Aufbau des Messschiebers mit Skalenanzeige (Haupt- und ...



Aufbau des Messschiebers mit Skalenanzeige (Haupt- und Noniusteilung)

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Bezeichnungen gemäß DIN 862

1. sich kreuzende schneidenförmige Meßflächen

2. Feststellschraube

3. Schieber

4. Schiene

5. Tiefenmessstange

6. Messflächen zu Messen von Tiefenmaßen

7. Strichskale mit Hauptteilung

8. Nonius mit Noniusteilung

9. verschiebbarer Meßschenkel

10. Messflächen zu Messen von Aussenmaßen

11. fester Meßschenkel

Messen mit dem Messchieber

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Der Messschieber wird am häufigsten für die Aussenmessung verwendet. Bei der Messung von Aussenmassen besteht die Gefahr von Messfehlern durch das Abkippen des Messchenkels. Aus diesem Grunde sollte der Prüfgegenstand möglichst nahe an der Schiene anliegen. Die Schneiden der Messschenkel nur dort verwendet werden, wo der Prüfgegenstand deren Anwendung erzwingt.

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Innenmaße werden mit sich kreuzenden schneidenförmigen Messflächen gemessen. Hiermit können, gemäß DIN 863, Durchmesser von drei Millimeter aufwärts gemessen werden. Kleinere Bohrungen können nur mit schärfer geschliffenen Schneiden gemessen werden, was die Messunsicherkeit und den Verschleiß vergrößerten würde.

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Beim Messschieber wird Tiefenmessstange durch eine Nut auf der Rückseite der Schiene geführt. Die Messfächen werden von dem Ende der Schiene und der Tiefenmessstange gebildet. Da bei der Tiefenmessung die Massverkörperung (Schiene) und der Prüfgegenstand fluchtend angeordnet sind, besteht keine Gefahr des Kippens Die Messflächen sind jedoch sehr schnell, so das der Messschieber leicht verkanntet wird. Das Messen von Tiefenmassen ist deshalb mit einem speziellen Tiefenmessschieber einfacher.

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Die Messung von Stufenmaßen mit den Messflächen an der Stirnseite von Schiene und Schieber ist eine häufig unbeachtete Funktion des Messschiebers. Auch wenn Stufenmaße mit der Tiefenmessstange gemessen werden können, ist eine Messung mir der Stirnseite vorzuziehen, da hier die Messflächen größer sind.

Messschieber mit Nonius ablesen

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Wenn man sich einen Messschieber ansieht, erkennt man auf diesem zwei verschiedene Skalen: Eine große Skala (Hauptskale) über die gesamte Länge des Messschiebers und eine kurze Skala unter der Hauptskale (Nonius). Das Ablesen des Wertes auf der Hauptskale ist einfach. Der gemessene Wert lässt sich an der Stelle ablesen, die der Ziffer 0 am Nonius gegenübersteht. Im vorliegenden Beispiel sind das 23 Millimeter und ein Bruchteil eines Millimeters. Die genaue Größe dieses Bruchteiles lässt sich aber auf der Hauptskale nicht genau ablesen. Der Maßstab ist zu klein.

Hier hilft nun der Nonius zur Hilfe. Wie mit einer Lupe lässt sich mit dieser Hilfseinrichtung bequem der genaue Wert dieses Bruchteiles am Nonius ermitteln.

Hierzu liest man auf dem Nonius den Wert ab, der einem Millimeterstrich auf der Hauptskale genau gegenübersteht. Dieser Wert (im vorliegenden Beispiel 6) ist der Wert nach dem "Komma", d.h. 0,6 mm (bei einem 1/10 Nonius) und ist zu den, an der Hauptskale abgelesenen, ganzen Millimetern zu addieren. Im vorliegenden Beispiel sind das dann 23mm (Hauptskale) + 0,6 mm = 23,6 mm.

