seine Güter beim Tode unter sie ver-teilen. Seit Solon besteht in Athen das Recht der letztwilligen Verfügung und der gese-tzlichen Vollziehung des Testamentes. (Diese Traditionen waren älter als Athen, R.I.)

Die Stadt, die ihre Bürger rechtlich und persönlich umsorgte, verlangte aber auch, daß sich keiner eigensüchtig dem Dienst am Gemeinewohl entziehe. Daher wur-de einer, der in Zeiten von Bürgerstreitigkeiten nicht Partei ergriff, mit dem Verlust des Bürgerrechts bedroht. [Solon zur Solution=(Auf)Lösung: Solu + n = Solun, R.I.]

Besondere Betreung im solonischen Athen galt der Erziehung der Jugend. Die Kinder aller Bürger wurden im Lesen und Schreiben sowie in der Musik unterri-chtet, sie wurden angehalten, die großen Dichtungen auswendig zu lernen und sie zum Saitenspiel zu singen. Solon verordnete, daß bei Festlichkeiten die Homerischen Ge-dichte (sie waren nur seit Peisistratos, nie vorher, R.I.) in geregelter Reihenfolge nach der schriftlich überlieferten Grundlage vorzutragen seien, um willkürliche Änderungen und Erweiterungen zu verhindern. Zu der geistigen Erziehung kam die körperliche Ausbildung in den Ringschulen oder Palästren.(Mit Solon Falsifikat des Atlantis,R.I)[89]

Solon hat allen seinen Reformen einen sittlichen Hintergrund gegeben. Er wollte vergangenheitsbedingte Gegensätze versöhnen und die Menschen nicht durch Zwang, sondern durch das Bewußtsein der Verbundenheit mit dem Ganzen zu wahren Staatsbürgern erziehen. Er, der immer das Maßhalten lehrte, gab selbst das beste Bei-spiel, indem er, aufgefordert, die Alleinherrschaft zu ergreifen, dieses Angebot ableh-nte und sein Amt gesetmäßig wieder niederlegte. Nachdem er die Beamten eidlich ver-pflichtet hatte, während der nächsten zehn Jahre seine Gesetze unverändert zu lassen, um ihren Wert zu erproben, ging er auf weite Reisen, nach Ägypten und Lydien.

Aber schon nach seinem Weggang erhoben sich alte Streitigkeiten. Die Ade-ligen konnten es nicht verwinden, daß ihr Besitz geschmälert worden war und daß die Unterschichten durch den Zutritt zu den Volksgerichten erhöhte Macht erlangt hatten, die Leute aus dem niederen Volke aber zürnten über die Unterlassung einer Neuver-teilung von Besitz und Rechtsanspruch. Die Mitwelt wollte sein Werk nicht anerken-nen, aber für die späteren Zeiten steht er als Richtungsweiser auf dem Wege Athens zur Demokratie und zur kulturellen Großmacht.

So fand Solon den Platz unter den Sieben Weisen, und die Legende überlie-fert ein geschichtlich allerdings recht fragliches Gespräch zwischen ihm und Krösos, dem mächtigen und überaus reichen König von Lydien, über das Geheimnis menschli-chen Glücks.Krösos hatte viele Völker, vor allem die Griechenstädte an der Küste Kle-inasiens, unterworfen und herrschte in seinem Glanz zu Sardes am Hermosfluß. Da der Weise, den Krösos alle seine Schätze sehen ließ, keine Verwunderung zeugte, fragte der König, wen er für glücklichsten Menschen halte, und hoffte, er werde ihm selbst diesen Platz zuerkennen. Doch Solon antwortete: “Der Mensch ist ein Spielball des Glücks. Ich sehe, daß du reicht bist und über viele Menschen gebietest; allein als Glü-cklichsten kann ich dich erst bezeichnen, wenn ich erfahre, daß du dein Leben auch glücklich beschlossen hast”.

Der König verachtete diesen Ausspruch des Weisen. Aber als später seine Hauptstadt Sardas von den Persern erobert, er selbst gefangen und auf den Scheiter-haufen gestellt worden war, rief er im Gedanken an den großen Weisen dreimal den Namen Solon. Kyros, der siegreiche Perserkönig, forschte nach der Ursache seines Ausrufen. Als er alles erfahren hatte, löste er im Bewußtsein der Nichtigkeit des men-schlichen Lebens die Fesseln des gefangenen Königs und behielt ihn als Freund und Ratgeber bei sich.

Als der greise Solon nach Athen zurückkehrte, hatte sich aus den Parteikä-mpfen der Bürger eine Tyrannis erhoben, und sein großes Reformwerk schien weni-gstens für absehbare Zeit vereitelt.

Die Herrschaft der Peisistratiden. Aus den streitenden Gruppen hoben sich allmählich drei Parteien heraus: die Bewohner der “Küste”, die Handel und Gewerbe trieben und Anhänger Solons waren; die Grundbesitzer der “Ebene” von Eleusis und Athen, die Gegner Solons; und die armen Bauern aus dem “Gebirge” der nordöstlichen Landesteiles, die “Diakrier”. (Diakrier=dia krier=kriar=Verberger, R.I.)

Auf diese und die Arbeiter der Stadt gestützt, riß der nach Geburt, Vermögen und nach seiner Stellung dem Adelsgeschlecht zugehörige Peisistratos (561-528v.Chr.) die Alleinherrschaft an sich. Er zeigte der Volksversammlung eine Wunde und behau-ptete, sie sei ihm von Feinden des Volkes beigebracht worden. Er verlangte deshalb ei-ne Leibwache für sich und erhielt sie trotz dem warnenden Einwand Solons. Mit dieser bewaffneten Schar besetzte er die Akropolis und rief die Tyrannis aus. Allerdings hielt er erst nach zweimaliger Vertreibung die Herrschaft fest in Händen.(Pei si s trat os,R.I)

In Peisistratos einten sich Ehrgeiz mit Staatsklugheit, unversöhliche Strenge stehen großügiger Nachsicht. Er ließ die Solonische Verfassung weiterbestehen, nur schob er auf die einflußreichen Stellen seine Verwandten und vertrauten Freunde. Er mildetrte seine Diktatur durch Zugeständnisse und hinterließ, sich dessen wahrschein-lich gar nicht bewußt, das Rahmenwerk Solons als ein auszubauendes Vermächtis an die Demokratie. Immer mehr gewann er die Zuneigung seiner Mitbürger. Er verteilte Staatsgüter und den Besitz von Verbannten unten die Armen und verschaffte Arbeit durch eine umfassende Bautätigkeit. Die Schlagkraft des Heeres wurde verebessert, die Flotte ausgebaut, aber in kluger Überlegung jede kriegerische Verwicklung ver-mieden. Der Handel holte mächtig auf durch Straßenbauten, Befestigungen des Hafens von Munychia, durch Verträge und Besetzung von einflußreichen Plätzen an der ma-kedonischen Küste und am Hellespont, wo das früher zu Lesbos gehörige Sigeion noch weiter an Bedeutung für den Handelsverkehr mit den Ländern am Schwarzen Meer ge-wann. (Athen nur nach Solon, mit Peisistratos,[90] und nachher Platon. Nur das, R.I.)

Besondere Aufmerksamkeit aber wendete Peisistratos der Stadt Athen zu, und er und seine Söhne schmückten sie mit monumentalen öffentlichen Bauten. Der Aufstieg zur Akropolis und ein Prachttor (die Propyläen des Peisistratos) wurden angelegt, der alte, schon unter Solon für die Athene Poliás auf den Grundresten des Megarons einer prähistorischen Burg erbaute Tempel, das Hekatómpedon (Bezeich-nung für einen 100 Fuß langen Tempel), wurde mit einer Säulenhalle umgeben, und die Giebel wurden mit Figuren aus parischem Marmor geschmückt. Am Südhang des Burgberges erbaute Peisistratos dem Tempel des Dionysos Eleuthereus mit einer Or-chestra die Chöra der großen Dionysien.(–pedon=peda, anderer Dialekt auch Fuß, R.I.)

Dieser kultischen Feierlichkeit, von Peisistretos im Jahre 534 v.Chr. einge-führt, vedanken wir die Tragödie. Die Tragödie (=Bockensang) hat ihren Namen von den in Bocksfell gehüllten Chorsängern, die als Satyrn Gesänge und Tänze zu Ehren des Dionysos aufführten und Erzählungen aus dem Leben des Gottes vortragen. Mit der Zeit erweiterte sich der Umfang des Dargestellten, Mithen und Geschichten wu-rden mit einbezogen, und indem der Vorsänger als Sprecher dem Chor gegenübertrat und sich mit ihm in einer Wechselrede unterhielt, entwickelte sich allmählich das Dra-ma. Als Begründer der Tragödie wird Thepsis genannt, Dichter und Schaspieler in ei-ner Person, der 534 v.Chr. zum erstenmal dem Chor einen erzählenden Schauspieler gegenübergestellt haben soll. Er galt auch als der Erfinder der Theatermaske und soll, wie Horaz berichtet, auf seinem Wagen (Thespiskarren) umherreisend, seine Stücke aufgeührt haben. Er richtete in Athen das Drama als Teil der Großen Dionysien ein. (Tragödie von trag=Spur, eine Spur von Werk zu fühlen, hinterzulassen, R.I.)

Etwas östlich von Dionysostheater am Ilissos begann Peisistratos mit dem Bau des Olympieions. Dieser großartige Zeustempel, ein Dipteros mit 104 korinthi-schen Säulen von 17 m Höhe, ging über die üblichen attischen Maße hinaus und suchte seine Vorbilder in Ephesos und in sizilischen Tempelanlagen. An ihm baute noch die hellenistische (polyteistische, R.I.) Epoche weiter. Erst unter Kaiser Hadrian (132 n. Chr.) wurde er als Hypäthraltemel (=Tempel ohne Dach) vollendet.

Peisistratos förderte, bewußt auf das attische Kleinbauertum ausgerichtet, den Demeterkult und erbaut für die Eleusischen Weihefeste die große Mysterienhalle in Eleusis, das Telesterion, im Ausmaß von 2712 m2.

Er begünstigte auch den Kult der Pallas Athene. Sie wurde jetzt die aner-kante Schirmherrin von Stadt und Land, und Peisistratos gestaltete das ihr zugeeignete Nationalfest der Panathenäen zu einer besondern Feierlichkeit aus. Die Reichen kamen für die Kosten der Festprozession und der Opfer auf, der Staat zahlte für die ärmere Bevölkerung die theoriká, die Eintrittsgebühren zu den Spielen oder Vorführungen.[91]

Für die anspruchsvollen künstlerischen Aufträge waren noch keine geeigne-ten Kräfte im Mutterland vorhanden. Die Peisistrartiden beriefen daher Künstle aus dem jonischen Osten, besonders von den Inseln Chios, Naxos, Samos, die die Lehr-meister der Athener wurden. Durch ihre Bautätigkeit verwandelte sich die vorher wa-hllos angelegte Stadt zu einer schönen, geschlossenen Anlage. Die Kunst des joni-schen Siedlungsraum mischte sich mit dem heimischen schlichter und herberen Scha-ffen und weckte die schlummernden attischen Fähigkeiten zu jener Blüte, vor der wir heute noch bewundert stehen.

Von Peisistratos und seine Söhne wurde auch die Dichtkunst gefördert. Ana-kreon aus Teos und Simonides aus Keos lebten am Hofe der Peisistratiden. Anakreon holte man im feierlichen Geleit von Samos, wo er einige Jahre bei dem Tyrannen Poly-krates geweilt hatte, nach Athen. Seine Lieder der frohe Geselligkeit, der Liebe, Musik und des Weines paßten gut in die genußfrohe Atmosphäre des athenischen Hofes, und des Simonides Hymnen und Gesänge erhöhten die Feierlichkeit öffentlicher Feste.

Als Peisistratos 528/27 v.Chr. starb, folgten ihm seine Söhne Hippias und Hipparchos unbestritten in der Regierung und führten sie mit kluger Mäßigung. Hipparch versucht sich auch in der Dichtkunst und schmückte die Meilensteine, die er längs der neuangelegten Landstraßen in Form von Marmorhermen aufstellen ließ, ne-ben der Angabe der Entfernung zum nächsten Ort mit Mahnsprüchen in Versen, wie z.B. dem folgendem: “Dies ein Denktstein Hipparchs. Gehe, Gerechtes im Sinn !”

Obwolh die Peisistratiden neben ihren segensreichen sozialen und politi-schen Neuerungen Athen durch die reiche Förderung der Künste aus einer bescheide-nen Landstadt zu einem angesehenen Kulturzentrum gemacht hatten, so war doch die Schicksalsstunde der Tyrannis gekommen. (Also, Athen nur nach Peisistratos, R.I.)

Einer der grausamsten Tyrannen war Polykrates von Samos.Er war ein Char-akter mit hoher Begabung und niederiger Gier, griff, von den Unzufriedenheit der Unt-erschichten zur Höhe getrieben, nach dem Zepter. Seine Raubzüge mit den berühmten roten Schiffen auf allen Meeren brachten ihm und der ganzen Insel großen Reichtum, aber er suchte seine Schandtaten mit dem Hinweis zu umkleiden, daß er aus seiner Pi-ratenbeute der Göttin Hera einen herrlichen Tempel mit 150 Säulen errichte. Als weit-ere Bauten schuf Polykrates eine 140 lange Steinmole, eine Trinkwasserleitung mit ei-nem 350 m langen Tunnel und für sich einen Palast, der sich an Größe und Pracht mit einstigen Prunktbauten von Kreta vergleichen ließ. Die hohen Kosten seiner verschwe-nderischen Hofhaltung suchte er viele von ihnen nach Süditalien auswanderten.

Seine Außenpolitik, mit der er ein waghalsiges Wechseklspiel trieb, wurde ihm zum Verhängis. Der persische Satrap von Sardes lockt ihn nach Magnesia und ließ ihn ans Kreuz schlagen. So hing der geniale Gewaltherrscher, wie Herodot erzählt, “zwischen Himmel und Erde, gebadet vom Regen des Zeus, gesalbt von der Sonne Strahlen”. (Herodot redet über altpersische Sprache, die an Weissen gehörte, R.I.)

In Athen zettelten Harmodios und Aristogeiton eine Verschwörung gegen das Haus der Peisistratiden an und ermoderten Hipparchos bei der Panathenäenproze-ssion (513 v.Chr.). Hippias konnte entkommen, ließ die Mörder hinrichten und paarte Macht mit Gewalt und Schrecken. Da wurde im Volke der Ruf nach Freiheit immer la-uter, die Alkomeoniden gewannen die delphische Priesterschaft durch den prunkvo-llen Wiederaufbau des vom Brand zestörten Appolontempels und auch die Waffenhilfe Lakedämons, Spartanische Truppen besetzten Athen, Hippias entsagte der Herrschaft gegen freien Abzug (510 v.Chr.), zog sich nach Sigeion zurück und suchte Verbindung mit dem Perserkönig. (Neue Persischesprache folgt nur nach 516 Jah v.Chr., R.I.)

Die Demokratie des Kleistehenes von Athen. In Athen entfesselten die einze-lnen Parteien des Adels alte Streitigkeiten. Da rief der Alkmeonide Kleisthenes, der gleichnamige Enkel des Tyrannen von Sikyon, das Volk auf, um mit dessen Hilfe se-ine Herrschaft in der Pallasstadt zu errichten. Sparta räumte Athen, und Kleisthens wu-rde Herr in Attika. Er knüpfte an die Solonische Verfassung an, baute sie aber, dem Gebot der Stunde folgend, im demokratischen Sinne aus. Die Demokratie, die Volks-herrschaft, hatte ihre Erfüllung gefunden. Die Zeit hatte sie ersehen, denn wie Thuky-dides sagt, bedürfe es des demokratischen Regiments, damit die Armen eine Zuflucht und die Reichen einen Zügel hätten. (Kleisthenes=kleis thenes=tenes=teniš=tenko,R.I.)

Die Grundlage der Verfassungsreform war eine Neueinteilung des Volkes, um eine Spaltung in Adeligen und Volk, in Reiche und Arme möglichst zu verhindern. Daher beseitigte Kleisthenes die alte Geschlechtereinteilung und gliederte Attika[92] na-ch natürlichen Einheiten in drei Bezirke: Athen mit Umgebung, Küste und Binnenland. Jede dieser Bezirke teilte er wieder in zehn Unterteilungen, die er als Drittel (Trittys)[93] bezeichnete. Durch das Los wurde je eine Trittys aus den drei großen Verwaltungsbe-zirken zu einer Phyle vereint, die also alle möglichen Gegensätze landwirtschaftlicher und sozialer Aufgliederung in sich schloß und dadurch diese aufheben sollte. Jede Phyle hatte das Recht, einen der zehn Feldherren (strategoi) zu ernennen. Außerdem wählte sie fünfzig Mitglieder in den Rat (Bulé) der Fünfhundert, der an Stelle des So-lonischen Rates der Vierhundert trat. Die Räte wurden durch das Los aus der Zahl der über dreißig Jahre alten Bürger gewählt. Damit waren die Vorrechte der Geburt oder des Vermögens aufgehoben und allein Bürgern das aktive Wahlrecht (das Recht, zu wählen) und das passive Wahlrecht (das Recht, gewählt zu werden) zugesprochen wo-rden. Die Bule war die oberste Verwaltungsbehörde und hatte die Vorberatung und das Vorschlagsrecht in allen Angelegenheiten, die der Volksversammlung zur Anname oder Verwerfung zu unterbreiten waren. Abwechselnd führten fünfzig Ratsherren (Pr-ytanen) als eine Art Ausschuß (Prytanie) in einer durch das Los bestimmten Reihen-folge die leufenden Geschäfte. Neben dem Rat blieb der Areopag als Hüter der Blutge-richtsbarkeit bestehen. (Prytanie=pritani ohne n pritai=pritaiti=verheimlicht, R.I.)

Die Volksversammlung, die unter freiem Himmel auf der hierfür künstlich hergerichteten Terrase der Pnyx, im Westen der Akropolis, tagte, bildeten alle über zwanzig Jahre alten Bürger. Sie vereinte in sich die gesamte Staatshoheit, entschied über Krieg und Frieden, Bündnisse, Gesetze und Steuern. Auch in den Volksgerichts-höfen fällte das Volk die Urteile, gegen die keine Berufung möglich war. Zum Schutze der jungen Demokratie schuf Kleisthenes die Einrichtung des Scherbengerichtes (Os-trakismos). Jederzeit konnte eine Mehrheit der Volksversammlung, die bei Anwesen-heit von sechstausend Mitgliedern beschlußfähig war, durch geheime Stimmenabgabe auf Tonscherben (Ostraka) jede übermächtige, dem demokratischen Staatsgefüge gefä-hrlich werdenden Persönlichkeit auf zehn Jahre ohne Einbuße an Ehre und Vermögen aus dem Staatsgebiet verbannen.[94] (“Synoikismós=synoik”; Synod=sinot=Sohn, R.I.)

Durch Kleisthenes war der athenische Staat eine Demokratie geworden. Es regierte ohne Rücksicht auf Geburt, Vermögen und Stand der Demos, das ist das gesa-mte, zu einer staatlichen Gemeinschaft vereinte Volk. Der Demos konnte sich unge-stört den Staatsgeschäften widmen, weil er alle beruflichen Sorgen auf Sklaven und Halbfreie abwälzte, die politisch rechtlos waren. Die grundlegende demokratische Ver-fassung des Kleisthenes dauerte mit kleinen Änderungen bis an das Ende der attischen Freiheit. Sie war allerdingst noch in den Anschauungen des Altertums befangen und daher nicht vollständig, sie kannte nur freie Bürger und schloß alle Frauen und die po-litisch nicht voll berechtigten Männer von öffentlichen Leben aus. Aber sie bedeutete für die damalige Welt eine zuvor nie und nirgends erreichte Leistung und gab die Sch-wungkraft zu der folgenden Hochkultur und schellte das Bewußtsein eigener Macht und Verantwortung hoch.

Panhellenische Kultstätten. Bewirkte das zerklüftete Relief des Landes und die Sonderart der griechischen Stämme eine starke politische Aufspaltung des Gesamt-volkes, “einen Kampf aller gegen alle”, wie Thukydides sagt, so war doch in kultu-reller Hinsicht ein Gemeinschaftsbewußtsein der Hellenen vorhanden. Schon in ihrer Sprache, in ihren religiösen Anschauungen fühlten sie das eigende Band, aber die Zu-sammengehörigkeit kam noch stärker zum Ausdruck in den Amphiktyonien, den reli-giös-politischen Verbänden von Nachbarstämmen in der Verehrung gemeinsamer Ku-ltstätten, in den gemeinsamen Opferfeste und Spielen.[95]

Der verbindete Mittelpunkt der Amphiktyonien war stets ein Heiligtum. So hatten die jonischen Griechen Kleinasiens das Poseidonheiligtum auf dem Vorgebirge Mykale gegenüber von der Insel Samos, dann gab es solche Kulturgemeichaften auf Delos, auf Kalauria, einer Insel im Saronischen Meerbusen, an der Küste von Argolis mit einem berühmten Poseidontempel, der, wie auch der heiligen Hafen, 1894 n.Chr. durch Kjellberg und Wide ausgegraben wurde. Zu dieser Ampiktyonie gehörte Athen.

Delphi. Die weitaus wichtigste Ampiktyonie aber war die von Delphi, die neben ihren üblichen kultischen und völkerrechtlichen Aufgaben seit 582 v.Chr. noch die Pythischen Spiele pflegte. Delphi lag in wilder Gebirgslandschaft, steil aufgebaut am Südhang des Parnasses dem Meer zu, und galt jahrhunderelang als geographischer Mittelpunkt der Welt. Man bewahrte dort einen heiligen Stein, wie ein halbes Ei gefo-rmt, der als “Nabel der Erde” bezeichnet wurde. Nach einer Tempellegende ließ Zeus, um den Mittelpunkt der Erde festzustellen,zwei Adler von den entgegengesetzten End-en der Welt auffliegen. Beim “Omphalós”, dem Nabelstein, trafen sie zusammen und beglaubigten so Delphi als Zentrum der Erde. Der älere Name für Delphi war Pyto, weil Apollon hier den Drachen Phyton erschlagen und dadurch die Anlage ermöglicht hatte.(Phyton=phyt on:phyt=phit=pit-i=pi ti: piti=einsaugen=erschlagen=besiegen,R.I.)

In scharfen und mühsamen Windungen stieg die Feststraße empor und führte die Pilger zuerst zu der berühmten Felsenquelle Kastália. Hier wuschen sie sich mit dem heiligen Wasser, das auch dichterische Begeisterung verliehen haben soll. Dann wies der Weg weiter zu der Umfassungsmauer, die den heiligen Bezirk einschloß. Lä-ngs der im Winkel geführten Heiligen Straße reihten sich kleinere Bauten, vor allem die Schatzhäuser der verschiedenen Staaten. Von diesen ist das Haus der Athener noch am besten erhalten. (Das kleine, quergestellte Haus kurz nach der unteren Wegbiegu-ng, links von der Straße.) Von dem Siphnierschatzhaus (das dritte Haus von links an der unteren Mauer) findet sich eine vollständige Wiederherstellung der Fassade in Gi-ps in dem reichhaltigen modernen Museum von Delphi. Sie gleicht der Zellafront eines Tempels, die von zwei Eckpfeilern eingefaßt ist und dazwischen zwei Säulen zeigt. Die Säulen sind, zum erstenmal in der griechischen Architektur, Frauengestalten, die auf dem Kopf einen sich nach oben verbreitenden Korb tragen, auf dem der wulstarti-ge Kämpfer mit der Deckplatte als Gebälkträger sitzt...

Olympia. Einen wesentlichen Beitrag zur Pflege des griechischen Gemein-schaftsbewußtsein lieferten die an bedeutenden Kultstätten in gewissen Abständen ab-gehaltenen Festspiele, bei denen die Hellenen ihre besten Leistungen in körperlicher Kraft und Gewandtheit zu Ehren der Götter zeigten. Am bekanntesten wurden die Spi-ele zu Delphi, Nemea, in der Landschaft Argolis, auf dem Isthmos von Korinth und vor allem die zu Olympia...

...Nach der gewöhnlichen Überlieferungen des Altertums zählten noch folge-nden berühmte Bau- und Kunstwerke zu den sieben Weltwundern: die ägyptischen Py-ramiden, die hängenden Gärten der Semiramis in Babylon, der Tempel der Artemis in Ephesos, der Pharos (Leuchtturm) von Alexandrien, der Koloß (Apollonstatue von 34 m Höhe) zu Rhodos und das Grab des Mausolos(Mauseleum) in Halikarnossos...(Auch was Makedonier in Amerika aufgebaut hatten, aber nicht in Hellas Akropolis..., R.I.)

...Zu den Schatzhäusern zählt seinem Charakter nach das am Westrand der Altis nahe dem Heraion gelegene Philippeion, ein zierlichen Rundbau mit einem joni-schen Peripteros, dessen Zella mit korinthischen Halbsäulen geschmückt war. Der Bau wurde von Philipp II. von Makedonien zur Feier des Sieges bei Chäroneia (338 v.Chr) begonnen und von Alexander dem Großen zu Ende geführt.

Gleichfalls aus der Zeit Alexanders stammt die den Ostrand der Altis ab-schließende 98 m lange Echohalle mit 44 Säulen im dorischen Stil. Die Benennung ist eine Anspielung darauf, daß von deren Stufen die Stimmen der Herolde und Trompeter einen siebenfachen Widerhall fanden...

Lebensformen der Frühgriechischen...

...Aus der Art des Aufschlages suchte man allerlei Vorzeichen, zumal in Lie-bessachen, zu deuten und fand Anlaß zu Scherzen. Aber vielfach vertiefte man sich in geistreiche Gespräche. Nach den alten Schriftsteller galt es den Griechen als Seligkeit, sich bei den Symposien, bekränzt mit dem Lorbeer Apollons, mit dem Efeu des Bak-chos, götternah zu fühlen und in gedankentiefer Unterhaltung Gespräche von hoher Kultur zu führen. Sie waren ein wesentliches Gegenstück zu den politischen Bespre-chungen auf der Agora. Wie viel sie den Griechen bedeuteten, spürt man noch aus den Trauerreden, in denen man den Toten nachrief, daß sie nicht mehr an einem Gelage teilnehmen können. Viele Vasenbilder bezeugen noch heute die Freude der Griechen an den Symposien.

Die starke Beanspruchung durch das öffentliche Leben hielt den Mann dem Haus und seine Familie fern, er gehörte vor allem dem Staate und der Politik. Die Frau aber verlor im Gegensatzt zur homerischen Zeit[96] stark an Einfluß, durch ihre Abge-schlossenheit auch an Bildung und Lebenserfahrungen. Ihr blieb nur die beschränkte Tätigkeit in der Verwaltung des Hauswesens, in der Erziehung der Kinder und der Aufsicht der Sklavinnen. Ihre Rolle in der Gesellschaft war bedeutungsvoll. Auch die Töchter wuchsen in streng umhegter Zurückgezogenheit heran...

Die Kriegsschiffe dienten neben ihren militärischen Aufgaben auch dem Schutz der Handelsflotte in der Ägäis gegen Piraten.

Hatte sich ein Todesfall ereignet, so war die Bestattung des Leichnams hö-chste Pflicht der Angehörigen, die Vernachlässigung eine Sünde gegen den Toten, der ohne Beerdigung keinen Einlaß in den Hades erlangen konnte, und gegen die Götter der Ober- und Unterwelt.

Man schloß dem Toten die Augen, badete und salbte ihn mit wohlriechend-en Salben und hüllte ihn bis zum Kinn in Leintücher. Das Haupt schmückte man mit einem Kranz. Dann bahrte man die Leiche öffentlich auf, in Athen im Trauerhause, an anderen Orten vor den Türen. Klagende Frauen umgaben die Bahre.

Am dritte Tage wurde der Tote im feierlichen Zuge unter Voranantritt von Flötenspielerinnen durch die Straßen getragen; in der Zeit der Adelsherrschaft entfalte-te sich dabei eine maßlosen Pracht. Wagen und Gruppen zu Fuß folgten dem prunkvo-llen Leichenwagen (Ekphorá). Die Leichenverbrennung hielt sich neben dem Erdbe-gräbnis. Die Verbrennung dürfte noch aus der Wanderzeiten stammen, wo der Ortswe-chsel keine Betreuung der Grabstätte ermöglichte. Die Verbrennung erfolgte im Grabe selbst oder auf besonderen Brandplätzen. Dann wurden die Asche in einer Urne beige-setzt. Bei Erdbestattung wurden die Leichen je nach dem Vermögen in Ziegelplatten-oder Holzsärge gebettet. Reiche wurden in Sarkophagen aus Porosstein oder Marmor beigesetzt. Gern legte man dem Toten reichlich Gaben ins Grab, kleine Götterbilder, Menschen- oder Tierfigürchen, Trinkgefäße, Waffen, Hausgeräte, den Frauen Spiegel, Schmuckkästchen, Salb- und Ölfläschen, den Kindern Spielzeuge...[97](Urna urni, R.I.)

Die Besitzer liebten es, Sklaven verschiedener Stämme zu nehmen. Spra-chliche Schwirigkeiten scheinen kein Hindernis gewesen zu sein, weil sie bis auf die schwerfälligen Skythen bald das Griechisch erlernen...[98]

Sprache und Schrift. Die griechische Sprache gehört dem indogermanischen Sprachstamm an und wurde im Altertum in Griechenland, an den kleinasiatischen Kü-ste, auf den Inseln der Ägäis, in der griechischen Kolonien Unteritaliens und Siziliens sowie in einzelnen Gegenden Afrikas (Kyrene) und Galliens (Massalia) gesprochen.[99] Bis zum Jahre 1453 n.Chr. als die Türken Konstantinopel, die Hauptstadt des Ostromi-schen Reiches, erobert, war das Altgriechisch, von Altersveränderung abgesehen, die geschriebene und gesprochene Staats- und Literatursprache im Byzantinischen Reiche. Heute zählte es zwar zu toten Sprache, lebt aber,[100] wenn auch von fremden Wörtern und Formen slawischen und türkischen Ursprung durchsetzt und weitergebildet, in der Sprache der Neugriechen und in einer Menge griechischer Wortbildungen fort, die im Laufe der Jahrhundert in unsere Sprache eingedrungen sind. [Nach Weigand, Demoti-ke war nicht würdig zum Gebrauch. Das bestätigte Grigor Prlicev=Gligorius Stavridis. Er war zweiter Homer (Devteros Omiros) von devter=de vter, wie debre=de bre..: vter =vtor=zwei und Omiros=o mir os=mir=Friede. Er schrieb an Koine. Aber er konnte ni-cht gut mit seinem brigische=brzjakische Dialekt gut schreiben,wie Bayrisch..., R.I.][101]

Nach den drei Hauptstämmen, den Jonier, Äoliern und Dorier, werden drei mundartliche Gruppen des Griechischen, das Jonische, Äolische und Dorische, unter-schieden. Das sich von Jonischen abzweigende Attische, die Sprache Athens,der politi-sch, wirtschaftlich und kulturell unbestritten zur Vorherrschaft aufsteigenden Haupts-tadt des Landes, setzte sich almählich als Schriftsprache durch, die als Sprache des Thukydides, Xenophon, Platon, Demostenes und der großen Tragiker dem Griechisch unserer Gymnasien zugrunde liegt.[102] Mit dem Aufkommen dieser gemeingriechischen Schriftsprache, der sogenannte Koine (Koiné diálektos), starben die alten Mundarten allmählich aus.[103] (Koine war zweirassische Sprache, nicht “Koiné diálektos”, R.I.)[104]

Die Griechen nannten sich Hellenen und ihr Land Hellas. Der Name raucht um 700 v.Chr. auf und geht angeblich auf den Namen eines kleinen Gebietes Südthe-ssaliens zurück. Die Bezeichnung Griechen stammt von den Römern. Mit dem Erwa-chen eines gesamthellenischen Volksbewußtseins grenzten sie sich von den anderens-sprechenden Völkern ab und nannten diese Barbaren, das sind die unverständlich Pla-ppernden. Die Koine erwarb sich in Alexanders Riesenreich Weltgeltung und wurde dann, da sich das Neue Testament ihrer bediente, zum Künder der Christenlehre bei allen Völker des hellenischen Kulturkreises.[105](“...Griechen stammt von den Römern”,R.I)

Wie schon früher erwähnt, haben die Griechen die Schrift von den Phönike-rn übernommen und das Alphabet für ihre Bedürfnisse umgeformt, indem sie es durch Vokalzeichen ergänzten. Denn das phönikische Alphabet kannte wie alle semitischen Alphabete nur Konsonnantenzeichen. Mit den Schriftzeichen übernahmen die Griech-en die allerdings etwas veränderten Namen der einzelnnen Buchstaben (aus den Na-men der beiden ersten griechischen Buchstaben Alpha und Beta ist das Wort “Alpha-bet” gebildet). Die Kenntnis der Schrift verbreitete sich sehr rasch über das Mutterland und durch Handel und Verkehr auch über die ganze Mittelmeerwelt. Die Pflege der Schrift wurde ein Hauptgegenstand des Unterrichtes. Die auf den Markplätzen der Stä-dte auf weiß getünchten, um eine Achse drehbaren Holz- und Bronzetafeln und an Wä-nden aufgezeichneten Gesetze und Verordnungen, die schriftliche Stimmenabgabe auf Tontäfelchen in den Volksversammlungen, Inschriften, Umschriften auf Münzen zeu-gen von der weitverbreiteten Kenntnis des Lesens und Schreibens.

Für schriftliche Aufzeichnungen im Alltagsgebrauch verwendete man mit Wachs überzogene Holztäfelchen, in die man Schriftzügen mit einem Griffel einritze (graphein=einritzen, schreiben),mit dessen abgeplattetem Ende man Schreibfehler dur-ch Glattsreichen tilgt. Auch bedienten sich die Griechen wie die Ägypter der Tonsche-rben (óstraka). Die Phöniker vermittelten den Griechen den ägyptischen Gebrauch des Pápyros, eines aus den Stengeln der Papyrospflanze hergestellten Schreibmaterials. Der Text wurde spaltenweise auf sieben bis zehn Meter lange Papyrosrollen aufge-schrieben, die um einnen Stab herumgewickelt wurden. Den Papyros verdrängte im-mer mehr das Pergament, das seinen Namen nach dem bedeutendsten Herrstellungsort Pergamon in Kleinasien führt. Es wurde aus Tierhäuten, vor allem aus Schaffellen, ge-wonnen und erhielt durch Behandlung mit Ölen große Geschmeidigkeit; die Schrift konnte durch Abreiben beseitigt und das Pergament neuerlich beschrieben werden. Ein solches wiederverwendetes Pergament heißt Palimpsést.

Das griechische Alphabet umfaßt 24 Lautzeichnen von A bis zim langen O, dem Ómega. Die auf der nächste Seite stehende Tabelle gibt einen Übersicht über das griechische Alphabet.(Latein A, BE, CE..., Pelasgisch A, B’, C’...:’=Dunkelvokal,R.I.)

Die in unseren Alphabet am Ende stehende Z befindet sich wie bei den Phö-nikern an 6. Stelle. Die Römer, die diesen Laut nicht hatten und nur in Fremdwörtern, vor allem in griechischen, verwendeten, fügten ihn am Schluß an, und so ist er auch in unser Alphabet in Endstellung gekommen. Eine Anzahl der großen griechischen Laut-zeichen wie A, B, E usw. ist unverändert über die Römer zu uns gekommen. Der Kon-sonant H wurde im Griechischen nur durch den Spiritus asper (‘) ausgedrückt, den man bei großen Selbstlauten vor,bei kleinen über den Anlaut des Wortes setzte. Außer-dem erhielt auch jedes anlautende R den Spiritus asper. Daraus erklärt sich unsere Sch-reibung in den aus dem Griechischen stammenden Fremdwörter wie z.B. Rhapsodie, Rhetor, Rheuma, Rhombus. Hat ein anlautender Vokal keinen Spiritus asper, so erhält er einen Spiritus lenis (’), der für die Aussprache bedeutungslos blebt. Das Sch wird im Griechischen stets getrennt gesprochen, also s + ch: Ais-chylos. Die Betonung der Wörter wird durch den Akzent bezeichnet. Man unterscheidet Akut ( ), Gravis ( ) und Zirkumflex ( ). (Ohne Font, R.I.)

Das Griechische weist eine Fülle von Möglichkeiten auf, alle Wortarten (Su-bstativ, Adjektiv, Pronomen, Numerale, Verbum Präposition) zur Bildung...

Die Philosophie. Die frühesten Spuren der griechischen Philosophie deckt die verstandesmäßig noch nicht durchgeformte Dämmerungen mythischer Vorstellun-gen. Aber schon fallen in diese Dunkelheit da und dort helle Lichtstreifen...

Wie Pytagoras war auch ein anderer jonischer Philosoph nach dem Westen ausgewandert, Xenóphanes (ungefähr 565- 470 v.Chr) aus dem kleinasiatischen Kolo-phón. Er kam nach Élea, dem römischen Velia, an der Küste von Lukanien, und grün-dete dort die eleatische Schule, deren Hauptverteter nach ihm Parmenides und Zenon waren.(Élea=Velea=Velia,Homer=Homir=h Omir:Velea=v Elea;nur sog.Slawisch,R.I)

Xenophanes bekämpfte die Vorstellunng Homers von der Göttervielheit, tadelte die durch niedrige Leidenschaften und Verirrungen entwürdigten Charaktere der Götter, stellte ihnen den einzigen, ewigen und allmächtigen Gott gegenüber und setzte diesen dem Weltall gleich. Gott und Welt sind also ein einheitliches Sein (Seins-pantheismus). Aus Meeresfossilien und Muscheln, die er mitten im Lande und auf Be-rgen in Sizilien fand, schloß er, das Wasser habe einmal fast die ganze Erde bedeckt... [Die Werke des sog.Homers waren nur während Herrschaft Peisistratos’ (561-528 v. Chr.). Aber auch damals enstanden Zurichten der Mhytologie..., R.I.]...

Die bildenden Kunst. Architektur. Die kretischen und mykenischen Kulturen kannten noch kein Gotteshaus...

Als Vorbild für den Tempelbau...Allmählich vergrößerte man den Hauptra-um durch die vergezogenen Längswände (Anten)...[106]

DIE KAMPF UM DIE FREICHEIT 500-448 V.CHR.

Sparta und Athen. Am Ende des sechsten Jahrhundert war Griechenland an einer großen Wende angelegt. Die fortwährenden Kämpfe zwischen Adel und Volk hatten die alten Ordnungen und bestimmenden Gesellschaftlichen mit ihren patriarcha-lischen Lebensformen erschüttert, sie wichen der Herrschaft der Gemeinschaft, der Gesamtheit des Volkes. Aber noch waren die Griechen zerspalten in einzelne Stämme und Städte. Unter diesen waren allerdings zwei in bedeutende Vormachsstellungen ge-rückt. Sie waren Sparta und Athen.

Nach dem zweiten Messenischen Krieg wurde Sparta der mächtigste Staat des griechischen Mutterlandes und versuchte,seinen Einfluß auch auf dieGemeinden der nördlichenPeloponnes auzzudehnen.Es kam zum Peloponnesischen Bund mit dem Hauptsitz inSparta.AlleBundesgenossen wurden zu einem Freudschaftsverhältnis ohne Schmälerung ihrer eigenen Hoheitsrechte verpflichtet, nur unterstanden sie im Falle ei-nes Bundeskrieges dem Oberkommando Spartas.Seine Macht war so groß,daß sie über diePeloponnes hinaus auch in den mittelgriechischen Raum reichte.Durch fast zwei Ja-hrhunderte behaupteteSparta diese Vorrangstellung,und seine größte Leistung war die Sammlung aller Kräfte des Mutterlandes zu Veteidigung der Heimat gegen die Perser.

Sparta hatte nur eine Rivalin, das war Athen. In dieser Stadt sammelten und entfalten sich die vorwärtsdrängenden wirtschaftlichen, politischen und geistigen Krä-fte. Es kam nun darauf an, daß sich diese beiden wichtigen Städte zur Abwehr zusa-mmenfanden; denn schon brachten die Feinde zum verabredeten Großangriff auf, die Karthger im Westen, die Perser im Osten.

Karthago und Perser. Im Westen hatten die Phöniker mit der Gründung Karthagos einen sehr günstigen Platz an der Nordküste Afrikas besetzt, der ihnen eine vorzügliche Angriffsmöglichkeit auf das lockende Sizilien gab. Diese Insel bot ihnen großen Reichtum an Olivenhain, Weinbergen und Obstgärten, hatte Honig und Holz in Fülle, und der Überfluß an Weizen ließ die Insel zum Lieblingszitzt der Göttin Deme-ter werden. Die Karthager hatten die Westküste Siziliens besetzt und warteten auf eine passende Gelegenheit, um ihre Macht zu vergrößern. Die eingewanderten Griechen aber verdrängten sie aus etlichen Siedlungen und bedrohten Karthago und seine Ein-flußsphäre. Da stellten sich einige westsizilische Städte unter punischen Schutzm, und die Karthager behaupteten nach langem Ringen den Westen der Insel, während die Griechen auf der Ostseite ihre Herrschaft festigten. Aber das mächtige Karthagerreich blieb mit seinem großen Staatsgebiet, seinen Hilfsvölkern aus Spanien und seiner ge-waltigen Flotte eine dauernde Bedrohung für die griechischen Kolonien. Unter dem Zwang der Karthagernot schloß Gelon, der von Gela aus im Jahre 485 v.Chr. das von den Kämpfen zwischen Adel und Volk geschwächte Syrakus unterworfen und es zur mächtigsten griechischen Stadt gemacht hatte, mit Theron von Akragas (Agrigent) ein Büdnis und einte das gesamte griechische Kolonialvolk zu einer feste Abwehrfront ge-gen ein künftigen Angriff Karthagos.

In einer ähnlich gefahrvollen Lage befand sich die Griechen an der kleinasia-tischen Küste, nachdem an ihrer Ostgrenze unter dem sagenhaften König Gyges das Reich der Lyder enstanden war. Die Lyder ertrugen es schwer, daß die Endpunkt der Handelsstraßen aus dem landesinnerern zur Küste in griechischem Besitzt waren. So brachten sie die Städte Joniens nach und nach unter ihre Herrschaft. Den Griechen fiel der Verlust ihrer Freiheit leichter, weil durch den Anschluß an das weite Hinterland ihrem Handel ein großes Absatzgebiet erschlossen und ihre kulturelle Unabhängigkeit gewahrt wurde.

Die Lage änderte sich aber, als der Perserönig Kyros der Ältere 546 v.Chr.[107] den letzen König von Lydien, Krösos, besigte, dessen Reich eroberte und die griechi-schen Küstenstädte bis auf Milet unterwarf. Milet wurde ein Büdnis bewilligt.

Kyros war ein bedeutender Staatsmann. Er führte das kriegerische Bauern und Hirtenvolk der Perser, das in dem schwer zugänglichen Gebirgsland des südöstli-chen Iran wohnte, zu einem Großreich, das ganz Vorderasien bis an die Grenze Indie-ns umfaßte. Seinem Volk blieb er unvergessen, und auch die Griechen, wie Platoton und Xenophon, gedachten seiner voll Verehrung.

Nachfolger war sein Sohn Kambyses; er regierte von 529 bis 522 v.Chr. Er-streckten sich die Eroberungen seines Vaters nur auf den vorderaisatischen Raum, so zog Kambyses nach Nordafrika und unterwarf 525 v.Chr. Ägypter. Während seines ägyptischen Aufenthaltes brach in Persien ein Aufstand aus, an dessen Spitze der Ma-gier Gaumata, ein Meder, ausgab. Auf diese Kunde hin kehrte der König heim, verle-tzte sich aber auf dem Rückweg und starb. Da er keinen thronfähigen Sohn hinterließ, ging die Herrschaft an eine Seitenlinie, an Dareios (lat. Daruis) (521 bis 485 v.Chr.) über. Es gelang ihm, den Magier zu beseitigen und die persischen Provinzen, die sich während des Aufstandes unabhängig gemacht hatten, durch glückliches Feldzüge wie-derzugewinnen. (Satrapie=Thema=Provinz=Sklawine, alle waren Gebiete, R.I.)[108]

Nach Beendigung der militärischen Sicherung des Reiches ging Dareios da-ran, die inneren Angelegenheiten des ungeheueren Staates zu ordnen. Wie alle orienta-lischen Reiche war auch Persien eine despotische Monarchie. Da alle Beamte als Voll-zugsorgane des Königs von der Gunst und Laune des Herrschers abhingen, so suchten sie sich ihm mit allerlei Schmeicheleien unterwürfig zu zeigen und erhoben ihn schli-eßlich zu einem Beauftragten der Götter. Er war von einem glanzvollen Hofstaat um-geben, desesn Dienste nach einem strengen Zeremoniell geregelt waren.

Dareios teile das Reich in 20 Verwaltungs- und Militärbezirke (Gebiete=Sk-lawinen mit ihren sklawinischen=sog.slawischen Völkern, R.I.), die die Griechen unter Vereinfachung des persischen Ausdruckes Satrapien (=das Königtum schützend) nann-ten.An der Spitze stand der Satrap,ein Vizekönig,der, von Großkönig ernannt, das Amt des höchsten Verwaltungsbeamten, Richters und militärischen Oberkommandanten führte. Die Macht dieser Statthalter war also eine sehr große und verlockte auch öfters zu aufständen gegen dieZentralregierung.(Das Gleiche wie im sog.Byzantinischen Rei-che, R.I.) So war der Abfall von Provinzen nichts Seltenes, besonders in Zeiten schwa-cher Herrschaft. Die Satrapien mußten die Kosten für ihre Verwaltung selbst aufbrin-gen und darüber hinaus noch eine beträchliche Summe an den königlichen Hof abfüh-ren. Die Einnahmen setzen sich aus Geld- und Naturalsteuern, aus Hafen- und Zollge-bühren und dem Ertrag der Königlichen Leibgarde, den Wachen der Satrapen und den Garnisonen der Grenzsicherungen. Neben der Persern leisten auch Söldner militärische Dienste. Im Kriege wurde das Herr durch Aufgebote aus den Provinzen verstärkt.

Der König residierte abwechselnd in Susa, Babylon, Ekbatan und Persepolis. Diese Hauptstädte waren durch sehr gute Straßen untereinander und mit den Provinzen verbunden, auf dennen Reiter und Läufer den Verker mit den entlegensten Teilen des Reiches herstellten. Längs den Straßen waren Stationenen errichtet, die für die Boten und reisenden Beamten Rasträume boten und Pferde bereit hielten. Die Pflege der Straßen und die Haltung der Pferde gingen zu Lasten der umwohnenden Bevölkerung. Die Königsstraße führte von Ephesos über Sardes, Ninive und Susa zum Persischen Golf in einer Länge von rund 3000 km (ungefähr die Strecke Wien-Lissabon).

Für den Handelsverkehr ließ der König eine Goldmünze, den “Dareikos”, prägen, der das Bild des bogenschießenden Königs trug und im ganzem Orientverkehr ein gangbares Tauschmittel war.

Die Perser huldigten ursprünglich einfachen Naturreligion. Die Naturkräfte erschienen ihnen als die Götter des Lichtes und der Finsternis. Der Kult des iranischen Lichtgottes Mithras verbreitet sich über ganz Vorderasien, und wir begnenen ihn auch seit dem 1. Jahrhundert v.Chr. im Abendland. Im 6. vorchristlichen Jahrhundert vertie-fte der Bergründer der nach ihm benannten Religion, Zarathustra (Zoraaster), die Vor-stellung von dem Gegensatz der Naturkräfte zu den sittlichen Idee des Ringes zwi-schen Gut und Böse. Seine Lehre, der Zoraastrismus, wurde in dem Avesta, der persi-sche Bibel, niedergelegt.[109] Nach ihm zerfällt die Welt in zwei Reiche, in das Licht-reich Ahuramazdas und in den dunklen Herrschaftsbereich des bösen Geistes, Ahri-man. Alles Tun der Menschen wird geadelt, wenn sie den Kamp gegen die Widersa-cher der Welt, die schädlichen Tiere und Pflanzen, aber auch gegen die Laster und Sünden führen. Die Lehre fordert sogar von Menschen, auf der Seite des Lichtgottes mitzuhelfen, das Böse zu überwinden. In dieser Religion fand das persische Volk sei-nen Halt und die Kraft, sich in Notzeiten durchzusetzen. Ahuramazdas Segen schützte den König, verpflichtete ihn aber auch, gerecht über seine Untertanen zu herrschen.

In der Kunst der Perser machen sich fremde Einflüsse bemerkbar, sie ist ni-cht aus dem Volk entstanden, sondern dient in ihren Palast- und Tempelbauten nur dem höfischen Glanz und der Reichsidee. Es wurde überliefert, daß der Großkönig gri-echische Künstler beschäftigte. Die Eigenform, die die Perser im Staatswesen und in ihrer religiösen Lehre gefunden haben, konnten sie in der Kunst nicht erreichen.

Schon Kyros hatte beabsichtigt, die Nordgrenze Persien gegen die Skythen zu sichern. Aber die Nomaden vereitelten den Versuch. Dareios nahm den alten Plan wieder auf und wollte gegen den unfaßbaren Feind von der Donau her vorstoßen. Mit großer Heeresmacht rückte er im Mündungsgebiet vor und ließ über den gewaltigen Strom von hellenischen Ingenieuren eine Brücke schlagen. An ihr stellte er griechische Fürsten, die er als Statthalter in den jonischen Städten eingesetzt hatte, als Wächter auf, er selbst zog weiter in die russischen Steppen gegen die Skythen. Als Dareios na-ch 60 Tagen, der vereinbareten Zeit, nicht zurückgekehrt war, riet der Athener Milti-ades, der die Statthalterschaft in Thrakien führte, die Brücke unverzüglich abzubre-chen. Denn mit dem Untergang des Königs würden Europa und die in Asien wohnend-en Griechen frei werden. Diesem Plane trat Histäos, der Tyrann von Milet, entgegen und setzte seine Ansicht durch. Miltiades, der des Dareios Rache fürchtete, floh nach Athen.[110] (Milano=mil an=on sog.Slawisch;Milet=mil et=it; Miltiades=milt iades, R.I.)

Der Perserkönig hatte vergeblich versucht, die ihm in dem weiten Raum immer wieder auswechenden Skythen zu einer Entscheidung zu zwingen. Da außer-dem seine Soldaten unter großem Hunger und unter Krankheiten litten, zog er mit sei-nem erschöpften Heere zurück und rettete sich über die erhalten gebliebene Brucke in die Heimat. Aber er hatte mit dem Zuge auf europäischem Boden festen Fuß gefaßt, hielt mit starken Besatzungen die thrakischen Küstengebiete bis an die Donau fest in Händen und dehnte seine Macht nach Süden bis Makedonien aus. Der Bogen um den griechischen Siedlungsraum rundete sich immer enger und bedrohlicher.[111]

Der jonische Aufstand. Schwer lastete das persische Joch auf den kleinasia-tischen Griechen. Sie schauten neidvoll auf die großen politischen Errungenschaft des Mutterlandes, wo die Volksherrschaft die Tyrannen vertrieben auf die Adelsvorrechte beseitigt hatte. Diese Menschen empfanden den Gegensatzt zu ihrer eigenen bedrü-ckten Lage um so schwerer, weil sie sich schon seit langer Zeit einer hohen kulturellen Blüte und eines materiellen Reichtum erfreut hatten. Die persische Regierung verfolgte mit großer Aufmerksamkeit die steigende Gärung in den jonischen Städten und schritt zu Gegenmaßnahmen. So berief den König seinen Günstling Histiäos unter ehrenvo-llem Vorwand an seinen Hof nach Susa und hielt ihn dort fest. An dessen Stelle führte sein Schwiegersohn Aristagoras die Regierung. Histiäos sah ein, daß er nur durch ei-nen Aufstand eine Gelegentheit zur Rückkehr in die Heimat erlangen können. Man er-zählt, er habe einen treuen Sklaven die Haare abscheren und auf dessen Kopfhaut die Aufforderung zur Erhebung tätowieren lassen. Als die Haare wieder nachgewachsen waren, schickte er ihn an Aristagoras mit der Weisung, dieser möge ihm die Haare schneiden. Als Aristagoras zu seinem Erstauen die Schrift erblickt hatte, entflammte er ganz Milet zum Abfall. Bald folgte diesem Beispiel die Mehrzahl die griechischen Stä-dte Kleinasiens. Sie vertrieben ihre Vögte und setzten Volksregierung ein. Man suchte auch Unterstützung im Mutterland, vor allem im Sparta, der größte Landmacht. Die Spartaner, in innere Streigkeiten verwickelt, lenhten ab. Dafür kamen Athen und Ere-tria zu Hilfe. Ein folgenschwerer Schicksalschritt war damit getan: das Mutterland wu-rde in die Auseinandersetzungen mit Vorderasien verflochten.

Den Jonier gelang es anfänglich, den Angriff bis Sardes, der alten lydischen Hauptstadt, vorzutragen und die Stadt zu zerstören (499 v.Chr.). Aber bald darauf wu-rden sie bei Ephesos geschlagen, und die Truppen des Festland kehrten heim.Die eifer-süchtige Uneinigkeit, Mangel an Zucht, Streit um den Oberbefehl und um die Vertei-lung der Kriegslasten schwächten die Angriffskraft der Griechen. Sie wagten keine Entscheidung zu Lande mehr, sondern zogen nach wenigen Jahren planloser Gegen-wehr ihre Flotte bei der Insel vor dem Eingang zum Hafen von Milet zur letzten Ent-scheidung zusammen. Die Griechen wurden von der persischen Übermacht verni-chtend geschlagen, Milet, die mächtigste Stadt Kleinsasiens, wurde für immer zerstört (494 v.Chr.). Diese Nachricht wirkte so erschütternd auf die anderen griechischen Kolonien, daß niemand mehr Widerstand wagte und sich auch die letzten Aufständi-schen unterwarfen. Der Perserkönig hatte die Westküste Vorderasien und eine Reihe von Inseln wieder fest in der Hand und seine Streitkräfte zu einem Angriff auf das eu-ropäische Festland frei.

Der erste Perserkrieg 493-481 v.Chr. Mit der Unterdrückung des jonischen Aufstand war die Zeit höchster Entfaltung in Philosophie,Kunst und Dichtung beendet.

Athen spielt auch in dem beispiellosen Abwehrkampf die entscheidende Rolle. Das erklärt sich vor allem aus der neu errungenen demokratischen Verfassung dieses Stadtstaates. Durch sie wurden die Bürger zu persönlicher Freiheit und sittli-chem Selbstbewußtsein geweckt, zu jener verantwortungsvollen Vaterlandsliebe, die ihnen den unerschütterlichen Glauben an ihre hohe menschliche Überlegenheit. Nur so ist die Tatsache zu verstehen, daß die kleine Zahl von Städten mit ihren wenigen Tau-senden tapferer Krieger die Probe vor der erdrückenden feindlichen Übermacht beste-hen konnte.

Wenn auch die einfachen Transportmöglichkeiten und die weiten Entfernun-gen dem Perserkönnig nur die Aufbietung eines verhältnismäßig kleinen Teiles seiner Streitkräfte gestattete, so war doch das Heer, mit dem 493 v.Chr. Mardonios, der Sch-wiegersohn des Königs, den Hellenspont überquerte, für die Griechen ein übermächti-ger Gegner. Mardonios begann zu Wasser und zu Lande gleichzeitig den Angriff. Er unterwarf die makedonische Insel Thasos ohne Widerstand und zwang die Makedoni-er, die schon früher einmal unterworfen waren, aber sich in der Sicherheit ihrer Berge immer wieder erhoben, unter die persische Herrschaft. Auch der Weitermarsch gegen Süden war siegreich. Der Flotte jedoch ging es schlechter. Sie hatte Befehl, Mardonios im Thermaischen Meerbusen zu erwarten. Als sie das Vorgebirge Athos umgesegelte, wurde sie in dem klippenreichen Meer von einem heftigen Sturm vernichten. Mardon-ios trat den Rückzug an, der Zusammenstoß mit den Griechen war hinausgeschoben.[112]

Von Susa ergingen Befehle zu neuen Rüstungen, und 491 v.Chr. schickte der Großkönig Gesandte nach Griechenland, die Erde und Wasser zum Zeichen der Unter-werfung fordern sollten. Die Inseln demütigten sich fast ausnahmlos, ebenso viele Stä-dte. Selbst Ägina, damals die erste Seemacht von Hellas, ergab sich. Nur Sparta und Athen ermordeten wider das Völkerrecht die Gesandten Persiens.

Dareios erkannte, daß ihn nur die Waffen zum Oberherrn von Hellas machen könnten, und er rüstete in allen Küstenländern, um der See her mit einer starken Flotte und einem schlakräftigen Heer den Angriff zu beginnen. Eine griechische Seemacht, die den Persen mit Erfolg hätte, gegenübertreten können, gab es nicht. Die Athener ha-tten unter Miltiades’ Einfluß vor allem ihre Landmacht vergrößert.

Als 490 v.Chr. der Angriff einsetzte, standen die persischen Lanf- und See-streitkräfte unter der Führung des Meders Datis und des Neffen des Königs, Artapher-nes. Die Flotte lief von der kilikischen Küste aus und hielt an Delos vorbei Kurs auf Euböa. (“Führung des Meders Datis”=datis=dati s, dati=daden=...geben, R.I.)

Die wichtigste Stadt der Insel, Eretria, war das erste Angriffsziel, weil sie den aufständischen Joniern zu Hilfe gekommen war. Obwohl die Bürger anfangs von Athen Unterstützung bekamen, wagten sie den Kampf nicht in offener Feldschlacht, sondern verteidigten sich hinter ihren Mauern. Aber schon nach sechstägiger Belageru-ng drangen die Perser durch Verrat in die Stadt ein und zerstörten sie als Vergeltung für den Brand von Sardes.

Der weitere Weg gegen Attika war frei; denn die Thebaner standen feindlich abseits, und die Spartaner verschanzten sich hinter religiösen Bedenken. Im Lager der Perser befand sich der einstige Tyrann von Athen, der Peisistratide Hippias, der seine verlorene Macht mit Persiens zurückzugewinnen hoffte. Er riet zur Landung an der Strandebene von Marathon, von wo einst ein Vater gegen Athen vorgerückt war. Der Perser folgten Hippias und landeten bei Marathon, wo ein Vorgebirge den Schiffen Si-cherheit gegen Nordsturm bot.

Athen stand ganz allein, nur das böotische Landstädtechen Platää leistete mit tausend Hopliten Waffenhilfe. Auf den Rat des Militiades,[113] der sich schon bei dem Skythenzug einen Namen gemacht hatte, verließ man Athen und zog dem Feind entge-gen. Das Hoplitenheer besetzte die Höhenränder und wartete tagelang auf einen Angri-ff. Einige der Strategen wollten wieder nach Athen zurückkehren, andere entschieden sich aber für die Ansicht des Miltiades, hier den feindlichen Angriff abzuwarten. Das letzte Wort hatte der Archon Polemarchos Kallimachos, den Miltiades zum Bleiben überredete. Die Strategen übertrugen dann durch freiwilligen Beschluß den Oberbefehl auf Miltiades.

Das versumpfte Gelände von Marathon zwang die Perser zur Aufgabe ihrer zuwartenden Haltung. Bei Beginn des Angriffes ließ Miltiades die Seinen im Lauf-schritt vorrücken, damit sie dem Pfeilhagel entgingen. Miltiades hatte, um seine Schla-chtlinie der feindlichen gleich auszudehnen, beide Flügel verstärkt und die Mitte unter Aristides[114] und Themistokles in nur geringer Tiefe aufgestellt. Die Barbarer durchbra-chen das Mitteltreffen und drängten die Griechen zurück. Der Sieg war aber entschie-den, als die beiden hellenischen Flügel sich zur Mitte drehten und den Feind gleichsam in einer engen Gasse einschlossen.Die Frohbotschaft des Sieges brachte ein Läufer von Marathon über die 42 km Strecke nach Athen. Darauf brach er tot zusammen.[115]

Datis und Artaohernes aber, durch die Niederlage nicht abgeschreckt, unter-nahmen noch einen Versuch, sich der Stadt Athen durch einen Handstreich zu bemä-chtigen. Sie segelten um das Vorgebierge Sunion und an der Küste entlang nach der Reede von Pháleron. Aber Miltiades kehrte nach der Schlacht in einem Gewaltmarsch zum Schutze der von ihren Verteidigern entblößten Stad zurück. Als die Perser von der griechischen Abwehrbereitschaft erfuhren, unterließen sie die Landung und steurten heimwärts in die asiatischen Gewässer.

Marathon war aber nur der Anfang kriegerischer Auseinandersetzungen. Da-reios wollte mit verstärkten Mitteln den Angriff erneuern. Im Jahre 485 v.Chr. starb er. Neue Unruhen beim Thronwechsel in Persien brachten einen weiteren Aufschub des Kriegszuges. So gewannen die Griechen zehn Jahre Zeit, die sie zu einer ansehnlichen Aufrüstung der Flotte nützten.

Um den Persern die Möglichkeit zu nehmen, sich bei einem Angriff auf Athen der ägäischen Inseln als Stützpunkte zu bedienen, fuhr Miltiades mit einem Ge-schwader von 70 Schiffen gegen einige kleinere Inseln und steuerte dan nach Paros. Hier stieß er aber auf so tapferen Widerstand, daß er unverrichteter Dinge heimkehren mußte. Dieser Mißerfolg zu See gab seinen Gegnern Auftrieb, die seinem Vorhaben, Athen zu einer Landemacht zu machen, ihre Seepolitik entgegenstellten. Sie erhoben gegen den großen Staatsmann und ruhmreichen Feldherrn die Anklage. Er wurde, da er in den Kämpfen vor Paros schwer verwundert worden war, auf einer Tragbahre in die Volksversammlung gebracht. Wegen seines bedenklichen Zustandes konnte er sich nicht verteitigen, und nur mit Mühe retteten ihn seine Freunde vor der Todesstraffe. Das Volkgericht verurteilte ihn zum Ersatzt der Kriegskosten. Bevor er die große Su-mme aufbringen konnte, starb er in der Gefängniszelle.

Der zweite Perserkrieg 480-449 v.Chr. Der Sturz des Miltiades machte jedo-ch den Weg zu einer neuen und, wie die spätere Zeit bestätigte, sehr erfolgreichen Ent-wicklung frei. Daraus hatte Themistokles (um 527-460 v.Chr.) besonderen Anteil. Die athenische Verfassung bot jedem Fähigen, so auch ihm, die Möglichkeit, seine Pläne vor die Volksversammlung zu bringen und ihnen durch die rednerische Macht der Überzeugung zum Durchbruch zu verhelften. Im Gegesatz su seinen Mitbürgern, die die neue, noch bedrohlichere Gefahr nicht sehen wollten, war er sich des ganzen Ernstes der Lage bewußt und erkannte die Zwecklosigkeit eines Widerstandes zu La-nde dem zahlenmäßig vielfach überlegenden Feind gegenüber. Den einzigen Ausweg erblickte er in dem Aufbau einer modernen und schlagkräftigen Flotte.

Dieses Flottenprogramm des Themistokles wurde von Aristides, dem Führer des Adels und dem Gegner der fortschreidenden Demokratisierung Athens, scharf be-kämpft. Er sah in dem Bauern das Rückgrat des Volkes und hielt es für das beste, die Bürger würden ihr Leben auf dem Grundbesitz aufbauen, nicht aber auf dem unsiche-ren Gewinn, den Handel und Verkehr boten. Solches Tun entferne von den altbewähr-ten Vätersitten und der früheren Anspruchslosigkeit. Die Landmacht habe sich bei Ma-rarthon hervorragend bewährt, an ihr müsse man auch fernerhin festhalten.

Themistokles spürte, daß er durch die Anschauungen des Aristides in all sei-nen Plänen gehindert werde, und verlangte daher eine Entscheidung durch den Ostra-kismos.

In überzeugenden Reden brachte er die Mitbürger auf seine Seite, während Aristides im Bewußtsein seiner lauteren Absichten jede Werbung für seine Anschauu-ngen unterließ.

Das Scherbengericht verurteilte 482 Aristides zur Verbannung auf zehn Ja-hre, und Themistokles bekam freie Hand.[116]

Zum Ausbau der Flotte benötigte er Geld. Ein glücklicher Zufall ließ im Ge-birge Laurion neue Silbergruben finden. Hatte man bisher den Gewinn aus der Verpa-chtung der staatlichen Gruben unter der Bürger verteilt, so beantragte jetzt Themisto-kles, den Erlös für die Errichtung einer Flotte von hundert Dreirudern zu verwenden. Der Antrag wurde angenommen.

Mit Eifer wurden der Schiffsbau gefördert und junge Seeleute ausgebildet. Zur Vermehrung des Schiffspersonals mußten die Theten (die besitzlose Masse der at-henischen Bevölkerung) herangezogen werden, und als diese nicht ausreicheten, die Halbfreien (Metöken) und verläßliche Sklaven. Dadurch wurde die Vorherrschaft der bevorzugten Klassen gebrochen, die bisher die Kerntruppen gebildet hatten, und die Besitzlosen erreichten durch die Kriegsdienste die politische Gleichstellungen mit den Besitzenden.

Da für die vergrößerte Flotte die offene Reede von Phaleron kein geeigneter Ankerplatz mehr war, verlegte Themistokles die Marinestation nach den drei Häfen um die Burghöhe Munychia und baute deren größten, den Piräus, zu einem befersti-gten Kriegshafen aus.

Nach Dareios’ Tode hatte 485 v.Chr. sein Sohn Xerxes die Regierung über-nommen. Seine ehrgeizige Mutter Atossa und der nach seinem Mißerfolg wieder zu Ehren gekommene Oberfeldherr Mardonios trieben ihn an, die Leitung des neuerlichen Feldzuges gegen Griechenland zu übernehmen. Xerxes bereitete sich in vier Jahren auf den Kriegzug vor, sammelte von allen Teile des Landes Truppen, aus den verschieden-sten Nationen zusammengewürfelt, vielsprachig und je nach Landesweise gekleidet und als Fußsoldaten, Reiter, Streitwagenlenker, Elephantenführer gerüstet. Die Bewe-gung der Truppen sollten von See her durch die Flotte unterstützt werden.[117]

Nach Abschluß der Vorbereitungen wurde die Riesenarmee in Kappadokien zusammengezogen und marschierte über Phrygien nach Lydien, wo sie die Winterqa-rtiere bezog.Um diese Zeit schickte Xerxes Weisungen an die Karthager, das persische Unternehmen durch einen Vorstoß gegen die Griechen Siziliens zu fördern.

Im Frühjahr 480 v.Chr. erreichte der Heerzug bei Abydos den Heelenspont. Xerxes hatte über die Meerenge eine Schiffsbrücke schlagen lassen. Ein Sturm zerstö-rte sie in der Nacht. Nach Wiederherstellung setzte das Heer ohne Schwirigkeiten in sieben Tagen und Nächten über. (Nur nach 480 v.Chr. Esel auf Balkanhalbinsel, R.I.)

Die griechischen Staaten hatten sich unter dem Eindruck der gemeinsamen Gefahr zum erstenmal zu einem Bund der Stadtgemeinden zusammengeschlossen und alle Streigkreiten begraben.Nur Thessalien, Theben und Agros schienen zur Unterwer-fung bereit zu sein. Die Verhandlungen mit Kerkyra, Kreta und Syrakus, Gelon, war selbst in Erwartung eines bevorstehenden Angriffes der Karthager.

Diese Absage aber konnte die Absicht der Griechen nicht ändern. Der Geda-nke, aus freien Bürgern zu Sklaven eines despotischen Herrschaft zu werden, gab ih-nen die Kraft zum Widerstand.

Dem vereinten Angriff von Heer und Flotte der Perser stellten auch die Grie-chen die geeinte Verteidigung von Landtruppen und Seestreitkräften engegen. Zuerst dachte man an eine Abwehrstellung längs des Tempetales in Thessalien. Aber der Ab-fall der Thessalier und die Gefahr der Umgehung zwangen zur Aufgabe und damit zur Räumung von Thessalien.

Jetzt aber blieb nur noch eine günstige Stellung übrig, um den Vormarsch der Perser nach Mittelgriechenland wenigsten eine Zeitlang abzuriegeln, bis zur See eine Entscheidung gefallen war. Dies waren die Termophylen, der Engpaß zwischen dem Öta und dem Meer. Ein Hohlweg zwischen steilabfallenden Bergwänden, der an manchen Stellen kaum für einen Wagen genügend Platz bot, und die am Fuße des Ge-birges entsprigenden warmen Schwefelquellen, die Termopylai=((((((((((()=war-men Tore, gaben der Wegsperre den Namen. Sie besetzte der spartanische König Le-nidas mit 7000 Mann, davon 300 Spartanern. Vergeblich rannte der Feind gegen diese Stellung an; erst als durch Verrat der Paß umgangen war, fiel Leonidas mit seinen Ge-treuen auf verlorenem Posten. Unterdessen feierten die Griechen nach alter Geflogen-heit in Olympia ihre Festspiele. (Thermopylen=thermo pylen=pyli=pili-ti=sägen, R.I.)

Nach dem Durchbruch durch die Thermopylen mußte die vereinte griechi-sche Flotte,die sich bei Artemision an der Nordküste Euböas mit der feindlichen Über-macht unentschieden geschlagen hatte, südwärts nach Salamis zurückfahren, um Athen zu decken. Denn die persische Landmacht rückte nun durch Mittelgriechenland und besetzte Lokris, Phokis und Böotien. Die peloponnesischen Truppen hatten sich zum Isthmos zurückgezogen, um an dieser Landenge den feindlichen Vormarsch aufzufa-ngen. In Athen selbst herrschten Bestürzung und Ratlosigkeit. Die Stadt lag schutzlos der Vernichtung preisgeben. In höchster Not versammelte Themistokles das Volk von Athen um sich, und mit dem Einsatz seiner ganzen Beredsamkeit verkündete er einen delphischen Orakelspruch. Dieser versprach den Athenern Schutz hinter hölzernen Mauern. Sie sollten ihre Frauen und Kinder nach der Peloponnes und auf die Insel Sa-lamis bringen, die Stadt räumen und sich selbst auf ihre wohlgerüstete Flotte flüchten und, gedeckt von deren hölzernen Planken, die Isthmosenge verteidigen. Der Areopag erhob Themistokles’ Vorschlag zum Staatbeschluß, und die Athener verließen die Sta-dt, ihre Polis, ihre Heiligstes, Sitz ihrer Götter und Heimat ihrer Ahnen. Der Feind marschierte ein. Nur wenige zurückgebliebene Männer leisteten letzten, zwecklosen Widerstand, die Akropolis wurde erstiegen, Feuergarben flammten aus den Tempeln und kündeten den athenischen Schiffsbesatzungen, daß ihre Heimat in den Bränden untergegangen war.