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Die Striche auf der Hauptskale und die Striche auf dem Nonius stehen in einem genau definiertem Verhältnis zueinander. Im Falle unseres Beispieles sind das 9:10, d.h. der Abstand zwischen zwei Strichen auf dem Nonius sind 0,9 mm, auf der Hauptskale hingegen jeweils 1 mm. Durch dieses Verhältnis wird es beim Verschieben des Nonius gegen die Hauptskale immer einen Strich auf dem Nonius geben, der einem Strich auf der Hauptskala gegenübersteht, d.h. bei dem die Summe des Messwertes und des Noniuswertes ein Vielfaches von 1 ist. Bei einem Bruchteil von 0,1 mm ist dies die 1 auf dem Nonius (0,1 Messwert + 0,9mm - Abstand zwischen zwei Strichen auf dem Nonius), bei einem Bruchteil von z.B. 0,3 mm = 0,3 mm Messwert + 3 x 0,9 mm (0,27 mm) ist dies die 3 auf dem Nonius usw.

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Nicht immer muss ein Nonius im Verhältnis 1/10 zur Hauptskale stehen. Die sogenannte Teilungsdifferenz kann z. B. auch 1/20 oder 1/50 betragen. Ein Nonius von 1/20 hat dabei 20 Teilstriche mit einem Abstand von 0,95 mm, ein Nonius von 1/50 50 Teilstriche mit einem Abstand von 0,98 mm von Teilstrich zu Teilstrich. Am Prinzip ändert sich dabei nichts. Man muss nur beachten, dass bei einem Nonius von 1/20 der Messwert ein Vielfaches von 0,05 mm bedeutet, d.h. 3 Teilsriche auf dem Nonius bedeuteten 3x0,05 mm = 0,15 mm, bei einem Nonius von 1/50 bedeuteten 3 Teilstriche 3 x 0,02mm = 0,06 mm.

So beeindruckend diese Genauigkeit erscheint, so wird hier doch bei dem 1/50 Nonius ein Grenzwert erreicht, das menschliche Auge gerade eben noch ohne Hilfsmittel ablesen kann. Ein hochwertiger digitaler Messschieber ist hier aufgrund seiner einfacher zu abzulesenden LCD-Anzeige einem Noniusmessschieber überlegen.

Allerdings sollte nicht vergessen werden das Messfehler durch z.b. Kippen des Messschenkels Verkannten des Messschiebers oder mechanische Verformung des Messschiebers größer sein können, als der Noniuswert. Eine Messgenauigkeit von 0,02 mm erreichen nur geübte Anwender. Unabhängig ob ein digitaler oder ein Messschieber mit Nonius eingesetzt wird.

Die Messschraube

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Richtiges Messen mit der Messschraube

Das zu messende Werkstück wird zwischen Amboss und Messspindel gehalten. Um möglichst zuverlässige Messwerte zu erhalten, wird die Messspindel ohne Schwung mit der Kupplung (Ratsche) eingedreht. Die Kupplung hat die Aufgabe, die Messkraft auf 5-10 N zu begrenzen.

Der Bügel der Messschraube sollte bei der Messung nur an der Isolierplatte angefasst werden, da die Handwärme das Messergebnis sonst verfälschen würde. Trotz der Isolierplatte kann die Handwärme zu einer Abweichung des Messergebnisses um bis zu 0,002 mm führen.

Richtiges Ablesen der Skala an der analogen Messschraube

Die Spindel der Messschraube hat üblicherweise eine Steigung von 0,5 mm. Bei einer Umdrehung der Skalentrommel wird die Messspindel axial um einen halben Millimeter gedreht. Auf der Skalentrommel sind 50 Teilstriche angebracht. Jeder Teilstrich entspricht demnach 0,01 mm. Auf der Skalenhülse sind oberhalb der Bezugslinie Teilstriche für die vollen Millimeter und unterhalb die Teilstriche für die halben Millimeter angebracht.

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Nullpunkteinstellung der Messschraube

Mit dem mitgelieferten Einstellwerkzeug kann die Skalenhülse verdreht werden bis die Nullstellung erreicht ist. Die Madenschraube an der Skalenhülse muss dafür nicht gelöst werden.

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Einstellen des Spiels der Messspindel

Nach längerer Benutzung kann ein Spiel in der Messspindel entstehen. Dieses Spiel ist mit der Einstellmutter einstellbar.

Zunächst wird die Kupplung mit dem zur Messschraube mitgelieferten Einstellwerkzeug abgeschraubt. Nun kann die Messspindel komplett herausgeschraubt werden. Die Einstellschraube wird sichtbar und das Spindelspiel kann eingestellt werden.

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