Als die Spartaner, an allem verzweifelnd, schon abrücken wollten, nahm Themistokles zu einer kühnen Kriegslist Zuflucht. Er ließ dem Perserkönig, unter dem Schein eines freundlichen Rates, die Nachricht zukommen, die Griechen wollten im Schutze der Nacht davonsegeln. Wenn er nicht sofort zum vernichten Schlage aushole und die Griechen umzingle, müßte er deren Schiffe in vielen und vielleicht recht unsi-cheren Einzelkämpfen niederringen. Dadurch zwang er den Großkönig zu raschem Ha-ndeln. In dem eigen Sund von Salamis konnten die Perser ihre Übermacht nicht entfal-ten, die große Zahl ihrer Schiffe war mehr hindernd als födern. In Einzelkämpfen von Schiff zu Schiff fiel die Entscheidnung. Die überlegene Seetüchtigkeit und Taktik der Griechen entschied zu ihren eigenen Gunsten. Xerxes, der in vollem Waffenschmuck am Fuße des Ägaleos gegenüber von Salamis auf einem errichteten Thron die Operati-onen zur See verfolgte, wurde Augenzeuge der Niederlage seiner Flotte (480 v.Chr.).

Xerxes wagte nach dieser Niederlage trotzt seiner an Zahl den Griechen no-ch immer überlegenden Flotte keinen neuerlichen Angriff, weil die völlig entmutigte Haltung seiner Truppen keinen Erfolg mehr erhofft ließ. Er befahl daher ihren Rü-ckzug zum Hellespont, um die Verbindung der Kontinente für die Heimkehr des He-eres zu sichern. Mardonios, der sich für hauptschuldig an den Mißerfolg hielt und für seine Stellung fürchtete, wollte den Großkönig mit neuer Hoffnung aufrichten. Er legte ihm dar, daß eine solche Riesenarmee, zusammengesetzt aus verschiedenen Völkern von ungleichen militärischen Fähigkeiten, nur von Nachteil sei, ein kleineres, aber du-rchaus kampftüchtiges Heer die schwachen unter sich uneinigen Stämme Griechenla-nds bald bezwingen werden. Der König ließ sich gern zu neuer Zuversicht ermutigen und vertraute seinen Oberbefehl auserwählte Truppen an. Mardonios überwinterte in Thessalien. Das übrige Heer aber wurde auf dem Heimatmarch durch Überfälle wilder Stämme, durch Hunger und Seuchen stark verringert.[118]

Der Sieg bei Salamis hätte den Krieg zugunsten der Griechen entschieden, wenn sie ihn nach der Forderung des Themistokles ausgenützt und die persische Ver-bindungslinie nach Asien bei Hellespont angeschnitten hätten. Die Athener aber wen-deten sich ganz ihrer Vaterstadt zu und bauten sie vor der nahen Winterszeit notdürftig auf. (Nur ohne Volk Perser; auch ohne Volk Makedonier; auch ohne Sprachen, R.I.)[119]

Im Frühjahr brach Mardonios mit seiner Heerschar auf, die er infolge des Abzuges der Schiffe verringert hatte. Es zog langsam durch die Thermopylen, ohne den gerinsten Widerstand zu finden. Lokrer, Böotier und Phoker schlossen sich ihm an, freiwillig oder gezwungen. Mardonios hoffte auch die Athener zu gewinnen, indem er ihnen den Wiederaufbau ihrer Stadt, Vergößerung ihres Gebietes, völlige Freiheit und die Oberherrschaft über Griechenland anbot. Aber trotz der ehrenvollen Verlocku-ng gab der Rat der Fünfhundert mit Zustimmung des ganzen Volkes die denkwürdige Antwort: “Solange die Sonne ihre Bahn am Himmel wandelt, werden wir mit Xerxes keinen Bund schließen, sondern ihm beherzt engegengehen im Vertrauen auf die Hilfe der Götter und Heroen, deren Heiligtümer er frevelhaft verwüstet hat”.[120]

Die Abweisung der Friedensangebotes war auch im Sinne der Spartaner, von denen die Athener eine rasche Mobilisierung der gesamten Streitkräfte forderten. Spa-rta zögerte anfangs; indessen zog das Landheer des Mardonios durch Griechenland. Die Bewohner Athens flüchteten wie im Vorjahr nach Salamis und auf die Schiffe, ihre Stadt wurde neuelich völlig zerstört. Als endlich die Spartaner heranrückten, zog sich Mardonios aus dem völlig gebrandschatzten Attika gegen Böotien zurück, wo ihn das befreundete Theben bei der Verproviantierung der Truppen unterschtützte. Er stellte sich am Fuße des Kithäron in der Ebene von Platää, die ihm für seine Haupt-waffe, die Reiterei, sehr geeignet schien, zum Kampfe. Die griechischen Truppen sta-nden unter dem Oberbefehl des Spartaners Pausanias, der, selbst aus königlicher Fami-lie stammend, für Leonidas’ Sohn die Königsherrschaft in Sparta führte. Die Griechen griffen nach feierlichem Gebet an, obwohl ihre Stellungen sehr ungünstig war, und sie-gten (479 v.Chr.). Mardonios fand den Tod, und auf diese Nachricht hin flohen die pe-rsischen Truppen eilig nach Norden.

Hellas war von diesem bedrohlichen Feind frei. Eine unendliche Beute an Gold und Silbergerät fiel den Griechen in die Hände. Der Zufall bewahrte ein ansehn-liches Bruchstück aus dem Beuteteil, der den Göttern geweiht wurde. Es ist die soge-nannte “Schlangesäule”, die eherne Mittelstütze zu einem 8 m hohen Dreifuß mit einer goldenen Schale am oberen Ende. Die goldene Schale raubten schon im 4. Jahr-hundert die Phoker, die eherne Schlangesäule aber ließ Kaiser Konstantin nach Kon-stantinopel schaffen, wo sie heute noch zu sehen ist.

Auf den Landstieg bei Platää folgte bald der große Erfolg zur See. Eine grie-chische Flotteabteilung, die noch in später Stunde die Landtruppen entlasten wollte, stieß bei Mykale, dem Haupsammelplsatz ganz Joniens, auf die Reste der persischen Reichsflotte. Unter Führung des Spartaners Leotychides und des Atheners Xanthippos wurde das persische Geschwader vernichtet (479. v.Chr.).

Nach diesem Doppelsieg setzte es Athen durch, daß den kleinasiatischen Griechen die widergewonnene Freiheit durch den Schutz des Mutterlandes gewahrt bleiben sollte. Während die Spartaner weiter ihre Kräfte ungeteilt nur ihrem Vaterland zukommen ließen und dadurch in alten Bahnen weitergingen, hatten die Jonier neue, kühnere Pläne gefaßt. Aber zuerst gingen sie an den Wiederaufbau ihrer zerstörten He-imat. In Athen dachte man vor allem an die Sicherung der Stadt durch Mauern. Da for-derte Sparta mit seinen Bundesgenossen, alle Städte außerhalb der Peloponnes müßten unbefestigt bleiben, um dem Feind keinen geschützten Schlupfwinkel zu bieten, von dem aus er ernstlich Widerstand leisten könnnte. Themistokles sah die große Gefahr, die seiner Vaterstadt für ihre Weiterentwicklung drohte. Daher reiste er nach Sparta und zog die Verhandlungen so lange hin, bis zu Hause die Mauern notdürfig von jung und alt, Männern und Frauen aus den Trümmern der zerstörten Tempel und Wohnhäu-ser, ja sogar aus Grabsteinen aufgeführt waren. Als er von der Beendigung der Arbeit-en und von der Festhaltung der spartanischen Gesandschaft in Athen als Ausgleich zu seiner Sicherheit gehört hatte, erklärte er unverhüllt vor der Gerusia: Athen brauche ei-nen Schutz durch starke Mauern; kein Staat habe das Recht, es am Bau zu hindern.

Themistokles ging auch daran, den Hafen Piräus (griech.: Peiraieus) zur stä-rksten hellenischen Seefestung auszubauen. Er verband ihn mit Athen durch die “La-ngen Mauern” und sicherte die Hafeneinfahren durch Steindämme, die ins Meer vor-sprangen. Dadurch wurde der Hafemund verengt, und man konnte ihn durch Kette ab-sperren. (Es gab nichts hellenisch, das nur mit Hellas verbunden sein konnte, R.I.)

Themistokles hatte den Athenern den Weg zu einer machtvollen Seepolitik freigemacht und damit Spartas Plan, den Ausgang der Kämpfe gegen die Perser zur Erreichung einer dauernden Führerstellung in Griechenland zu nützen, durchkreuzt. Athen war auf dem Weg zur Höhe seiner Macht.

Die Entscheidung im Westen. Während in der Heimat die Würfel zugunsten Griechenlans fielen, schlug auch im Westen die Stunde der Entscheidung. Der Anstoß ging von Gela an der Südüste Siziliens aus. Dort hatte Hipokrates ein mächtiges Reich errichtet, das manche Griechenstädte und auch alte Siedlungen der Sikuler umfaßte.Se-in Plan, auch Syrakus, die angesehendeste Stadt, in seinen Herrschaftsbereich zu beko-mmen, wurde von seinem Nachfolger, dem Reiteroberst Gelon, verwirklicht. In Syra-kus herrschten andauerende Kämpfe zwischen der aristokratischen Grundherrnklasse und den später Zugewanderten, die von Handwerk, Handel und Schiffahrt lebten. Die-se inneren Zwistigkeiten benützte Gelon und bemächtige sich der Stadt. Er unterwarf auch die umliegenden Griechenstädte und siedelte deren Bewohnen zum großen Teil in Syrakus an. So wurde die Stadt zur volkereichsten und bedeutendsten der Insel, wenn nicht gar im gesamtgriechischen Raum. Eine mächtige Tyrannis, wenn auch an Umfang kleiner, begründete in Akragas (Agrigent) der Schwiegervater Gelons, Ther-on, der von Pinder als Sieger in den Olympischen Spielen gefeiert wurde. Da Fami-lienverbindung zwischen den beiden Tyrannen faßte beinahe das ganze griechische Si-zilien zusammen, und es spielte daher keine Rolle,daß noch einige Gemeinden wie Se-linut im Südwesten und Rhegion auf dem Festland auf seiten Karthagos standen. Ka-rthago sah sich also einer geschlossenen Front gegenüber, und der eigene Wunsch, sei-ne Stellung auf Sizilien zu sichern, kam der Aufforderung Persiens engegen, gleich-zeitig mit ihm die Griechen von Westen her anzugreifen. Mit starken heimischen Krä-ften, unterstützt von Söldnern aus Spanien und Ligurien,[121] schlossen die Kartager in der Festung Himera an der Nordküste Siziliens ein. Aber Gelons Ersatzheer warf den Feind zurück (480 v.Chr.), während Karthagos König und Oberfeldherr Hamiklar im Lager opferte. Als dieser von der schweren Niederlage erfuhr, beginn er Selbstmord. Diesem Siege folgte ein zweiter bei Kyme (Kyme=Cumae, alte griechische Kolonial-stadt an der Küste von Kampania, 474 v.Chr.) über die Etrusker, denn die Bewohner Unteritaliens mit Hilfe Hierons, des Bruder Gelons wegen seiner Jugend noch nicht re-gierungsfähig war. Nach der Niederlage bei Kyme schwand langsam der etruskische Einfluß in Süditalien; die Vormachtstellung zur See ging an Syrakus über. So wurden die Griechen Siziliens die Schrittmacher für die Befreiung der Italiker von dem Joche der Etrusker.(Sog.slawische Autoren schrieben,Etrusker sprachen sog.Slawisch,R.I.)[122]

Der Jubel dieses Sieges fand seinen monumentalen Ausdfruck in den prunk-vollen dorischen Tempeln von Poseidonia (Paestum), Syrakus, Akragas, aber auch von Selinunt, an dem Gelon keine Rache genommen hatte. Alle diese Tempel künden he-ute noch in ihren Ruinenfeldern von der Pracht und Größe jener Zeit.

Der Delisch-Attisch Bund. In dem schweren Kampf zwischen Recht und Ge-walt, zwischen den freien Bürgen der Polis und den Untertanen der Weltmächte im Osten und Westen, hatten die Griechen gesiegt.

Im Mutterland waren aus dem Krieg vor allem Sparta und Athen als fü-hrende Mächte hervorgegangen. Die großen Ereignisse hatten die beiden zu gemein-samer Sache zusammengeführt, aber die spätere Zeit zeigte, daß zwischen diesen Staa-ten Spannungen bestaden, die nicht überbrückbar waren und früher oder Später zu einer bewaffneten Auseinandersetzung führen mußten.

Die größere Beweglichkeit und vorwärtsdrängende Kraft Athens, sein Aus-dehnungstrieb zur See, sein materieller Aufschwung und endlich seine hohe geistige und künstlerische Begabung sicherten nach den Perserkriegen dieser Stadt die Vorma-chtstellung in Griechenland.

Die lockere Einigung der griechischen Stämme, wie sie in den Kriegen zu-stande gekommen war, konnte nicht dauernd weiterbestehen, sondern die Zeit verlan-gte einen engeren Zusammenschluß, um gegen künftige Angriffe gesichert zu sein. Die Griechen Kleinasiens hatten sich an Athen gewendet, die Führung zur See im Kampfe gegen Persien zu übernehmen, weil die attische Hauptstadt schon bisher über der mä-chtgste Flotte verfügt hatte. Dadurch wurde Athen die Vorkämpferin der mutterländi-schen und kleinasiatischen Griechen.[123] Die Vormachtstellung nützte Aristides, indem er mehr als zweihundert griechische Städte zum Zusammenschluß führte und den De-lisch-Attischen Bund gründete (477 v,Chr.) Der Bund umfaßte Attika, Platää, Euböa, die Insel des Ägäischen Meeres, die Griechenstädte der Halbinsel Chalkidike und der thrakischgen Küste. Seine Aufgabe war der Schtz gegen neue persische Angriffe und die Förderung des Handels. Die Bundesgennosse mußten Schiffe stellen und jährlich bestmmte Abgaben an die Bundeskasse zu Delos leisten. In Delos tagte der Bundesrat, das höchste Organ der Vereinigung.Nach dem Hauptsitz auf der Insel Delos erhielt der Bund seinen Namen.Aristides setzte den Gesamtbetrag der Zahlungen mit jährlich 460 Talenten fest. An diesen Bund verloren die Perser Zypern, Lykien, Karien und den thrakischen Chersones.[124] Die Führung hatte Athen, das aber außerdem noch im Pelo-ponnesischen Bund verblieb. Diese Doppelstellungen mußte zwangsläufig zu Spannu-ngen zwischen den beiden Staaten führen. (“Griechenstädte” nur nach 1913 Jahr, R.I.)

Athens bedeutender Staatsmann Themistokles erkannte früh den drohenden Zwiespalt,und sein ganzes Streben war darauf gerichtet, Athen zur ersten Seefeste aus-zubauen auf seine Großmachtpolitik durch eine Starke Flotte zu fördern, wofür er die Erträgnisse neuer Silberadern des Lauriongebirges verwendete. Aber seine Politik, vor allem seine Gegnerschaft gegen Sparta fand Ablehnung in den an alten Überliferung festhaltenden Adelsklassen. Er wurde durch das Scherbengericht verbannt, floh nach Argos und wollte dort zum Widerstsand gegen Sparta aufrufen. Die Spartaner brachten ihn mit dem Hochverrat des Pausanias in Verbindung und warfen ihm hinterhältige Beziehungen zum Perserkönig vor. Seine Gegner in Athen griffen diese Anschuldung auf und verurteilten ihn zum Tode. Themistokles flüchtete über Kerkyra zum Molos-serkönig Admetos in Epiros[125] und von dort weiter in abendteurlicher und gefahrvoller Fahrt nach Kleinasien. Artaxerxes, der Nachfolger des Xerxes, nahm ihn auf und gab ihm die Stadt Magnesia zun Wohnsitz, aus deren Einkünften er seinen Lebensunterhalt fürstlich bestreiten konnte. Er ist in Magnesia 459 v.Chr. gestorben. Seine Gebeine ho-lte man später heim und bestattete sie auf der Halbinsel Akte gegenüber dem Hafen Piräus, der durch Themistokles für Athens Schiffe ausgebaut worden war.

Wie Themeistokles hatte sich auch Pausanias als Siger von Platää große Ver-dienste um die Sache Griechenlands erworben. Man betraute ihn mit dem Oberbefehl über die Bundesflotte, um die Persrer aus den letzten europäischen Stüztpunkten zu vertreiben. Pausanias fuhr zum Bosphorus, belagerte Byzanz und eroberte es nach kur-zer Zeit. Dieser Sieg gab seinem maßlosen Hochmut Auftrieb. Er behandelte die frei-heitsgewohnten Griechen wie ein unumschränkter Machthaber. Als Beweis für seine hochverräterischen Verbindungen zu Persien hatte, riefen ihn die Ephoren nach Sparta und wollten ihn festnehmen. Da gelang es Pausanias, in den Athenetempel zu fliehen. Aber man deckte das Tempeldach ab, vermauerte das Tor und hungerte ihn aus. Den Sterbenden schleppte man aus dem Heiligtum, um es nicht durch seinen Tod zu ent-weihen (468 v.Chr.).

Nach dem Sturz des Themistokles kam Aristides zu Ansehen und Führung. Hatten die vergangenen Notzeiten einen rücksichtlos entschlossenen Zugriff erfordert, so brauchte die neue Lage einen Mann von ausgleichendem Wesen, der die demü-tigende Art des Pausanias vergessen ließ. Diese Fähigkeiten besaß Aristides. Ihm ge-bührte das Verdinst, daß nun Athen und nicht Sparta zur führenden Macht in Griech-enland wurde. Die Griechen Kleinasiens[126] wendeten sich an Athen, das Oberkomma-ndo zur See zu übernehmen. Athen hatte die größte Flotte, war schon im jonischen Aufstand den kleinasiatischen Städten zu Hilfe gekommen und hatte sich in dem sch-weren Abwehrkampf vor Salamis bewährt. Mit der Übernahme der Leitung des Deli-sch-Attischen Bundes beschritt es den Weg zu seiner weltgeschichtlichen Größe. Im Dienste dieses Bundes baute es seine Flotte von Jahr zu Jahr mehr aus, ordnete die ur-sprünglich gleichrangigen Bundesgenossen als Untertanen immer mehr unter seine Oberleitung und strafte auch, wenn sich jemand den Bundespflichten entzog oder aus dem Bunde ausscheiden wollte.

Nach Aristides’ Tod (467 v.Chr.) wurde der Sohn des Miltiades, Kimon, Erbe der Macht. Von kluger staatsmännischer Begabung und hohen strategischen Fäh-igkeiten, lenkte er 20 Jahre die Geschichte Athens. Er führte mit der großen Flotte des Delisch-Attischen Bund die Verteidigung Griechenlands in den Angriffskrieg gegen Persien über. In Thrakien fiel eine persische Besitzung nach der anderen in die Hand der Griechen,[127] und an der Strymonmündung wurde die rasch erblühende Stadt Am-phipolis gegründet. Die Insel Naxos, die als erste versuche, von dem Bund abzufallen, wurde von der athenischen Übermacht bezwungen, mußte ihre Befestigungen schlei-fen, ihre Schiffe abliefern und verlor ihre Freiheit. Noch war kein Friedensvertrag zwi-schen Persien und Griechenland[128] zustande gekommen. Eine starke persische Flotte kreuzte kampfbereit an der Südküste Kleinasiens. Kimon fuhr ihr engegen und schlug sie und das Landheer vernichtend im Mündungsgebiet des Eurymedon an der Südküste Kleinasiens (466 v.Chr.).Dadurch erreichte er die Räumung der kleinasiatischen Küste.

Aber schon kurze Zeit danach drohte eine neue Gefahr, indem sich die Insel Thasos gegen die Ausbreitung Athens an der thrakischen Küste erhob. Die Gefahr wu-rde noch dadurch vergößert, daß Sparta sich zur Waffenhilfe für Thasos bereit erklärte. Es konnte aber nicht eingreifen, weil ein furchbares Erdbeben sein Gebiet verheert hatte und die Heloten in Lakonien und Messenien die Naturkatastrophe zu einem Auf-stand nützten. So gelang es Athen, ungehindert die Bewohner von Thasos zur Überga-be zu zwingen.

Dieser Vorfall ließ Kimon klar erkennen, daß Sparta jede Gelegenheit be-nützen werde, um eine Vorrangstellung zu erlangen. Er hielt es also diplomatisch für den besten Weg, eine Versöhnung mit Sparta herbeizuführen. Damit stieß er aber in der Volksversammlung auf Widerstand, und die allgemeine Meinung wendete sich ge-gen ihn. Noch schwieriger wurde seine Stallung durch die folgenden Ereignisse.

Sparta suchte sich mit Mühe der aufständischen Heloten in einem dritten Messenischen Kriege (465-459 v.Chr.) zu erwehren. Die Aufständischen hatten die Bergfeste Ithome besetzt und leisteten hier zähen Widerstand. Die Spartaner baten Athen um Waffenhilfe. Perikles stand gegen dieses Ansuchen, Kinon aber, in Verfe-chtung seiner Idee des Zusammenschlusses aller Griechen, befürwortete es. Tatsäch-lich wurde Kimon mit viertausend Hopliten nach Ithome geschickt. Da aber diese Hi-lfstruppen keine Änderung der Lage erreichen konnten, so verlangte Sparta ihren Rü-ckzug. Die Athener empfanden diese Heimsendung als eine entehrtende Schmach, und ihr Unwille richtete sich vor allem gegen Kimon, der zu dieser Expedition geraten ha-tte. Er hatte dadurch sein ganzes Ansehen verloren und wurde durch das Scherbengeri-cht auf zehn Jahre aus der Heimat vertrieben. Aber schon nach fünf Jahren holte man Kimon zurück und übertrug ihm die schwere Aufgabe, zwischen Athen und Sparta einen Frieden zu vermitteln. Es kam nur zu einem Waffenstillstand. 450 v.Chr. entsa-ndte man ihn mit einem starken Geschwader gegen Zypern, damit er diese perserfreu-ndliche Insel erobere. Schon hatte er den größeren Teil eingenommen, als er bei der Belagerung der Stadt Kition mit Persien abzuschließen, so wie auch die Zukunft seine politische Sehnsucht nach Zusammenschluß der beiden mächtigsten Staaten Griechen-lands nicht verwirklichte.

DER GOLDENE ZEITALTER 447-431 V.CHR.

Perikles’ Persönlichkeit. Perikles (499-429 v.Chr.) war ein Sohn des Xanthi-ppos, des Siegers von Mykale, und der Agariste, einer Nichte des Kleisthenes, die aus dem alten Adelsgeschlechte der Alkemeoniden stammte. Vor seiner Geburt träumte die Mutter, sie habe einen Löwen geboren. Man fand in diesem Traum eine Hindeutu-ng auf die künftige Größe des Sohnes und verwendete daher doppelte Sorgfalt auf die Erziehung. Er erhielt von bedeutenden Lehrern Unterricht in Musik und Literartur; zu seinem vertrauten Umgang gehörten weinige Menschen, darunter waren keine Politi-ker, nur Denker wie der Philosoph Anaxagoras und der große Künstler Pheidias. Seine Ausbildung war nicht einseitig. Er vereinte ein für seine Zeit sehr umfangreiches Wi-ssen in Kunst, Philosophie und Wirtschaft und befaßte sich auch mit Staatskunst und Militärwissen.

Perikles’ innerpolitisches Wirken. Innerpolitisch knüpfte er an die Entwi-cklung der vergangenen Zeit an. Je weitere Kreise des Volkes die Schrecknisse des Kr-ieges getragen hatten, desto mehr Rechte mußten ihnen zugebilligt werden. Noch hatte der Areopag trozt verschiedenen Verfassungsänderungen eine machtvolle Stellung aus früheren Tagen in die neue Zeit herübergerettet und war durch sein weitgehendes Auf-sichtsrecht, besonders in Gesetzesfragen, ein politischer Faktor ersten Ranges geblie-ben. Gegen ihn richtete sich der Volksbeschluß, der ihn aller politischen Rechte ent-kleidete und sie auf die Volksversammlung und die Volkegerichte übertrug, so daß er nur die Blutgerichtsbarkeit und gottesdienstliche Aufgaben behielt.

Auch die Wahlordnung für das Archontat wurde im demokratischen Sinne abgeändert. Während früher die Archonten ausschließlich aus den obersten Steuerkla-ssen hervorgingen, konnten sie jetzt auch aus den Reihen der Zeugiten genommen we-rden.Ihre Bedeutung sank allerdings dadurch,daß sie nicht gewählt,sondern mit schwa-rzen und weißen Bohnen[129] erlost wurden.Waren es bisher die besten Männer, die nach Jahresfrist als lebenalängliche Mitgleder der Areopags die tatsächliche Oberleitung des Staats innehatten, so lieferte jetzt die Zufälligkeit des Loses die Vertreter für das hö-chste Staatsamt und für höchste beratende Körperschaft des Landes.

Dafür kam ein anderes Amt zu hohem Ansehen, das der Strategie. Miltiades stand nicht als Archon, sondern an der Spitze seiner siegreichen Truppen bei Mara-thon.Als Strategien machten Themistokles,Aristides und Kimon die attische Politik.Jä-hrlich wählte man zehn Strategen, jede Phyle stellte einen. Die Strategen konnten, was bei den übrigen Ämtern, wenigstens für das nachfolgende Jahr, veboten war, wieder-gewählt werden. Bei diesen Beamten ersetzte man auch nie die Wahl durch die bloße Auslosung. Die Strategen waren zunächst Offiziere, bald bekamen sie aber auch diplo-matische Aufgaben. Sie waren der Pflicht der Rechenschaftslegung enthoben. Alle be-deutenden Männer streben nach diesem einflußreichen Amte. Auch Perikles erwarb se-ine Verdinst um den Stadt als Stratege. Das Strategenamt bringt die Lösung der Frage, wieso sich Perikles’ Herrschaft über dreißig Jahre in einer Demokratie ersrecken ko-nnte, derren Grundsaztz es doch war, jede Macht nur auf kurze Zeit zu übertragen, um das Aufkommen diktatorischer Bestrebungen zu unterbinden. Perikles regierte den Staat, ohne eine seiner Einrichtungen zu verletzten oder zu umgehen. Denn er regierte ihn, von der Bürgenschaft Jahr für Jahr in freier Zustimmung gewählt. Infolge dieser dauernden Betrauung mit dem höchsten Amt und der dadurch erlangten Erfahrungen bekam er ein großes Übergewicht über die anderen alljährlich erlosten und weckseln-den Beamten. In dieser verantwortungsvollen Stellung war es aber sein Bestreben, das Vertrauen seines Volkes täglich neu zu erringen, indem er den toten Buchstaben des Gesetzes durch sein Wesen und sein Verhalten zum Leben erweckte.Pflichtbewußt und untadelig ging er seinen Weg; dadurch erwarb er und erhielt er sich die Gunst seines Volkes, nicht dadurch, daß er es umschmeichelte.

Die Staatsämter waren bisher unbesoldet. Die Stellen der Ratsherren, Richter sowie der meisten übrigen Beamten konnten daher nur Begüterte annehmen, denn der kleine unbemittelte Mann konnte nicht für längere Zeit seine Bauernwirtschaft oder se-ine Werkstätte im Stich lassen.Hier klaffte also im demokratrischen Gefüge eine merk-bare Lücke. Daher führte Perikles nicht nur den Kriegesgold für die Hopliten, Matro-sen und Ruderer, sondern auch die Amtsbesoldung und Taggelder (Diäten) ein. Die Ratsherren erhielten eine Drachme täglich, die Richter drei Obolen, die Teilnehmer an der Volksversammlung eine Drachme. Man ermöglichte auch der ärmeren Bevölker-ung die Teilnahme an den Festen und Opfermahlzeiten und beteilte sie mit Getreide-spenden und Eintrittsgeldern für den Theaterbesuch.Die dadurch erwachsenden Aus-gaben wurden durch Zölle, Hafengebühren, Verkaufssteuern, Leistungen und besitze-nden Klassen, die Erträgnisse der staatlichen Erzgruber und den Tribut der Untertanen-städte gedeckt. Die Finanzlage unter Perikles war so günstig, daß sie trotz der beispiel-losen Kosten für die umfangreichen Bauten einen stets steigenden Überschuß aufwies. Diese ersparten Summen wurden in Griechenland in den Tempeln der Stadtgottheit, in Athen also Parthenon, aufbewahrt.( Drachma=drahma=drama=grama: dram=gram= Gramm pamet=Verstand; Obolen=obolen=o bolen, o=nur sog.slawisches Präfix, R.I.)

Der wirtschaftliche Aufschwung hatte auch eine ständische Umschichtung zur Folge. Die Adeligen, deren gesellschaftlicher und politischer Einfluß auf dem La-ndbesitz beruhte, wurden zurückgedrängt. Sie blicken sehnsüchtig auf die Verhältnisse in spartanischen Staate, die nach ihrer Meinung die Rechte der Aristokratie am besten zu wahren vermochten. In Athen formte das Großbürgertum das politische und geisti-ge Gesicht der Zeit; denn es war als Schiffsherr, Kaufmann, Handwerker der Nutznie-ßer der neuen wirtschaftlichen Lage. Er rückt neben dem Adel zur Gruppe der bevorre-chteten Bürger auf. Ihm standen alle politischen Rechte, Wahl- und Stimmrecht in der Volksversammlung und die Erlangung von Staatsämtern, offen. Dagegen waren die Schutzbürger (Metöken), obwohl auch sie freie Bürger Athens waren und alle Staats-lasten, wie Steuern und Kriegesdienst, mitzutragen hatten, von allen politischen Recht-en ausgeschlossen. Auf der Arbeit der Metöken und Sklaven beruhte aber großenteils der Wohlstand Athens. Es war also auch noch für die Zeit des Perikles, wie überhaupt für die ganze Antike, kennzeichnend, daß die demokratische Verfassung niemals dem ganzem Volke gleiche Rechte gab, sondern immer nur bevorzugte Gruppen kannte. Freilich war die Zahl dieser Berechtigten erweitert worden, sie hing nicht mehr von Grundbesitz und von adeliger Abstammung ab.

Perikles hatte seine Ansicht über den Volksstaat in der Rede ausgesprochen, die uns der Geschichtsschreiber Thukydides überliefert hat: “Die Demokratie darf die Staatsmacht nicht einer Minderheit, sondern nur dem ganzem Volk anvertrauen. Die Gleichheit aller vor dem Gesetzte bedingt, daß alle Mitbürger die gleichen Rechte ge-nießen, daß kein Volksteil seine Sonderinteressen auf Kosten der übrigen Bürger dur-chzusetzen versucht”. Diese Worte blieben nur eine Idealforderung.

Den ständigen Zuwachs der Bevölkerung, die notwendige Folgeerscheinung des wirtschaftlichen Aufschwunges, suchte Perikles durch Verpflanzung ganzer Gru-ppen athenischen Bürger als Kolonisten, der sogenannten Kleruchen, in die Bundesge-biete abzuleiten. Diese Kleruchien dienten gleichzeitig zur Sicherung unzuverlässiger oder strategisch wichtiger Orte.

Nach der schweren Schäden in der Heimat durch die Perserkriege war ein umfangreicher Aufbau nötig. Vor allem lag Perikle daran, für den Fall einer neuen kriegerischen Verwicklung eine gesicherte und ungestörte Verbindung Athens mit se-inem Hafen Piräus herzustellen, ein Gedanke, den schon Themistokles teilweise verwi-rklich hatte. Perikles baute daher die schon früher begonnenen “Langen Mauern” wei-ter aus und legte Arsenale, Werften und Speicher an. Sein weiteres Augenmerk wende-te er die Hauptstadt zu. Sie und ihren Burgberg, die Akropolis, schmückte er mit pra-chtvollen Tempeln und vereinigte in den Zweckbauten, wie in Theatern, Gymnasien und öffentlichen Gebäude, Schönheit mit Nutzen.(Theater=teater=te ater=a ter-a, R.I.)

Die Einigung der gesamten jonischen Welt im Delisch-Attischen Bund unter Athens Führung war ein erste Ansatz des Überganges von der Poliswelt zum Volks-staat. Aber diese Entwicklung wurde gehemmt, weil der Stadtstaat den Bundesgeno-ssen das attische Bürgerrecht verweigerte und daher die einzelnen Gliedstaaten nicht durch gleiche Rechte zu einer großen Gemeinschaft zusammenfügte. Perikles hielt vielmehr die Bundesgenossen in einer Art von Untertanenverhältnis, gelegentlich auch gegen deren Willen. Er wollte nicht durch die Eigenpolitik irgendeiner kleinen Insel-stadt die mit so vile Blut erkaufte Einheit Griechenlands und die Sicherheit des Meeres in Frage stellen lassen. Durch die Beseitigung aller Sonderbestebungen innerhalb des Attischen Bundes führte er die ursprünglich föderalische Ordnung, die den Einzelstaa-ten noch ein gewisses Maß von Selbstständigkeit und Freizügligkeit beließ, in einen straff gegliederten Zentralstaat über. Alle Teile wurden von einem übergeordneten Wi-llen gelenkt, der sich auf die politischen, wirtschaftlichen und rechtlichen Interessen auswirkte. Die Bundesgenosse waren sogar genötigt, vor den attischen Geschworenen-gerichten ihr Recht zu suchen. Athen wurde aus einer Bundesführerin zur Herrscherin, die Bundeskasse, die sich bisher auf der Insel Delos[130] befand, wurde nach Athen ge-bracht. Zunächst gewannen allerdings die Bünder eine Reihe von Vorteilen, vor allem die ungestörte Sicherheit ihrer Seefahr, die ihrem Handel Reichtum und Wohlstand brachte, aber die Neuordnung legte den Keim zu kommenden Zwistigkeiten, und der Bund konnte nur von so langer Dauer sein, als eine so mactvolle Persönlichkeit wie Perikles die gesamten Geschichte lenkte.

Außenpolitische Aufgaben. Nach außen hin hatte Perikles zwei große Aufga-ben zu lösen, nämlich endlich die Auseinandersetzung mit Persien zu bereinigen und zu Sparta, der ernsten Feindin Athens, in ein erträgliches Verhältnis zu kommen.

Nach dem Tode Kimons bezwang das athenische Geschwader bei Salamis an der Ostküste Zyperns die persiche Reichsflotte und ihre Bundesgenossen zur See und vernichtete auch die Landtruppen in einer Doppelschlacht, durch die Athen den le-tzten ansehnlichen Sieg über die Perser davongetragen hatte (449 v.Chr.). Perikles ver-zichtete darauf, den Waffenerfolg weiter auszunützen, da die Südküste und Zypern für Griechenland zu weit abgelegen und daher nur schwer dauernd zu halten waren. In Persien war Xerxe ermordet worden (465 v.Chr.). Unruhen wegen der Thronfolge und Aufstände in Ägypten schufen für Persien eine ungewisse Lage. Mit Mühe setzte sich Xerxes’ Sohn, Artaxerxes Makrocheir (=Langhand), als Nachfolger durch und unter-drückte den Aufstand in Ägypten (456 v.Chr.). Bei den unsicheren Verhältnisse und seiner geschwächten militärischen Stellung waren ihm Perikles’ Friedesvorschläge sehr willkommen. Der Athener Kallias wurde als Unterhändler an der persischen Hof geschickt und brachte den Friedensvertrag zustande, der fälschlich Kimon zugeschrie-ben und daher als Kimonischer Friede bezeichnet wurde. Man vereinbarte eine Hohei-tsgrenze zwischen Perser und Griechen (Hellenen, R.I.), und der Großkönig leistete auf die schon früher von Hellenen besetzte kleinasiatische Küstenzone bis drei Tage-märsche landeinwärts Verzicht. Damit war 449 v.Chr. der Krieg beendet, und Perikles konnte sich wieder den Aufgaben im Mutterlande zuwenden.

Im Vordergrund stand die schon lange während Spannung zwischen Athen und Sparta oder, weiter gefaßt, zwischen den Doriern und Joniern. Auf der einen Seite wuchs eine starke Landmacht heran, voll höchster Kampfkraft und eiserner Zucht, auf seiten der Athener zeigte sich ein ungeheurer materieller Aufschwung und ein unauf-haltsamer maritimer Ausdehnungsdrang. Ernste Staatsmänner sahen das drohende und unfehlbar vernichtende Unwetter ansteigen, sie wußten, daß es nicht aufzuhalten war, höchstens sich durch große Staatsklugheit nur immer wieder aufschieben ließ. Im Waffenstillstand von 451 v.Chr. hatte Sparta nur widerwillig Athens Stellung in Mi-ttelgriechenland anerkannt. Es zog schon zwei Jahre später unter dem Vorwand eines heiligen Krieges über den Istmos und befreite Delphi aus der Abhängigkeit von Pho-kis. Perikles sah diesem Einfall ruhig zu, um nicht durch sein Eingreifen frühzeitig ein-en Krieg zu entfachen. Aber nach Abzug der Spartaner stellte er die alte Bindung Del-phis wieder her. (“Vorwand eines heiligen Krieges”. Nur Religionsvölker, R.I.)

Die spartanische Einmischung gab den alten Feinden Athens wieder neuen Auftrieb. Böotien siegte über eine athenische Abteilung bei Korineia, Athen mußte sich aus Böotien zurückziehen, das wieder unter die Führung Thebens kam. Diese Stadt schloß ein Büdnis mit Sparta. 446 v.Chr. fielen Euböa und Megara. Ein spartani-sches Heer rückte in Griechenland ein, aber es kam zu keinem Waffengang, die Spa-rtaner zogen wieder ab, und man schloß einen dreißigjährigen Frieden. Sparta erkannte den Attischen Seebund an, dafür verzichtete Athen auf die Führerschaft zu Lande und räumte seine Stellungen in der Peloponnes und auf dem Istmos. Der Friede dauerte all-erdings nur bis 431 v.Chr. Aber es gelang Perikles, in diesen kurzen Jahren Athen zur höchsten Blüte zu bringen.

Die Baukunst...dorisches Peripteros...Kämpfe äginischer Heroin gegen die Troer...Die Skulpturgruppan sind zu Beginn des 19. Jahrhunderts ausgegraben worden, undKönig Ludwig I.von Bayern hat sie für die Glypotothek in München erworben.[131]...

Athen....

In nächster Nähe des Tores ragen noch 15 korinthische Säulen als Zeugen eines riesigen Zeustempels, des Olympieions. Er zählte mit den Kolossaltempel von Ephesos, Selinunt und Argigent zu den großen Tempelbauten der Antike. Das Olympi-eion wurde schon in der Zeit der Peisistrsatiden um 515 v.Chr. begonnen, um 160 v. Chr. im Auftrag des syrischen Königs Antiochos aus Marmor weitergebaut und erst in der Zeit Hadrians um 135 n.Chr. vollendet...(Athen nur seit Peisistratos, R.I.)[132]

...In der rechten Hand hielt sie die geflügelte Nike (Siegesgöttin), mit der lin-ken faßte sie den Schild, dessen Außenseite Reliefs von Amazonkämpfen...

...die beiden anderen Säulenordnungen im Inneren verwendete (420-417 v. Chr.). Die Zella schmückte ein Friesrelif mit Amazonen- und Zentaurenkämpfen[133]...

Die Geschichtsschreibung...

...Herodot hat viel Anekdotisches...Seine Bücher sind in der jonischen Spra-chform geschrieben...[134]

DIE ZEIT DES PELOPONNESISCHEN KRIEGES 431- 404 V.CHR.

Gegensatz zwischen Athen und Sparta. Die Friedensverhandlungen zwischen Sparta und Athen haben nur zu einem befriesteten Abkommen geführt, der Gegensatz zwischen den beiden Staaten blieb, und die Entscheidung wurde nur hinausgeschoben. Ganz Hellas stand unter dem lähmenden Eindruck der gewaltigen Übermacht Athens...

Noch lebte und regierte Perikles...Dazu kam die alte Rivalität zwischen Do-rier und Jonier...

Kerkyra, das heutige Korfu,[135] besaß an der illyrischen Küste die Kolonie Epidamnos, das römische Dyrrhachium und das jetzige Durázzo, das einst von Korinth und Kerkyra gemeinsam engelegt worden war. Dort kam es um 436 v.Chr. zu Unruhe, weil die Demokraten die Aristokraten aus der Stadt verjagten. Die Vertriebenen versu-chten mit Hilfe der Illyrer[136] ihre Rückker zu erzwingen. In ihrer Bedrängis bemühte sich die demokratische Partei um die Unterstützung Kerkyras. Als die Gesandten dort abgewiesen wurden, fuhren sie weiter nach Korinth. Diese Stadt folgte um so bereiter dem Ansuchen, weil sie dadurch eine Demütigung ihrer stolzen Tochterstadt Kerk-yra[137] zu erreichen hoffte, die sich im Bewußtsein ihrer wachsenden Seemacht von ih-rer Mutterstadt gelöst hatte...

Der Beginn des Kriges. Zunächst...Aspasia... (=a spasia=spasia=rettet, R.I.)

Athens Zusammenbruch...

Als Lysandros...Als Kallikratidas beim Entern...(v + Enter = Veneter, R.I.)

Die Philosophie...

Diese Bildung...So führten den Namen Sopisten, der abgeleitet ist von dem griechischem Wort sophia, (((((, das Fertigkeit, Weisheit bedeutet...(Sofia=s ofia= opia=opia mit s=s als nur sog.slawisches Präfix; oder wie opia auch Opiat=opiat nur makedonsch; noch Opium=opi um: opi=opi um=um auch nur makedonisch mit glei-cher Bedeutung: opi=betäubt und um=Verstand; Worte in Latein nur von Koine. Das war mit Livius L.Andronikus, aber auch noch im 15. Jahrhundert n.Chr., R.I.)

Es ging dabei immer...Unterredung (Dialog) (Dialog=dia log: dia=dva log= vlog, izlog, odlog, prilog=Beilage=bei lage=lag=log, nur sog.Slawisch, R.I.)

Antisthenes (445 bis 365 v.Chr.)...als Kyniker von kyon=((((, Hund...(Nur kuon=kujon=kuj on=an makedonische Beendigung: kuj=kuja, sogar kute=kuce sog. slawisch, wie makedonsch; Antis=sog.Slawen; thenes=ten e s nur sog.Slawisch, R.I.)

Die späteren Kyniker...Zynismus...(=zinismus=zinis=ziniš makedonisch,RI.)

Im Gegensatz zur sophistischen Leugnung...Die geistige Seinsgestalt beko-mmt von Platon den Namen eidos= ((((( ein Wort, das mit video=ich sehe und dem deutschen “wissen” in etymologischem Zusamenhang steht. Diese Wesenformen (eide =Plural von eidos)...Ideen (ideai, (((((=Muster, Vorbilder)...(alles nur makedonisch: eidos=e idos: v + idos = vidos=video=sehe; eideos=e ideos=ides=ideš=kommt. Wenn etwas an Gedanke kommt, das ist eine Idee, was ide=kommt; Ideal=ideal=idel oder idal,also zusammen ideal=Ideal, einfallen, in den Sinn kommen, nur makedonisch,R.I).

DIE LETZTEN JAHRZEHNTE DER GRIECHISCHEN FRAICHEIT 403- 338 V.CHR.

Thrasybulos...Amnestie (=a mnest=mneest=mneešt, mnenie=Meinen, R.I.)

Der Zug der Zehntausend. In Persien plante der damals ehrgeizige jüngere Kyros, seiner Bruder Artaxerxes II. von Throne zu stoßen, um selbst die Herrschaft zu erlangen. Zur Verstärkung seiner eigenen Streitmacht ließ er durch den aus Byzanz vertriebenen spartanischen Harmosten Klearchos auf dem thrakischen Chersonés ein griechisches Söldnerheer anwerben, er die Kampfkraft der Griechen hoch einschätzte...

Die politische Lage Athens...Als man sich Babylon näherte, konnten die He-llenen nicht genug stauen über die Fruchtbarkeit des durch Kanäle bewässerten...

Der Korintische Krieg...

Die Jonier wandten sich an Sparta um Hilfe. Die Spartaner zögerten zuerst, weil sie auf einen Krieg gar nicht vorbereitet waren und größere Verwicklungen be-füchteten. Aber als Vormarsch des griechischen Mutterlandes hielten sie sich verpfli-chtet, in den Konflikt einzugriefen, und schickten den altbewährten Agesilaos mit He-eresmacht nach Kleinasiens. Seinen Feldzug gegen Asien faßte er als einen heiligen Krieg auf und opferte vor der Anfahr, wie einst Agamemnon, feierlich in der Bucht von Aulis. In Asien siegte über Tissaphernes, besonders in einem Reitertreffen bei Sar-des, und schickte sich bereits an, in das Innere Asiens vorzustoßen. Da erhielt er den Befehl, eilends nach Griechenland zurückzukehren...(Es gab nur “einen heiligen Kri-eg”, aber nie etnisch, sog.slawisch, wie Konflikt=kon nur sog.slawisches Präfix; Age-silaos=age sila=nur sog.slawisch;Aulis=a ulis=vlis, ulas=ulaz, vlas=vles Einfahrt=Ein-gang in der Buch; Tissaphernes=Tissa pherenes=perenes=pereneš, peres=pereš, pern= pernato=perunika=Perun, nur sog.slawisch, wie slawischer Fluß Tissa=Tisa; Sardes= sardis=sardiš=s’rdiš=srdiš...Also Perun=Zeus=Zevs=Ilios=Helios=Hellenen, R.I.)

Das Zentrum der spartafeindlichen Bewegung war Theben...Der Zusammen- schluß der griechischen Staaten wurde rasch erreicht, als Persien die Gegner Spartas mit reichen Geldmitteln unterschtützte...(Sparta=s parta:s=nur sog.slawischePräfix,R.I)

Der Krieg, der jetzt begann, führte den Namen der korinthische, weil dabei hauptsächlich um den Isthmos von Korinth gekämpft wurde. Er zog sich durch acht Jahre mit wecheselndem Erfolg der streitenden Gruppen hin (394-387 v.Chr.). Die Spartaner stellten sich unter ihrem König Agesilaos bei Koroneia der vereinigten Heer-esmacht Athens und Thebens, und in alter Überlegenheit zu Lande erfochten sie auch diesmal den Sieg über einen zahlenmäßig viel stärkeren Gegner. Allein die strategi-sche Entscheidung fiel auf der See, als die vereinigten Flotten der Griechen und Perser unter Konon die spartanischen Seestreitkräfte bei Knidos, nördlich von Rhodos (394 v.Chr.), völlig vernichteten. In Athen herrschte großer Jubel, und die Stad benützte so-fort die günstige Gelegenheit, mit der von Persien bewilligten geldlichen Hilfe die La-ngen Mauern wieder aufzubauen und einen neue Flotte auszurüsten. Dadurch war Ath-en auf dem besten Weg, die alte Seemacht im Ägäischen Meer wieder aufzurichten...

Die Friede des Antalkidas...Somit konnte Persien ohne eigene Zugeständisse den Frieden diktieren, der als der Friede des Antalkidas oder der Königsfriede in die Weltgeschichte einging (386 v.Chr.). Die Bedingungen waren hart und ermöglichten, da ihre Durchführung und Einhaltung von dem Großkönig garantiert wurden, für unbe-stimmte Zeit bei einem Vertragsbruch ein Einschreiten Persiens. Die Friedensbedin-gungen lauteten: 1. Kleinasiens mit seinen hochkultivierte jonischen Städten wurde endgültig an Persien ausgeliefert. 2. Alle griechischen Staaten erlangten volle Selbst-ständigkeit (Autonomie). Nur der Peloponnesische Bund unter Spartas Hegemonie bli-eb bestehen, weil er wenigstens dem Namen nach auf der völligen Gleichberechtigung aller Mitglieder beruhte. Damit war der bestgerüsteten Macht in Hellas zunächst noch ein Übergewicht gesichert...(Krieg war nur heilig, aber nicht ethnisch, R.I.)

Spartas und Thebens Hegemonie...

In ganz Griechenland (Griechenland gab es nie, R.I.)...

Sparta hatte zwar eine beherrschende Macht...Der Erfolg dieser Vorschläge war für Athen so groß, daß es mit einem Schlag wieder Herrin auf dem Ägäischen Me-ere war und durch zwei Jahrzehnte noch den Kampf gegen das immer an Macht gewi-nnende Makedonien durchhalten konnte. (Makedonien war Staat, aber nie Hellas, R.I.)

Bisher war die Rolle,die Theben in der Geschichte Griechenlands spielte, ni-cht erheblich. An tapferen Männer hatte es in Böotien zwar zu keiner Zeit gefehlt; aber an geistiger Bildung konnten die Thebaner es mit Athen nicht aufnehmen. Allerdingst göhören Hesios, Pindar und die Dichterin Korinna aus Tanagra, die um 500 v. Chr. nach heimischen Sagen Lieder in böotischer Mundart dichtete,diesem Stamm an.[138] Die Thebaner bedurften nur der Leitung tüchtiger und willensstarker Männer, um Gro-ßes zu leisten. Solche Männer hatten sie jetzt, und so strebten sie denn zuversichtlich danach, sich neben Sparta und Athen zum Rang einer Großmacht aufzuschwingen... (Korinna und Tanagra nur sog.slawisch nur mit makedonischer Beendigung a, R.I.)

Epaminondas stieß in die Peloponnes vor und befreite Messenien. Der Teil der Messenier, der vor 300 Jahren verlassen hatte, aber seiner Sprache und sein Volks-tum treugeblieben war, kehrte wieder zurück und gründete als Hauptstadt Messene. Zwei Jahre später errichteten die Arkadier in Megapolis ihren festen Mittelpunkt.[139]

Pelopidas hat vorwiegend die Macht Thebens gegen Thessalien und Make-donien zu erwitern gesucht. Während dieser Kämpfe mußte der makedonische Königs- sohn drei Jahre als Geisel in Theben leben...

In den hin und her...Man hatte Hellas von Despotismus Spartas befreit, aber nicht über Böotien...(Ohne Staat Hellas, R.I.)

So wurde...Geschichte des Mittelmeergebietes einzuleiten- Makedoniens...

Das geistige und kulturelle Leben im 4. Jahrhundert v.Chr...

Die vierte Jahrhundert v.Chr. war das der hochentwickelten Prosa, der Rhe-torik. Die Schulen, die früher die Dichtung in den Mittelpunkt des Unterrichtes gestellt hatten, bildeten nun ihre Schüler vor allem in der Redekunst aus. Nach der Schönre-derei der Sophisten mit ihrem überreichen Wortschwall und den gesuchten Wendun-gen strebte die neue Richtung wieder nach dem Anschluß an die Sprache des alltägli-chen Lebens und bemühte sich um einen schichten, natürlichen Ausdruck von übersi-chtlicher Klarheit...

Die weise Mitte zwischen wortreichem Prunkt und knapper Einfachheit hielt Isokrates (436-338 v.Chr.). Sein Vater ließ ihm jede erdenkliche Bildung angedeihen und schickt ihn nach Thessalien zu Gorgias.Der Peloponnesische Krieg vernichtete das Vermögen des Vaters, und Isokrates mußte sich sein Brot verdienen, indem er für an-dere Reden abfaßte. Er gründete in Athen eine Redneschule und hatte damit einen un-geheuren Erfolg. Aus allen Teilen Griechenlands strömten ihm Schüler zu. Aber Iso-krates begnügte sich nicht mit seiner Lehrtätigkeit, sondern wollte auch am Leben sei-ner Zeit aktiv teilnehmen. Da er weder noch Staatsmann sein konnte, so wandte er sich in langen Ansprachen an die Öffentlichkeit, an die versammelten Griechen bei panhe-llenischen Spielen,[140] aber nicht in gesprochenem Wort, sondern in politischen Flug-blättern. Er vertrat in seinen Schriften zwei Hauptgedanken. Die Griechen müßten uhre Stammesstreiigkeit lassen und sich zu gemeinsamen Aufgaben zusammenschließen. Diese Einigung erfolgte dann tatsächlich 378 v.Chr. in dem erneuerten Attischen See-bund. Des weiteren sah er in Philipp von Makedonien den künftigen Herrn von Grie-chenland (solches Gebiet und Land gab es nie, R.I.) und erhoffte von ihm, daß er die Griechen (nur Hellenen, R.I.) unter sich versöhnen und zum gemeinsamen Kampf ge-gen die Perserherrschaft und zur Befreiung der Jonier in Kleinasien[141] führen werde. Diese Vorschläge stimmten zwar mit den Plänen Philipps überein, aber der Gang der späteren Ereignisse führte zu andere Lösung.

Dem berühmtesten Redner der Griechen, Demosthenes, fehlte von Natur her so ziemlich alles, was sein Beruf von ihm verlangte. Er war schüchtern, ungelenk in seinen Körperbewegungen, hatte Schwirigkeiten in der Aussprache und eine schwache Lunge.Aber sein ganzes zähes Bemühen ging dahin, diese Mängel zu überwinden. Um seine Stimme für große Versammlung in Freien tragfähig zu machen, hielt er Reden an der Brandungen des Meeres, um seine Aussprache zu üben, nahm er kleine Kiesel-steine in den Mund und deklamierte.

Sein Vater war Besitzer einer Waffenfabrik, in der dreißig Sklaven arbeite-ten. Er starb, als Demosthenes noch nicht acht Jahre zählte. In die Vormundschaft tei-lte sich drei Verwalter, die das väterliche Vermögen vergeudeten. Als Demosthenes großjährig geworden war, strengte er gegen die ungetreuen Männer einen Prozeß an, um wenigstens noch die Reste seiner Habe zu retten. Die Reden, die er bei dieser Ge-legenheit gehalten hatte, machten das größte Aufsehen und verschaften ihm, als er sich bald darauf als Rechtsanwalt und Lehrer der Beredsamkeit niederließ, einen reichen Zuspruch an Klienten und Schülern. Allmählich versuchte er sich in der Volksversa-mmlung und wurde vom Rechtsanwalt zum Volksredner und leitenden Staatsmann.

Seit 351 v.Chr. richtete sich sein Kampf gegen Philipp, in dem er den Zer-störer der griechischen (athenischen, R.I.) Freiheit sah.Das siegereiche vordringen Phi-lipps in Thrakien und seine Bündisse mit Byzanz und Perinth, die schwere Bedrohung der dortigen Interessen ließen in der ersten Philippischen Rede,[142] sein mahnende Sti-mme zur Rüstung gegen den gefährlichen Feind erheben. Als Philipp Olynth bedräng-te, das schon seit 351 unaufhörlich Hilfe von Athen erbat, suchte er in den drei gewa-ltigen Olynthischen Reden das Gewissen seiner Mitbürger wachzurütteln. Die Athener folgten seinem Rufe, aber die Truppen kamen zu spät, die Stadt fiel in Philipps Hand und wurde der Erdboden gleichgemacht. (Nie Griechenland nur Athen, R.I.)

Als Athen im Bewußtsein seiner Ohnmacht mit Philipp wegen einen Friedens verhandelte, schickte es zehn Männer, unter dennen sich auch Demosthenes und Aischines befanden, um über die Bedingungen zu verhandeln. Unter dem Zwang der unabweisbaren Notwendigkeit des Friedens gab Demosthenes seine Zustimmung (346), obwohl Athen auf das für die Stadt so wichtige Amphipolis zugunsten Philipps verzichten mußte. (Demosthenes=demos thenes: demos=temos=teme=Scheitel, R.I.)

Das fernere Leben und rednerische Wirken des Demosthenes ist auf das engste mit der späteren Entwicklung der großen politischen Geschichte, mit der Aus-einandersetzung zwischen Griechenland (da es nie Hellas als Staat gab,ist es besser nur Athen, R.I.) und Makedonien verknüpft.[143] (thenes=tenes=teno=tenko=dünn, R.I.)

Von Demosthenes sind ungefähr 60 Reden auf uns gekommen. In diesen Re-den setzte er sich mit Tatkraft und begeisterter Liebe für seine Vaterland ein. In wu-chtiger Steigerung bauen sich die Sätze auf, reißen die Zuhörer mit.Seine Rede zeigen, welche Macht das gesprochenen Wort über die Menschen zu erlangen vermag. Sie si-nd Vorbilder und Muster für die Antike gewesen und vielleicht für die Redekunst aller Zeiten geworden. Eines fehlt nur, wenn man die Reden liest, der lebendige Vortrag, die gazne persönliche Überzeugungskraft dieses Mannes und Redners. Die Statue im Vatikan[144] läßt den unermüdlichen und durch nichts einzuschüchternden Rufen und Verteidigung seiner geliebten Heimat ahnen. (thenes=tenko=Tenia=Wurm, R.I.)

Als Redner für die Sache Griechenlands trat anfangs auch der Athener Ais-chines auf (389 bis nach 330 v.Chr.). Er hatte sich durch seine Arbeit in der Staatsver-waltung große Kenntnisse im Rechtswesen erworben. Aber nur kurze Zeit hat er sich als politischer Redner gegen Philipp gestellt. Bald suchte er um jeden Preis mit ihm zu einem Frieden zu gelangen und entfachte durch diese Umstellung die Feindschaft zu Demosthenes.[145] (Scheitel führte Sprache Demosthenes’ dünner/länger zu sein, R.I.)

Von Aishines sind drei Reden erhalten, die sich alle gegen Demosthenes we-nden. Besonders die glänzende Rede, die er in dem Prozeß gegen Ktesiphon hielt, le-nkt die Aufmerksamkeit ganz Griechenlands auf die zwei streitenden Redner, und es kamen von überall her die Leute nach Athen, um diesen Prozeß zu erleben. Reichte auch Aischines nicht an die Redegewalt seines Gegners Demosthenes heran, so galt er doch als ausgezeichnet gewandter und temperamentvoller Stegreifredner.[146]...

DAS MAKEDONISCHE ZEITALTER 338-323 V.CHR.

Makedonien, Volk und Land. Makedonien bildete bis in vierte Jahrhundert v. Chr. eine Welt für sich.In unabsehbarer Ausdehnug war das Land noch immer mit Ho-chwald bedeckt, in dem man neben dem Eber und dem Bären auch den Auerochsen[147] jagte. Die Bevölkerung wohnte dünngesät in offenen Ortschaften. Die Küste war mit einem reichen Kranz von hellenischen Städten gesäumt,die das waldreiche Makedoni-en mit seinem Bauholz für die Schiffe lockte.Auf dem spärlichen Raum,der verblieb, entstanden die Städte Therma und,weiter ins Land zurückgezogen,die Hauptstadt Pella

Die Form der Landwirtschaft und die Witterung sind rauch, das Klima bringt schwere Regen im Spätherbst, Schnee im Winter und zur Sommerszeit viel Gewitter. Besonders drückend ist der Nebel über See und Wäldern.

Obgleich die Griechen (Hellaser, R.I.) die Makedonen als Barbaren (wie Jo-nier in Kleinasien, R.I.) zu betrachten pflegten, so waren sie ihnen doch verwandt (ein Volk mit sog.slawische Sprache, R.I.). Sie gehörten zu den Indogermanen (Germanen waren Balkanier=Europäer, R.I.) wie die Griechen. Nur hielten sie durch ihre frühe Absonderung mit den übrigen nicht gleichen Schritt und blieben in ihrerKultur zurück. Auch ihre Sprache hat sich von der griechischen entfernt(deutsche Historie, R.I.), aber doch sind die beiden Idiome so ähnlich, daß die Makedonen leicht das Griechische er-lernen, um sich seiner in Wort und Schrift zu bedienen.(Hellaser...Makedonier... waren Pelasger mit ihrer Sprache der Weissen, sog.Slawisch, wie an ...Russen, R.I.)[148]

Das Königsgeschlecht der Argeaden führte seine Abstammung auf griechi-sche Ahnen zurück,[149] und das Vedienst dieser Könige war es auch, daß allmählich die Bildung der südlicher wohnenden Hellenen in Makedonien eingeführt wurde.

In der Schichtung der Bewohner standen sich drei Kräfte gegenüber: der Kö-nig der Adel und die Gemeinfreien. Die beiden letzteren waren Mitgleder der Heeres-verwaltung. Da die Zahl der kleinen Leute vile größer war, so gaben ihre Stimmen den Ausschlag. Daher bildete die Heeresversammlung für die breite Masse den Hort des Rechtes und der Freiheit. Die Heeresversammlung war allein befugt, den neuen König zu wählen, und hatte das Spruchrecht in Blutprozessen.

Für die Königsherrschaft bestand kein direktes Erbrecht, aber es war ein un-geschriebener Brauch, daß immer der älteste Sohn zum Thronfolger gewählt wurde.

Die Herrscher bewiesen alle eine große Griechenfreundlichkeit. Am eindrin-glichsten tritt uns dieser Philhelenismus bei Archelaos engegen. Er verlegte seine Re-zidenz von Aigai nach Pella, ließ hier einen prunkvollen Palast aufführen und von dem berühmten Maler Zeuxis mit Fresken schmücken.[150] Pella wurde zum Zentrum der gei-stigen Kultur, das viele hellenische Künstler anzog. Auch Euripides erlebte dort seine letzten Jahre. Archelaos krönte die kulturelle Tätigkeit seiner Herrschaft mit der Einfü-hrung von gymnischen und musischen Spielen. Ein weiterer Förderer hellenischer Bi-ldung war Perdikkas III. Er wollte auch Platon an seinen Hof ziehen, dieser aber sagte ab und sandte dafür seinen Schüler Euphraios, der am Hofe eine große Rolle spielte.[151] Eine wichtige Maßregel war die Einführung des Attischen als königische Amtsprache. (An Attisch wurde nicht geschrieben, sondern Jonisch. Koine war unverständlich, R.I.)

Die Zukunft des Landes hing aber nicht nur davon ab, den kulturellen und technischen Anschluß an Hellas zu finden, sondern auch sich machtpolitisch gegen Gr-iechenland durchzusetzen. Dies bedeutet aber ein Zusammentreffen feindlichen Art.[152] Die Makedonen mußte trachten, die von griechischen Kolonien nach beiden Seiten ab-geriegelten Küsten zu gewinnen, um in Thessalien, dem Verbindungsland mit dem ei-gentlichen Hellas, maßgebenden Einfluß zu erlangen. Am schwersten aber empfand Makedonien die attische Neugründung von Amphipolis, die jeden Zugriff zu den thra-kischen Gold- und Silbergrubern verhinderte.Diese Umstand mußte zu einer daueren-den Feindschaft führen. Makedonien bemühte sich, jede Machtvergrößerung im No-rden, sei es von Sparta oder von Athen aus, zu untergraben, während die Griechen ni-chts unversucht ließen, um eine Stärkung Makedoniens zu verhindern. Durch diese Zwang, ständig auf der Hut zu sein, wurde aber Makedonien dauernd angetrieben, das Reich auf jede Weise zu sichern, und wuchs dadurch zur Großmacht heran. Perdikkas hatte seine hohen Ziele nicht mehr erreicht. (Perdikkas=Per dikkas=dikas=dikis, R.I.)

König Philipp. Als nach Perdikkas’ Tod Philipp (383- 336 v.Chr.) das Steuer der Herrschaft in seine Hand nahm, erwehrte er sich bald der illyrischen Feinde,[153] be-mächtigte sich der Goldminen und richtete das größte und schlagkräftigste Heer auf, das bisher in Europa gerüstet worden war. Noch blieb ihm ein großes Ziel, nämlich Herr über seine eigenen Meerküsten zu sein und den hemmenden Einfluß Athens zu beseitigen.Mit Schlauchheit und Winkelzügen, mit Bestechung und militärischer Über-legenheit zersörte er unter anderen Griechenstädten Potideia und Olynth und nahm das für ihn sehr wichtige Amphipolis in Besitzt. 350 v.Chr. war die gesamte Küste in ma-kedonischer Hand. Makedonien hatte freien Zugang zum Meer und wurde durch Übe-rnahme und Auswertung der militärischen und technischen Errungenschaften der Grie-chen der ersten großflächtige Machtstaat in Europa. Nun suchte der König durch kluge Ausnützung der griechischen Zwistigkeiten in Hellas selbst festen Fuß zu fassen. Da-bei stützte er sich auf sein tüchtiges Heer. Während die Griechen immer mehr dazu übergungen, den Krieg durch Söldnertruppen zu führen, stellte Philipp seine Streitkrä-fte aus leistungsfähigen und harten Bauern und Hirten zusammen, rüstete die Hopliten mit Schild und Lanze aus und übte sie in der Bildung der Phalanx, die der thebani-schen Angriffstaktik des Epaminondas nachgebieldetet war, und der Landesadel stellte die schwere Reiterei. Die Verhältnisse in Griechenland lagen für Philipp günstig. Spa-rta war seit dem Verlust Messeniens machtlos geworden, Athen hatte die jonischen Siedlungen an die Perser eingebüßt und litt unter finanzielle Nöten. Theben war seit dem Tode des Epaminondas wieder eine bedeutunglose Provinzstadt geworden. Auß-erdem hatte die einst tragende Kraft der Polis in Griechenland ihr Ende gefunden, und der Hegemoniegedanke war durch egoistische Gier, die Unfähigkeit, auch das Recht des Nachbarn anzuerkennen, und durch Mißtrauen unmöglich gemacht worden. Die-sem Griechenland stand Philipp gegenüber mit seinem ausgebildeten Heer, mit hoch-entwickelten Angriffswaffen und Belagerungsmaschinen und endlich mit Geldmitteln, die er durch zweckmäßige Ausbeutung der thrakischen Minen gewonnen hatte. Durch Prägung eigener Goldmünzen wollte er den persischen Dareikos verdrängen, der den Weltmark beherrschte.

In Athen trat Demosthenes immer stärker warnend gegen Philipp auf, und in seiner nach Inhalt und Form gewaltigen dritten Philippischen Rede rief er alle Städte Griechendlands gegen den König auf. Schon hatte Philipp Thessalien zu seiner Pro-vinz gemacht und die Zugänge zum Schwarzen Meer besetzt. Dadurch wurde die Le-bensmittelversorgung Athens in Frage gestellt. Da gelang es Demosthenes, ein Bündis zwischen Athen und Theben zustande zu bringen, nachdem er selbst an der Spitze der Gesandschaft nach Theben gekommen war. Zu gleicher Zeit waren aber auch Boten Philipps eingetroffen, die den Thebanern Anteil an der Beute in Aussicht stellten, falls sie dem makedonischen Heer den Durchmarsch nach Attika gestatteten. Theben war von zwei Seiten umworben, aber des Demosthenes überwältigende Beredsamkeit be-wog die Thebaner zum Bündnis. So war noch einmal der engstirnige Partikularismus der griechischen Stadtstaaten überwunden worden und ein letzter Versuch gemacht, die griechische Selbständigkeit zu erhalten. Es schlossen sich auch einige andere Staa-ten dem Attisch-Böotischen Bund an. (Ohne Staat Hellas bis zu 19. Jahrh. n.Chr., R.I.)

Aber alles war vergebens. Denn obwohl eine Machtgruppierung geschaffen war, mit der auch Philipp ernsthaft rechnen mußte, so gelang es ihm doch, die starke griechische Verteidigungslinie am Kopaissee auf Chäroneia zurückzudrängen. Hier fiel die Entscheidungsschlacht, die alle Hoffnungen auf Erhaltung der griechischen Freiheit entgültig zu Grabe trug. An dem Kampf hatte sich der junge Alexander aus-schlaggebend beteiligt,der mit seinem Flügel die Thebaner zurückwarf (338 v.Chr.).[154]

Böotien lag nun schutzlos dem Sieger offen. An weiteren Widerstand konn-ten Thebaner nicht mehr denken, sie mußten sich in ihr hartes Los fügen. Es wurden eine aristokratische Regierung eingesetzt, die Gegner Makedoniens hingerichtet und Besatzung in die Kadmea gelang. Theben mußte seine Gefangenen loskaufen, die zer-störten Städte Orchomenos, Platää und Thespiä wiederherstellen und die staatische Selbstständigkeit aufgeben. (Kopaissee=Kopais see; Prokop=pro kop=kopai=kopaj,RI)

Mit Athen dagegen schloß Philipp einen milderen Sonderfrieden. Es erhielt seine Gewangenen ohne Lösegeld zurück, durfte seine alten Besitzung vor den Meer-engen behalten, mußte aber dem geplanten griechischen Bunde beitreten.

Philipp sicherte weiter seine Vormacht, indem er auch mit anderen Staaten Friedensverträge schloß, Akrokorinth besetzte und in die Peloponnes einmarschierte. In Olympia ließ er zu seinem Gedanken den prachtvollen Rundbau, das Philippeion, errichten. (Er und sein Sohn als Hellenen bauten die hellenischen Tempel..., R.I.)

Im Winter 338- 37 versammelten sich die Gesandten aller griechischen Staa-ten mit Ausnahme von Sparta in Korinth und schlossen dort den nach dem Tagungsort bekannten Korinthischen Bund. Dieses Synedrion (Versammlung) einte Griechenland unter der Fährung Philipps zu einem allgemeinen Frieden unter dem Schutze der ersten Militärmacht der damaligen Welt. Der König beließ die alten Ordnung und machte ke-ine Eingriffe in die bestehenden Verfassungen. Um aber dem Bund einen tätigen Auf-gabenkreis zu geben und die bewegende Kraft eines romantischen Zieles zu wecken, rief er zu einer Heerfahr gegen den alten persischen Erbfeind auf.Die korinthische Ver-sammlung stimmte seinem Antrag zu,und schon Antipater,mit Truppen über die Meer-enge nach Persien, um den Feldzug zu eröffnen. Ehe aber Philipp mit der Hauptmacht nachdrücken konnte, wurde er von einem Höfling ermordet (336 v.Chr.).[155] So blieb von ihm unvollendet, was er sich als höchstes Ziel gesetzt hatte.[156]

Sein Charekterbild schwankt in der Meinung seiner Zeitgenossen; die einen sahen in ihm einen sinnlosen Genießer, einen, der von Abenteuer zu Abendteuer eilt, die anderen waren bezaubert von seiner Menschenkenntnis als Diplomat und Feldherr. Die Nachwelt sah in ihm einen Großen, der an den alten Bindungen festhielt, der nie nach dem Unmöglichen griff, das politische Spiel mit Meisterschaft beherrschte, de-ssen Spielwürfel Diplomatie und Propaganda, Hilfsbereitschaft und klingende Gaben waren. In seinem Horizont waren immer nur Makedonien und Griechenland (Hellas, R.I.) Seine Blicke schauten nicht voll Hybris in unbekannte Weiten. Für Philipp war alles Geschehen ein naturhaft organisches Wachsen, daher knüpfte er immer an das Alte an, suchte es weiterzuführen und das zu vollendet, was schon lange vor ihm in eine bestimmte Richtung strebte. Wenn sein Leben nicht zu früh beendet worden wäre, hätte er vielleicht die beiden einander verwandten Nationen von Hellenen (Solche wa-ren Makedonen, Juden, Russen..., R.I.) Makedonen zu einer Einheit zusammengeführt.

Alexander der Große. Im Jahr 356 v.Chr. wurde dem König Philipp der Thr-onerbe geboren und nach Alexander I., dessen Name in der Geschichte Makedoniens wegen seines Philhellenismus und der siegreichen Vertreibung der Perser leuchtet, Alexander, d.h. Männerschützer, genannt (356 bis 323 v.Chr.). Seine Mutter war Oly-mpias, die Tochter des Königs von Epirus (Molossien, R.I.). Der ersten Unteriricht er-hielt er von griechischen Lehrer. Unter den körperlichen Übungen spielte das Reiten eine besondere Rolle. Denn die Jugend Makedoniens wuchs gleichsam mit dem Pfe-rde auf. Alexander erhielt von einem Gastfreud sein Lieblingspferd, den prachtvolle Bukephalos. Dieser Tier seines Vaters und des ganzes Hofes, indem er es gegen Sonne richtete, so daß es seinen Schatten nicht mehr sehen konnte. Er hatte nämlich beobach-tet, daß es davor scheute. Das Roß trug ihn später in allen seinen Schlachten.[157]

Da Philipp meinte, daß die bisherige Erziehung unter dem Einfluß der Mu-tter und die Lehrer nicht genug förderlich sei, sein Wesen immer verschlossener und störrischer wurde, faßte er den Plan, den besten Erzieher zu wählen, von dem er Kenn-tnis hatte, nähmlich (Makedonier, R.I.) Aristoteles.Für Aristoteles bedeutete dieser Ruf an Philipps Hof eine große Auszeichnunng, aber auch eine schwere Veratnwortung. Er widmete sich mit größter Sorgfalt seiner Aufgabe und kümmerte sich nicht um das Hofleben. Fern von der Rezidenz, bei Mieza, fand der Unterricht statt.[158]

So wuchs Alexander früh aus dem heimatischen Begrenzung in die weite Sphäre griechischen Geisetes hinein. Alexander bewahrte seinem Lehrer allezeit ein ehrendes Gedanken. Von allen Büchern war dem jungen Prinzen die Ilias das liebste. Aristoteles hielt die Kenntnis der großer Epikers erzieherisch für sehr wichtig, so daß er seinem Schüler sogar eine Homerausgabe zusammenstellte, die Alexander auf sein-en Fahrten mit sich führte. (Ilias war nur Ausgabe von Athen, seit Peisistratos, R.I.)

Bei seiner Thronbesteigung ließ Alexander nach den Hintermännern des Mordes an seinem Vater forschten und sie bestraften. Dann wendete er sich mit vollem Eifer der Ausbildung und Rüstung des Heeres zu und versuchte, durch Wohltaten die Herzen des Volkes zu gewinnen. An den Grenzen herrschte Ruhe, seln Feldherr Par-menion, der nach Asien gezogen war, hielt ihm die Treue. Gefählich war die Lage in Griechenland. Dort glaubte Demosthenes nach Philipps Ermordung die Stunde der Befreung für gekommen, und die Athener ließen sich von übereilten Hoffnungen be-rauschen. Auch Theben, das am tiefsten getroffen war, rief die Verbannten zurück, ermoderte die Führer der Richtung, die für Makedonien eintrat und erließ einen Anruf zum Kampf im Bund mit Persien. Athen war bereit, Theben zu unterstützen. Aber Alexander rückte unter Anwendung des für seine spätere Kriegskunst typischen Über-raschungsmomentes plötzlich vor Theben. Die Stadt wurde erobert und zerstört, und alle Gefangenen als Sklaven nach Makedonien verkauft (335). Nur die Priester, die Nachkommen Pindars und dessen Wohnhaus wurden verschont. Gegen Athen wollte Alexander den Bogen nicht überspannen und übte große Nachsicht. Allerdings mußte sich Alexander jetzt klar sein, daß er nach dem schreklichensvoll Feldzug gegen die Thebaner die Zuneigung der Griechen eingebüßt hatte und eine gefährliche Lage hi-nter sich zurückließ, wenn er nach Persien aufbrechen wollte. Er übertrug daher An-tipater den Oberbefell über ein Herr in Makedonnien, das stark genug war, Aufstände in Griechenland niederzuwerfen.

Die Zertrümmerung des Perserreiches. Der zweiundzwanzigjährige Alexan-der übernahm nach makedonische Sitte selbst das Oberkommando über die Arme. Ihm stand Parmeniot zur Seite. Nach verschiedenen Schätzungen und Berichten belief sich dieses Heer auf rund 40.000 Mann. Sein Plan war, möglichst rasch in das Herz des Pe-rserreiches vozustoßen und dadurch eine Aktion der feindlichen Flotte auszuschalten. Denn Alexander fehlte eine entsprechende Flotte als Ergänzung seiner Landmacht. Ferner hatten die riesigen Rästungen die Staatkasse geleert, und es galt daher, rasch einen Sieg zu erfechten und aus Beutegeldern den Mangel zu decken. Die finanziellen Mittel und die Truppenstärke wären nicht ausreichend gewesen, hätte nicht das Perser-reich unter der schwachen Regierung des Dareios III. schon alle Zeichen des Verfalls in sich getragen.

Persien, das Alexander zu erober begann, war wenigstens fünfzwanzigmal so groß wie sein eigenes Reich und mag etwa zwanzigmal soviel Einwohner gezählt ha-ben. Es erstreckte sich von Hellespont bis zum Fünfstromland Indiens,[159] vom Aralsee bis zu den Katarakten[160] des Nil. Es umfaßte Zonen von starker Kälte und von großer Hitze. Menschen aller Rassen (bis Indien nur eine Rasse, R.I.), Sprachen (Mundarten, R.I.) und aller Religionen. Kein Band hielt diese Länder ond Völker zusammen als der Wille des Königs. Die Königsherrschaft ließ nach dem Vorgang des Kyros, des großen Begründers des Reiches, den einzelnen Stämmen die Religion und Gebräuche, die ihn-en behagten; es verlangte nur Steuern und Soldaten und gewährleistet dafür auf Tause-nde von Meilen den Frieden und die Sicherheit des Handels. Aber dennoch mehrten si-ch die Aufstände und die Versuche einzelner Provinzen, sich selbständig zu machen.

...Auf der Höhe des Hellespont opferte er Poseidon einen Stier und den Ne-reiden aus goldener Schale...

Das vereinigste Heer zog ostwärts nach der Propontis. Hier hatten die Hälfte aus persischen Reitern und griechische Söldnern bestehend, gegen ihn aufgeboten. Sie lagerten am Granikos, einem Fluß...(Granikos bis heute nur sog.Slawisch, R.I.)

Nachdem ganz Kleinasien bis zum Taurus unterworfen war, bezog er die Winterquartiere in der phrygisdchen Stadt Gordion...(Gordion brigisch=phrigisch, R.I.)

Ägyptens Bewohner begrüßten Alexander als Befreier von persischen Joch. Hielt man doch den König für einen aus dem Volk der Hellenen, die immer im besten Verhältnis zu Ägypten gestanden waren und der alten Kultur hohe Achtung entgegen-gebracht hatten. Nie störten die Griechen durch Eroberungsabsichten diese jahrhunde-rtelang bewährte Eintracht,auch die griechische Kolonie Naukratis diente nur Handels-interessen. Alexander erwies auch die Religion und Verwaltung Ägyptens alle erden-kliche Rücksicht.(”griechische Kolonie Naukratis” mit Sprache wie Kreter 1913 J.,R.I)

331 v.Chr. gründete er westlich des äußersten Nilarmes eine neue Stadt, das nach ihm benannte Alexadria,[161] mit zwei Häfen, von denen der eine die Verbindung mit dem Nilfluß durch den Mareotissee hergestellte, der andere, durch die vorgelagerte Insel Pharos gegen die Meeresbrandung gedeckt, die Seeverbindung sicherte. Die Stadt sollte sich innerhalb weniger Jahrzehnte zum Mittelpunkt des Welthandels wie zum Mittelpunkt der griechischen Bildung entwickeln und durch dreihundert Jahre die größte und reichste Stadt der Erde bleiben.

Von hier unternahm Alexander seinen Zug zur Ammon-Oasa von Siwa. Dort verehrte man ursprünglich den Got Amun,[162] den man Sonnenkönig Ra gleichsetzte. Gar bald wurde Amun von der Griechenkolonie in Kyrene als Landsgott übernommen und erhielt den Namen Ammon, wurde dem Zeus gleichgesetzt und behielt mehr in alter Erinnerung seine Widderhörber. Wegen seiner untrüglichen Orakel wurde er bald nicht nur in Kyrene, sondern von ganz Griechenland verehrt, und sein Kult, verdrängte sogar den von Delphi.[163] (Ammon=Amon=a Mon; Amun=a Mun; Amin=a Min, R.I.)

Alexander, der von den ägyptischen Pristern zu Memphis die pharaonischen Weihen empfangen hatte, wurde von dem Priester des Ammon als Gottessohn begrüßt und damit sein Herrschaftsanspruch von höchster Stelle bestätigt und sein gesamtes Streben und Handeln auch gewissensmäßig gerechtfertigt.(Ammon=a Mon=Mone, RI)

Mit dem Zug nach Ägypten hatte Alexander dem Großkönig Zeit gelassen, ein neues Herr zu sammeln und ein zweites Mal das Glück mit den Waffen zu versu-chen. Im Frühjahr 331 brach der Makedone aus Ägypten auf und zog durch Phönizien und Syrien nach Mesopotamien. Die Perser legten dem Vormarsch des Königs kein ernstliches Hindernis in den Weg; offenbar wünschte Dareios, ihn möglichst weit in das Innere des Landes zu locken, um ih im Fall des Sieges vollständig zu vernichten, im Falle der Niederlage aber leicht in das iranische Hochland flüchten zu können. Bei Thapsakos wurde der Euphrat, oberhalb von Ninive der reißende Tigris überschritten; dann erst traf Alexander auf feindliche Vorposten.

In der zweijährigen Angriffspause hatte sich Dareios mit allen zur Verfügu-ng stehenden Mitteln gerüstet. Dazu gehörten auch Streitwagen, die durch Anbringung mehrere Klingen zu Sichelwagen[164] umgeformt worden waren. Die Inder der äußeren Ostgrenze hatten Elefanten mitgebracht, die man einzusetzen beabsichtigte. Der Ge-schichtsschreiber Curtius gibt die Armeestärke mit 45.000 Reitern und 200.000 Fuß-soldaten an.[165]... (Curtius und Barletius waren Falsifikatore im 15. und 16. Jahrh., R.I.)

Hier befand sich Alexander im geheiligten Mittelpunkt des riesigen Perser-reiches, hier war die Residenz des Xerxes, der einst die Akropolis Athens den Flamm-en preisgegeben und die heiligen Tempel der griechischen (hellenischen, R.I.) Götter und die Gräber ihrer Toten zerstört hatte. Der ganze Perserkrieg hatte der Rache gedie-nt, er sollte mit einem symbolischen Akt abgeschlossen werden. Feuerbrände flogen in die Paläste und erfaßten das Zederholzgetäfel. Als die Lohe weitergriff, gab Alexander den Befehl zum Löschen. Statt prunkvoller Königsschlösser schaute nur mehr Brand-ruinen auf die Stadt, sinnfällige Zeichen, daß die Herrschaft des Perserkönig vorüber war und daß der Krieg die panhellenischen Erwartungen erfüllt hatte.

...Als er ihn endlich erreichte, hatte der Satrap von Baktrien, Bessos, den Befehl gegeben, den König zu töten. Alexander stand vor der Leiche seines Feindes.[166]

Der Kampf der beiden großen Gegner war ausgekämpft. Der Name des neu-er König von Persien hieß Alexander.

Alexanders Indienzug und Ende...

Die Gruppe, die sich am schärfsten gegen Alexanders Absichten stellte, sah keinen anderen Ausweg als den, gegen den König eine Verschwörung anzuzetteln. Die unbedingten Anhänger Alexanders erfuhren davon und wandten sich an Philotas (Pilot a s, R.I.) mit der Bitte, den Verdacht dem König zu melden. Philotas, der Sohn Par-menions, Kommandant der gesamten Adelsreiterei, war selbst ein Gegner des königli-chen Kurses und hat diesem Widerwillen auch öfters im Freundeskreis Ausdruck ver-liehen. Der König durchschaute bald die Haltung des Mannes, der ja zu seinem tägli-chen Umgang zählte...

Immer deutlich trat jetzt Alexander mit seinem Plan hervor, unter völliger Verlagerung des politischen Schwergewichtes von Makedonien nach Asien und unter Preisgabe aller alten Überlieferungen seines Volkes und Reiches das Tor zu einer neu-en, unabsehbaren Welt aufzustoßen. Dies wollte er auch äußerlich bei seinem Hofstaat zum Ausdruck bringen. Er siegelte die Erlasse für die asiatischen Reichsteil mit dem Siegelring des Dareios, änderte seine Kleidung durch Bestandteile der Persertracht und verlangte dies ebenfalls von seinem Gefolge. Allein, er bemühte sich auch, daß Per-sien, wie es durch seine Schätze das arme Makedonien gehoben hatte, mit den Er-rungeschaften griechischer Kunst und Wissenschaft vertraut würde. Die Kluft zwi-schen Makedonen und Barbaren, zwischen Siegern und Unterjochten sollte überbrückt werden, beide Stämme wollte er gleichmäßig mit den Segnung beglückender Gesetze umschließen. Darum beschenkte er zwar seine Krieger reichlich und überhäufte seine Feldherren mit Ehren und Reichtümern, doch berief er mit Vorliebe talentvolle Einge-borene an seinen Hof und zu Beamtenstelle. Seine Person umgab er mit der ganzen Majestät der persischen Königstums. (“zwischen Makedonen und Barbaren”, R.I.)[167]

War schon dieses morgenländische Zeremoniell den Makedonen ein Dorn im Auge, so ließ die Einführung des Fußfalles (Proskynese),[168] der bei den Persern ge-bräuchlich, für einen freien Griechen aber unannehmbar war, Schlimmes für die Zuku-nf befürchteten. Die Entfremdung zwischen dem König und seinem makedonischen Adel nahm durch diese Anwandlungen von orientalischer Despotenlaune von Jahr zu Jahr zu. Gar kein Verständis hatten die Makedonen für Alexanders Politik der Versöh-nung; sie sträubten sich dagegen, daß sie sich als Siger mit den Besiegten in die Beute teilen sollten. (Proskynese=pro skines e; Synedrion=sine drion=Derion: sine=Sohn maked.,RI)

Unter großen Schwirigkeiten setzte das Heer seinen Weitermarsch fort. Be-ssos hatte bei seinem Rückzug die Siedlungen verbrannt und das Vieh wegtreiben la-ssen. Durch Schlachtung von Pferden mußte man sich über die ärgste Not hinweghe-lfen. Bessos aber dachte nicht daran, den geschwächten Feind anzugreifen. Seine anda-uernde Untätigkeit entmutigte seine Anhänger, sie verließen ihn, und endlich fiel er in die Hände der Makedonen. Alexander schickte den Königsmörder gefangen zurück zur späteren Aburteilung.

Durch Baktrien und Sogdiana war Alexander bis an Iaxartes (Sir darja)[169] gelangen...(Iaxartes=Iaksartes=Iak sartes=sardes=sardis...s’rdiš: Iak=Jak=stark, R.I.)

Persien war den Griechen bald zugänglich geworden, und sie hatten davon ziemlich gute geographische Kenntnisse. Das anschlißende Indien aber blieb weiterhin ein Märchendland, von dem man nur Seltsames erzählte. Als Herodot das erste geschi-chtliche Weltbild verfaßte, mußte auch er nur wenig von diesem Lande. Er bezog seine Kenntnisse aus der großen Erdbeschreibung des Joniers Hekataios. Wenn man auch aus den einzelnen Schilderungen manches Geheimnisvolle abzog, so blieb das Unbe-kannte, das Alexander zur Erforschung lockte, blieb die zwar fremdartige, aber ganz bedeutsame Kultur mit den riesigen Reichtümern. Eines bildete allerdings eine völlige Überraschung, daß in Indien, das man für ein trockenes Land hielt, gerade im Sommer unendlich reiche Niederschläge fielen,die militärische Opertationen sehr erschwerten...

Seine Eroberungszug war zugleich eine Entdeckungsfahrt in unbekanntes Land. Als die Küste erreicht war, ließ er eine Abteilung unter Nearchos zur See die Küste entlang westwärts segeln, um die Mündung des Euphrat und Tigris aufzusuchen und so den Seeweg von Indien nach Mesopotamien zu erschließen. Auf diese Art hoff-te Alexander, seine indischen Besitzungen mit dem Hauptteil seines Reiches in dauer-nden Zusammenhang zu bringen.

...Bald darauf traf Alexander mit Nearchos wieder zusammen, der nach einer an Gefahren und Entbehrungen überreichen Fahrt unfern von Eingang in den Persisch-en Meerbusen gelandet war. Von nun an glich der weitere Marsch einen glänzenden Siegeszug.

Als der Herrscher nach Susa kam, wurde eine Hochzeitsfeier (324) veran-staltet,[170] wie sie die Welt kein zweites Mal mehr erlebt hat. Der König heiratete Da-reios’älteste Tochter, deren Schwester ehelichte sein Freund Hephaistion, ebenso hei-reteten viele Mitglieder seiner Umgebung Frauen aus dem iranischen Hochadel. Auch eine sehr große Zahl von Eheschließungen zwischen seinen Kriegern mit persischen Bräuten fand die weiterste Unterstützung Alexanders. Für ihn waren diese Mischehen von hoch und niedrig eine symbolische Verschmelzung von Makedonien und dem Iran

...Als der naive Instinkt der breiten Massen seine Soldaten, kleine Bauern und Hirten, die durch Jahr und Tag seine geradezu ungeheuerlichen Pläne verwirklich hatten, fühlte, daß ihr Herr gewillt sei, sie immer mehr der Heimat und ihrem Volk zu entfremden, kam es bei einer Truppenschau im Sommer 324 zu Opis am unteren Tigris zu offener Empörung...(Opis=opis=o pis;Opis=opies=opiis=opiiš=opieš=o pieš..., R.I.)

Zustimmung und Ablehnung zu äußern, war altes Recht der Heeresversa-mmlung. Aber durch diese tosenden Ausbruch wurde Alexander völlig überrascht, er empfang diese Worte als persönliche Verhöhnung, griff daher Rädelsführer heraus und ließ sie abführen. Er selbst zog sich in sein Zelt zurück, ließ sich zwei Tage nicht se-hen, am dritten übergab er die Befehlshaberstellen der makedonischen Komandanten den vornehmen Persern...

Wie ein mahnendes Vorzeichen seines eigenen frühes Endes überkam ihn der plözliche Tod seines liebsten Jugenfreundes Hephaistion, für den er prunkvolles Leichenbegängis und große Staatstrauer anordnete.

Daß diese Kultur nur die hellenische sein konnte, verstand sich bei der ho-hen geistigen Entwicklung Griechenlands von selbst...Man nennt diese Neugestalltung der hellenischen Kultur den Hellenismus und die drei nächsten Jahrhunderte, die den von Alexander angebahnten Sieg der griechischen Weltzivilisation und der in ihr gefo-rmten hellenischen Weltsprache sich immer mehr vollziehen sah, das hellenische Zeit-alter. (Hellenismus war nur nach dem Tode Alexanders, was galt auch für Sprache Ko-ine, die wurde in Ägypten gemacht. Die war nur Sprache der Ptolomäer, R.I.)[171]

Alexander selbst hat nur die glänzenden Anfänge dieser Entwicklung lebt.

Im Anfang des Jahres 323 zog Alexander nach Babylon, der neuen Haupt-stadt der Welt. Er besichtigte dort die Arbeiten an dem neuen Hafen, den er anlegen li-eß, musterte die für Arabien bestimmten Schiffe und durchschritt Tag für Tag die Ka-nalbauten in den Niederungen. Über diesen lag aber ein Großteil des Jahres verderben-bringende Fieberluft.

Im Königslager herrschte geschäftiges Treiben. Man rüstete noch zu großen Festen und feierte Opfer. Denn schon nach Ablauf einer Woche sollten König, Heer und Flotte unter Nearchos nach Arabien ausziehen. Da warf ein Malariafieber (malaria tropica) den König nieder. Anfall folgte auf Anfall. Als eine Lungeentzündung den Körper weiter schwächte, reichte die Abwehr nicht mehr aus. Im Alter von 33 Jahre, nach 13 jähriger Regierungszeit, starb Alexander (323 v.Chr.).[172]

Welchen tiefen Eindruck Alexanders auf die Nachwelt gemacht hat, kann man aus dem Urteil der Römer erkennen, die ihm als erste den Beinamen “der Große” gegeben haben. (ALSO, DER GROSSE NACH DEM TODE ALEXANDERS, R.I.)

DAS HELLENISCHE ZEITALTER 323- 146 V.CHR.

Nach Alexanders Tod erhob sich zunächst Athen in der Absicht, seine alte Selbständigkeit wiederzuerlangen. Demosthenes war von den Athenern zurückberufen worden. Man hatte ihn nämlich vordem mit mehreren anderen Staatsmänner und Re-dnern in einen Prozeß verwickelt, da man ihn beschuldigte, er wäre von Harpalos, dem ungetreuen Leiter der Finanzverwaltung Alexandres, mit einer hohen Summe besto-chen worden. Er wurde, obwohl er die Unwahrheit dieser Beschuldigung in einer Rede nachzuweisen versuchte, zu einer Geldbußen von 50 Talenten verurteilt und floh, da er diesen Betrag nicht zahlen konnte, nach Ägina. Die Bemühungen, seine Ehre wieder-herzustellen und sich die Heimkehr zu ermöglichen, blieben erfolglos. Erst der Tod Alexanders brachte die Änderung.

Durch Demosthenes’ Worte aufs neue begeistert, traten die Athener, berufen durch ihre große Vergangenheit, an die Spitze der Bewegung zur Befreiung von make-donischen Joch. Angeschlossen hatten sich viele Städte in Mittelgriechenland, in der Peloponnes und auch in Thessalien.[173] Die Führung auf makedonischer Seite hatte der von Alexander für die Zeit seiner Abwesenheit eingesetzte Reichsverweser Antipater. Er erlitt bei Lamia eine schwereNiederlage,besiegte darauf aber die vereinten Griechen in der Nähe von Krannon in Thessalien (323 v.Chr.). Athen mußte bedingungslos kapi-tulieren, aber dank seiner so überragenden Stellung waren die Bedingungen verhältnis-mäßig milde. Die Stadt mußte eine oligarchische Vefassung einführen, und eine make-donische Besatzung wurde nach dem Piräus gelegt. Die Anführer der Freiheitsbewegu-ng kamen ums Leben. Demosthenes suchte auf der Flucht nach der Insel Kalauria im Saronischen Meerbusen Rettung in dem dortigen Poseidontempel. Aber von den make-donischen Verfolgern umringt, entging er seinem Schicksal nur durch den freiwilligen Tod, indem er Gift nahm (322). Seine Mitbürger ehrten später ihren großen Redner und angesehenen Staatsmann durch öffentliches Standbild (Ohne nie Staat Hellas, R.I.)

Antipatar, der den gefährlichen griechischen Aufstand niedergeworfen hatte, und Perdikkas standen nach Alexanders Tod im Mittelpunkt des Interesses bezüglich der Nachfolge im Reiche. Der König hatte keinen thronfähigen Erben hinterlassen. Se-in großer Gedanke, unter Aufopferung aller Sonderansprüche der Teilstaaten nur der Idee des Gesamtreiches zu dienen, lag seinen nur von Eigensucht geleiteten Herrfüh-rern und Staatsmännern völlig fern. Jeder suchte für sich das beste greifbare Stück zu errafen, allein voran Ptolemaios. Dieser nützte die politische und wirtschatliche Son-derstellung Ägyptens, die eine Loslösung von dem Gesamtreich am leichtesten ermö-glichte, dazu aus, um sich selbst zuerest als Statthalter, später als Alleinherrscher mit dem Königstitel seinen Anteil zu sichern. Das bedeutete den ersten Schritt zur Auflö-sung des Reiches und zur Bildung souveräner Nachfolgestaaten, von Diadochenrei-chen [diadoche (((((((()=Nachfolge], die, einander feindlich gesinnt, in ihrem Ei-genstolz jede Verschmelzung der Territorialstaaten ablehnten. Ptolomaios war es gelu-ngen, Alexanders Leichnam in seine Gewalt zu bekommen. Es wurde zuerst in Mem-phis, dann in der von ihm gegründeten Stadt Alexandria zu Ruhe bestattet.[174]

Vierzig Jahre lang dauerten die Kämpfe im ganzen Reich unter den Nachfo-lgern, Diadochen (Diadochi=dia dochi=dok: dia=dva=zwei dok=Dock zu beherrschen, R.I.). Antigonos (=anti gonos=gonis=goniš=verfolgt, nagon=Trieb, Gonaden, R.I.), der Statthalter von Vorderasien, beanspruchte die Herrschaft über ganz Asien. Er nahm gleichfalls wie sein Sohn Demetrios den Königstitel an. Da verbanden sich die anderen Diadochen gegen ihn, und in der Schlacht bei Ipsos in Phrygien (301) verlor Anti-gonos, der gewaltigste unter den Diadochen, Reich und Leben. Die Bestrebungen zur Auflösung des Reiches hatten damit über den Gedanken der Staatseinheit gesiegt. Das gewaltige Erbe des Königs fiel auseinander. Aus dem jahrzehntelangen Ringen gin-gen Großmächte neben einer Anzahl von kleineren Staaten hervor. Die Großmächte waren Makedonien,Syria und Ägypten.(Ipsos + l = lipsos=lipsa=beendet, “verlor”,R.I.)

Makedonien blieb ein Königreich von noch immer patriarchalischer Prä-gung. 318 setzte sich hie Kassander (Alexander=Alexandar=Aleksandar=ale ksandar= kasandar=kassandar, R.I.), der älteste Sohn von Antipater, fest, der sich mit einer To-chter Philipps vermählte. Nach ihr benannte er Therma, die wichtigste Hafenstadt Ma-kedoniens, Thessalonike, jetzt Saloniki (=Salon Niki: Salon=Solon=Solun von sol=sal und Niki=nik, nik...donik...iznik...pronik..., R.I.). Das Herrschergeschlecht der Antigo-niden regierte von 276 bis 168. Unter ihm erlebte das Land einen großen wirtscha-ftlichen Aufschwung. Makedonien konnte allerdings seine Großmachtstellung nur be-haupten, solange es die Herrschaft in Griechenland fest in Händen hatte. Die Griechen aber versuchen immer wieder, die makedonische Herrschaft abzuschütteln. Das kleine, von einem Bergvolk bewohnte Ätolien schloß gegen 279 fast alle Staaten in den Ätoli-schen Bund zusammen. Gleichzeitig vereinte der Achäische Bund den größten Teil der Peloponnnes. In beiden Verbänden behielten die Mitgledstaaten frei Herrschaft in ih-ren Gemeindewesen, überstellten aber ihre Streitkräfte und die Führung ihrer auswär-tigen Beziehungen einem Bundesrat, an dessen Spitze ein jährlich gewälter Bundesha-uptmann (Strategós) stand. (Ohne Staat Hellas. Also, ohne Volk Hellaser, R.I.)

Der Achäische Bund stieg bald zu hoher Macht unten Aratos von Sykon em-por, der von leidenschaftlichem Haß gegen die Tyrannis und gegen Makedonien als deren Schutzmacht erfüllt war. Er besezte Korihnt und befreite Athen von der makedo-nischen Besatzung.

Seit jener Zeit erfreut sich Athen, zwar militärisch machtlos, einer Selbstver-waltung und blieb wegen seiner hohen kulturellen Sendung auch weiterhin von allen hellenischen Staaten unangetastet. Allerdings war es mit seiner politischen Bedeutung vorbei. (Athen wichtig seit Peisistratos. Aber mit Athen wurde auch vorbei, R.I.)

Die beiden großen Bünde aber schwächten sich in der Folgezeit durch Krie-ge und Klassenkämpfe im Innern. Das verarmte Volk begann Makedonien gegen seine eigenen Verwaltung zu unterstützen. Philipp V. hatte die Herrschaft erlangen, er er-weiterte sein Land und brachte es zu Ansehen und Reichtum. Aber er erreichte es trotz seiner Bemühungen nicht, mit Rom in ein erträgliches Verhältnis zu kommen. Da ihm der Krieg unvermeidlich schien, setzte er sein Land in einen wohlgerüsteten Verteidi-gungszustand. Während dieser Vorbereitung starb er. Unter seinem Sohn Perseus aber wurde die makedonische Heeresmacht bei Pydna (bidna, R.I.)168 v.Chr.geschlagen, das Königsreich Makedonien fand damit seine Ende, und Perseus starb als Verbanner in Italien am Fucinersee. (Fucine=Pucine=Putscine=Putschina...Putsch sog.Slawisch, R.I.)[175]

Das ausgedehnste und reichste der Diadochenreiche war Syrien. Es stand un-ter der Dynasti der Seleukiden. Der Begründer war Seleukos (=sele uk o s, R.I.), ein bedeutender Feldherr unter Alexander. Der Hauptstadt war Seleukia (sele ukia=uka= Wissen, R.I.), später Antiochia (=Anti ochia: de=d + ochia = dochia=Dokia=dokos an Merr, wie Ägypten und Makedonien, R.I.). Sein Reich erstreckte sich bis an Indiens Grenzen, war in kleine Satrapien eingeteilt und von einer griechischer Oberschicht verwaltet. Aber es krankte an demselben Übel wie das alte Perserreich. Infolge der Ri-esenausdehnung war eine straffe Zentralregierung unmöglich, die Provinzstatthalter er-langten zu große Selbständigkeit, und nach und nach lösten sich Teile von dem Gesa-mtreich, wie Bithynien, Pergamon, Armenien (a rmen=ramen=eben oder ravnina=Ebe-ne, wie Ravenna=ravena=ravna mit a=weiblich, R.I.) u.a. Schließlich umfaßte die Se-leukidenherschaft nur noch das Gebiet zwischen Tauros (Taur os, R.I.) und Euphrat (e u phrat=prat, in Mesopotamien=meso potam, R.I.). Im Jahre 64 v.Chr. hat Pompejus dem Seleukidenreich ein Ende gemacht. Es wurde provinzia Syria.

Von den drei Diadochenreiche konnte sich das des Ptolemaios[176] an Umfang nicht mit den anderen vergleichen. Aber Ägypten hinwieder übertraf die anderen durch die geographische Geschlossenheit und geschütze Lage, durch die Einheit seiner Bevö-lkerung, die tüchtige Verwaltung und die wohlgeordneten Finanzen. Der ertste Herr-scher Ptolomaios begründete seine Stellung weniger durch Kregszüge als durch Förde-rung von Ackerbau, Handel und und Gewerbe. Neben dem wirtschaftlichen Aufsch-wung blühten unter ihm und noch mehr unter seinem Sohn Ptolmaios II. Kunst und Wissenschaft. Der Mittelpunkt des geistigen Lebens wurde Alexandria, das gleichzeit-ig der Hauptverkehrsplatz für den Welthandel war, mit seiner sehr reichen Bibliotek und dem Museion, dem Haus der Musen, wo den Gelehrten ein Heim für wissenschaft-liche Forschung mit allen Hilfsmitteln, darunter auch einem astronomischen Observa-torium, eingerichtet war. Die alexandrischen Wissenschafter sahen ihre Hauptaufgabe darin, die großen Werke der griechischen Schriftsteller von Homer bis auf ihre Gegen-wart vor dem Untergang zu retten und in guten Ausgaben den echten ursprünglichen Text nach Möglichkeit wiederherzustellen. Damit wurde hier die Wissenschaft der Philologie begründet. (Also, Wägner erklärte, Koine war Sprache Alexandriens, R.I.)

Die Amtsprache war Griechisch, aber in späterer Zeit wuchs eine national-ägyptische Bewegung immer stärker heran, und Priesterschaft sowie Krigerstand drä-ngten den Machtbereich der Könige immer mehr zurück. Symbolisch dafür ist das De-kret (=de kret, R.I.) von 196 v.Chr. auf dem berümten Stein von Rosette. Dieser Stein, eine schwarze Basaltttafel, wurde 1799 bei dem Zug Napaleons nach Ägypten von den Franzosen in der Stadt Rosetta am Unternil gefunden. Der dreifache Text in der ägypt-ischen Bilderschrift (Hieroglyphen), in der ägyptischen Kursivschrift (Demotisch)[177] und in Griechisch ermöglichte die Entzifferung der altägyptischen Schrift und Sprache. Während die früheren königlichen Edikte erst nachträglich ins Ägyptisch überseztzt worden waren, ist dieses Dekret von Priestern in ägyptischer Sprache verfaßt und dann ungelenkt ins Griechische übertragen worden. (Dieser Stein wird jetzt als besondere Sehenswürdigkeit im Britischen Museum in London aufbewahrt.)

Außenpolitisch machte sich schon die Abhängigkeit von Rom bemerkbar, Ägypten wurde auch der Schauplatz letzter Kämpfe namhafter Römer, ein Beleg für die große Bedeutung dieses Landes. Pompejus wurde hier ermordet, Caesar unterdrü-ckte einen gefährlichten Aufstand in Alexandria, hier standen sich Octavian und Anto-nius zum letzten Mal gegenüber.Auch die Gestalt der(Makedonierin,R.I.)Kleopatra ge-hört in diesen Zusammenhang.Im Jahre30v.Chr. wurdeÄgypten eine römische Provinz

Von den kleinen Staaten der hellenischen Zeit verdinent Pérgamon beson-dere Betrachtung. Die gleichnamige Stadt thront, südlich von Troja, der Insel Lesbos gegenüber 270 m über der Kaikosebene auf einem Vorsprung des Pindaasosgebirges. Ihre heutige Name ist Bergama. Hier setze sich um 280 der Söldnerführer Philetairos fest und begründete im Besitzt des vom Diadochen Lysimachos(=lisi mach os: mach-a, mava=maha=maka, R.I.) zurückgelassenen Kriegesschatzes seine Herrschaft. Seine Neffe Eúmenes (=e umen es, R.I.) I. machte Pergamon zu einem unabhängigen König-reich (er war umen=klug, R.I.). Attalos I. warf die in Kleinasien eingedrungenen Gali-er, die Galater, die bis zu den Stadtmauern gelangen waren, zurück (Attalos=a talos= talas=Welle oder bran=branovanje=Brandung: Atlas=a tlas=talas=Windung wie Welle =Brandung und das Tal=tal=dal=dalga=Welle, dal=dol bis Anadolien=Anatolien-Ana-dol=Anatol=a na dol: an=an=auf, R.I.). Sein ältester Sohn Eúmenes II. kämpfte mit den Römern gegen Antiochos III. und erhielt dafür nach dem Sieg fast ganz Kleinasien von den Römern übertragen. Er gründete die pergamenische Bibliotek, die nur noch von der alexandrinischen übertroffen wurde, und baute den prachvoller Zeusaltar mit dem figurenreichen Gigantenfries. Als in der Rivalität zwischen Ptolemaios V. und Eumen II. wegen ihrer Biblioteken der ägyptische König die Ausführ von Papirus ver-bot, wurden in Pergamon Schreibbogen aus fein bearbeiten und gebleichen Tierhäuten hergestellt, die später als “Pergament” bezeichnet wurden. Attalos III. vermachte sein Königtum den Römern, die es als provinca Asia mit der Hauptstadt Pergamon ihrem Reich einverleibten. Dieses kleine Land trieb einen sehr lebhaften Handel mit Wein und Getreide, Wollsachen, Pergament und Salben. Aus dem Gewinn konnte es Kunst und Wissenschaft reichlich fördern.

Untergang der Herrschaft in Sizilien...

Nach jahrzehntelangen Wirren und wiederholten Einfällen der Karthager in Sizielin bekam Hieron II. die Königsherrschaft. Er führte sie sehr segensreich und we-ndete keine schwereren Strafen an. Sein Leben war bescheiden, die staatliche Finanz-gebarungt sehr gut.Unter seinen Auspitzen vertiefte sich Archimedes in die Naturwiss-enschaften, besangt Theokrit in sehr gepflecktem Griechisch die Schönheit Siziliens...

Die Kultur des Hellenismus...

In der hellenischen Zeit wurde neben Athen Alexandria ein literarischer Ha-upsitz. Hier lebte der gelehrte Dichter Kallimachos, der “Fürst der Elegie”, wie ihn die Römer nannten. Er stammte aus Kyrena und war der Sohn eines Offiziers (um 310 bis 240 v.Chr.). Zuerst ein bescheidener Lehrer in Alexandria, wurde er später, als man auf den überaus geistreicheen und belesenen Menschen durch seine Dichtung und sei-ne gelehrten Arbeiten aufmerksam wurde, an die Bibliotek des Museions berufen und hat hier in unermüdlicher Arbeit das ganze Schriftum der riesigen Bücherei geordnet und katalogisiert. Dieser 120 Bücher umfassende Katalog war gleichzeitig eine grund-legende Übersicht über die gesamte griechische Literatur.

Sein berühmtes Werk waren die “Aitia” (Ursachen) in vier Büchern. In die-sen Elegien trägt er die Ursprünge und Ursachen von Kultur, festlichen Bräuchen, von Heiligtümern und Städten, verknüpft sie mit Erzählungen von seltsamen Geschichten und Menschen. (Elegie=e legie=legi + n = legni: die Lege +n = legen=legni, R.I.)

Seine Elegie auf die Locke der Berenike ist uns nur aus der Übersetzung Catulls erhalten. (Berenike=Berenika=bere nika oder Verenika=vere nika, R.I.)

Von Kallimachos sind uns über 60 Epigramme und 6 Hymnen überliefert.

Wie Kallimachos, dem großen Epos abgeneigt, die kleinen Dichtungsformen bevorzugte, so hat auch Theokrit sich der kürzeren Gattung der Idille gewidmet. Von seinem Leben wissen wir nur wenig. Er wurde etwa 305 v.Chr. in Syrakus geboren, le-bte in Kos, Sizilien und Alexandria, von seinem Lebensabend ist nichts bekannt.

Theokrit ist der erste und bekannte Verfasser der ländlichen Dichtung, die dann in Italien von Vergil bis Ausonius fortlebt, im Mittelalter und in der Neuzeit im-mer wieder in mannigfachen Formen in der euroäischen Dichtung auftaucht and als Schäferspiel die Menschen der Rokokozeit erfreut. Idylische Dichtungen reichen bis auf unsere Tage. Die Idylle, von dem griechischen Wort eidýllion, d.h. Bildchen, abge-leitet, schildert das friedliche Bild gemütlichen Landlebens, ursprünglich das naturna-he Dasein der Hirten Siziliens... (Eidyllion=e idyll on: idyll=idil=idel; Idea: ide=ida; Ideal: idel=idal, R.I.)

Ungleich günstige als für die Dichtung war die Zeit nach Alexander für die Betätigung der Gelehrsamkeit. Die Kentnnis der wirklichen Welt erfuhr durch des Kö-nigs Züge nach dem fernsten Osten einen gewaltigen Zuwachs, der Austausch zwisch-en den Forschern und Denkern des Abend- und Morgenlandes kam der Ausbreitung und Vertiefung des Wissens in hohem Maße zugute. Im Weltreich Alexanders weitete sich auch der Blick der Gelehrten zur Umfassung der gesamten vielgestaltigen Welt.

Der allseitige und bedeutendste Geist der Alexanderzeit und hervorragendste Philosoph war Platons größter Schüler Aristoteles aus Stagira auf der Halbinsel Chal-kidike (384-322 v.Chr.), daher auch oft Stagirit (=Stagir it, R.I.) genannt. Aristoteles war der Vollender der griechischen Philosophie. Anfangs widmete er sich der Arznei-kunde, da sein Vater Nikomachos (=Niko machos: o=männlich und a=weiblich, R.I.) Hofarzt des makedonischen Königs Philipp war.Nach dem Tode seiner Eltern begab er sich in seinem siebzehnten Lebensjahre nach Athen, wo er zwanzig Jahre lang Platons Vorträge hörte, aber auch schon selbst eine Schule der Rhetorik begründete. Nach Platons Tod ging er zum Fürsten Hermeias von Atarneus im äolischen Kleinasien und nach dessen Sturz (346 v.Chr.) nach Mytilene auf Lesbos. Von hier berief im Jahre 343 Philipp von Makedonien als Lehrer seines damals dreizehnjährigen Sohnes Ale-xander. Drei Jahre wurde der hochbegabte Knabe von dem genialen Lehrer unterri-chtet und erfuhr ohne Zweifel nachhaltige Eindrücke von ihm. Nach Alexanders Regi-erungsantritt kehrte Aristoteles nach Athen zurück. In dem schattigen Baumgängen Peripatoi) des Lykeions, eines Gymnasions vor der Toren Athens, das unweit von Ili-ssos gelegen, sich an einen Tempel des Apollon Lykeos anlehnte, sammelte er seine Schüler um sich, die nach jenen Wandergängen, wo sie zu den Vorträgen zusammen-zutreten pflegten, allgemein Peripatetiker genannt wurden. In dieser Zeit verfaßte er seine bedeutendesten Schriften. Als sich nach Alexanders Tod die Athener gegen Ma-kedonien auflehnten, zog sich Aristoteles nach Chalkis auf Euböa zurück, wo er im Ja-hre 323 seinen umfassenden Arbeit durch einen für ihn und Menschheit allzufrüher Tod entrissen wurde.[178]....(Bis heute gibt es in R.Makedonien Vor- und Zunamen Niko Nikos-ki, Filip und Filipovski + v, Aleksandar Aleksandrovski, Ilioski..Dukas..., R.I.)

Die jonischen Naturphilosophen hatten nach dem Urstoff der Welt gefragt. Von ihnen übernahm Aristoteles den Begriff der Materie und machte sie zur Grund-lage alles Seines und Werdens. Sein ist alles, was in die Augen fällt, was greifbar ist. Werden ist die Entwicklung aus dem nur Möglichen in das Wirkliche. Voraussetzung-en für das Werden sind nach Aristoteles: 1. die Materie mit ihren noch gar nicht näher bestimmten Möglichkeiten, also das Gegebene, das “Was” und 2. die Form, die Art und Weise, das “Wie”. Der rohe Marmorblock ist ihm die Grundlage für die werdende Statue. Dieser Stein gestaltet sich durch die Form zu einer bestimmten Einzelsubstanz. Weder Materie noch Form existieren für sich allein, sondern sind schon in der Natur bei der Entstehung von Substanzen vorhanden und verbintet sich zum Einzelding.[179]...

Die Lehre von Materie und Form wendet Aristoteles auf das Verhältnis von Leib und Seele an. Der Leib ist die Materie, die Seele die Form, beide zusammen bild-en den Menschen. Die menschliche Tugend ist kein Naturgeschenk, sie muß erworben werden. Dies geschieht durch ein Leben, das alles Übermaß meiden. In der Tugend als der rechten Mitte gipfelt der griechische Maßgedanke. Diese Mitte ist Vermeidung aller Übersteigerung, Zügelung aller Leidenschaften, die in den Dienst richtiger Ziele treten müssen. Dazu gehören der Kampf gegen unsere bösen Neigungen und Vorsicht gegen maßlose Lust. Die Tugend wurzelt bei ihm nicht, wie bei Sokrates, im Wissen, sondern im Willen und wird durch Übung erworben. Höchstes Gut kann nur sein, was den ganzen Menschen befriedigt. Er stimmt also darin nicht mit Platon überein, der die Eudaimonie (das Lebensglück) nur in der Befriedigung des höchsten Seelenteiles, des Nus (der Denkkraft), sucht. Bei ihm kommen auch die anderen Seelenteile zu ihrem Recht, auch äußerliche Güter, wie Freundschaft, Reichtum, politische Macht, Ehre, tragen zum Glück bei.(Eudaimonie=e u dai moni e: e=a, u=v, i=j, mon=Mones...,R.I)...

...Nur in einem Punkt bleibt Aristoteles ein Kind seiner Zeit: er kann sich einen Staat ohne Sklavenwirtschaft nicht vorstellen...

Die Philosophie des Aristoteles fand ihre Weiterführung in der Schule der Peripatetiker, sein bedeutendsten Schüler war Theophrastos, der sich um wissenschaft-liche Begründung der Naturkunde, vor allem der Botanik, Verdienste erwarb. Großen Einfluß gewann Aristoteles im Mittelalter auf die Lehre der Scholastik, und sein Ideen-gut richtet über den Neuplatonismus bis in die neue Zeit.[180](Schola + k = Schkola,R.I.)

Mit Aristoteles schließe die eigentliche griechische Philosophie. Die Denker, die später hervortraten, waren nicht mehr Griechen,sondern gehörten dem hellenischen Kulturgebiet an.... ((Stoa=stoja=stoia ohne a=stoi + k =stoik + ar/er = Stoikar/er, R.I.)

Die Stoa erkannt den Staat an, aber nicht die beschränkte Polis, sondern den sozialen Weltstaat. Das Ideal der Stoiker ist die Humanität. Sie kennt keine Unter-schiede zwischen Griechen (Hellenen, R.I.,) und Barbaren (solche waren Hellenen in Jonien, R.I.), zwischen Freien und Sklaven, wie sie noch Aristoteles vertreten hat. Me-nschenwürde und Menschenliebe haben auch tatsächlich in den Kreisen der Stoa vile zur Linderung des Sklavenloses beigetragen. (Stoiker=stoik er: stoik=stehend..., R.I.)...

Von den Staatsgesetzen sollen nur die verpflichten, die sich auf Naturrecht und Naturgesetze stützen können. Der Weise allerdings bedarf nicht der Gesetze, da er der Vernuft folgt und dadurch mit der Weltordnung übereinstimmt.(Säulen stehen,R.I.)

Die stoische Lehre hat in der ausgehenden Antike eine starke Verbreitung gefunden und war im Römerreich mit den Namen Seneca, Epiktet und dem des Kai-sers Marc Aurel aufs engste veknüpft. Seneca, der sich im Jahre 65 n.Chr. auf Neros, seines einstigen Schülers, Befehl selbst den Tod geben mußte, hat das Wort geprägt: “Homo res sacra homini” (=der Mensch sei dem Menschen heilig). Er hat die Grund-begriffe der Stoa zur Nutzanwendung für sein Leben gemacht, um sich durch diese praktische Lebenskunst die damaligen unsicheren Zeiten erträglich zu gestalten. Epi-ktet, der ursprünglich Sklave war, aber dann von seinem Herrn freigelassen wurde, hat in seinem “Handbüchlein der Moral” eine Fülle von Lebensweisheit für alle Lagen hinterlassen, die stark mit reliösen Gedanken durchzogen ist und vielfach an christli-che Ideen erinnert. In den griechisch vefaßten Tagebüchern hat der Kasiser Marc Aurel römische Würde mit stoischer Humanität zu einer einheitlichen Weltanschauung ver-schmolzen.[181] [“homini”= hom (o) in=makedonische Zugehörigkeit i, R.I.]

Die stoischen Gedanken leiten zum Christentum über, das dann durch Au-gustinus das Naturgesetzt im allgemeinen und ewigen Gesetzt Gottes verankert...

Außer in Athen blühte seit Beginn der hellenischen Zeit das wissenschafli-che Leben ganz besonders in Alexandria. Mittelpunkt der gebildeten Welt war hier die große Bibliotek. Sie umfaßte eine solche Zahl von Originalhandschriften, daß unter Ptolemaios II. sogar noch eine zweite Bibliotek notwendig wurde, eine kleinere im Se-rapistempel. Das Amt eines Bibliotekars war das höchste, das der König zu vergeben hatte, und war zugleich auch mit der Verpflichtung verbunden, dem Thronfolger Un-terricht zu erteilen. Ein Heer von Schreibern, wahrscheinlich Sklaven, war damit be-schäftigt, von den Originalen Abschriften anzufertigen. Viele Gelehrte bemühten sich, vollwertige Texteausgaben herauszubringen, Unechtes vom Echten zu scheiden und Komentare zu verfassen. Die Könige legten Gewicht darauf, möglichst nur Original-texte in der Alexandrinischen Bibliotek aufzuheben. Was sich auf erdentlichem Weg nicht erlangen ließ, beschaffte man sich durch List. So erbat der König Ptolemaios III. die Handschriften der großen Tragiker aus Athen, um davon Abschriften machen zu lassen, und erlegte als Sicherstellung eine große Geldsumme.Als die Kopien fertig wa-ren, sandte er diese nach Athen, behielt die Originale für seine Bibliotek und schenkte den Athenern den Betrag, den er als Bürgschaft überstand hatte. Der kleine Stadtstaat mußte dies hinnehmen.[182]

In Alexandria lebte um 300 v.Chr. Eukleides (Euklid). Von seinem Leben wissen wir nur, daß er der “Vater der Geometrie” wurde. Er hat in seinen “Elementen” alle Lehrsätze zusammengefaßt, die seine Vorgänger’ und er selbst auf dem Gebiet der Geometrie gefunden haben.Dieses Geometrielehrbuch hat durch alle Jahrhunderte hin-durch bis in die Gegenwart hinein die Unterlage für den Mathematikunterricht gebild-et. Um diese Zeit hatte man auch durch Entwicklung einer einfacheren Zahlenschrift dem Mathematiker ein bequemeres Hilfsmittel an die Hand gegeben. Man verwandete die erste neun Buchstaben des griechischen Alphabetes für die ersten neun Zahlen,[183] den nächsten Buchstaben für die Zahl 10, die weiteren acht Buchstaben für die Zehner-stellen 20-90 und den nächsten Buchstaben für 100. Brüche und Ordnungszahlen beka-men hinter dem Buchstaben einen Akut (’). So bezeichnet je nach dem Zusammenhang (’ ein Drittel oder der Dritte. Diese kleine Zahlenreihe stellten allerdings den rechneri-schen Bedürfnissen der Astronomen ein Hindernis engegen, und erst Archimedes fand eine Methode, große Zahlenreihen sicher zu klassifizieren und zu bezeichnen.

Außerhalb von Alexandria brachte es Archimdes (287-272 v.Chr.) zu Ruhm als Mathematiker, Naturwissenschaftler und Techniker. Er studierte eine Zeitlang in Alexandria bei den Nachfolgern des Eukleides. Er berechnete Inhalt und Umfang des Kreises und fand, daß die Inhalte eines Kegels, einer Halbkugel und eines Zylinders von gleicher Grundfläche und gleicher Höhe sich wie 1 : 2 : 3 verhalten. Als Archi-medes bei der Untersuchung des Goldgehaltes der für König Hieron II. angefertigten Krone das nach ihm benannt “Archimedische Prinzip” gefunden hatte, daß nämlich der Gewichtsverlust, den in eine Flüssigkeit getauchter Körper scheinbar erleidet, gleich dem Gewicht der verdrängten Flüssigkeitsmenge ist, soll er mit dem Ruf :heureka, he-ureka !“ (=Ich habe es gefunden)[184] auf die Straße geeilt sein. Er entdeckte die Gese-tzte vom Hebel und von der schiefen Ebene. Aber er verband auch Theorie und Praxis. So erfand er die Archimedische Schraube, den Flaschenzug, und zur Verteidigung sei-ner Vaterstadt baute er Wurfgeschütze und hakenförmige Krane, mit denen er die fein-dlichen Schiffe heben und an den schroffen Klippen von Syrakus zerschellen konnte.

Die antiken Menschen hatten schon verschiedene Erfindungen gemacht, die achtenswerte Vorstufen für unsere technischen Aparaten und Maschinen darstellen. Natürlich nahmen die Geräte von ganz einfachen Hilfsmitteln ihren Ausgang. So ist der Tempelschlüssel, den man aus religiösen Gründen vor alten Zeiten her beibehalten hat,noch sehr schwer und unhandlich und mußte daher gewöhnlich geschultert werden.

Die Kreisscheibe stellt eine Vorrichtung dar, um geheime Meldungen zu übermitteln. Eine hölzerne Scheibe hat 24 Löcher am Rande und 2 in der Mitte. Das in der Richtung der beiden Mittelöffnungen liegende Randloch bedeutet den Buchstaben A, die übrigen Buchstaben folgen alphabetisch gereiht im Uhrzeigersinn. Nun zieht man eine Faden durch die Löcher, die den Buchstaben der zu meldenden Wörter ent-sprechen. Kommt dersebe Buchstabe zweimal vor, steckt man den Faden in das dem Mittelloch zunächst liegende und zieht ihn zu demselben Buchstaben zurück. Durch das Mittelloch schiebt man den Faden nur, wenn man ein Wortende andeuten will. Der Empfänger wickelt das Rädchen ab und schreibt die Buchstaben von rechst nach links, berücksichtigt das jeweilige Wortende durch Zwischenräume und hat, sobald er das Rädchen abgewickelt hat, einen vollständigen Text lesbar vor sich. (Von rechst nach links schrieben Makedonen, wie in Ägypten makedonische Kolonie. Makedonen hatte Dampfmachine von Heron zweiten Hälfte des2.Jahrh.v.Chr....Computer Atanasov,R.I.)

Die Erfindung des sogenannten Hodometers ermögliche die mit einem Fahr-zeug zurückgelegten Entfernungen durch Drehungen der Räder zu messen. Das mit acht Speichen versehene Rad E Z übernimmt die Umdrehung des Wagenrades und gibt die Bewegung über Zahnräder weiter auf die mit einem Zeiger ausgestattete Zähl-scheibe.Auch die Uhr den Alten schon bekannt, und zwar gab es Sonnen- und Wasser-uhren, die immer weiter verbessert wurden zu genauen, sogar für astronomische Beob-achtungen geeigneten Instrumenten.[185] (Hodometer ohne h=brigisch Odometer, R.I.)

Durch die weiten Züge Alexanders gewann vor allem die Erdkunde. Era-tósthenes, der griechischer Polyhistor und Vorstand der Biblitek in Alexandria, versu-chte in seinem geographischen Hauptwerk den Erdumfang zu berechnen. Es war eine großartige Leistung; den er bestimmte ihn mit 39.706 km, während wir heute den Äqu-adorumfang mit 40.000 km angegeben. Auch schuf er eine neue Erdkarte, die einen bedeutenden Fortschritt gegen frühere ähnliche Versuche darstellt.

Schon die Pythagoräer nahmen an, daß die Erde eine Kugel sei. Der grie-chische Astronom Aristarchos aus Samos stürzte die geozentrische Theorie und lehrte bereits, daß sich die Erde um ihre Achse drehe und in einem gegen den Äquator genei-gten Kreis um die Sonne bewege. Da indes die kühne Annahme zu sehr dem Augen-schein widersprach, geriet die großartige Entdeckung in Vergessenheit und mußte 1800 Jahre später von Kopernikus neu gefunden werden”.[186] (Pytagora=pita gora, R.I.)

ALEXANDER KÖNIG VON ASIEN

Heide Borchhardt[187] schreibt: “Im Nordweseten der griechischen Halbinsel erhebt sich das über 2000 Meter hohe Bergmassiv des Olymp...”

“Zu Alexanders Zeit hätte uns der Weg von Norden her um die damals weit ins Land hineinreichende Bucht herumgeführt, um das Dorf Vergina am Fuße der oly-mpischen Vorberge zu erreichen.In der Antike hieß der Ort Aigai. Er war die erste Ha-uptstadt des kleinen Staates Makedonien. Von den Hängen oberhalb Verginas ertönen die Glöcken der Ziegen, die auch in antiker Zeit hier weideten und der Stadt wohl ihre Namen gaben.[Vergina=ver gina(=Gina=Gena=g’ena=Frau) a: ver-a=Glauben, R.I.]

Um 100 v.Chr. waren Griechen vom Stamm der Dorer in das bergige Land eingewandert, wurden seßhaft und gründeten Siedlungen an den fruchtbaren Hängen um die große Bucht”. (Ihre Nackommen seit 1923 Jahr sind vertrieben worden, R.I.)

“...Philipp von Makedonien verheiratete hier im Jahre 336 v.Chr. seine To-chter Kleopatra mit Alexander, dem König der Molosser, einem Volk im Nachbarland Epiros, jenseits der Berge im Westen. Achilleus, der gewaltige Streiter des griechisch-en Heeres im Kampf um Troja, den Homer in seinem großen Epos, der Ilias, besingt, ist der Ahnherr des Königs von Epiros. Olimpias, seine Schwester, ist Philipps Gema-hlin und die Mutter Kleopatras. Diese heiratet also ihren Onkel. Es ist eine politische Hochzeit. Philipp, der die Balkanstämme des Nordens, die Thraker und Illyrer, unter-worfen und die Griechenstädte des Südens besiegt hat, will sich den Rücken im We-sten freihalten. Zu den zahlreichen vornehmen Gäste gehören Gesandschaften der grie-chischen Städte des Mutterlandes, aus Unteritalien, Sizileien und auch Kleinasiens, die Vasallenfürsten des Balkans und natürlich makedonischer und molossischer Adel. Sie alle haben sich wohl zuvor in der Hauptstadt Pella eingefunden, denn sicher hat Phi-lipp deiese Hochezeit für diplomatische Aktivität genutzt. Mit Pferd und Wagen sind sie nun hier in Aigai angekommen. Wie sie betreten auch wir den Palast durch den ge-räumogen, etwa zehn Meter langen, dreigeteilte, von hohen Säulen...”. [188]

“Seine Regierungszeit war bestimmt durch den Gegensatz zwischen Make-donien und Hellas. Der Aufstieg des einen ging einher mit dem Niedergang des ander-en. Und obwohl Hellas durch Philipp seine Unabhängigkeit verlor, so war mit dem Aufbruch nach Asien doch ein gemeinsamer Neuanfang geplant.

Wir lassen seine erbittertsten Gegner Demosthenes zu Wort kommen, der am Grab der Gefallenen von Chaironeia klagte:

‘Die Tapferkeit dieser Männer, das war das Leben Griechenlands. Als ihr Lebenshauch entschwund, verlor Hellas seine Selbstachtung. Wir mögen Schuld ha-ben, weil wir uns überschätzt haben, und doch gilt: Verschwände das Licht des Tages aus unsere Welt, trübe und mühselig wäre, was von Leben uns bliebe, gleich wie durch den Tod dieser Männer aller Glanz der Hellenen nun in Dunkelheit und tiefe Nie-drigkeit gesunken ist’. (Grichenland als Wort sei nur rein politisch, R.I.)

Das Schlußwort zum Kapitel Philipp erteilte ich dem 98 jährigen Isokrates, der nach Chaironeia an der König schreibt: (Charioneia=haranje=verheeren, R.I.)

‘Unübetrefflich wird Dein Ruhm sein und wert Deiner vergangenen Taten, wenn Du nur die Barbaren zu Sklaven der Griechen machst und den König, der sich jetzt der Große nennt, Deinem Gehorsam unterwirfst. Dann bleibt nur eines übrig noch für Dich, ein Gott zu werden’ “. (Ohne Griechen, sondern nur Hellenen, R.I.)

“Wer hatte dieses Wunderwerk der Kunst und Technik geplant und erschaff-en lassen ?1931 fand der deutsche Grabungsarchitekt Friedrich Krefter unter zwei Eck-en des Adapana die Gründungsurkunden. In Steinkisten sorgfällig vermauert, verkünd-et je eine Gold- und eine Silberplatte, wer der Bauherr war:

‘Dareios,der große König, König der Könige, König der Länder, Vischtaspas Sohn, der Achämenide. Es kündet Dareios, der König: Dieses Reich, das ich besitze von den Skythen von jenseits Soghdiens an bis nach Äthiopien, von Indien bis nach Lydien, übertrug mir Ahuramazda, der Größte der Götter. Ahuramazda möge mich und mein Königshaus beschützen’.[189]

Diese Urkunden sind in Keilschrift in die Gold- und Sibertafeln eingraviert und in drei Sprachen verfaßt, wie alle öffentlichen Urkunden der Großkönige, in Alt-persich, in Elamisch und Akkadisch.[190]

Dareios I.also war der König, der Persepolis am Ausgang des 6. Jahrhundert v.Chr. errichten ließ. Wer aber waren die Architekten und Handwerker ?”

“Sein sagenhafter Reichtum ist bis heute sprichwörtlich geblieben...Das ko-mmt auch in der Bauinschrift der zweiten großen von Dareios errichteten Resiedenz von Susa zum Ausdruck, die in gekürzter Fassung lautet:

Der Palast, den ich in Susa erbaute,

dessen Rohstoff wurden von weit her beschafft...

Balken aus Zedernholz wurden aus dem Libanongebierge geholt

Syrer schafften die Stämme bis nach Babylon

und von Babylon flößten Karer und Ionier sie bis nach Susa

Yaka-Holz wurde aus Gandhara und aus Kerman geholt

Gold, das hier verarbeitet wurde, holte man aus Lydien und

Baktrien

Edelstein, nämlich Lapislazuli und Karneol, aus Sogd

Türkise aus Chorasmien

Siber und Ebenholz aus Nubien, Sind und Arachoison

Das Farbmaterial, mit welchem die Terassenmauer verputzt

wurde, stammte aus Inonien...

Die Steinmetzen waren Ionier und Lyder

Die Goldschmiede, welche das Gold verartbeiteten, Meder und

Ägypter

Die Männer, die das Holz bearbaitet, waren Lyder und Ägypter

Die Männer, welche die Backsteine brannten, waren Babylonier[191]...

Dareios I. hat Persepolis gegen Ende des 6. Jahrhunderts geplant und mit der Errichtung dieser Residenz begonnen.Er nennt sich einen Achämeniden, führt sich wie Kyros II., der Begründer des persischen Weltreiches, auf den Stammvater Achämenes zurück. Er stammt aus einem Seitenzweig dieser Familie, die ihre Besitzungen offensi-chtlich hier in der Ebene von Marv Dascht hatte”.[192]

“Die einfachen Krieger hier wußten sicher nichts von dem Briefwechsel, der nach dem verlorenen Kamp bei Issos in Nordsyrien im Herbst 333 zwischen Dareios und Alexander stattgefunden hatte...Auf die Bitte des Dareios erfolgte die kompromiß-lose Antwort Alexanders (“Gekürztes Zitat aus Arrian, Anabasis II. 14”, R.I.):

Euere Vorfahren sind nach Makedonien und ins andere Griechenland gezo-gen und haben uns Übles getan, ohne vorher durch uns ein Unrecht erlitten zu haben. Ich selbst nun, zum Führer der Griechen ernannt, bin nach Asien gekommen in der Absicht, dieses Unrecht an den Persern zu rächen...(Ohne Griechen, nur Hellenen,R.I.)

So habe ich im Kampfe zuerst Deine Feldherren und Satrapen besiegt und nun mehr auch Dich mitsam all Deiner Streitmacht. Dein Land aber halte ich als Ge-schenk der Götter in Händen. Wer von Deinen Leuten nicht in der Schlacht gefallen, sondern zu mir geflohen ist, für den sorge ich, und sie sind nicht ungern bei mir, ja sie kämpfen jeztzt freiwillig auf meiner Seite. So komme nun auch Du zu mir als dem Herrn von ganz Asien !... (Satrapen: Satrap=sa trap, mit sa=so=sog.slawisches Präfix, R.I.)

Wenn Du kommst, dann magst Du die Rückgabe von Mutter, Gattin und Ki-ndern und was Du sonst noch begehrst, verlangen und erhalten. Was Du Dir erbittest, es wird Dein sein.

Solltest Du jedoch die Absicht haben, es auf weiteren Kampf um die Herr-schaft ankommen zu lassen, so bleibe an Ort und Stelle, zur Schlacht aber weiche nicht aus.Ich auf jeden Fall werde gegen Dich marschieren,so immer Du auch sein wirst”.[193]

“An den Sockel seines Thronsaales hatte Xerxes schreiben lassen:

Ich bin Xerxes der große Konig,

König der Könige,

König der Länder vieler Stämme,

König dieser großen Erde weithin,

Sohn des Königs Dareios,

ein Achämenide...

Hiermit erklärt Xerxes, der große König:

Was hier von mir gabaut wurde,

und was anderswo von mir gebaut wurde,

das baute ich durch die Gnade Ahura Mazdas.

Möge Ahuramazda mich beschützen mit den Göttern,

und meine Herrschaft,

und was von mir gebaut worden ist”.

“Nachdem Alexander am Unterlauf des Choes die Stämme der Aspasier[194] besigt hat, wendet er sich- der herrschenden Forschungsmeinung nach- Richtung Osten ...Er überquerte ihn erst kurz vor seinem Durchbruch durch den Hindukusch, um dann über den Shingara-Paß in den südlichen Landesteil der heutigen Provinz Chitral einzu-marschieren, die mit der antiken Landschaft von Nysa zu identifizieren ist:

‘Nysa liegt am Fuße eines Berges, den die Einheimischen Meros nennen. An seinen Hängen wachsen Efeu und Wein, und die unterschidlichen nützlichen Frücht gedeihen hier, während die Wasser das ganze Jahr über von den Bergen herabström-en’.[195] So berichtet ein Chronist des Alexanderzuges.

“In ‘Mir’ steckt der Name ‘Meru’, der Name des Weltenberges der altindi-schen Mytologie, den der Alexander-Chronist in griechischer Sprache mit ‘Meros’ wi-edergegeben hat. Es ist der Berg, an dessen Fuße Nysa lag.[196]

...Hier unterhält die pakistanische Regierung seit 1990 ein Kontroll- und Ka-ssenhäuschen,[197] ganz so, als ob man eine Naturzoo besichtigen wolle. Für den streng-gläubigen Moslem sind die Kalasch, die in diesen zwei Seitentälern dicht unterhalb des Hindukuschkammes leben, tatsächlich Menschen der untersten Kategorie. Judentum und Christentum werden auch von strenggläbigen Moslem als monotheistische Buch-religion akzeptiert, die Kalasch aber, die ihren aus frühvedischer Zeit stammenden animistischen Glauben an Götter, Dämonen und Fee in feindlichen islamischen Unwelt zu verteidigen und zu bewahren vermochten, sind verächtliche Ungläublige, Kafiren. Die Kafiren auf der anderen Seite des Kammes in Afganistan wurden im 19. Jahrhun-dert bereits gewaltsam bekehrt. Aus ihrem Land Kafiristan, dem Land der Ungläubi-gen, wurde längst Nuristan, das Land des (göttlichen) Lichtes. Nur die Kalasch in Chi-tral,ein kleines Volk von nur noch 2000 Menschen,sind Kafiren geblieben. Gewaltsam hat die Karor- Dynastie offensichtlich nie versucht, die Kalasch zu bekehren. Aber sie hat Kopfsteuer von ihnen eingezogen, eine Rechtspraxis, die Mohamed bereits für alle religiösen Minderheiten festlegte, die nicht zum wahren Glauben übertreten wollten”.

“Ich bitte, Saifullah...Saifullah ist groß, blond und blauäugig wie nicht we-nige Kalasch, die von sich behaupteten, Nachkommen von Alexanders Soldaten zu se-in. Diese Geschichte erzählten auch die Kafiren Afganistans früher europäischen Rei-senden. Sie besagt, daß Alexander, Sikander, wie er hier genannt wird, als mystischer Held im Gedächntis der Hindukuschvölker überlebt hat. Gelehrte, die die uralte Reli-gion der Kalasch untersucht haben, fanden so tiefe Gedanken und Glaubenvorstellun-gen,daß es verständlich erscheint, warum frühere Reisende die Geschichte von der Ab-stammung von den griechischen und makedonischen Soldaten Alexanders für möglich hielten.[198] Viel ewahrscheinlicher aber ist es, daß die Kalasch von Chitral die Nachfah-ren der Bewohner von Nysa am Fuße des Berges Meros sind”.(Nysa=Nisa=Niša,RI)[199]

“Ein Chronist des Alexanderzuges erzählt:

‘Alexander erreichte mit seinem Heere Nysa. Er befahl, nicht weit vor der Stadt das Lager aufzuschlagen an einem waldreichen Ort. Es war ein bitterkalter Abe-nd, die Soldaten froren; so wurde Holz herbeigeschleppt.Bäume gefällt, um sich an Fe-uern zu erwärmen. Debei aber gerieten die aus altem Zederholz gefertigten Grabstäten der Nysaäer in Brand’.[200] [Zeder=cedar=cedar (tschedar)=kedar: c=c(tsch)=k, R.I.)

Ihre Sitte, die Toten in oberirdisch aufgestellten Holzsärgen zu bestatten, ha-ben die Kalasch also seit Alexanders Zeit bis in die Gegenwart beibehalten. Erst in den letzten Jahren gehen sie dazu über, die Verstorbenen zu beerdigen, da Grabschändung-en durch Moslem sie dazu zwingen. Ebenso erregten die auf dem Friedhof aufgeste-llten Holzfiguren den Abscheu des bilderfeindlichen Islam. Viele von ihnen wurden zerstört, einige konnten jedoch schon vor Jahrzehnten in das Museum von Peshwand gerettet werden.

Im Wald oberhalb des Dorfes, auf dem Gelände eines ehemaligen Friedho-fes, lehnt an einer senkrechten Felswand eine einzelne lebensgroße Figur maskenhaft starr und unwirklich im mystischen Dämmerlicht der Bäume, Relikt aus längst vergan-gener Zeit, hölzerne Behausung der Seele eines verstorbenen Stammesmitgliedes, das sich einst im Leben besonders verdient gemacht hatte. Die hölzerne Figur als Abbild der Indiuvidualseele des Toten ermöglichte ihm, in der Erinnerung des Stammes und der Familie- gemäß seinem im Leben erworbenen sozialen Rang- zu überleben. Sie wurde jährlich mit rituellen Festlichkeit geehrt. Stehende und zitzende Figuren, Männ-er und Frauen, fanden sich neben besonders hervorgehobenen Verstorbenen, die auf einem oder sogar zwei Pferden reiten. Die im Totenritual der Kalasch zum Auszdruck kommende Seelenvorstellung hat ihren weit zurückliegenden Ursprung im religiösen Gedankengut der iranischen Völker Mittelasiens, die im Laufe der ersten zwei Jahrta-usende v.Chr. bis nach Chitral eingewandert waren. Totenbilder zierten vielleich schon zu Alexanders Zeit der Friedhof der Nysäer”. (Makedonen waren Pferdezüchter, R.I.)

“Die Weinzubereitung hat bei den Kalasch uralte Tradition, denn als die Be-wohner von Nysa- offensichtlich friedlicherer Natur als die anderen Bergstämme des Hindukusch- von Alexanders Heer belagert werden, schicken sie eine Friedensabor-dnung zum Makedonenkönig, die sinngemäß Folgendes erzählt:

‘Dionysos, euer Gott, hat unsere Stadt gegründet, als er, von seinem Zug na-ch Indien zurückkehrend, hier rastete. Abkömmlinge seines Gefolges und seiner Sol-daten sind wir, die er hier ansiedelte. Unser Stadt gab er den Namen Nysa,[201] das Land nannte er Nysäe. Aus diesen Grunde bittet wir dich, uns in Frieden und Freiheit zu be-lassen’ “.[202]

“Zur Zeit des Festes wird vor dem Keltern der Trauben ein Ziegenopfer dar-gebracht, was bei unseren leider vorweggenommenen Filmaktion natürlich unterblei-ben muß. Der Traubensaft fließt aus dem Bottich in einen Metallkrug. Der Wein gärt in Krügen oder großen, mit Lehm sorgfältig ausgeschmierten Erdgruber etwa sechs bis acht Wochen lang und wird Anfang Dezember bei einem großen Fest getrunken”.[203]

“Dieser hatte die Geschichte der Nysäer von ihrer Abstammung von Diony-sos freundlich aufgenommen, ja sogar gleich im Heere verbreiteten lassen, obwohl do-ch von einem Indienzug dieses Gottes zuvor noch kein Grieche gehört hatte. Wie es sich zutrug, daß die Nysäer Alexander eine solche Geschichte erzählten, bleibt für uns im Dunkeln. Oder waren es nur Namensübereinstimmungen, wie Nysa und die We-inkultivierung, die die Verbindung zu Dionusos herstellten ? Auch der Name des Ber-ges, ‘Meru’, in griechischer Übertragung ‘Meros’, wies auf den Gott. Meros im Grie-chischen heißt ‘Schenkel’.[204] Zeus hatte Dionysos mit Semele, Königstochter aus The-ben, gezeugt. Die Gemahlin des Zeus, Hera, zürnte und brachte Semele dazu, von Zeus zu fordern, er möge ihr in seinem göttlichen Glanze mit Blitz und Donner erscheinen. Von den Flammen seines Blitzes erfaßt, gebar Semele sterbend den Dionysos, den Ze-us in seinen Schenkel, ‘Meros’ (merica + n = mernica=Schoppen, Seidel, Scheffel, R. I.), einnähte und dort austrug. Nach seiner zweiten Geburt übergab Zeus das Kind dem Götterboten Herrmes, der es nach Nysa in Asien brachte, wo es von den Nymphen großgezogen wurde, bis Dinysos über das Ägäische Meer nach Griechenland zurü-ckkehrte. (Hellas nach 6. Jahrhundert v.Chr., Peloponnes=Morea nach 11. Jahrhun-dert.n.Ch. und endlich Griechenland nur seit 1830. Jahr, aber historisch nur heute, R.I.)

Wie immer es sich mit der Erzählung der Nysäer verhalten haben mag, Ale-xander nutzte sie als Heerespropaganda. Hinfort zog man auf den Spuren des Gottes weiter. Vorest aber gönnte der Makedonenkönig seiner Armee nach Wochen des Ka-mpfes eine Ruhepause. Bekränzt mit Efeu und Weinlaub zog er mit seinem Heer zum Berge Meros und feierte Dionysos, berauscht von Wein, Musik und Tanz. Berge und Täler- so berichtet der antike Chronist- hallten wider von Stimmen Tausender, die den Gott anriefen. (Kalaschtradutionen waren makedonisch, R.I.)[205]

Bei schon tiefstehender Sonne auf einer Wiese am Fuß, vor der grandiosen Bergkulisse des Hindusch, ertönen für uns die Gesänge der Kalasch, eher eintönig kla-gend und doch melodisch, während Trommeln die Tanzenden begleiten”.[206]

“Wie begeben uns mit dem Auto am nächsten Tag wieder nach Norden, ver-lassen über den Paß von Malakand die Ebene von Peshawar und erreichen das überaus fruchtbare Tal des Swatflusses, des Soastos der Alexanderzeit. Sein Wasser ermöglich über ein Kanalsystem nicht nur Getreide- und Gemüse-, sondern in großem Stil auch Reisanbau. Von Nysa her war Alexander hierher gezogen. Nachdem er den Pandjkora, den antiken Gouraios, überquert hatte, fiel er im Swat über Assakener her. (Das war an Sprache der Weisser, die bis heute Makedoniesch blieb. Da man bis heute in Makedo-nien an makedonischen Mundarten spricht,sind nur Makedonen ein einziges ethnisches Volk. Also, es gibt kein anderes ethnisches Volk der weißer Rasse auf Erde, R.I.)[207]

Pakistanische und italianische Archäologen aus Rom haben in diesem Tal eine Dichte Besiedlung seit dem 2. Jahrtausend v.Chr. nachgewiesen. Zwei der Städte am Fluß, die Alexander belagerte und eroberte, Ora und Bazira, konnten mit der mode-rnen Orten Udegram und Barikot identifiziert werden. Die Überreste großer Mauern umzingeln noch heute das Plateau des Burgberges von Barikot, auf dem sich die Assa-kener der Stadt und des Umlades vor dem anrückenden Makedonenheer verschantzt hatte. Der Befestigungen waren gut genug, um einen Angriff anderer Stämme der Re-gion abzuwehren, aber sie schützten nich hinreichend gegen das tehnisch modernste Herr der damaligen Welt”. (Ora=ora; Bazira=vazira=va zira; Udegram= ude gram; Ba-rikot=Varikot=varik ot=makedonisch; Assakener=Assaken er=ar: Assakan=a sakan. Kanäle waren seit Alexander von Makedonien.Solche hatten Makedonier in Athen und andere Teile der Erde,wie in Amerika...,gebaut.Auch in Rom in Reich der Römer, R.I.)

“Auf dem Nivea der griechischen Befestigungsanlage fanden sich Tonsch-erben zweier Gefäße mit griechischen Buchstaben.[208]Eine davon trägt den typisch ma-kedonieschen Namen Amynthas.Mit ungelenkten Buchstaben eingeritzt,hat Amynthas, der von Alexander hier stationier worden war, damit eines der Gefäß, wohl eine Trink-schale, als sein Eigentum gekennzeichnet. Die Scherben wurden schon vor einigen Ja-hren gefunden und in das Museum von Saidu Scharif gebracht, der Provinzhauptstadt des Swatgebietes...Die hier beschäftigten Männer nutzen zur Überquerung des Flusses eine uralte Methode, wie sie auch Alexander anwandte: Mit Stroh gefüllte Ziegen-häute dienten dem einzelnen Soldaten zum Hinüberschwimen, für die Bagage wurden die großen Zelthäute ebenfalls mit Stroh gefüllt, zusammengenäht und mit Hölzern zu Flößen verbunden”.(Amynthas=Amintas=a Mint a s: Mint=Minot=Minota/Min a, R.I.)

“Die Ziegehäute gehörten zur ständigen Ausrüstung des Herres. In trockend-en Gegenden dienten sie als Wasserbehälter, und für Alexander und seine Hofgesell-schaft wurde Wein darin trabsportiert”. (Wie in Makedonien im 19. und 20. Jahrh,R.I.)

“Zwar hatte Alexander bereits nach dem Tode des Dareios...Kritik...Trinkge-lage 328 im Winterlager zu Marakanda...Kleitos,treuer GefährtePhilipps und dann Ale-xanders,dessenLebensretter in der ersten Perserschlacht am Granikos..Bei Plutarch fin-det sich eine Schilderung dieser Szene, die in gekürzter Fassung wiedergegeben wird:

Kleitos: Schlecht ist es im Feindesland unter Barbaren am Platzte, wenn Ma-kedonen verlacht werden, die selbst im Unglück noch tapferer sind als ihre griechisch-en Spötter.(Ohne griechisch bis 1830. Jahr: Hellas, Morea, 19.Jh. Griechenland..., R.I.)

Alexander: Sich selbst nur klage an, wer Feigheit als Unglück verteidigt.

Kleitos: Und dieser Feiheit verdankt der Götterprozeß seine Rettung, als er dem persischen Schwert schon den Rücken gekehrt hat. Erst durch das Blut der Make-donen, erst durch diese Narben hier wurdest Du, Alexander, was Du nun bist.

Alexander: Du schlechter Kerl, glaubst wohl ungestraft bei jeder Gelegenhe-it derartige Reden führen zu dürfen zur Aufwiegelung der Makedonen !

Kleitos: Auch jeztz sind wir schon gestraft genug mit dem Ertrag unserer Mühen. Glücklich die Toten, denen der Anblick erspart blieb, wie Makedonen mit me-dischen Ruten geschlagen werden, wie sie sich an persische Hofbeamte wenden müss-en, um Zutritt zu Dir zu erlangen...

...Alexander tretend, begann er die Verse des Euripides zu zitieren...:

O, welch schlimme Sitte herrscht in Griechenland auf.

Schreibt man die Tat nicht denen zu, die doch gekämpft;

Nein, nur der Feldherr trägt den ganzen Ruhm davon;

Der Eine schwang den Speer mit anderen Tausenden,

Tat niegend mehr, als Einer tut, und erntet doch den größten Teil an Ehren.

Da entriß Alexander, seines Zornes nicht mehr Herr, einem der Wächter den Speer und durchbohrte Kleitos, seinen Lebensretter (“am Granikos”, R.I.)[209], den Bru-der auch seiner geliebten makedonischen Amme Lanika...”.[210]

“Kallisthenes, Neffe des Aristoteles und Alexanders Hofhistoriograph...Als die Reihe an Kallisthenes kam, leerte er zwar die Trinkschale, die Alexander ihm bot, als dieser sich aber im Gespräch umwandte, vermied er den Fußfall und trat zum Ku-sse auf den König zu. Auf einen Ruf hin: ‘Nicht küß ihn, König, der Dir die Verehrung versagt’, verweigerte Alexander den Kuß. ‘Dann geh ich eben um einen Kuß ärmer von dannen’, war des Kallisthenes trotzige Antwort. Er sollte es bitter büßen...”. (Dies war makedonische Tradition, die bis heute in Makedonien geblieben ist. Daran haben sich Makedoner gewöhnt, sogar härten=stählen=kalli=kali-ti: kallis=kalis=kališ, R.I.)

“Wie nach jeder Etappe seines Eroberungszuges und wie an allen Orten, an denen Alexander länger weilte, veranstalltete er Wettkämpfe. Der Wettkampf, der Agon, war das Lebenselixier aller Griechen (Hellenen, R.I.)...”. (Agon=a gon=gon; na +gon=nagon; pre+gon=pregon; pro+gon=progon=verbannt; gonat, t=d, Gonaden, R.I.)

“In Sand der Ruinen...Offizielle Dokumente...in der offiziellen Amtsprachen Griechisch...”. (Also, nur in Ägypten Koine als offizielle Sprache, R.I.)

“Man schrieb auf Papyros.Enzelbögen wurden dem Umfang des Werkes ent-sprechend zu Streifen zusammengeklebt und als Rollen verwahrt. 400000 bis 700000 Rollen- die Angaben schwanken- soll die Bibliotek besessen haben.

Sie war und blieb das Lieblingkind der Ptolemäer, und wo immer sie die Bü-cher habhaft werden konnten, kauften sie sie rings ums Mittelmeer zu hohen Preisen auf. Ganze Schiffsladungen landeten in Alexandrias Bibiliotek, wo sie nach Gattungen sortiert wurden. Dann begann die schwierigste Aufgabe: Die verschiedenen Fassungen ein und derselben Schrift mußten auf Abschreibsfehler, spätere Veränderungen oder Einfüngen untersucht werden,um eine mögliche werkgetreue Neuausgabe herstellen zu können. Besonders bei Homer war dies eine Sisyphusararbeit, der ja schon seit 300 Ja-hren als Schullektüre in allen Griechnstädten in Umlauf war.Auf diese Weise entstand in Alexandria eine neue Wisssenschaft, die Philologie. Als Nebenprodukt sozusagen wurden die ersten Gramatiken und Formenlehren zur griechischen Sprache verfaßt. [211] Auch fremdsprachige Literatur wurde im Auftrag der Ptolemäer übersetzt. Das bekan-nteste Beispiel ist die Übersetzung des Alten Testamentes ins Griechische.Viele Juden, die in Alexandria und anderen Großstädte des hellenischen Reiches lebten, konnten Griechisch, aber kein Hebräisch mehr lesen. (Sie wurden Hellenen, R.I.). Diese Über-setzung des Alten Testamentes wurde Septuaginta genannt, denn es wird berichtet, daß der König 70 jüdische Schriftgelehrte, jeden für sich und von anderen abgeschlossen, mit der Übertrtagung betraute. Am Ende geschah das Wunder, daß alle 70 Übersetzu-ngen im Wortlauf miteinander übereinstimmten. Damit wurde die Heilge Schrift der Jude der griechischen Welt bekannt gemacht. (“Sisyphusararbeit...300 Jahren”, R.I.)[212]

Von allen Neuausgaben wurden Abschriften angefertigt und überallhin ver-kauft, so daß ein Teil der ungeheuren Ausgaben durch den Buchhandel wieder einge-nommen werden konnte. Den ptolemäischen Königen, den Bibliotekaren und Philolo-gen der alexandrinischen Bibliotek ist es zu verdanken, daß die griechische Literatur bewahrt und wenigstens zu einemBuchteil bis in unsere Zeit überliefert werden konnte

Im Jahre 48 v.Chr., als der Römer Cäsar als Geliebter der letzten makedoni-schen Königin, Kleopatra VII., in Alexandria weilt, um ihr den Pharaonenthron zu si-chern, geht bei den bürger-kriegsähnlichen Kämpfen die Bibliothek in Flammen (=pla-men, R.I.) auf, ein unschätzbarer Verlust. Das Ende des letzten selbständigen helleni-stischen Reiches unter makedonischer Herrschaft, das Ende des ptolemäischen Ägy-pten ist gleichsam damit vorweggenommen. (Also, hellenisch nur makedonisch, R.I.)

Es gibt keine Fraugestalt des Altertums, die zu allen Zeiten bis in unsere Ge-genwart so die Phantasie angeregt hat wie diese letzte Nachfolgerin Alexanders, die seiner durchaus würdig war. Nicht schön, aber außerst gebildet- sie sprach mehrere Sprachen fließend, auch ägyptisch-, klug und willenstark hatte sie den Traum, noch einmal ein orientalisches Großreich unter der Führung Ägyptens zu schaffen. Sie wu-ßte, nur mit Hilfe Roms konnte sie ihre Pläne verwicklichen. Rom war die führende Weltmacht geworden.

Nach Cäsar Ermordung- Kleopatra weilte derzeit in Italien-, kehrte sich nach Alexandria zurück, um sich wenige Jahre später mit Antonius zusammenzutun. Anto-nius und Octavian, die Rächer der Cäsarmörder, hatten das Reich unter sich aufgeteilt. Kleopatra und Antonius heiraten. Aber der gemeinsam verfolgte Plan von einem neuen Reich im Osten, unabhängig von Rom, scheiterte. Rom schickte Octavian. In der See-schlacht von Actium im Jahre 31 v.Chr. verlort Kleopatra den Thron und Ägypten.

Als Octavian, der zukünftige Kaiser Augustus, in Alexandria landete, begeht Kleopatra durch den Biß eine Kobra, der heiligen Schlange der Ägypten, Selbstmord.

Rom, selbst ein Teil der hellenistischen Welt,tritt das makedonische Erbe an. Am gläsernen Sarg Alexanders steht bewundernd Augustus. Eine Krone aus Gold liegt er nieder. Auch die Gräber der Ptolemäer will man ihm zeigen. Er soll geantwortet ha-ben: Ich bin nicht gekommen, um Tote zu sehen, sondern einen König !.

”...Um die Zeit, als Kleopatra ihren Thron verlor und das letzte der Nachfo-lgereiche Alexanders zu existieren aufhörte, wurde in Nazareth Jesus geboren. Europa, Alexander, hatte das Morgenland einst mit Waffen besiegt, nun zog die orientalische Religion des Christentums nach Westen, eroberte das Abendland.

Alexander,der zu den Entwicklungen der hellenistischen Epoche den Anstoß gab, hat im Laufe der Zeiten die unterschiedlicheste Beurteilung erfahren. Als großer Menschheitsbeglücker, der den Völkern Frieden, Einheit und Gemeinschaft bringen wollte, sahen ihn die einen. Für die anderen ist und war er ein brutaler Gewaltherr-scher, Vernichter des griechischen Freiheitgedankes, ein Abenteuerer ohne staatstra-gende Ideen, je nach eingener Einstellung und Wesensart des Autors, nach seiner Na-tionaliät und den Verhältnisse seiner eigenen Zeit...”. (Autor zeigt eine Karte. Dort sie-ht man nur: Makedonien, Hellas, Ägypten, Babylon, Iran und Indien, nichts mehr,R.I.)

Heide Borchhard am Ende des Buches gibt “Vergleichende Zeittafel” an:

IRAN 700Achämenes,Stammvater der Achämeniden.Das Reich der Meder...

MAKEDONIEN 700 Die Makedonienstämmen des Berglandes siedeln in der Ebene des Haliakmon-Flusses; 525 Aigai, Hauptsitzt der makedonischen Könige; 495-ca. 450 Alexander I. Philhellen Makedonien persischer Vasallenstaat; 450- 415 Perdikkas II.; 413- 399 Arhelaos Pella ist neue Hauptstadt. Zeuxis, der Maler und Eu-ripides, der Dichter, halten sich am Makedonenhof auf; 359-336 Philipp II. von Make-donien; 356 Alexander wird geboren. Philipp führt eine Heeresreform durch. Makedo-nien steigt zur Großmacht auf; 343 Aristotel wird zum Lehrer Alexanders bestellt...

EPILOG

Nikolas Guild[213] schreibt Roman “Der Makedonier”. Der Makedonier war Philipp von Makedonien. In Roman sind Namen. Auf Seite 30 Glaukon=glaukon=gla-vkon: glaukon=glauk on oder glavkon=glavk=glavok on. Bis heute spricht man glauk= glauc=glautsch oder glavko von gla=Kopf, mit dem herrscht glauar=glavar=Hauptling; Alkmene=al k mene=mich;Alastor=al a stor=stor=stori: gemacht, beendet, reif werden, trefft...bis Historie=h istorie=i storie=stori=stor...; auf 72 Bardylis=bardil=vardil und Eurydikes=evridik=evri dik=dik=dic=ditsch: evri=e vri=vrie=vrelo, vri=viri=vir wie Skocivir bei Bukri, wo Linka war. Dort lebte Evridika=evridik a=weiblich..Man redet über Illyrier in Illyrien. Also, Briger in Brigien, i=y.[214]

Bis heute in R.Makedonien sind makedonische Namen behalten, was gilt es für makedonische Sprache, Sprache der Weissen. Aber in mehrrassischem Griechenla-nd mit der zweirassischen griechischen Sprache alles,was makedonisch blieb,vernicht-et ist. Auch sog.Griechen änderen alle Namen in Untermakedonien, sogar Namen von Personen, um nichts mehr makedonisch zu bleiben. Die Griechen müßten sich an ihre mehrassische Sprache schämen, die ähnlich ist an Arabisch als semitische Sprache...

Da es solche Namen bis heute blieben, sind heutige Makedonen das Gleiche wie vor und nach Christus. Also, gab es kein griechisches Volk. Mit Name Grieche wurden nur Makedonier von Latiner, d.h. Franken, genannt. Aber darf man nicht ver-gessen, daß es eine makedonische Dynastie, makedonische Renaissance...gab. Grieche als Volk war bis 1830 Jahr unbekannt. Um das bekräftig zu können, daß kein Grieche in Rechtgläubigem Staat sog.Byzanz lebte, ist folgender Beweis. Reinhold Lange schr-eibt: “Im Oktober 802 ‘erhob sich der Patrizier und Großschatzmeister (Logothetis tou genikou) Nikephoros gegen die fromme Irene als Ursupator. Gott ließ dies zu nach sei-nem unerforschlichen Ratschluß wegen der Menge unserer Sünden‘. Irene wurde ver-bannt und starb bald daruaf. Die von Karl erbetene Anerkenung seines Kaistertums wurde von Nikephorus I. (802-811) strickt verweigert.Erst unter seiner Nachfolger Mi-chael I. Rangabe, zwei Jahre vor Karls Tod, erschienen Gesandte des byzantinischen Hofes in Aachen und überbrachten dem alten Kaiser gegen Herausgabe der Faust-pfänder Istrien, Dalmatien und Venedig die Anerkennung des karolingischen Kaiser-tums durch Byzanz. ‘In Aachen, wo sie (die Gesandten Michaels) zum Kaiser kamen, erhielten sie von diesem in der Kirche die Vertragsurkunde und riefen ihm nach ihrer Art, nämlich in griechische Sprache, Heil zu, wobei sie ihn >Imperator< und >Basile-us< nannten’ (Frankische Reichsannalen zum Jahre 812). Theophanes nennt ihn ein-schränkend ‘Kaiser der Franken’, da der Titel ‘Kaiser der Römer’ dem oströmischen Kaiser vorbehalten blieb. Damit gab es nun faktisch und nominall zwei Kaiserreiche nebeneinander, getrennt durch Sprache, Sitte und Kultur, verbunden durch ein einzig-es, wenn auch nur schwaches Band, die Religion. Zwei Reichskörper, die sich miß-traurisch gegenübenstanden, zwei Welten; das alte, traditionsbeladene Byzanz und das junge, aufstrebende, lernbegierige und tatendurstige Frankenreich. Doch dieses Bild täuschte, wie sich zeigen sollte, während das Karolingerreich zerfiel, schritt Byzanz einer neuen, macht- und glanzvollen Epoche entgegen, die das ganze Abendland über-strahlte”.

“Da kommt eines Tages ein wohlgemeinter Brief des Papstes Johannes XIII. in Konstantinopel an, der die diplomatische Mission, die schon längst zur Groteske ge-worden war, unterstützen sollte. Doch dem gequälten Bischof erwächst daraus nur Un-gemacht. Das Papst bittet nämlich ‘griechischen Kaiser; er möge Freunschaft und Sch-wägerschaft mit Otto I. schließen. Die Benennung ‘griechischer Kaiser’ schlug wie ei-ne Bombe ein; Konstantinopel stand Kopf. Den Kaiser des Römisches Reiches ‘grie-chischen Kaiser’ zu nennen, war einfach der Gipfel der Unverschämtheit und den Rho-mäern schlechtweg unfaßbar ! ‘......’...”.

Aber mit der Zeit, Latinen Begriff Greika=Graeca hatten durchgesetzt.

Also, Makedonen sprachen nur Pelasgisch. Seit 6. Jahrhundert v.Chr. auch sog.Homerisch, denn[215] “Pizistrat (Peisistratos, R.I.), man sagt, in 6. Jahrhundert befa-hl, den Homerischen Text, bestimmt zur öffentlicher Aufführung, aufzulegen”. Damit ist festegestellt, daß sog.Homer von 6. Jahrhundert v.Chr. sei und “Iliade” von 6. Jahr-hundert v.Chr. sein konnte. Nach Ludwig Franz Passof (1815), in “Iliade” bestehen viele Wörter, die ähnlich an slawische Sprache sind. So entdeckte er identische Wörter von Homerischem Original. Georg Dankovsky (1829) gibt an, daß “Homer an pelasgi-sche Sprache, , schrieb, und man erfuhr von alleinen Homeri-schen Gedichten. Kinder-Hilgemann reden, daß Sprache Homers an makedonische Ur-einwohner war. Aber am wichtigsten war griechischer Linquist Konstantin Thsioulkas (1907). Er schrieb,daß Sprache der Slawo-Makedonier von Florina aus früher Homers-chen Sprache abstammte.Homerische Sprache war pelasgische=sog.slawische Sprache Um das zu bekräftigen, sog.Griechen vernichten alle Befunde an Makedonisch.

Heutige Griechen sind zu frech. Sie negieren alles, was makedonisch blieb: Staat, Nation und Sprache. Das machen sie, weil sie nicht mehr einrassisches Volk si-nd, mit Sprache der Weissen, sondern mehrrassische Sprache, sog.Griechisch. Deswe-gen soll man noch zugeben. In Attika sprach man Attisch, aber offiziell war Jonisch. Loukianos, Lucianus,[216] war um 125 n.Chr. in Städtchen Samosata, bei Oberlauf des Euphrat, geboren. Er lerne Hellenisch (Koine, R.I.) sogar in Jonien. Er in “Wie soll man Historie schreiben”, gibt an: unter 14 redet über Jonien und Achaia; unter 15: für Pelasgisches Viertel in Athene, attischer Satzt und italische Wunder; unter 16: Mensch an Anfang beginnt an Jonisch zu schreiben; unter 21, schrieb: “Und folgende Fehler ist nicht klein, und ich meine, es verdient sich aufzuzeichnen. Historiker einfach peinigt sich an rein attischer Dialekt zu schreiben, um seine Sprache zu reinigen, so fand, daß und römische Namen in hellenischem umbildet”...

Aber darf man nicht vergessen, Athen hatte viele Sklaven. Das war Grund in Athen mehr Mundarten zu bestehen. Solche waren von Kleinasien und Nord Afrika, wo lebten Leute von weißer Rasse. Solche waren ... Punisch. Es gab Punische Kriege. Punier und Etrusker waren wichtig für Italien. Sie sprachen Pelasgisch=sog.Slawisch. Das Gleiche war für Italien. F.Sebastiano Dolci (1690-1777) sagt: “Bis heute in Apuli-en bestehen ganze Städte, gegründete von ältersten Einwohner, die dienen sich mit Illyrisch”. Von Angaben kann man feststellen, daß in Italien bis im 18 Jahrhundert Volkssprache nur Illyrisch war. Damit soll man einverstanden sein, Italianer waren nur Veneter=sog.Slawen, wie Russen. Das galt es auch für Hellas. Dafür sprechen Fasmer und Fallmerayer. Das wußten die Deutschen, weil es im 8. Jahrhundert n.Chr. östlich von Fluß Rhein Sklavinen gab. Dafür schriebt Bonifazius, angelsächsischen Missionar in Deutschland. Stjepan Antoljak auf Seite 126 erklährt: “Makedonische Sklavine sind nur bis 836-7 Jahr erwähnt, als von Quellen verschwand jede Spur”. Also, während Ju-stinian I wurden Sklavinen geboren sein. Dann sie lebten einige Jahrhunderte und sie starben für immer.Oder anderes gesagt: zuerst gab es Provizen, dann Temen und nach-her Sklavinen. Da Koine als Sprache gefestigt wurde, verschwanden Sklavinen und traten Temen auf. Das Volk blieb es das Gleiche. Sklavinen lebten auf Peloponnes. Das wußten Deutschen. Deutschen waren Bayern, die 10.000 in Hellas ankamen, um an Staat Hellas zu helfen. Aber Hellas wurde von Makedonen Kaiserfamilie Komnen... gegründet. Für Gründung des Hellas’ finanzierte Familie Bulgaris von Hellas. Damit ist bestätigt, Begriffe Arbanen, Bulgaren, Griechen, Serben hatten nichts zusammen mit ethnisches Volk, das an Mundarten der Sprache der Weissen sprechen sollten. Da von Posteiszeit bis heute Makedonen in R.Makedonien reden an ihre Murdarten, nur Makedonen sind ethnisches Volk, nicht anderen, die staatliche Völker seit 18. Jh. sind: Russische Sprache und nachher Serbische Sprache waren sog.Altslawisch mit 6 Kasus.

Horst Klien schreibt: “Makedonien [...ïen] od Mazedonien : 1. (Gebirgsland auf der Balkanhalbinsel) –2. (im Altertum Königreich u. Kern-gebiet eines Weltreiches) – 3. od Makedonija (sozialist. Republik in Jugoslawien) ( Makedonier (..ier( od Mazedonier , der, -s, - ( makedonisch od mazedonisch ( Makedonische, auch Mazedoni-sche, das, Gen-n, Dat-n (Sprachebezeichnung K 271)”.

Obwohl das makedonische Hellas oder das makedonische sog. Griechenland Makedonien als NR Makedonien, (N=Narodna=Volks R=Republik) anerkannt hat, se-tzt das verbrecherische und genozidische Volk Hellaser oder Griechen fort, alles von Makedonien, Makedonier, makedonisch und makedonische Sprache zu vernichten.

Z u s a m m e n f a s s u n g

Auf Balkanhalbinsel und Kleinasien lebten nur Einwohner der weißen Ra-sse. Sie sprachen nur Babrarisch=Pelasgisch=sog.Homerisch=sog.Platonisch=sog.Sla-wisch. Das kann man mit Hellas bestätigen: das war Pelasgia und nach Christus auch Sklavinia, d.g. zweimal Land an sog.Slawen. Als Beweis, daß man in Peloponnes nur sog.homerische=sog.slawische Sprache redete, Fasmer schreibt auf Seite 18: “...Die Slaven am Taygetos und bei Tainaron werden im 15. Jahundert von Laonikos Chalko-ndyles (ed. Darko), Histortiae I 31, 14 ff., erwähnt, wo auch ihre Verwandschaft mit anderen Slavenstämmen festgestellt wird...Schließlich ist noch als Zeugnis aus dem 15. Jahrhundert für das Fortleben der Slaven am Taygetos eine Stelle aus der Schilde-rung eine Reise des Laskaris Kananos nach Deutschland und der nordischen Länder zu erwähnen, deren Enstehung von Vasiljev (Buzeskul-Festschrift S. 397 ff.) in die Jahre 1412-1418 gesetzt wird. Der Grieche schildert dort auch die Umgebung von Lübek und nennt jenes Land ((((((((((. Er fügt dann eine Bemerkung über die Verwandt-schaft der lübeckischen Slaven mit den Zygoten im Pelopones hinzu...”.

Also, die Sklawen in Hellas und Umgebung von Lübek im 15. Jahrhundert redeten gleiche Sprache, sog.Slawisch. Das Gleiche galt es auch für Makedonen. Auf ihre Gebiete wurde im 19. Jahrhundert Länder gegründet: Serbien, Bulgarien...

Jacob Philipp Fallmerayer schreibt: “...Und wenn sich Hellenfreunde etwa noch damit trösten wollen, daß wenn auch die alten Geschlechter von Hellas gänzlich untergegangen, doch ihre Sprache und ihr Accent...da es sich zeiget, daß man auf dem offene Lande in Arkadien und Elis, in Messenien und Lakonien, in Böotien, Phocis und Akarnanien viele Menschenalter hindurch slawisch geredet habe, wie man es in Serbien und Dalmatien jezt noch spricht, in Pommern und auf der Insel Rügen aber vor Jahrhunderten gesprochen hat.(InHellas spracht man sog.Slawisch und sein Accent,RI)

Da man historisch in Hellas nur sog.Slawisch sprach, sind folgende Beweise:

Nach Diodorus, an Homer war Lehrer Pronapides, “der noch benutzte Schr-ift der Pelasgen”.Lin war bekannter thrakische Musiker und Dichter.Seine Schüler wa-ren Orpheus und Tamir. Deswegen Diodorus von Sizilien gab an: “In Überlieferung, Lin schreibend mit pelasgischen Buchstaben, ließ Geschichte für Werke des ersten Di-onys, wie und andere Geschichte hinter. Auch bedinenten sich mit pelasgischen Buch-staben Orpheus und Pronapides, Lehrer des Homers”. Herodot redete, daß Pelasgen sprachen mit barbarischer Sprache”. Platon in “Kritias” spricht für Sprache an “Barba-ren”, die in seiner Zeit noch sprachen mit “barbarischer Sprache”. H.D. F.Kitto hebt hervor, daß Pelasgen setzten mit “babarischer Sprache an Herodot” fort... ”Er(Herodot, R.I.) meinte für Hellenen in Jonien als babarisches Volk”. Auch Historiker Priskus (5 Jh), der beschrieb Gesandschaft von Konstantinopel bei Attila 448 Jahr, schrieb: (Ein-wohner in Pannonien, R.I.) “vermischend mit verschiedenen Völker lernten Gotisch, Hunnisch und Lateinisch, und (als Weißen=s.g.Slawen, R.I.) zwischen sich sprachen eigene barbarische Sprache”. Demosthenes schrieb für Philipp von Makedonien als Barbar. Justin sagte, “Makedonier nach Herkunft waren ein pelasgisches Volk”. Für Herodot “Hellas vorher war Pelasgia gennant”...”Volk in Athen war pelasgisch”. Nach Thukydides, Pelasgia “nun nannte sich Hellas”. Syprien Robert in 1846 Jahr schrieb: Sprache “an Slawen, die nennen ‘Barbarisch’ “: Barbarisch=sog.Slawisch.

Also, Makedonen sprachen nur Pelasgisch. Seit 6. Jahrhundert v.Chr. auch sog.Homerisch, denn nach Allgemeiner Enzyklopädie LAROUSSE, “Pizistrat (Peisi-stratos, R.I.), in 6. Jahrhundert befahl, den Homerischen Text, bestimmt zur öffentli-cher Aufführung, aufzulegen”. Damit ist festegestellt, daß sog.Homer von 6. Jahrhu-ndert v.Chr. sei und “Iliade” von 6. Jahrhundert v.Chr. sein konnte. Nach Ludwig Fr-anz Passof (1815), in “Iliade” bestehen viele Wörter, die ähnlich an slawische Sprache sind. So entdeckte er identische Wörter von Homerischem Original. Georg Dankovsky (1829) gibt an, daß “Homer an pelasgische Sprache, , schrieb, und man erfuhr von alleinen Homerischen Gedichten. Kinder-Hilgemann reden, daß Sprache Homers an makedonische Ureinwohner war. Aber am wichtigsten war grie-chischer Linquist Konstantin Thsioulkas (1907). Er schrieb, daß Sprache der Slawo-Makedonier von Florina aus früher Homerschen Sprache abstammte. Homerische Spr-ache war pelasgische=sog.slawische Sprache Um das zu bekräftigen, sog.Griechen vernichten alle Befunde an Makedonisch. Makedonisch war an Thraker und Illyrer.

Nach Mela Pomponius (1 Jahrh.n.Chr.), in Thrakien, das erstreckt sich zwi-schen Schwarzes Meer und Adriatik, und zwischen Donau und Ägäisches Meer, spra-ch man mit der gleichen Sprache, was bewiesen bewahrte Wörter. In 19 Jahrhundert Rene Milet schrieb, man sprach gleiche Sprache von dem Schwarzen zum Adriati-schen Meer, und “von Warna (an Schwarzes Meer) zum Ragusa (Dubrovnik an Adri-atisches Meer)”. Italianer Appendini (1769-1837) behauptet, die Sprache der Thraker ist gleiche wie illyrische Sprache, die er in Dubrovnik gelernt hatte. F.Sebastiano Dolci (1690-1777) von Dubrovnik gibt an, daß von lediglicher Lage der illyrischen Stämmen eine gleiche Sprache bei Illyren,Makedoniern und Epiroten war.Strabon spricht, “Illyr-er und Thraker konnten nicht fremd voneinander auf keine Weise sein, weil beide Stä-mme von gleicher Herkunf waren, aber auch sie haben gleiche Sitten und Ordnung und Verehren der gleichen Götter”. Hier spricht man von zwei Stämme von gleicher Absta-mmung (Volk). Schulz schreib, Polibios beweist genau und ergänzt, daß illyrische Spr-ache auch eine makedonische Dialekt ist, und auch thrakische Sprache. Also, illyrische und thrakische Dialekte waren von sog.homerische=sog.slawische Sprache. Artur Waigall (1880-1934) sagt: “es gab ferne Verwandschaft unter ihnen (Makedonier, R.I.) und nördlicher Hellas, die kamen von gleichen Stellen.Wells gibt an, phrygische (wie brygische=brigische von Makedonien, R.I.) Sprache war fast als griechische und ma-kedonische. “Von vielreichen geheimnisvollen Zeremonien, die herrschten in bekann-ter Epoche des Athens, waren nach eigener Herkunft phrygisch (wenn auch nicht thra-kisch)”. Herodot schreib: “Volk der Athens und Attika war pelasgisch. Ein Thraker be-hauptete mit Gespräch mit einem Athener, daß sie in der Vergangenheit Brüder mit gleichem Blut waren”. Nach Justin, “Alexander besuchte eigene und an jeden Stamm mit verscheden Dialekten sich wendete”. Das waren Illyrer und Thraker, Hellaser und Makedonier. Gustav Weigand (1860- 1930) schreibt: An Makedonier “Sprache klingt als illyrisch...Einige Stämme gingen von Thrakern herovor...folgend an erste Stelle si-nd Peonier...andere Stämme...gehören an Illyrer an”. Da bei Makedonier Teilnahme Illyrer, Thraker, Peonier... hatten, alle sprachen nur sog.homerische Sprache. Auch, für ihn gab es nicht Untetschiede zwischen Dalmaten- Illyrer und Dalmatier- Slawen, er nannte sie Dalmater. Schaffarik gibt an: “Nach massenhafter Kolonisation der Slawen vermischten sich mit Einheimischen, mit Illyren, Liburnen, Veneten, Dessareten und mit Tribalen, weil sie gleichartige Brüder waren”. Nach ihm, “Einheimischen und Neugekomenen sprachen mit gleiche slawische Sprache mit wenigen unterschiedli-chen Dialekten. Aber, mit Zeit sich eingemischten und in der Sprache ausglichten”. Also, Gekommene=Einheimliche. Schulz setzte fort, heute sind Serben und Bulgaren nahe blutige Verwandte, auf gleiche Weise waren blutiggebunden auch Illyrer und Thraker. Da diese Makedonier mit makedonischer Sprache waren, kann man schlie-ßen, daß Thraker, Illyrer, Makedonier und sog.Slawen nur ein pelasgisches Volk wa-ren. Weigand hebt hervor: “Echte Linie von Milanovac an Donau durch Nisch nach Ochrid ist annährende Grenze zwischen Illyrer und Thraker in Altertum, zwischen Se-rben und Bulgaren in Mittelalter”. Also, Serben und Bulgaren waren nur Makedonier, die bis heute sich verstehen, was galt es nicht zwischen Germanen. Ami Boue schreibt: “Das beste deutsch- serbische Wörterbuch war jenes, was gab es in kyrillische Schrift in 1790 in Wien heraus, bei Karzbeck, mit Titel das Deutsche und Illyrische Wörter-buch”. Hier Illyrisch ist Serbisch. Milutin Milankovic’ sagte: “In Schulzeugnis der Schule in Vinkovci ist als Lehrfach auch ‘illyrische Sprache’, aber in Lehrfach des Re-alschule in Pancevo ‘serbische Sprache’ “. Nach Barletius, im 15. Jahrh. Illyrisch=sog. Slawisch.Nur an Weissen.Aber Koine war zweirassische Sprache:Weisssen und Neger.

Petsas schreib, in Makedonien gibt es keine Aufschrift an Griechisch; And-ronikos sagt, in Vergina erfand er keine Auschrift an Griechisch; Daskalakis redet, in Makedonien gab es keine Aufschrift an Griechisch; E.N.Borza erklärte, fast 225Aufsc-hriften sind an Griechisch, aber von hellenistische und römische Periode. Also, nur na-ch dem Tode Alaxanders von Makedonien. Um zu bestätigen, es gab nie Lebewesen als Volk Slawen, ist es Beweis, daß heutige Griechen alles vernichten, was an Sprache der Weißen=sog.Slawen in heutigen mehr landigen Staat Griechenland gefunden wor-den ist. Das geht auch um ein Programm KERA. Das war notwendig, weil über 5000 kurze Texte an altertümichen makedonischen Dialekt entdeckt worden sind. Diese Te-xte waren unter Verbot gestellt. Aber, im 1988 Jahr Oikonomides in Book review in Chicago hatte diese Angabe veröffentlich, mit Bemerkung, die nicht von “Staat Skop-je” (R.Makedonien, R.I.) benutzt werden sein. Aber als Oikonomides kam in Athen an, war er vergiftet. Durch sog.Griechen, die ihre Herkunft nicht kennen, waren vielen Autoren vergiftet, auch, die sprachen, Makedonier in Pakistan waren Slawen. Dage-gen, als Fallmerayer schrieb, in Hellas lebten Slawen, sog.Griechen, bis Fallmerayer starb, wußten nicht, wer sind sie. Noch rotteten sie Makedonier aus.

Makedonier wollten nicht Koine annehmen. Deswegen sprachen sie nur mit barbarisch-pelasgischer Sprache. Makedionier schrieben mit mehr Schreibzeichen. Die gleiche Schreibzeichen gab es in Rußland, nördlich und südlich von Fluß Donau, auf Balkanhalbinsel und in Ägypten. In Ägypten war entdeckt Befund, bei Stadt Rosette, mit drei Schreibzeichen: ägiptische Hieroglyphen, makedonische Schriftzeichen und koinische Buchstaben. In dreien Texten sollte es ein großer Unteschied nur in semiti-schen Wörten sein, weil die weiße Rasse ein Volk mit gleicher Sprache war. Das galt auch für Russen. Nach Harold Lamb, die Makedonier haben Rußland gegründet. Das war Grund, Koine wurde nach dem Tode Alexanders, in Alexandria, geschafft.Die war offizielle Sprache in sog.Byzanz und Sprache der Patriarschie von Konstantinopel.Dies dauerte bis mit 20 Jahrhundert. Also, Nachfolger an sog.Byzanz sprachen Barbarisch.

Dimitri Obolensky redet: “Und Konstantin Porphirogenet, als er beschrieb Peloponnes unmittelbar 934 Jahr, sagte, daß größte Pest von 746-747,‘ganzes Land war slawenisiert und wurde barbarisch’...”. Hier ist sklawinisch=barbarisch. Aber er auch schreibt: “Zum Ende von zwölfem Jahrhundert Michail Choniat gelehrnter Me-tropolit von Athen, beleidigt von Entdeckung, daß seiner Kirchsprengel von armen Ba-uern, die an Volkssprache redeten, seine blitzlichte Vorstellung für alte Griechen nicht verstehen könnten, und dafür schrieb folgende bedeutende Wörter: ‘Nach lange Auf-enthalt in Athen und selbst werde ich Barbar sein’...“. Hier Volkssprache ist Barabari-sch. Er setzte fort: “Heiliges Johann gibt an, ‘Lernen an Fischer, der macht Zelte, glä-nzt an ihre barbarische Sprache mehr als von Sonne’ “. Als Beilage ist Memorandum für antike Grenzen an Griechenland von Major J.S.Ardaf, S.B., R.E. 24 Februar 1881 Jahr. Er schreibt: “Diese gemeinsame Verteidigung brachte man bis jetztige Verwen-dung an gemein griechische Sprache, aber Übrige von Amphilokianer sind noch Bar-baren”. Volkssprache war Barbarisch=Pelasgisch.Aber Obolensky gibt an, daß in Griechen-land “heute bestehen bedeutende große Zahl von Toponimen mit slawische Herkunft”. Das Glei-che bestätigte auch Fasmer. Das sog.Volk in Hellas sprach Barbarisch=Pelasgisch=sog.Slawisch.

INHALT

Der Lebensraum der Griechen......................................................................................3

Ägäische Frühzeit 3500-1000 v.Chr.............................................................................6

Die Götter Griechenlands............................................................................................20

Die griechische Mittelalter 1000-500 v.Chr................................................................38

Die Kampf um die Freicheit 500-448 v.Chr................................................................77

Der goldene Zeitalter 447-431 v.Chr...........................................................................94

Die Zeit des Peloponnesischen Krieges 431-404 v.Chr.............................................100

Die letzten Jahrzente der griechischen Freicheit 403-338 v.Chr................................102

Das Makedonische Zeitalter 338-323 v.Chr...............................................................107

Das hellenische Zeitalter 323-146...............................................................................119

Alexander König von Asien........................................................................................129

Epilog..........................................................................................................................141

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[1] Nack Wägner, “Hellas Land und Volk der alten Griechen”, Condrom Verlag GmbH & Co. KG, Bindlach. 1955 und 1975 by Verlag Carl Ueberreuter, Wien – Heidelberg. Gesamtherstellung Sa-lzer-Ueberreuter, Wien- Austria. Das Buch wird teilweise angegeben. Nack Wägner schreibt:

[2] Begriff Grieche wurde von Römer eingeführt. Das schreibt Wägner. Das heißt ohne Griechen.

[3] Epirus=e pirus, nach Makedonier Pir von Argos- Makedonien, nur mit römischem Kaiser Nero.

[4] Klimartische Verhältnisse in Thesalien sind für Feigebaum und Olivenbaum, aber nicht für Pfe-rd. Das gleiche gilt auch für Untermakedonien. Pferd und Rind in Albanien sind kleiner als in Brigien=Brzjakien, in Obermakedonien. Dalmatien ist für Esel. Nur auf Gebirge ist für Pferd. Es ist klar,für Rind und Pferd war und ist Brigien.DeswegenBrigien war mithologisch,nicht Olymp...

[5] Arkadia kommt es von Arkad. Arkad bedeutet Volk des Bäres. Nie auf Peloponnes gab es Bär. Dagegen besteht es Bär bis heute auf Pelister=Perister, l=r. Auf Pelister kann Bär Winterschlaf haben. Das war Grund, daß Leute von Pelagonia viel Leisten konnten, was nich für Leute auf Pe-loponnes ist. Pelagonia war und ist für Pferd mit Schwein, und Pelister für Pferd.D.h. nur Brigien.

[6] Mehr ist erörtert in mein (25) Buch: “Weissen ein Volk mit einer Sprache”,

[7] Autor Nack Wägner schreibt, daß Begriff war von Römer gegeben. Aber das war nur seit 9 Jahrhundert.Das war nur für Makedonier,die mit Oströmerreich herrschten.Griechen nur von 19 J.

[8] Nack Wägner gibt nicht Makedonien an.Makedonier und Athener waren nur ein Volk: Pelasger.

[9] Hier ist es Rede nur von Ziegen, nicht von Pferden, Rindern, Schweinen.Ohne Poseidon, Zeus...

[10] Griechenland nur seit 1830 Jahr hat verschiedenes Klima von Ober- und Untermakedonien.

[11] Kaktus ist eine subtropische Pflanze und Agave eine tropisch- subtropische Faserpflanze. So-lche klimartischen Verhältnisse sind nicht behaglich für brigische Tiere: Pferd, Rind, Schwein...

[12] Hellenen waren Polytheisten, von Helios=Sonnengott.Hellenen kämpften gegen Monotheisten. Makedonier waren Hellenen. Sie als Tierzüchter, mit Rind, Pferd und Schwein, waren Barbaren.

[13] Egyptisches und brigisches Rind stammen von Ostmittelbassin ab, das von Posteiszeit bis zum 4000 v.Chr. Mittelmeer wurde. Beweis sind Fische: Aal und Thun. Zebu=Zeus war brigisches Ri-nd, das auf Balkanhalbinsel weiterentwickelt wurde, wie heute. Rind wurde nicht gegessen, was galt auch für Pferd. Mongolen aßen Rinder und Pferde. Diese Traditionen nahmen Weissen an. Wo die Skythen=Goten wanderten, bis heute ißt man Fleisch von Pferden...und Tatarbeefsteak.

[14] Griechentum=Hellentum, weil es nur Polytheisten, von Helios=Sonnengott, gab.Das kann man bekräftigen mit: Elisabeth “Gott (ist) mein Eid”, von Eli=Heli=Helios und sabet=zavet=Eid Ma-kedonisch, wie Alt- und Neuzavet Makedonisch und Altes und Neues Testament Deutsch. Vor Abschneiden wird gerufen: “La, Ila, La”, d.h. Allah, nur Il=Ilios=Helios. Makedonier waren Po-lytheisten und Monotheisten=Juden. Dagegen, arabische Juden waren nur Monotheisten. Als Ju-den makedonsche Sprache Koine, im 19 Jahrhunder altgriechische Gemeinesprache, angenomen haben, wurden sie Hellene. Koine wurde auch christische Sprache. Da die Einwohner in Hellas nich Christen werden wollten, blieben sie nur Hellenen. Das Gleiche war für Polytheisten Russen.

[15] Neubuckow ist nur Barbarisch=Pelasgisch=sog.Homerisch=sog.Platonisch=sog.Slawisch.

[16] Griechen=Hellenen. H.D.F.Kitto hebt hervor, daß Pelasgen setzten mit “babarischer Sprache an Herodot” fort...”Er (Herodot, R.I.) meinte für Hellenen in Jonien als babarisches Volk”.

[17] In Hellas=Griechenland, nur seit 1830 Jahr, offizielle Sprache war nur Koine mit Deutsch, aber nicht Attisch, auch nicht Bayerisch. Nach Hahn (1865), gab es byzantinische Sprache. D.h Koine.

[18] Koinisch Burgas in Bulgarien; Burg=Bulg=Volk: Bulg=Bolg=Volk; Vulgärlatein=Volkslatein.

[19] Die Kreter im 1913 Jahr sprachen sog.Homerisch=sog.Slawisch wie in Bulgarien. Sie kannten Bulgarisch, aber nicht Griechisch. Bulgaren mußten sich von Insel Kreta absagen. Das kann man in den Vertrag von Bukarest, Artikel 5, lesen. Also,sog.Homerisch=sog.Platonisch=sog.Slawisch.

[20] Wie Makedonier Ptolemäer in Ägypten machten Reform von Altägyptisch an Kophtich, das Gleiche machte Makedonier Konstantin (Kyril) Philosoph (Solunski) von Koine an Volkssprache. Buchstaben, sogenannt Kyrilisch, waren von Hierogliphen=kophtisch=sog.altslawisch. Mit ande-ren Wörter,Kyrill machte nichts neues,nur das,was Makedonier in Ägypten schon gemacht haben.

[21] Makedonier wollten nicht Koine annehmen. Deswegen sprachen sie nur mit barbarisch-pe-lasgischer Sprache. Makedionier schrieben mit mehr Schreibzeichen. Die gleiche Schreibzeichen gab es in Rußland, nördlich und südlich von Fluß Donau, auf Balkanhalbinsel und in Ägypten. In Ägypten war entdeckt Befund, bei Stadt Rosette, mit drei Schreibzeichen: ägiptische Hieroglyph-en, makedonische Schriftzeichen und koinische Buchstaben. In dreien Texten sollte es ein großer Unteschied nur in semitischen Wörten sein, weil die weiße Rasse ein Volk mit gleicher Sprache war. Das galt auch für Russen. Nach Harold Lamb, die Makedonier haben Rußland gegründet.

[22] Kreter sprachen nur sog.Homerisch=sog.Slawisch. Gurnia und Pithoi sind nur an sog.Slawisch.

[23] Stierhörner waren nur von brigisches Rind, das stammte nur von Ostmittelmeerbassin ab. Bri-gisches Rind ist heutige balkanische Rasse Buša=Buscha. Mit Buša wurde Kontinent angesiedelt, auch mit Blutgruppe 0 und A, mit ihrer Herkunft nur von Ostmittelbassin. Deswegen alle Konti-nentaler hatten balkanische Herkunft,wie Stirhörner der Veneter=Wikinger.Solche waren Russen. Nach Cäsar, Tacitus..., alle Begriffe in Kontinent hatten nur sog.slawische Namen,wie Britannien.

[24] Wägner sagte: “ein nichtindogermanisches Volk”. Das historisch war unbekannt. Begriff Ger-man war nur balkanisch, besser makedonisch. Kontinentaler machten, machen... nur Falsifikaten. Das Gleiche galt für Griechen, Stämme Jonier, Achaier und Aeolier. Alle waren Hellenen. Auch im 19. Jahrhunder war unbekannt Begriff Hellenen, Griechen, Achaier, Aeolier...Alle Einwohner waren nur Römer. Ihre Hauptstadt war Konstantinopel, aber nicht Dorf Athen. Es gab nur Morea.

[25] Perser und Persien hatten die glache Herkunft wie Makedonier und Makedonien. Rind und Pf-erd in Persien, Mesopotamien und Arabien waren makedonisch=brigisch. Auch Pferd in Ägypten.

[26] Illias=Iliade für Ilion=Ilium=Troja:Ilion=Ilios=Helios,Heilig Ilios=Perun=Zeus=Zvezda=Stern.

[27] Maulesel war von Esel und Pferd. Aber Esel bis Perserreich gab es nicht in Kleinasien und Ba-lkanhalbinsel. Iliade enstand es im 6 Jh.v.Chr. mit Esel von Ägypten bis zum mit Mesopotamien, Rind und Pferd von Brigien und Inseln von Adria.Inseln wurden nur seit 6.Jah.v.Chr. angesiedelt.

[28] Ansiedlung war von Nord nach Süd. Brigen mit ihrem Haus...kammen nach Asien und südlich.

[29] Justin sagte, “Makedonier nach Herkunft waren ein pelasgisches Volk”. Für Herodot “Hellas vorher war Pelasgia gennant”...”Volk in Athen war pelasgisch”. Nach Thukydides, Pelasgia “nun nannte sich Hellas”.Makedonier und Athener sprachen Barbarisch=Pelasgisch.Sie waren ein Volk

[30] Schliemann sammelte von überall Schatz, wie Masken von Makedonien. Es war Betrüger...

[31] Wägner segte: “Europa und Asien”. Aber Europa bis zum mit 15. Jahrhundert war nur Balkan-halbinsel.Am Anfang war es nur Brigien=Brzjakien in Obermakedonien, nachher auch Balkhalbi-nsel, mit Name Balkan nur seit 19. Jahrhundert, die es nur makedonisch blieb.Da es in Kleinasien bis 6. Jahrhundert kein Esel gab, ist es Beweis, daß Ilijade im 6. Jahrhundert von mehr Schriften zusammengefasst wurde. Auch in Iliade ist eine metaphorische Szene mit Aal beschrieben. Aber in Kleinesien gab es nie Aal. Aal lebte in Pelagonija, R.Makedonien, wo Ost von sog.Troja war See, West Gebirge mit zwei Seen (Augen). Pelagonija war mit Rindern, Ebene zum mehrjärigen Krieg. Dort waren/sind Skamander=s kamen der=deri, Stadt Derion, deri=de ri: brigisch re phrigi-sch ri: Omer=Omir, ohne h, weil man h brigisch=phrigisch nicht ausspricht Es folgt Reka=Rika =Fluß, reka=re ka=Beendung, bis Erigon=e rig on: rigo=riga Erde zu tragen,die schwarz=crna ist. Nur seit 9. Jahrhunder Crna Reka. Simois=Semois mit n Semons=Semens=Semnis=Semnica=Še-mnica flößt in Skamender=s kamen=Stein ein: Wasser quellt von Stein. Dort gibt es Gebirge Pla-ke,Ilinska von Iliosa=Helios,Bigla=bi gla und Höhle Ege=e ge=Gea=Zea=Zema=Zm=Zme=Zmej

[32] Makedonier waren Hellenen=Polytheisten und Monotheisten=Juden, im 6. Jahrhundert v.Chr. noch nicht Seeleute. Solche waren Athener. Sie als Seeleute waren Piraten, mit Dauer auch 19 Jh.

[33] Indogermanische Menschenwesen waren unbekannt, weil Indier waren dunkel und Brigen we-iß. Germaner waren nur Makedonier=Balkanier.Dunkel waren Skythen=Goten. Dardanier/Mysier waren wie Brigier=Brygier, die in Kleinasien als Phrigier=Phrygier bekannt waren. In Skythien siedelten sich Thrakier an, Begriff von Peisistratos eingeführt worden ist, wie Illyrer durch Hero-dot. Da sog.Troja in Brigien, Pelagonija, war, galt das auch für Dardanier/Mysier, auf Balkanhal-binsel. Dardanier/Mysier blieben auch nach Christus, nie in Kleinasien. D.h.Iliade war nur Lüge.

[34] Also,sog.Troja war nicht gefunden.Dazu kamen makedonische Masken, “kretische Keramik”...

[35] Autor redet über Hellenen und Hellas, verschiedene Begriffe. Hellas war Pelazgia=sog.Slawia.

[36] Zeus wurde in Kreta geboren. D.h. Stier als Rind wurde in Ostmittelbassin domestiziert.

[37] Auf Olymp sei es nichts älter als Hesiod und Peisistratos. D.h. nur Brigien war für Stier=Zeus.

[38] Leichenverbrennung war bei Weden als Weissen. Louis Leger spricht, daß sanskritische Spra-che ähnlich mit slawischer Sprache war. Name Gottheit- Gott als slawisch ist “identisch mit an Sanskritisch bhago. Das ist ein Epitheton des Gottes, und besonders Name einer Gottheit der We-da (Altpersisch baga,Altbaktrisch bagha- Gott). Bagha an Sanskritisch bedeudet: Wohlstand, Glü-ck”. Also, bhago=bago=bogo=boga=baga Bis heute in Teil Brigiens=Brzjakiens, Demir Hisar, sa-gt man Ebago=e bago. Brigier mit ihrem Rind, das stammte wie ägyptisches Rind von Ostmittel-bassin, siedelten sich in Indien an. Da das Rind Stier=Zeus=Zebu war, aß man nicht Rindfleich.

[39] Indoweissen waren eine Kreuzung unter Indier als dunkle Rasse und Weden als weiße Rasse. Von Indien nach Westen gab es keine Ansiedlung. Da diese nur mit Rind von West und Büffel von Ost war, kann man bahaupten, mit Büffel Indier bis zu Christus kamen bis zu Mesopotami-en. Nach Peloponnes kamen Indier im 14. und 15. Jahrhundert. Heute gibt es griechische Politi-ker als Zigeuner,die Makedonier negieren.In Indien offizielle Sprache war Sanskrit, nachher Neu-persisch und Englisch. Nie und nirgends war Zigeunisch gelernt. Nur im 21. Jahrhunder in R.Ma-kedonien. In Griechenland wurden im 20. Jahrhundert Magyaren=Arnauten angesiedelt. Auch in R.Makedonien kamen Magyaren=Arnauten von Kaukasus mit Schwarzmeer, die 600.000 in he-utige Südserbien von 1840 Jahr kolonisiert wurden. Sie in R.Makedonien sind 90% und 10% Ski-ptaren=Tosken=Albanier, mit dreirassiger Sprache: Weissen, Neger (nach Anthropolgen Semiten waren Neger) und Mongolen=Goten=Tataren...Diese Sprache erlernen nicht nur Skiptaren, die Brigen=Brzjaken waren, sogar Arnauten=Gegen, Makedonier=Mohammedaner...auch Zigeuner.

[40] “der einzige Gott” Zeus=Ilios=Helios=Panhellenios “verehrten” alle Weissen. Für Russen war er Perun, wie bei Etruskern, die Rom gegründet hatten. Sie schrieben mit Rezken=Runen und Bu-chstaben=Sloven=Slowen.Deswegen sie waren Slowenen=Slovenen, wie Russen nur seit 860. Ja-hr. Das schrieb Photios. Nach Nestor (11-12. Jh.), Russen stammten von Illyrien=Balkanhalbinsel ab. Für Lamb Makedonier gründeten Rußland: Illyrerin Deuta=Deutscher schrieben mit Runen...

[41] Epiros=e piros=piriš,bis Pirat,hauptsächtlich Schiffbrennen.Bis Nero nur brigisches Molossien.

[42] Nach Wägner, Leier=Lyra von Hellas,aber nicht Busuki der Zigeuner nur auf Peloponnes, s=z.

[43] Va + atin= vatin; na + atin = natin; ta + atin = tatin: Ata=Atin=Tatin=Tatina, Vater=Vaterin... Da sie fällte,sie war gefallen,von Fall-a=Pall-a=Pala, sie sei Tatina=Athena Pallas=Pallaš=Pagjaš.

[44] Mithologie ist älter von 4.000 Jahre v.Chr. als Weissen wanderten in Zentralasien und Japan, mit Sonne von Jap=Japet=Japet=Japhet, Weissen, wo gab es Pyramiden und Mumien. Brigisches Pferd wurde mongolisch,aber indianisch nur nach 16. Jahrhundert, nur aus Europa. Blutgruppe A enstand zwischen 25.000- 15.000 Jahr v.Chr., durch Rindpest und Schweingrippe, die verursach-ten Kleinpocken und Grippe der Weissen.Das war in Ostmittelbassin,Dauer 1,0- 0,5 Million Jahre

[45] “Eule (Glaux)”...”Glaukopis”...”Helläugige”nur:Glaux=Glauks=Glaukis=Glavkis=Köpfig opis

[46] “Hell...heller, leuchtender Blick”: Hell=bel=weiß für Farbe=Pigment. Das war Grund Herodot (=h erodot=e rodot=verwandt, geboren) zu verstehen: Skythen (Dunkel) und Hellenen (Weissen).

[47] Als Makedonier, von Flotte Alexanders von Makedonien, nach Amerika ankamen, hatten sie ihren mithologischenName Maia=Maya aufnötigt.Dorthin brachten sie Hieroglyphen/Buchstaben.

[48] Area=Areja=Areia=a Reia=Rheia; Hestia=h estia=iesti=jesti=essen: jest=jesit=essit=esset.

[49] Hephaistos=h e phaistos, kurz, faten=lahm; Aphrodite=a frodit=prodit=porodit, geboren sein.

[50] Helios war Symbol der Weissen. Solche waren Mesopotamier. Stern (Sonne) war während Na-ramsin (2270-2233), Enkel Sargons. Auch in Ur gab es rekonsdtruierte Lyra an Kopf des Stieres von 2600 v.Chr., im Britischen Museum. Rind=Taur=t aur=a ur=Ur, nur sog.Slawisch. Lyra ist älter von 2600 v.Chr., wie brigisches Rind. Das stammte von Ostmittelbassin vor 25.000 v.Chr.ab

[51] Louis Leger schreibt: “Nach Sintflut und als die Leute teilten sich an viele Sprachen auf, bega-nn Mestro zu herrschen, von Stamm Cham, und nach ihm Jeremia, dann Pheosta, bei Ägypten hiß es Svarog. Während dieser Phaosta herrschte in Ägypten, von Himmel fielen Zangen, und die Le-ute fingen sofort Waffen zu schmieden” ...”Und dieser Pheosta verlegte Gesetz für Frauen, nur ei-nen Mann zu heiraten, zusammen zu leben, und Dirnen zu bestrafen. Dafür sie nannten ihn Gott Svarog. Denn vor ihm Frauen übergaben sich an jene, die sie wollten, und sie lebten als Tiere”. Daz’bog war identisch mit Sonne und er sollte als Sohn Svarogs rechnen. (Ph...=P..., R.I.) Dazu soll man zugeben: Hieroglyphisch=Koptisch=Kyrillisch.Weissen nur mit sog.slawischer Sprache.

[52] Ares=Jares=Jarec=Ziegenbock war nicht von Thrakien, sondern von Europa (Brigien), wo Pfe-rdzentrum war, aber nicht Thrakien, Name seit Peisistratos, dessen Redaktionskomitee eine Iliade wie Ägypter, Mesopotamer und Weden haben wollte. Sog.Troja war in Brigien, mit Beendigung et=it, wie Iliade zusammengefasst wurde. Bryger waren Phryger. Das war Anlaß neben Brygien= Phrygien auch brigische Nachbarn Dardanien, Mysien...nach Osten zu verschieben. Das war slles.

[53] Wägner bestätigt, von Thrakien stammte keinen Gott ab. Thrakien als Begriff sei nur seit 6 Jh.

[54] Hellenen vor und nach Christus waren nur Polytheisten und Makedonier=sog.Griechen nur seit 9 Jh.n.Chr. wie Monotheisten=Christen als Rechtgläubigen, nie vorher. Zeus=Rind, Poseidon= Pferd. Mit Rinder kommen Schweine. An Spitze des Buges des Schiffes gab es Eberkopf mit Zä-hnen.Diese waren noch vor 25.000 Jahre v.Chr. in Ostmittelbassin und in Brigien von Posteiszeit.

[55] Makedonier als Weissen bei Indianer opferten Leute. Dagegen Indianer als Mongolen nicht. Diese aßen Leute. Das Gleiche blieb es bei Neger. Die Neger mit die Inder und Mongolen hatten eine gleiche Abstammung seit Enstanden der Kontinente: ...Affen=Affen...Mensch=Mensch.

[56] Bis Nero ohne Epir.D.h.nur Molossien.Brigisches Epir war makedonisch auch im 16 Jh. n.Chr.

[57] Historisch ist bekannt Safranstadt Azupiranu am Euphrat. Safran (Crocus sativus L( war beka-nnt während Salamon, Sohn Davids. Safran=Šafran, nach Klien, ist eine Krokusart an arabisch, spanisch und franzuösisch. Aber nicht griechisch, weil griechische Sprache als Vulgärkoine nach 1830 Jahr ist. Dagegen Spanisch und Französisch als Vulgärlatein waren bekannt schon vor 15. Jahrhundert. Aber es gab Safran=Šafran nicht in heutigem Griechenland mit Kleinasien vor 6. Jahrhundert: auf blühende Wiese Args wuchs Safran. Als Schlieman dort kam im 1874 Jahr, Wiese war wild und gab es nur dürres Gras. Also, Werk war gesammelt und gestohlen. Dazu ko-mmt es noch Esel, Pferd... Pferd war brigisch, in Gilgamesch-Epos nur große Krüge: Änderung.

[58] Jakchos=Jakhos=Jakos, ohne h Homer=Omer, jakost: Jak Tier, Jakov=jak kov, stark prägt,v=b.

[59] Persophon=Persephona; Alexander=Alexandra; Kasander=Kasandra, von Alexander=Alexan-dra ohne Ale=Are=Ares; Karl=Karla von Carl=Zarl=zaril=Zar, Cäsar=Tesar=Tsar...sog.Slawisch.

[60] Also von Makedonien mit Pferden und Pferd bis heute an Makedonisch hiß Dor Dorco=Dort-scho, mit Pferdsfarbe Dorest, aber nicht Thessalien. Brigische Begriffe sind als illyrisch genannt.

[61] Brigier mit ihrem Rind um Pferd kamen in Kleinasien, Mesopotamien, Persien, Zentralasien...

[62] Wägner sagte “Achaier, als allgemeine Bezeichnung für alle Griechen”. D.h. Begriff Hellenen war für Polytehisten und Achaia für Pelasgien nachher Hellas. Nach Kreuzkriege war unbekannt Begriff Achaier und im 19. Jahrhundert wußte man nichts über Achaier, ob sie irgendwo lebten...

[63] Es war gesagt,Hellenen waren Polytheisten,aber Hellenen in Jonier auch Barbaren=Tierzüchter

[64] Dorische und attische Sprache gab es nicht, sondern Dialekten=dia lekt=rekt=rekot=sagt: dia= dvo=zwei Mundarten. Das kann man mit Hellas bestätigen: das war Pelasgia und nach Christus auch Sklavinia, d.g. zweimal Land an sog.Slawen. Als Beweis, daß man in Peloponnes nur sog. homerische=sog.slawische Sprache redete, Fasmer schreibt auf Seite 18: “...Die Slaven am Tay-getos und bei Tainaron werden im 15. Jahundert von Laonikos Chalkondyles (ed. Darko), Histor-tiae I 31, 14 ff., erwähnt, wo auch ihre Verwandschaft mit anderen Slavenstämmen festgestellt wird...Schließlich ist noch als Zeugnis aus dem 15. Jahrhundert für das Fortleben der Slaven am Taygetos eine Stelle aus der Schilderung eine Reise des Laskaris Kananos nach Deutschland und der nordischen Länder zu erwähnen, deren Enstehung von Vasiljev (Buzeskul-Festschrift S. 397 ff.) in die Jahre 1412-1418 gesetzt wird. Der Grieche schildert dort auch die Umgebung von Lübek und nennt jenes Land ((((((((((.Er fügt dann eine Bemerkung über die Verwandtschaft der lübeckischen Slaven mit den Zygoten im Pelopones hinzu...”.Das liest man:

[65] Epiroten waren Brigen wie in Obermakedonien: Argos in Untermakedonien; Penesten=penesti.

[66] Sog.Homer beschrieb nur wie Brigen herrschten,die älter als Ägypter waren: nur makedonisch.

[67] Wägner beschreibt Gebiete, Kleinasien und südlich von makedonosches Gebirge Olympos, wo nichts zusammen mit Trojanischer Krieg zu tun haben könnte. Das liest man in

[68] In erwähnte Gebiete gab es nicht Schweine, die sind mit Rindern zusammen. Pferde fordern noch besseres Klima.In Kleinasien und Balkanhalbinsel gab es Esel und Maultiere seit 6.Jh.v.Chr.

[69] Baumwolle und Seide durch Phöniker kamen im 6. Jah. v.Chr.Das Gleiche war für Amazonen. Diese waren Mongolen=Skythen. Sie lebten Nord von Donau mit Schwarzem Meer und Kauka-sus, Zentralasien...Diese waren auch Kimber(i)oi=Kimmerier. Bei ihnen siedelten sich Weissen an. Herodot schrieb für Thraker. D.h. im 6. Jh. v.Chr. nur Mongolen, aber im 5 Jh. auch Weissen.

[70] Seefahrer und Händler waren Leute ohne Grundbesitz. Damit ist festgestellt, daß solche Leute nicht Tierzücher waren. Sie hatten nicht Rinder, Pferde und Schweine. Sie waren nicht Barbaren. Solche lebten in Kleinasien. Sie gründeten ihre Siedlingen, weil sie Einheimischen waren. Des-wegen Autoren schreiben umsonst,daß ihre Einwohner von Hellas abstammten.Sie waren Piraten.

[71] Phryger waren Bryger, die von Makedonien abstammten. Mysier waren die Nachbarn der Ma-kedonier. Das blieb auch im 16. Jahrhunder n.Chr. Mysier/Dardaner nie gab es in Kleinasien. Da-mit kann man behaupten, daß Handschrift des Ilias mit Rindern und Pferden war nur von Brigien.

[72] Auf gleiche Seite 53 ist eine “Karte der Erdscheibe nach Homer”. West sind Kimmerier und Süd-west Elysische Gefilde. D.h. Iberischerhalbinsel und östlich. Nord sind Hyperboreer und sü-dlich Rhipäisches Gebirge. Damit ist festgestellt, Nord von Donau bis zum Gibraltar waren Ge-biete der Mongolen=Skythen. Solche waren Kimmerier. In “Der Große Duden” von Horst Klien, 1971, VEB BIBLIOGRAPHISCHES INSTITUT, LEIPZIG, steht: “Zimber od Kimber, der, -s, -n (Angehöriger eines nordgermani. Volkstammes”, aber nicht ein indogermanisches Volk. Das Gleiche steht auch für “Gote, der, -n, -n (Angehöriger eines germ. Volkstammes”. Also, Indoger-manen waren nicht Mongolen. Solche waren Kimber=Goten, die in Südrußland lebten. Friedrich Lübkers “REALLEXIKON...”, Druck und Verlag von B.G.Teubner • Leipzig • Berlin 1914 steht: “Kimmerier, thrakischer Volksstamm, Heimat zwischen Donau und Don, an der Nordküste des Schwarzen Meeres (kimmerischer Bosphorus, Kimmerikon, Kimmerion auf der Halbinsel Kert-sch), berühmt durch seine Einwanderung in Kleinasien (Beginn Mitte des 8. Jahrh.). Doppelte Überlieferung über den Weg der K. Nach Strabo 13, 586 zusammen mit den Treren aus Thrakien nach der Troas, nach Herodot über den Kaukasus von Osten nach Kleinasien, Angiffe auf Assy-rien...”. Also, sie waren nur Skythen=Goten=Bulgaren..., aber nicht “thrakischer Volksstamm”. Deutsche Autore sind Falsifikatoren. Skythen waren Amazonen, bekannt im 6. Jahrhundert v.Chr. auf Karte südlich von Kolchis. Pygmäen waren Neger, die klein waren, wie Skythen. Auf Bal-kanhalbinsel sind Mysier, Thrakier gezeigt. Unter ist Emathie und Kikonen. Emathie war Make-donien,nur im 6. Jahrhundert v.Chr. Südlich ist Olympos, Athenos, Argos, Pilos, Sparta, ohne He-llas. Das erklärte, alles war in 6. Jahrhundt v.Chr. Nachher Pelasgia wurde Hellas, seit 5 Jh.v.Chr.

[73] Schrift war älter als Posteiszeit. Weissen lebten während Eiszeit in Ostmittelbassin. Klien sch-reibt: “Levante (..v..(, die, - (Bez für die Küstengebiete Kleinasiens, Syriens u. Ägyptens u..i.w.S für die Mittelmeerländer östl. von Italien einschließlich Griechenlands) ................
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